Zur Ökologie des Wissens: Permakultur

Die Ringvorlesung „Humboldts Fußabdruck. Forschen für Nachhaltigkeit“ im Zuge des Studium Oecologicum vom 4. Juli behandelte das Thema Permakultur, womit die Ökologie des Wissens verbunden ist. Wichtig dabei ist erstmal, dass nicht das Wissen der Ökologie, sondern die Ökologie des Wissens der erstrebenswerte Ansatz sei.

Der Begriff „Permakultur“ setzt sich zusammen aus den Worten „permanent agriculture“ (deutsch: dauerhafte Landwirtschaft) und ist ein Konzept zur Lebensraumgestaltung. Dabei waren zu Anfangs landwirtschaftliche Aspekte fokussiert, da eine bewusste Landwirtschaft, die nicht über, sondern neben dem Naturraum steht, eine auf längere Zeit gesehen effektivere, als auch Ressourcen schonende Methode gesehen wurde.

Es wurden jedoch mit der Zeit ebenso städteplanerische, architektonische und entwicklungspolitische Aspekte miteinbezogen. Es sollen durch einen bedachteren Umgang mit der Umwelt naturräumliche Kreisläufe entstehen, die dauerhaft selbstständig funktionieren, nachhaltig sind und dem natürlichen Ökosystem nicht in die Quere kommen. Es stehen jedoch nicht nur ökologische, und soziale, sondern genauso wirtschaftliche Gesichtspunkte im Vordergrund, da nachhaltiges Handeln und ein damit verbundenes Einsparen von Ressourcen ebenso mit einer Kosteneinsparung einhergeht.

Das Prinzip umfasst das Zusammenleben von Menschen, Flora und Fauna, das so miteinander kombiniert werden soll, dass die Bedürfnisse Aller auf unbestimmte Zeit möglichst adäquat befriedigt werden können. Als Vorbild dafür dienen meist Selbstregulationsprozesse in Ökosystemen wie beispielsweise Waldabschnitten.

Das Konzept wurde in den 1970er Jahren von Bill Mollison und David Holmgren entwickelt. Beide stammen aus Australien und erkannten deshalb europäische Ansätze des Biolandbaus als Basis für einen nachhaltigen Gegenentwurf zum vorherrschendem industriellen Agrarsystem. Die Problematik bei dem in der Landwirtschaft praktizierten Anbau von Monokulturen, was Böden und Grundwasser im Zuge eines verstärkten Pestizideinsatzes verschmutzte und außerdem die Biodiversität hemmte, veranlasste Mollison und Holmgren zu diesem neuen Ansatz.

Ein Beispiel für Permakultur-Systeme sind Aquakulturen, wo in einem Teich zum Beispiel mehrere Fischarten gemeinsam leben, angepasste Pflanzen zum Einsatz kommen und die Fische damit in einem selbstständigen Organismus leben, der nicht extern durch Futterzugabe beeinflusst werden muss.

[Tim Bosch]

11. Juni 2015 | Veröffentlicht von nachhaltigkeitsbuero
Veröffentlicht unter Blog zu "Humboldts Fußabdruck"

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