Archiv für Schlagwort September-Ausgabe

Zwischen Humor und Reflexion

Beitrag und Memes von Victoria Reiniger

Langsam schleicht sich der Herbst mit den farbenfrohen Tönen in die Blumen, Blüten und Blätter, dort wo im Schweiße eigenen Angesichts manch Feuerköpfe gewissenhaft die Worte schleifen, bis die Funken auf den Blättern tanzen, da erhebt sich der Dampf von den brodelnden Sinnen hoch in die kalte Luft.

In tiefster Kontemplation versuchen die Wortge-wandten, im lodernden Feuer des geistigen Ofens den sturen Gedankeneisen erneut zu umdenken, und zuletzt mit großer Freude noch ein Hauch des Lebens,

Ah, schau — ein Meme!

Doch da zerfällt‘s in tausend Stücke, glänzend alle Scherben, als sie unter der spielerischen Sonne schmelzen, und daraus tropft einmal Faszination für Ideen, Reflexion zum Durchkauen und Humor zur Kundgabe, also, genießt einzeln oder in der Gruppe

das Tässchen heißen Tee, Kaffee oder ein Gläschen Glögg, wie auch die paar im Wald geschmiedeten Stückchen Memes.

Verwendete Bildquellen:

Axél Waldemar Gallén (1893) Das Schmieden des Sampo

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Gallen_Kallela_The_Forging_of_the_Sampo.jpg

John Bauer (1909) A Forest Troll

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0d/John_Bauer_-_A_Forest_Troll_-_NMB_342_-_Nationalmuseum.jpg

John Bauer (1915) God kväll, farbror! Hälsade pojken

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:God_kv%C3%A4ll,_farbror!_H%C3%A4lsade_pojken.jpg

13. Oktober 2022 | Veröffentlicht von ehemaliges Mitglied | Kein Kommentar »
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Faroe-Pride 2022

Ein Beitrag von Theresa Kohlbeck Jakobsen

28.07.2022, Tórshavn

Mehr Informationen zur Pride und zu queerem Leben auf den Färöern findet ihr hier: https://www.lgbt.fo/

7. Oktober 2022 | Veröffentlicht von ehemaliges Mitglied | Kein Kommentar »
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Vær så snill, klem meg

Beitrag und Fotos von Karla Kabot

så snill, klem meg. Oder haben wir uns ausgeklemmt? Ich klammere nicht, viel. Lovet. Jeg skal bare klemme deg for en kort tid for jeg drå hjem. Etterpå skal jeg tenke på deg, litt.

Unnskyld, kannst du das gerade bitte einfach ausklammern? Es ist mir etwas peinlich, mich dir so verletzlich gezeigt zu haben. Det er bare det at jeg er så opptat med deg, og jeg kan ikke tenke på ikke noen annen. Das lässt mich ganz wuschig werden.

Oh du min vakre virvar, som jeg har mistet deg.

Norwegen 2022

Opera-huset, 15.08.2022

Auf der Suche nach
einem Zuhause in Orten und
Worten sammle ich Bilder und
Wortfetzen. Auf Deutsch zu schreiben,
fühlt sich zu sehr nach Berlin an, meine
englischen Texte waren nie ganz ich selbst und
auf Norwegisch zu schreiben, gleicht einem Wechselbad aus Sprachlosigkeit und Entdeckerinnenfreude.

The Barcode, 20.08.2022

Silent disco | Karaoke | yellowroots | BLA im Blå | wandern | im See schwimmen |im Fjord schwimmen
Second Hand shoppen in Grünerløkka | Feta für 6 Euro | verspiegelte Sportsonnenbrillen | Läufer:innen-Armeen

Astrup Fearnley Museet, 22.08.2022
5. Oktober 2022 | Veröffentlicht von ehemaliges Mitglied | Kein Kommentar »
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Sag´s mir bitte Finnisch – Kommunikation quer durch Europa

Ein Beitrag von Hannah Zeppen, Praktikantin am Finnland-Institut

Wie schnell Finnland einen in seinen Bann ziehen kann – nur ein Jahr und schon hin und weg. Zumindest war es bei mir so, 2019 zog es mich aus meiner Heimat am Niederrhein in die Nähe von Helsinki. Ich wusste erst nur: Ich will in den Norden. Heute bin ich unglaublich glücklich, dass es Finnland geworden ist. Ich habe mich in die Bescheidenheit und Zurückhaltung verliebt sowie in die gelebte Gleichheit und Toleranz, die ich im Denken der Finn*innen zu identifizieren glaubte. Sich auf das Wesentliche zu beschränken, das dann aber gut durchdacht – das ist eine Einstellung, die ich sehr genossen habe.

Nichts ist im Überfluss vorhanden, aber alles von guter Qualität – Freundschaften, Komplimente, Einladungen… Bei meinen finnischen Freund*innen konnte ich mir sicher sein, dass sie wirklich Zeit mit mir verbringen wollten und sie ihre Meinung nicht hinter Worthülsen verstecken würden. Ich war ganz in einem Element, das ich vorher gar nicht so sehr als Teil von mir wahrgenommen habe: der offenen und super direkten Kommunikation. Ich musste feststellen, dass ich nichts mehr liebe, als einfach zu sagen, was Sache ist, ohne die lokale Etikette und soziale Normen ständig im Kopf behalten zu müssen. Manch einer würde sagen, ich wäre faul – ich würde behaupten, irgendwo in mir schlummert einfach ein wenig nordisches Blut.

Obwohl meine Finnisch-Kenntnisse am Ende meiner Zeit dort doch zu wünschen übrigließen, habe ich also Finnisch kommunizieren können. Was mich fasziniert hat, ist das Unterliegende in der Sprache, der Ton und die Art und Weise, die unabhängig von Grammatik und Vokabular prägend sind. Noch nie ist mir so stark bewusstgeworden, wie ich den Kontakt zu meinen Mitmenschen gerne gestalten möchte.

Dann bin ich umgezogen. Nach Finnland folgte Bayern und dann studienbedingt ein Jahr in der Bretagne in Frankreich. Mich trennten erst 1.500, dann 2.200 Kilometer Luftlinie von Helsinki.

In meiner Zeit in Frankreich hat sich dann langsam ein Vermissen eingestellt, auf das ich nicht vorbereitet war. Plötzlich hätte jedes „vielleicht“ ein „nie“ bedeuten können und jedes „ja, ich schau nach“ ein „auf gar keinen Fall“. Ich stand mit meiner finnischen Art zu kommunizieren plötzlich vor vielen Problemen und Missverständnissen, obwohl ich doch die französische Sprache viel besser beherrsche – fast fließend.

Mein Studium hat mir allerdings nicht nur im Privaten die Kulturunterschiede in Europa aufgezeigt, sondern mich auch fachlich mit Edward T. Hall bekannt gemacht, dem Begründer der Fachrichtung der Interkulturellen Kommunikation in den anthropologischen Wissenschaften [1]. Der U.S.-Amerikaner setzte damals verschiedene Dimensionen und Vergleichskriterien fest, mit deren Hilfe man Unterschiede in der Kommunikation kulturspezifisch besser benennen konnte. Noch heute finden sie in vielen Bereichen Anwendung und, auch mir haben sie geholfen, in Worte zu fassen, warum interkulturelle Kommunikation oft eine Herausforderung ist.

Besondere Relevanz für mich hatte dabei die Dimension der Kontextorientierung, in der ich schwarz auf weiß nachlesen konnte, was ich damals empfunden habe. Kulturen, die sich stark am Kontext orientieren (wie man sie in den Ländern im Süden Europas und somit auch Frankreich findet), sehen die Verantwortung in Gesprächen sehr oft bei dem/der Empfänger*in des Gesagten. Es wird erwartet, dass auch Ungesagtes verstanden wird und man sich trotz der vielen Metaphern und impliziten Formulierungen zurechtfindet.

Im Norden wird diese Dynamik umgedreht. Der Sendende hat hier die Verantwortung, in präziser und expliziter Sprache sein Anliegen darzulegen. Das Gesagte gilt – unabhängig von der Beziehung der Sprecher und der Umgebung. Die finnische Kommunikation ist folglich für Menschen wie mich herrlich unkompliziert und deswegen bequem – auch wenn sie anders sozialisierten Personen ungewöhnlich direkt oder sogar unhöflich vorkommt.

Jedem, der diese Erfahrungen mit mir teilt, lege ich sehr ans Herz, sich die Dimensionen der interkulturellen Kommunikation doch einmal anzuschauen und im gleichen Atemzug vielleicht auch die Kulturdimensionen nach Geert Hofstede [2] zu wiederholen (wahrscheinlich zwei Klassiker, um die kein Geisteswissenschaftler wirklich herumkommt).

Ich für meinen Teil habe daraus mehr über mich gelernt als über die Menschen in Finnland. Wahrscheinlich wird es mich auch in Zukunft wieder in dieses schöne Land ziehen, in dem ich so direkt sein kann, wie ich will. Und sollte dieser Text auf finnische Kritik stoßen – dann weiß ich wenigstens, woran ich bin.

[1] https://www.ikud.de/glossar/edward-t-hall.html

[2] https://geerthofstede.com/culture-geert-hofstede-gert-jan-hofstede/6d-model-of-national-culture/

Wenn ihr mehr über das Finnland-Institut erfahren wollt: https://finnland-institut.de/

4. Oktober 2022 | Veröffentlicht von ehemaliges Mitglied | Kein Kommentar »
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Havet i mig

Ein Beitrag von Amely Blum

Folk brukar säga: ”Tänk inte för mycket, bara sätt i gång.” … Men slutar man nånsin att tänka? Jag sitter – jag tänker; jag går – jag tänker; jag ligger – jag tänker. På dig. Jag är alltid rädd för att göra misstag men med dig var det aldrig så. Varje gång jag sitter vid havet nära mitt hus tänker jag på dig. Hur vi möttes i april och du var här och jag var här och vi bara satt och pratade och levde och det kändes som om det aldrig skulle ta slut – fint. Havet med vågor som kommer och går som känslor och tankar. Jag vet inte var du kom ifrån, men det kändes som om du alltid har varit här. Jag minns faktiskt inte tiden innan. Tankar kommer och går. Det är ett stafettlopp i mitt huvud. Hur du berättade om din favoritbok som du läst sju gånger, om dina föräldrar som inte ser dig som du är, om din skoltid som sårade dig för livet, om vänskaper som började och tog slut, om husdjur du älskade … att du inte finns längre, att du är borta. Jag vet vem du är. Utan och innan. Och jag tror att du vet bättre än jag vem jag är – visste. Sorgen stannar kvar. Minnena stannar kvar. Och jag slutar aldrig att tänka. Jag sitter vid havet och orkar inte börja om igen.

Snart blir det kväll och runt omkring mig inträder tystnaden sakta. I mig är det tvärtom, högre och högre – mina tankar skriker. Allting snurrar när jag är ensam – och jag blir ensammare och ensammare för varje dag. Jag känner mig som om jag fjärmar mig mer och mer från verklig-heten. Mina tankar övermannar mig. Min värld började splittras i slutet av september när du slutade vara här – slutade att vara en del av min verklighet. Att leva känns så konstigt för jag kan inte koncentrera mig på det som stannat kvar, jag är fången i det förflutna och det känns som om jag aldrig kan sluta vara instängd.

Ibland ser jag mig omkring och skymtar en siluett när jag promenerar genom gatorna för att släppa känslan av att tappa all förbindelse med nutiden. Den siluetten förföljer mig – en bekant gestalt, inte det minsta skrämmande, utan på ett konstigt sätt även lugnande, bevakar mig medan jag drunknar i min sorg. Är det du? Eller har jag slutgiltigt förlorat resten av det vett jag hade kvar efter att allting gått åt skogen? Fly! Jag börjar springa, bryr mig inte om åt vilket håll eller att andra människor ser min gråt och förtvivlan – struntar i det, struntar i allt, det finns ingenting kvar. Men medan jag springer längre och längre upptäcker jag att jag inte har nåt mål alls. Det känns som om jag är i rymden utan dräkt och livlina – min existens svävar utan förankringar. Bara jag … och siluetten. Bara jag och minnena som helt och hållet påverkar min förnimmelse.

När jag vaknar är allt tyst … i alla fall i en millisekund. Det är bättre nu men värre än nånsin tidigare under mitt liv. Sen börjar jag fundera – tyst, tystare, tystnad: Finns det verkligen nån tid när allt är tyst – inget ljud, bara stillhet? Inne i mig själv finns den aldrig, det var bättre förr men ändå fanns det alltid nånting – tankar som var höga, som påverkade mina sinnen. Och frågan är ju: Är jag ensam om det eller är det bara nånting vi tror på men som inte finns i verkligheten. Nånting människor har hittat på, en myt som vi söker under vårt liv, en inbillning, en lögn.

Jag sitter vid havet och tänker på dig. Det var ett tag sen du lämnade mig. Mina tankar har blivit tystare men aldrig helt tysta. Jag saknar dig med varje fiber av min kropp. Du är borta. Och jag stannar kvar. Kvar utan dig. Jag fattar nu att jag inte kan gömma mig längre. Jag fattar att jag måste gå vidare utan dig – måste försöka i alla fall. Annars drunknar jag. Det känns bättre nu, även om allt är kvar: Tankarna och minnena av det förflutna … siluetten. Men att andas blir lättare och havet har blivit lugnare. Vågorna kommer då och då, men de har förlorat sin styrka.

Jag sitter vid havet och tänker på dig – och jag ska aldrig sluta.

29. September 2022 | Veröffentlicht von ehemaliges Mitglied | Kein Kommentar »
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September-Ausgabe erschienen

Neues aus der Redaktion

Hej allesammans,

der Herbst ist schon in vollem Gange mit Regen, Sonne und buntem Laub. Während ich bereits an meiner Masterarbeit feile und mein Studium sich dem Ende zuneigt, beginnen schon in einigen Wochen wieder viele neue Studis ihr Skandinavistik-Studium hier bei uns am NI. Dieser Gegensatz macht mich fast ein wenig wehmütig und ich schwelge in den vielen Erinnerungen der letzten sieben Jahre. Irgendwie ist der Herbst ja auch genau die richtige Zeit für ein wenig Melancholie. Doch bevor ich zu sehr in die Vergangenheit abschweife, möchte ich lieber den tollen Menschen danken, die diese Ausgabe so besonders gemacht haben: Amely Blum, Victoria Reiniger, Karla Kabot und Hannah Zeppen. Vielen, vielen Dank für eure tollen Beiträge in Form von Texten und Bildern.

Was hat die aktuelle Ausgabe des STUDENTLIV-Magazins zu bieten? Neben Bildstrecken aus Norwegen & den Färöern, haben wir einen literarischen Text auf Schwedisch und einen autobiographischen Text über Finnland dabei. Außerdem gibt es ein paar nützliche Tipps zum Thema Hausarbeit. Für eine Prise Humor sorgen wie immer die Memes am Ende der Ausgabe.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und schon einmal einen guten Start in das neue Semester.

Theresa

Zum Download des PDF geht es hier: https://moodle.hu-berlin.de/enrol/index.php?id=77390
Ihr braucht dazu nur euren Hu-Login. Die Beiträge werden in den nächsten Wochen auch hier auf der Website erscheinen.

22. September 2022 | Veröffentlicht von ehemaliges Mitglied | Kein Kommentar »
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September-Ausgabe erscheint in Kürze

Neues aus der Redaktion

Hier schon mal ein Blick in das Inhaltsverzeichnis:

Vorwort
Wichtiges aus dem NI - 2
Kreativ schön / Schön kreativ:
 Havet i mig - 3
Special:
 TIPPS für deine Hausarbeit - 4
NI and beyond:
 Sag's mir bitte Finnisch - 5
 Vær så snill, klem meg - 7
Bildstrecke:
 Faroe-Pride - 9
Verschiedenes:
 Memes - 9
Ausblick
21. September 2022 | Veröffentlicht von ehemaliges Mitglied | Kein Kommentar »
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OPEN CALL: September-Ausgabe

Das STUDENTLIV-MAGAZIN geht in die nächste Runde.

Wir suchen: Fotostrecken, Essays, Erfahrungsberichte, Gedichte, Kurzgeschichten, Malerei, Collagen… und alles rund um Skandinavien.

Einreichungen könnt ihr bis 19.09.22 per Email an kohlbeth@hu-berlin.de geschickt werden.

Detaillierte Informationen zu den Formalia findet ihr hier: https://blogs.hu-berlin.de/studentliv/mitmachen/

Zur Inspiration könnt ihr die vergangenen Ausgaben hier im STUDENTLIV-Moodlekurs lesen.

31. August 2022 | Veröffentlicht von ehemaliges Mitglied | Kein Kommentar »
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