Klimapolitik – Wer rettet die Welt?

Als Teil der Ringvorlesung „Humboldts Fußabdruck. Forschen für Nachhaltigkeit“ stellte uns im Rahmen der IRI THESys Lecture Prof. Karen Pittel ihr Thema „Climate Policy – A Social Dilemma?“ vor.

Prof. Karen Pittel leitet die Abteilung Energie, Umwelt und erschöpfbare Ressourcen am ifo Institut und ist Professorin der Wirtschaft an der Universität München. Sie sammelte in ihrer Laufbahn internationale Erfahrungen und legt ihre Schwerpunkte dabei besonders auf die Ressourcen-, Energie- und Klimawirtschaft.

„Climate Policy – A Social Dilemma ?“ – Zu Beginn ihres Vortrags stellte sie eine treffende Definition vor: „ Social Dilemma [is] a group of individuals that must decide how to share a common ressource while balancing short-term self-interests against long-term group-interests.“.

Im Laufe des Vortrags wurde sich der Frage gewidmet, ob Klimapolitik ein soziales Dilemma darstellt, das heißt welche Schwierigkeiten von Entscheidungen Akteure in Bezug auf den Klimawandel bewältigen müssen. Dabei muss entschieden werden, wie die Ressource Klima gemeinsam genutzt werden kann, um ebenfalls ein Gleichgewicht zwischen Einzel- und Gruppeninteresse zu erhalten.

Spezialisiert auf den Wirtschaftsbereich präsentierte Prof. Karen Pittel verschiedenste ökonomische Modelle zur Kooperations- und Handlungsfähigkeit von Akteuren, wie zum Beispiel die Game Theory und das Prisoners Dilemma. Als Studenten aus einem anderen wissenschaftlichen Fachbereich ermöglichte uns dies einen neuen Blickwinkel auf die Thematik. Hierbei erwies sich als besonders interessant, dass die Umsetzungen von Handlungen zur Klimawandelbewältigung mehrere ökonomische, aber auch soziale Schwierigkeiten bergen.

Das liegt daran, dass zum einem Entscheidungen ein hohes Maß an Komplexität aufweisen. Diese werden meist durch viele Faktoren wie zum Beispiel soziale Normen, Aberglaube, „Warm Glow“ und direkte, wie auch indirekte wechselseitige Beziehungen beeinflusst. In der Forschung existieren deshalb eine Vielzahl von Modellen, die versuchen den Prozess der Entscheidungsfindung darzustellen. Dabei ergibt sich ein Problem, da diese davon ausgehen, dass die Entscheidung rein rational getroffen wird. Da dies in der Realität nicht der Fall ist, erweist sich die Umsetzung der Modelle als schwierig.

Unserer Meinung nach ist in Bezug auf den Klimawandel die rationale Entscheidungsfindung besonders problematisch, da der Faktor des Verantwortungsgefühles eine besondere Rolle spielt. Zusätzlich besteht zwischen Verantwortungsgefühl und tatsächlicher Handlung eine große Disparität, die überwunden werden muss.

Erschwerend kommt hinzu, dass es viele verschiedene heterogene Akteure gibt, die in unterschiedlichem Ausmaß handeln. Dabei ist die gemeinsame globale Zusammenarbeit gegen den Klimawandel meist zu gering und schwer umzusetzen. Daher wäre es wünschenswert einen globalen Entscheidungsträger, wie beispielsweise eine Institution oder eine Art ‘Klimagremium’ zu entwickeln um effektiver gegen den Klimawandel vorzugehen und diesen komplexen Prozess zu vereinfachen. In Anbetracht der Heterogenität der Nationen erweist sich dieses Szenario leider als sehr unwahrscheinlich. Nur mit der Freiwilligkeit zum Handeln aller Nationen ist dies umzusetzen.

[Anna Wenzel & Katharina Csillak]

30. Mai 2015 | Veröffentlicht von nachhaltigkeitsbuero
Veröffentlicht unter Blog zu "Humboldts Fußabdruck"

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