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ENTFÄLLT [Vortrag] Melanie Althage (HU Berlin): Topic Modeling. Eine Methode zwischen Heuristik und Hermeneutik

Der Termin entfällt und wird voraussichtlich im Sommersemester 2024 nachgeholt.

Do 01.02., 14-16 Uhr, Grimm-Zentrum, Auditorium

Topic Modeling ist eine in den digitalen Geistes- und Geschichtswissenschaften etablierte Methode zur Exploration und quantitativen Analyse umfangreicher Textkorpora. Sie ermöglicht die automatisierte Identifikation gemeinsamer Sprachgebrauchsmuster, die wie Themen, Motive oder Diskurse interpretiert werden können. Allerdings gehen mit Topic Modeling auch einige methodologische und epistemologische Herausforderungen einher. Vor diesem Hintergrund wird der Vortrag aus geschichtswissenschaftlicher und methodenkritischer Perspektive die Potenziale und Grenzen von Topic Modeling diskutieren und einen Workflow vorschlagen. Dazu wird einerseits in die Grundprinzipien der Methode eingeführt und die Entwicklungsgeschichte skizziert sowie andererseits ein Überblick über den aktuellen Entwicklungsstand gegeben. Betont wird zudem die Relevanz des Preprocessings der Textdaten sowie die kritische Beurteilung der Modellierungsergebnisse.

Melanie Althage ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Digital History (Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin). In ihrem Dissertationsprojekt widmet sie sich der methodenkritischen Untersuchung der Adaptierbarkeit etablierter Textanalysemethoden der Digital Humanities und Computerwissenschaften für historische Quellen und Forschungsfragen am Beispiel der digitalen historischen Fachkommunikation. Ziel ist dabei die Etablierung einer Methodenkritik als Erweiterung der historisch-kritischen Methode der Geschichtswissenschaften.

Der Vortrag ist Teil der Reihe „Werkzeug. Zur Praxis computergestützter Forschung in den Geistes- und Kulturwissenschaften“.


10. Januar 2024 | Veröffentlicht von Claus-Michael
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[Vortrag] Mathieu Jacomy: A Practically Useful History of Network Visualization

Mi 20.12., 14-16 Uhr, Grimm-Zentrum, Auditorium

Vortrag und Gespräch auf englisch.

This talk is about the science of visualizing networks. Although the field of graph drawing, as we call it, has no shortage of theoretical contributions, those have always followed practices; and with a sensible delay. Mathieu Jacomy, co-founder of the network visualization tool Gephi, will sketch the double story of the craftsmanship and the academic evaluation of representing networks as dots and lines, from Jacob Moreno’s sociograms, to Peter Eades‘ first force-driven layout algorithms, to Helen Purchase’s aesthetic criteria, and finally to the data deluge and the availability of large complex networks, paving the way to network science. This story will show how practices shape cultures in ways that escape the control of academics, at once bad and good, uninformed yet innovative, unjustified yet meaningful. Reading a large complex network is not the same as a small diagram, and the talk will provide illustrations of the ideas that had to be left behind to properly frame graph drawing as a mediation driven by technology. Which will also help you read large network maps properly.

Mathieu Jacomy is Doctor of Techno-Anthropology and assistant professor at the Aalborg University Tantlab, and MASSHINE center. He was a research engineer for 10 years at the Sciences Po médialab in Paris, and is a co-founder of Gephi, a popular network visualization tool. He develops digital instruments involving data visualization and network analysis for the social science and humanities. His current research focuses on visual network analysis, digital controversy mapping, and computational social science. He toots at @jacomyma@mas.to and blogs at reticular.hypotheses.org.

Der Vortrag ist Teil der Reihe „Werkzeug. Zur Praxis computergestützter Forschung in den Geistes- und Kulturwissenschaften“. Weitere Termine der Reihe: https://hu.berlin/werkzeug.

Bild oben: Netzwerk mit 1000 Knoten und sichtbaren Clustern, mit Gephi erstellt. Martin Grandjean, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Social_Network_Visualization.png.


19. November 2023 | Veröffentlicht von Claus-Michael
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[Vortrag] Christian Thomas (Berlin/Weimar): Einheit in der Vielheit: Edition, Forschungsdaten und computergestützte Analysen zu Alexander von Humboldts Kosmos-Vorträgen

Datum: 6.12.2023, 14-16 Uhr

Ort: Grimm-Zentrum, Auditorium

Der Vortrag präsentiert die wichtigsten Ergebnissen meiner kürzlich an der Humboldt-Universität zu Berlin erschienenen Dissertation sowie die zu deren Erarbeitung angewandten Methoden.[1] Die Präsentation fokussiert auf den Einsatz verschiedener Werkzeuge aus dem Bereich des Natural Language Processing (NLP) sowie im weiteren Sinne der Digital Humanities (DH) zur Bearbeitung und heuristischen Beantwortung literatur- und editionswissenschaftlicher Fragestellungen. Analysiert wird ein etwa 3500 handschriftliche Seiten umfassendes Volltextkorpus zu Alexander von Humboldts sogenannten Kosmos-Vorträgen (Berlin, 1827/28).[2] Da Manuskripte des Vortragenden nicht vollständig und nicht in ihrer ursprünglichen Form überliefert sind, stellen die im Korpus enthaltenen Mitschriften, Nachschriften und deren Abschriften aus dem Kreis der Hörerinnen und Hörer die wichtigsten Quellen zu den Inhalten der Kosmos-Vorträge dar.

Editionstheoretische Überlegungen, wie mit diesem Quellenbestand in einer (Digitalen) Edition zu verfahren ist, leiten über zu exemplarischen Untersuchungen des Korpus. Dabei kommen neben ‚traditionell hermeneutischen‘ Methoden vor allem quantitative Untersuchungen und Verfahren wie automatische Kollation bzw. Plagiatssuche zum Einsatz. Es wird gezeigt, wie die eingesetzten NLP- bzw. DH-Werkzeuge helfen können, ein so umfangreiches Textkorpus zu strukturieren und für konzentrierte Lektüren zu erschließen, ohne dabei früheren – nicht nur aus heutiger Sicht inadäquaten – editorischen Ansätzen einer Reduzierung der Quellenvielfalt folgen zu müssen. Voraussetzungen zur Arbeit mit Editionen bzw. Korpora wie diesem sind einerseits die umfangreiche editionsseitige Dokumentation der Überlieferungssituation, der Quellenbasis und des Digitalisierungsprozesses, vor allem der möglichst generischen, zum Teil jedoch zwangsläufig projektspezifischen Richtlinien zur Transkription und Annotation der Volltexte sowie der Möglichkeiten zu deren Nachnutzung. Nutzer:innenseitig ist entsprechend ein höheres Maß an ‚Data & Tool Literacy‘ erforderlich, wobei gezeigt wird, wie selbst vergleichsweise einfache, anwendungsbereite Werkzeuge unter Einbezug basaler Annotationen in die Analyse effizient und zielführend eingesetzt werden können.

Eine der Leitfragen des Vortrags ist, inwieweit Humboldts berühmte Kosmos-Vorträge mit diesen Methoden und auf der Grundlage einer parallelen, gleichwertigen Digitalen Edition aller überlieferten Textzeugen rekonstruierbar sind – oder vielmehr: ob dies überhaupt ein sinnvolles und grundsätzlich erreichbares Ziel sein kann.[3] Inwiefern dies nicht der Fall ist und was dies für die Edition und Analyse von Quellen aus dieser und vielen anderen vergleichbaren Überlieferungssituationen bedeutet, ist die sehr viel interessantere zentrale Frage im Anschluss.

Christian Thomas ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Akademienvorhaben „Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung “ an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie im Akademienvorhaben „Propyläen – Goethes Biographica “ an der Klassik Stiftung Weimar. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich Digitaler Editionen und Korpora.

Literatur und Forschungsdaten
[1] Christian Thomas: „… ein Gemisch von Gehörtem und selbst Zugeseztem“. Nachschriften der ‚Kosmos-Vorträge‘ Alexander von Humboldts: Dokumentation, Kontextualisierung und exemplarische Analysen. Dissertation, Humboldt-Universität zu Berlin: edoc-Server, Version 1.0 vom 1. November 2023. DOI: https://doi.org/10.18452/27521.
[2] Dieses Korpus wurde im Zuge des Projekts Hidden Kosmos der Humboldt-Universität durchgehend einheitlich im internationalen de facto-Standard der Text Encoding Initiative (TEI) annotiert und im Deutschen Textarchiv (DTA) der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) veröffentlicht. Siehe Hidden Kosmos—Reconstructing Alexander von Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (2014–2016), Humboldt-Universität zu Berlin, https://www.culture.hu-berlin.de/de/forschung/projekte/hidden-kosmos/; Subkorpus „Alexander von Humboldts Kosmos-Vorträge“ im Deutschen Textarchiv, BBAW, https://www.deutschestextarchiv.de/search/metadata?corpus=avhkv.
[3] Christian Thomas: “You Can’t Put Your Arms Around a Memory: The Multiple Versions of Alexander von Humboldt’s ‘Kosmos-Lectures’ (1827/28).” In: Versioning Cultural Objects. Edited by Roman Bleier and Sean M. Winslow. Schriften des Instituts für Dokumentologie und Editorik, 13. Norderstedt: Books on Demand, 2019, pp. 77–99. https://kups.ub.uni-koeln.de/10650; urn:nbn:de:hbz:38-106501.


17. November 2023 | Veröffentlicht von Claus-Michael
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[Vortrag] Mia Berg (Bochum) und Andrea Lorenz (Hamburg): Geschichte in sozialen Medien: Bedarfe und Herausforderungen zwischen Geschichtswissenschaft und Digital Humanities

Datum: 27.11.2023, 16-18 Uhr

Ort: HU Hauptgebäude, Unter den Linden 6, Raum 2249A
UPDATE: Die Referentinnen werden per Videokonferenz zugeschaltet. Der Vortrag findet hybrid statt. Zugangsdaten für die Videokonferenz erhalten Sie nach Anmeldung per Mail an ub.makerspace@hu-berlin.de

Soziale Medien zählen heutzutage vermutlich zu den nutzer*innen- und reichweitenstärksten Aushandlungsorten geschichtsbezogener, politischer und gesellschaftlicher Diskurse. Bei der Erforschung der Plattformen sehen sich nicht nur Historiker*innen mit technischen, rechtlichen und ethischen Fragen konfrontiert. Insbesondere die Kopplung an globale Konzerne und (große) Datenstrukturen führt zu forschungspraktischen Herausforderungen, die im Vortrag anhand der Plattformen Instagram und TikTok vorgestellt werden sollen. Neben einem grundsätzlichen Problemaufriss sollen mögliche Zugänge zum Material sowie aktuelle Entwicklungen in Forschung und Politik aufgezeigt werden.

Andrea Lorenz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Public History der Universität Hamburg. Im Rahmen des Verbundprojekts „SocialMediaHistory – Geschichte auf Instagram und TikTok” promoviert Lorenz zu vergangenheitsbezogener Hate Speech.

Mia Berg ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Geschichtsdidaktik und Public History an der Ruhr-Universität Bochum. Im Projekt SocialMediaHistory untersucht sie gemeinsam mit Bürger*innen, wie Geschichte auf Instagram und TikTok stattfindet, analysiert und produziert werden kann.


17. November 2023 | Veröffentlicht von Claus-Michael
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