Die HU-Box ist eine sichere und zugleich mobile Ablage für Dateien. Alle Dateien liegen zentral an einem Ort (im Rechenzentrum des CMS der HU Berlin) und können weltweit von jedem internetfähigen Gerät abgerufen werden.
Die HU-Box, auf Basis des Softwareprodukts „Seafile“, bietet eine Reihe von nützlichen Anwendungsmöglichkeiten, die das Arbeiten der Angehörigen der HU im IT-Alltag deutlich erleichtern, wie beispielsweise das einfache Synchronhalten von Dateien, auf die Benutzerinnen und Benutzer von verschiedenen Geräten und Betriebssystemen aus schnell und ortsunabhängig zugreifen möchten, oder die Zusammenarbeit im Team. Der Zugriff auf die Dateien kann auch plattformübergreifend per Webbrowser erfolgen. Außerdem ist die HU-Box eine Alternative zum Versand großer E-Mail-Anhänge und zu anderen Datenträgern wie USB-Sticks und externen Festplatten.
Neben der internen Nutzung durch HU-Angehörige bietet die HU-Box auch Möglichkeiten für die Zusammenarbeit mit HU-Externen, beispielsweise für eine einrichtungsübergreifende Kooperation von Forschergruppen. Mit der Anbindung HU-externer Accounts über das Single-Sign-On-System Shibboleth als Standard-Zugang für alle Benutzerinnen und Benutzer wird sichergestellt, dass Angehörige der HU und anderer Einrichtungen sich über die Anmeldung an ihrer Heimatinstitution auch zur Nutzung der HU-Box anmelden können. Dieser Zugang soll den an der DFN-AAI-Föderation teilnehmenden Einrichtungen ermöglicht werden. Mit der HU-Box können zudem einzelne Dateien problemlos mit HU-Externen über öffentliche Freigabelinks (auch mit Passwort) geteilt werden.
In der HU-Box bestimmen die Benutzerinnen und Benutzer, welche Dateien mit anderen Personen geteilt werden und wer auf welche Datei Zugriff hat (kontrollierte Freigabe, Up- und Download-Links). Es besteht auch die Möglichkeit, in Gruppen zusammenzuarbeiten und in diesen Dateien freizugeben. Die für die HU-Box eingesetzte Software, Seafile Professional, verfügt über eine Versionierung, bei der alle Versionen einer synchronisierten Datei gespeichert werden. So lassen sich vorherige Versionsstände einfach wiederherstellen. Bei Konflikten legt Seafile extra Konfliktdateien an, somit besteht keine Gefahr von etwaigen Löschungen oder Überschreibungen beim gleichzeitigen Arbeiten. Sämtliche Dateien werden in Seafile bei der Datensynchronisation verschlüsselt übertragen. Das gilt für Windows, Mac, Linux, iOS- und Android Geräte. Bei den Desktop Clients kann eine clientseitige Datenverschlüsselung erfolgen, d. h. die Dateien werden im Client verschlüsselt und nicht auf dem Server.
Die Seafile-Instanz der HU-Box ist ein Pilotprojekt, insofern es den ersten Dienst des CMS darstellt, der vollständig virtualisiert in der vom CMS aufgebauten OpenStack Cloud läuft (siehe dazu auch den Artikel zum Thema „OpenStack“ in dieser Broschüre). Die von OpenStack zur Verfügung gestellte Infrastruktur (IaaS – Infrastructure as a Service) wird verwendet, um einen virtuellen Seafile-Cluster zu betreiben. Aktuell besteht dieser aus den folgenden, virtuellen Komponenten: einem Loadbalancer, vier Arbeitsknoten, einem Datenbankknoten und einem Knoten für Hintergrundarbeiten wie Dokumentenvorschau und Volltextsuche. Die Speicherung der Daten erfolgt mittels des verteilten Objektspeichers Ceph. Seafile unterstützt die Delta-Kodierung oder Differenzspeicherung von Dateien. Bei Datensätzen, die in unterschiedlichen Versionen vorliegen, können so nur die Unterschiede synchronisiert werden. Diese Methode spart Bandbreite.
Im Rahmen des ersten Seafile Workshops, der von ZDV der JGU Mainz und dem CMS veranstaltet wurde, konnte die „Seafile Edu-Community“, eine internationale Community von universitären Anwenderinnen und Anwendern, gegründet werden. Die „Seafile Edu-Community“ ermöglicht als Kommunikationsplattform einerseits den Austausch zwischen den beteiligten Einrichtungen und andererseits einen direkten Kontakt zu den Seafile-Entwicklern. So wurden bereits spezielle universitäre Anforderungen umgesetzt und die Weiterentwicklung des Softwareprodukts kann in enger Zusammenarbeit der Seafile Edu-Community mit den Entwicklern fortgesetzt werden.
Ansprechpartner:
Karsten Asshauer | 030 2093-70132 | karsten.asshauer@cms.hu-berlin.de