In Italien ist Weihnachten ein Fest der Familie. Überall im Land gibt es im Dezember Weihnachtsmärkte.
Etwa zwei Wochen vor Weihnachten werden in den Wohnzimmern Weihnachtskrippen aufgestellt.
Das Christkind darf erst in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember um Mitternacht in die Krippe gelegt werden. Die alten Leute finden die Krippe wichtiger als die jüngeren. Die meisten Italiener haben eine Krippe, die oft so groß wie ein halbes Zimmer ist. In manchen Familien wird auch ein Weihnachtsbaum aufgestellt.
Die weihnachtlichen Traditionen sind in Italien je nach Region unterschiedlich.
Am 23. Dezember um 18 Uhr läutet die Glocke der Kathedrale in meiner Heimatstadt Lancano in Abruzzo, das ist für uns der Anfang von Weihnachten. Die Glocke läutet eine Stunde lang und während dieser Zeit besuchen wir unsere Großeltern und bekommen von ihnen unsere Geschenke.
Am 25. Dezember trifft sich die Familie zu einem Festessen. Es kommt alles auf den Tisch: Brühe, verschiedene Fleischsorten und ganz viel Kuchen, wie zum Beispiel Panettone und Pandoro. Anschließend wird gemeinsam gespielt und meist auch eine kleine Tombola veranstaltet, die meine Oma immer gewinnt.
Am 6. Januar besucht die alte Hexe Befana uns Italiener. Sie fliegt auf ihrem Besen von Haus zu Haus und rutscht durch die Kamine. Die Kinder bekommen Schoko-Geschenke in die vorbereiteten Strümpfe oder Schuhe. Unartige Kinder bekommen von ihr nur ein Stück Kohle geschenkt (ich leider fast immer), das aber aus leckerer Schokolade besteht.
Luana Fratini