Pet Or Cattle – Server-Administration in der Cloud

By Toyloverz (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Dollyscotland

Den Vergleich „Pet or Cattle“ von Bill Baker findet man zurzeit häufig im Netz zitiert. In den Diskussionen zum Umstieg auf eine Cloud haben wir dieses Bild auch schon häufiger genutzt, um über sich verändernde Arbeitsweisen im Bereich der Systemadministration zu sprechen. Es geht hierbei um die Frage, wie viel Identität und Individualität einzelne Server benötigen. Ist ein Server in Bezug auf die Pflege mit einem Haustier vergleichbar, das als einzelnes Tier individuell umsorgt wird? Oder sind Server eher mit einer Viehherde vergleichbar, in der alle Teilsysteme große Ähnlichkeit miteinander haben, sich nur in Details voneinander unterscheiden und im Regelfall alle gleich behandelt werden?

Bei Cloud-Szenarien geht es nicht mehr nur um die Virtualisierung von Servern. Je nach Schicht und Modell, Infrastruktur als Dienst (IaaS), Diensteplattformen (PaaS) oder vorkonfigurierter Einzelsoftware (SaaS) werden Server- und Netzwerkressourcen bereitgestellt sowie Software-Dienste automatisiert konfiguriert und bereitgestellt. Fällt ein System aus, soll im Idealfall ein anderes System möglichst ohne Unterbrechung des Services einspringen. Damit dies schnell und ohne manuelle Mitwirkung geschehen kann, müssen die Abläufe automatisiert und alle Komponenten der Cloud auch mit Software-Schnittstellen versehen sein.

Neue Installationen können dann z.B. automatisch SSH-Credentials erhalten, die entsprechenden Datenbanken aufgesetzt oder Netzlaufwerke angebunden werden. Neben der eigentlichen Konfiguration des Dienstes geht es dann auch um die Beschreibung einer Inbetriebnahme und der nötigen Abhängigkeiten in strukturierter Form, sodass alle Schritte als Programm ablaufen können. Systemadministration und die eingesetzten Techniken verändern sich dabei auch etwas und es kommen mehr Aspekte des System Managements hinzu. Für einmalige Aktionen ist dies sicher zu aufwendig, bei sich häufig wiederholenden Aufgaben oder Bereitstellungen lohnt sich der Mehraufwand jedoch.

So lässt sich die Frage nach „Pet or Cattle“ doch einfach beantworten: Es geht beides. „Pets“ für Einzeldienste, die keine besonderen Anforderungen an Skalierbarkeit und Verfügbarkeit haben, „Cattle“ falls man die Vorteile einer schnittstellenbasierten Cloud-Umgebung zur Automatisierung nutzen möchte.

 

Images: Sheep: Public Domain; Toy Dog: By Toyloverz (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
28. Januar 2015 | Veröffentlicht von Malte Dreyer
Veröffentlicht unter Allgemein

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