Anläßlich einer Wahlveranstaltung zur Europawahl 2014 der „Parti des Citoyens Européens“ (PACE) haben zwei junge Vertreter aus Paris einen Abstecher zur Humboldt-Universität gemacht, um mit 22 Studenten eines Französischkurses (Niveau C1) mit Schwerpunkt „Politique“ zu diskutieren. Ihr Motto lautet: Jugend, Interkulturalität, Mehrsprachigkeit und Transnationalität.
Nach einigen Erläuterungen zu den Neuerungen in den europäischen Institutionen ab Mai 2014, insbesondere die quasi direkte Wahl des Präsidenten der Europäischen Kommission, haben unsere Studenten Fragen zur Motivation, zum Programm dieser Partei gestellt und ebenso aufgeschlossen wie kritisch diskutiert, etwa über die Vorschläge zum Europapass oder zur Migrationspolitik Europas.
Es entwickelte sich eine sehr interessante Diskussion über die Wurzeln unseres Europas und was uns verbindet: einige Studenten fanden, dass PACE zu sehr an der Hegemonie Frankreichs und Deutschlands im Verbund aller 28 Länder festhält. Andere meinten, dass man sich auch europäisch fühlen kann, wenn man hier lebt, auch wenn man nicht aus einem der EU Staaten stammt (Europa soll sich also weiter öffnen!). Schließlich äußerte sich ein Student aus Asien: den europäischen Bürgern fehlt einfach der nötige Stolz auf Europa, der den Zement für eine kulturelle Einheit bildet.
Nach einer Stunde stand es 1 zu 1. Unsere Studenten fanden die Grundideen PACEs interessant, – obwohl manchmal noch ein wenig vage, und das ehrenamtliche Engagement dieser jungen Leute auf jeden Fall lobenswert. Unsere Gäste waren beeindruckt vom Interesse, von der Qualität und Tiefe der Fragen der Studenten und sind dankbar für diese Chance in direkten Kontakt mit politisch aufgeweckten Studenten zu treten.
Ein großes Dankeschön auch von mir an alle für den interkulturellen Austausch und die gemeinsame, respektvolle Reflexion!