MOOCs und Hochschullehre

Im Studienprogramm von Vielfalt der Wissensformen am bologna.lab der HU findet man einiges an innovativer Lehre vor. In diesem Beitrag wollen wir das in diesem Wintersemester abgeschlossene Seminar „Nachhaltigkeit von allen Seiten oder: MOOCst Du schon? Klimawandel und seine Folgen“ von Tina Harms (Referentin für digitale Bildung beim WWF) und Dr. Michael Lüken (Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim DKK) genauer unter die Lupe nehmen.

In diesem Seminar wurde versucht die Potentiale des interaktiven Lernens (z.B. höhere Motivation und Lerneffekte) mit denen der digitalen Medien (z.B. individuelles Lernen, große Reichweite) zu verbinden und Bachelorstudierenden ein Lernangebot zu machen, wo sie inter- und transdisziplinäres Denken, sich Austauschen und Diskutieren lernen konnten. Hierbei waren sie dazu angehalten, am Thema „Klimawandel und seine Folgen“ über die Methode von MOOCs und die Methoden der eigenen Disziplin zu reflektieren und zu diskutieren. Am Ende sollte eine Antwort auf die Frage gegeben werden, ob MOOCs für die Hochschullehre geeignet sind.

Konkret nutzte das Seminar den MOOC Klimawandel und seine Folgen, um Input in den dortigen Onlineveranstaltungen abzuholen und diesen dann in den Präsenzveranstaltungen zu nutzen. Abgerundet wurde das ganze mit einer Reihe von Gastreferent_innen, die die Präsenzveranstaltungen bereicherten. In der Erstellung dieses professionellen MOOCs steckt natürlich ein enormer Aufwand, aber Michael Lüken bemerkte in unserem Interview, dass dieser im Prinzip nicht zu Lasten der Seminarleiter_innen zu rechnen ist, da die Produktion des MOOCs im Rahmen eines extern finanzierten Projekts erfolgt ist, und damit außerhalb bzw. unabhängig von der eigentlichen Seminarvorbereitung. Der Aufwand für die Seminarleiter_innen sei relativ gering gewesen und belief sich auf das Organisieren der Präsenzveranstaltungen (Gastreferent_innen, Konzept etc.) und der Prüfungsleistungen. Das lag vor allem auch daran, dass die Student_innen eine große Diskussionsfreudigkeit an den Tag legten, das Seminar also oft wie von selbst lief.

Das ausgeklügelte Konzept und die Aktualität des Themas kam prima bei den Student_innen an. Sie waren begeistert, hoch motiviert und zeigten eine hohe Beteiligungsquote und ein hohes Engagement. Dabei kamen aber auch konstruktive bis kritische Einwände nicht zu kurz. Selbst die Lehrenden, wie Tina Harms bemerkte, konnten viel in dem Seminar lernen. Ein zweiter Durchlauf des MOOC startet am 9. Mai auf iversity, wo eventuell schon einige Erkenntnisse und Ergebnisse integriert werden können. Insgesamt hat dieser innovative Ansatz allen Beteiligten Spaß gemacht. Wie viele Student- und Dozent_innen können das am Ende des Semesters von ihren Veranstaltungen behaupten?

25. Februar 2016 | Veröffentlicht von Konstantin Krenz
Veröffentlicht unter News und Erfahrungen

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