Was bedeutet Nachhaltigkeit?
Der Begriff Nachhaltigkeit, bedeutet im weitesten Sinne „längere Zeit anhaltende Wirkung“[1].
Verschiedene Interessengruppen, u. A. aus den Feldern der Ökologie, Wirtschaft und Politik, gebrauchen den Ausdruck allerdings für unterschiedliche Konzepte. Dies führte in der Vergangenheit dazu, dass der Begriff Nachhaltigkeit oft als „schwammiger Ausdruck“ wahrgenommen wurde. Jedoch zeigt die nähere Betrachtung der verschiedenen Nachhaltigkeitstheorien, dass alle Konzepte eines gemeinsam haben: „[den] Erhalt eines Systems bzw. bestimmter Charakteristika eines Systems.“[2]
Das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit setzt den Begriff der Nachhaltigkeit aus den Komponenten der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit zusammen – wie u. A. im Abschlussbericht der Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt – Ziele und Rahmenbedingungen einer nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung“ (1998) vorgestellt.
„Die neue Politik muß anerkennen, daß wirtschaftliche Entwicklung und damit auch soziale Wohlfahrt nur in dem Maße möglich sind, in dem die Natur als Lebensgrundlage nicht gefährdet wird“[3]
Dem Ansatz des Drei-Säulen-Modells der Nachhaltigkeit folgend müssen umweltpolitische Ziele mit ökonomischen und sozialen Entwicklungszielen gleichgestellt werden, um zukünftigen Generationen eine intakte Basis für stabile Gesellschaften zu gewährleisten. Das hier beschriebene Prinzip der Generationsgerechtigkeit wird im globalen Kontext um das Prinzip der globalen Gerechtigkeit erweitert. Demnach muss die Gleichgewichtung ökologischer, ökonomischer und sozialer Ziele für alle Länder der Welt gleichsam gelten.
Nachhaltige Entwicklung bedeutet also gerecht und zukunftsfähig zu agieren und zu planen. Dieses Leitbild wird von dem Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung zusammen gefasst:
„Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen. Zukunftsfähig wirtschaften bedeutet also: Wir müssen unseren Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge hinterlassen. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben.“[4]
Das eine ist ohne das andere nicht zu haben – auf diese Tatsache treffen wir auf allen Ebenen der Gesellschaft. Das Zusammenspiel der ökologischen, ökonomischen und sozialen Komponenten ist gleichzeitig bei dem Gesundheitssystem eines Staates, bei der Energiebilanz eines Unternehmens und bei dem Konsumverhalten eines jeden einzelnen von uns wirksam. Dabei bleibt natürlich auch die Universität nicht unberührt vom Nachhaltigkeitsanspruch.
Die Nachhaltigkeit als Aufgabe der Universität im universitären Alltag fest zu integrieren, ist ein bedeutender Schritt im Transformationsprozess hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft.
Nachhaltigkeit als Aufgabe der Universität
Klimawandel, Ressourcenknappheit, Wirtschaftskrisen und Gerechtigkeit – die Herausforderungen unserer Zeit sind vielfältig und von globaler Dimension. Der Vielschichtigkeit dieser Probleme in ihrer ökologischen, ökonomischen wie auch sozialen Dimension in angemessener Weise zu begegnen, erfordert neue, innovative Strategien und den umfassenden Transformationsprozess hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft.
Es waren meist die Universitäten, die es mit ihrer freien und unabhängigen Forschung verstanden, neue Wege zu ebnen und unkonventionelle, aber wirkungsvolle Lösungsansätze zu entwickeln. So haben sie auch heute als führende Wissenschaftseinrichtungen den Auftrag, drängende Fragen der Zeit aufzugreifen und über Grenzen hinaus zu denken. Den umfassenden Wandel zu ermöglichen ist die zentrale Frage unserer Zeit und somit die Anforderung an unsere Generation.
Dies wird von immer mehr Hochschulen und Ministerien weltweit erkannt. So wird beispielsweise in einer Erklärung der deutschen Hochschulrektorenkonferenz und der Deutschen UNESCO – Kommission 2009 die Bedeutung der Hochschulen in Bezug auf nachhaltige Entwicklung unterstrichen:
„Hochschulen sind Einrichtungen der Gesellschaft und stehen als Kern des Wissenschaftssystems mit ihren drei Bereichen Lehre, Forschung und Dienstleistung in der Verantwortung, zur zukunftsorientierten Entwicklung der Gesellschaft beizutragen. Eine zukunftsorientierte Entwicklung steht heute unter dem Leitbild der Nachhaltigkeit.“[5]
Als Bildungsstätten zukünftiger Entscheidungsträger werden die gesellschaftlichen und politischen Nachhaltigkeitserwartungen an die Hochschulen in den kommenden Jahren zunehmen.
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[1] http://www.duden.de/rechtschreibung/Nachhaltigkeit
[2] Klauer, Bernd: Was ist Nachhaltigkeit? (1999)
[3] Deutscher Bundestag Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt – Ziele und Rahmenbedingungen einer nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung“: Abschlußbericht. DBT Drucksache 13/11200 (1998)
[4] Rat für Nachhaltige Entwicklung: http://www.nachhaltigkeitsrat.de/nachhaltigkeit/ (abgerufen am 16.06.2014)
[5] HRK – Mitgliederversammlung (2009): „Hochschulen für Nachhaltige Entwicklung“, S.2 Einsicht unter: http://www.bne-portal.de/fileadmin/unesco/de/Downloads/Dekade_Publikationen_national/Hochschulen_2520f_25C3_25BCr_2520nachhaltige_2520Entwicklung.File.pdf