„Ich hatte vergessen, wie schwierig Deutsch ist.“ (Erika Fatland aus Norwegen)

Über 300 Erasmusstudenten bereiten sich im Sprachenzentrum auf ihr Semester in Berlin vor
 Auch in diesem September besuchen wieder 305 Studierende aus dem Ausland Deutschkurse im Sprachenzentrum, um im Anschluss ihr Teilstudium an der Humboldt-Universität zu beginnen. Dabei lernen sie nicht nur viel über die deutsche Sprache und Kultur, sondern nutzen ihre Freizeit, um gemeinsam die Hauptstadt zu erkunden.
 Der Intensivkurs begann für alle Teilnehmer am 4. September mit einem schriftlichen Einstufungstest im Audimax, in dem die Deutschkenntnisse der Neuankömmlinge geprüft wurden, um für alle eine geeignete Lerngruppe zu finden. Vier Wochen lang wird in den Kursen fünf Stunden täglich auf unterschiedlichem Niveau Deutsch als Fremdsprache unterrichtet, damit die Studierenden zu Semesterbeginn mühelos ihr Studium in den verschiedenen Fakultäten aufnehmen können und leichter ihr Alltagsleben in der noch fremden Stadt meistern.
 Nach dem ersten Wochenende in Berlin begann am Montag in 22 Gruppen der Deutschunterricht. Aufgeregt und neugierig auf die anderen Kursteilnehmer fanden sich die Studierenden früh im Foyer des August-Boeckh-Hauses ein, wo sie in den ersten Unterrichtsstunden ihre Lehrer und Klassen kennen lernten. Wie in jedem Jahr, wenn sich Anfang September über 300 junge Menschen unterschiedlicher Herkunft im Sprachenzentrum begegnen, herrscht in den Fluren buntes Treiben und reges Stimmengewirr. Viele verschiedene Sprachen treffen aufeinander und jede Menge Fragen sind noch zu beantworten. Wann bekomme ich mein Semesterticket? Wie finde ich in Berlin eine WG? In welchem Stadtteil wohnen die Berliner Studenten? Häufig tauschen sich die Studierenden untereinander aus, in anderen Angelegenheiten können die Organisatoren der Intensivkurse aushelfen. Catriona Stephenson aus Sheffield ist froh, schon vier Wochen vor Semesterbeginn nach Berlin gekommen zu sein und sagt „Ich finde den Sprachkurs nützlich. Ich lerne so viele Menschen aus ganz Europa kennen. Jetzt fühle ich mich für den Anfang des Semesters ein bisschen besser vorbereitet.“ Kristína Svecová aus der Slowakai bemerkt: „Die Organisation des Kurses und auch die Hinweise zur Einschreibung finde ich gut, wir haben alle nötigen Infos gekriegt.“
 In verschiedenen Kurstufen (A1-C1) lernen die Studierenden unter anderem, wie man sich seinen zukünftigen Kommilitonen vorstellt oder sie diskutieren auf hohem Niveau über deutsche Literatur und Geschichte. „Man kann viel Deutsch lernen, wenn man Lust hat.“ schreibt Kevin Kundinger aus den USA „Mein Lehrer ist nett und geduldig und der Inhalt des Kurses immer interessant.“ Auch Thomas Carding aus Großbritannien würde den Sprachkurs zukünftigen Erasmusstudenten empfehlen: „Wir lernen nicht nur nützliche Grammatik, sondern auch viel über deutsche Literatur und Berlin.“ Neben der Verbesserung der Sprache bietet der Intensivkurs den Studierenden viele studienrelevante und landeskundliche Informationen. So berichtet Pauliina Pisto aus Finnland nach den ersten Wochen Unterricht erleichtert: „Als ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich kein Deutsch gesprochen. Seit drei Wochen habe ich aber so viel gelernt, dass ich keine Angst mehr habe, etwas zu sagen. Unsere Stunden sind interessant und mitreißend.“ Andere Kursteilnehmer schätzen neben der Verbesserung ihrer Sprachkenntnisse auch die von ihren Lehrern vorbereiteten Projekte. So gehen Gruppen beispielsweise ins Berliner Mauermuseum, zum Reichstag, in die Parlamentsausstellung im Deutschen Dom oder in die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. „Im Sprachkurs kann man das Deutsch wirklich verbessern, weil man immer deutsch reden muss“, schreibt ein Kursteilnehmer, „unser Lehrer ist sehr engagiert und wir haben eine Exkursion nach Hohenschönhausen gemacht. Die soziale Dimension ist sehr wichtig. Ich kann es wirklich empfehlen!“ Soziale Kontakte können natürlich ebenfalls in verschiedenen Abendveranstaltungen geknüpft werden. Deshalb geben viele Lehrer zusätzlich Anregungen, wo die Berliner ihre Freizeit verbringen und gehen gern auch zusammen mit ihren Gruppen dorthin, zum Beispiel zum Swingtanz in Clärchens Ballhaus.
 Außerdem wird der Unterricht von einem gruppenübergreifenden Rahmenprogramm der Abteilung Internationales an der Humboldt-Universität begleitet. Alle Klassen besuchen gemeinsam das Berliner Pergamonmuseum, einen Filmabend im Kinosaal der Universität und eine Vorstellung im Varieté Chamäleon am Hackeschen Markt. Dabei haben sie die Chance, sich mit anderen Kursteilnehmern bekannt zu machen, sich über erste Erfahrungen in Berlin auszutauschen und weitere Freizeitaktivitäten zu planen. Hannah Hjeltnes aus Norwegen schätzt diese Kombination aus Sprachunterricht und Kulturveranstaltungen: „Der Sprachkurs ist ein sehr schönes Rahmenprogramm für meine ersten Wochen. Ich kann neue Leute treffen und viel deutsch reden.“ Andere Teilnehmer sind froh, schon vor Semesterbeginn Deutsch zu üben: „Interessante Debatten sind leichter mit internationalen Studierenden zu führen. Das hilft mir, um dann mit Deutschen zu sprechen.“
 Die Kursteilnehmer sind sich über den Erfolg des Sprachunterrichts einig und sehen in dem Besuch des Intensivkurses nicht nur eine optimale Vorbereitung auf die kommenden Studienmonate an der Humboldt-Universität, sondern nutzen gleichzeitig die Möglichkeit, in den letzten Sommerwochen Stadt und Leute besser kennen zu lernen. „Die vier Wochen sind sehr hilfreich“, fasst Jennifer Hoyer aus Kanada ihre Eindrücke zusammen, „der Kurs macht es leichter, die Erwartungen der Universität zu erfüllen. Und natürlich habe ich auch mein Deutsch verbessert!“ Andere bestätigen, dass neben dem Spracherwerb der Unterhaltungswert nicht zu kurz kommt und sind begeistert über das breite Kulturangebot. Özlem Gölgelioglu aus der Türkei berichtet über ihre ersten Wochen in der Hauptstadt: „Berlin ist wirklich eine Multi-Kulti-Stadt. Deutsch lernen bedeutet nicht nur eine Sprache lernen, sondern auch eine Kultur kennen lernen und das macht ehrlich Spaß!!!“

29. September 2009 | Veröffentlicht von ehemaliges Mitglied
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4 Kommentare zu “„Ich hatte vergessen, wie schwierig Deutsch ist.“ (Erika Fatland aus Norwegen)

  1. Ich möchte weissen, ob ich ein Deutschkurs im September mit Unterkunft und Unterhalt machen kann, der Preis und Umständen vom Deutschkurs sind sehr interesieren mir. Vielen Dank.
    Herlichen Grüssen!!

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