Das Studentliv lädt ein
Die vorlesungsfreie Zeit hat begonnen und hoffentlich könnt ihr nun ein wenig den Sommer genießen und euch von den Prüfungen und dem vergangenen Semester erholen! Die vorlesungsfreie Zeit bedeutet jedoch oft auch den Beginn einer Hausarbeit, eines Essays oder einer Abschlussarbeit. Wenn ihr gerade nicht weiterkommt, Tipps bei der Themenfindung benötigt oder z. B. einen Schreib-Buddy sucht, dann kommt vorbei zum nächsten Hausarbeiten-Check-In.
Termin: 16.08.22, 12.00 Uhr
Zoom: 653 9616 2928
PW: 751439
Bei Fragen, Wünschen, Anregungen schreibt gerne im Vorfeld eine Email an kohlbeth@hu-berlin.de
Beitrag und Fotos von Anna-Mariya Mushak
Hintergrund und Vorbereitung der Exkursion
Als Vorbereitung auf die Exkursion diente der Kurs Naturkulturen. Natur in Nordnorwegen und Sápmi, der in den Sommersemestern 2020, 2021 und 2022 stattgefunden hat, an dem sowohl Bachelor- als auch Master-Studierende der Skandinavistik teilgenommen haben. Die Pandemie hat die Organisation der Exkursion verzögert, weswegen die ursprünglich für das Sommersemester 2020 geplante Exkursion erst in diesem Jahr stattfinden konnte. Neben dem zentralen Thema Natur standen im Fokus des Seminars Aspekte wie das Verhältnis zwischen Mensch und Tier und besonders die indigene Bevölkerung der Sámi: ihre Geschichte, ihre Kunst und Literatur sowie moderne samische Identitäten. Anhand mehrerer Gastvorträge konnten wir uns mit diesen Thematiken vertraut machen und sie später sowohl in eigenen Arbeiten als auch während der Exkursion vertiefen. Im Rahmen des Kurses hielt Ralph Tuchtenhagen, Professor für skandinavistische Kulturwissenschaft am NI, einen Gastvortrag über den Lapplandkrieg. Auf Einladung der norwegischen Botschaft Berlin hielt Harald Gaski, Professor für samische Kultur und Literatur an der Samischen Hochschule (Sámi allaskuvla) und der UiT (Norwegens arktischer Universität), einen öffentlichen Vortrag zum Thema „On our own terms: Sámi art and research from representation to self-representation“, den die Seminarteilnehmenden auf Facebook mitverfolgen konnten. Im Zuge des Kurses lasen die Studierenden zudem den Roman „Våke over dem som sover“ des norwegischen Schriftstellers Sigbjørn Skåden, der ebenfalls bei einer Sitzung zu Gast war.
Sámi: Historischer und sozialer Kontext
Die samische Bevölkerung ist ein indigenes finno-ugrisches Volk, das in Norwegen, Schweden, den nördlichen Teilen Finnlands und auf der Kola Halbinsel in Russland lebt. Dieses geographische Gebiet wird von seinen Bewohner_innen Sápmi genannt. Insgesamt leben dort etwa 100.000 Sámi, von denen ungefähr 40.000 eine samische Sprache sprechen. Zu der samischen Sprachfamilie gehören insgesamt zehn Sprachen, darunter Nordsamisch, Südsamisch und Lulesamisch. Die Mehrheit der samischen Bevölkerung in Norwegen spricht die nordsamische Sprache. Rückblickend auf die Geschichte litten die Sámi während der Norwegisierungspolitik (fornorskingspolitikk), die von etwa 1850 bis ungefähr 1980 andauerte, besonders an sprachlicher Unterdrückung.
Das Ende der Norwegisierungspolitik markierte der Alta-Konflikt, der in Norwegen von 1968-1982 andauerte und zu den bekanntesten der Konfrontationen zählt. Ursprünglich war sein Ziel, gegen den von der norwegischen Regierung geplanten Ausbau des Staudamms am Alta-Fluss zu protestieren. Diese Auseinandersetzung entwickelte sich jedoch schnell zu einem Kampf um die Kultur und die Rechte der Sámi. Dadurch gewann die samische Bevölkerung eine hohe Medienaufmerksamkeit auf nationaler und internationaler Ebene. Obwohl die Sámi den Konflikt nicht gewannen, rückten sie in kultureller und rechtlicher Hinsicht in das Zentrum der Aufmerksamkeit. In der Folge wurden sie beispielsweise im Jahr 1988 als indigene Bevölkerungsgruppe mit eigenen Rechten anerkannt und im Folgejahr wurde das samische Parlament (Sametinget) eröffnet.
Etappen der Exkursion: Tromsø – Kautokeino – Karasjok – Lakselv – Alta
Während der 10-tägigen Reise hatten wir ein umfangreiches Programm. Unsere Hauptstationen waren die norwegischen Städte Tromsø, Kautokeino, Karasjok und Alta. Dabei überflogen wir auf dem Weg nach Tromsø den Polarkreis (66°33′N) und erreichten auf der Fahrt von Lakselv nach Alta mit 71°0′N Kistrand kystfort den nördlichsten Punkt unserer Reise. Die Auswahl unserer Stationen wurde im Kontext unseres Kurses und der dort behandelten Themen getroffen.
In Tromsø besuchten wir den Campus Tromsø der UiT(Norwegens arktischer Universität) und das dort ansässige Zentrum für Samische Studien Sesam (Senter for samiske studier).Hier empfing uns Else Grete Broderstad, die Politologin und Professorin für Indigenous Studies der UiT, im Árdna: dem samischen Kulturshaus der Universtität. Sie war ebenfalls eine Gastvortragende im Rahmen unseres Kurses am NI. Sie stellte uns nun die Arbeit des Zentrums und den Studiengang Indigenous Studies an der UiT vor. Außerdem erläuterte sie einige der gesellschaftlichen Probleme der samischen Bevölkerung in Norwegen, unter anderem, wie die Schulbildung für die samischen Kinder organisiert ist und welche Herausforderungen dabei bestehen. Dem Treffen folgte ein Besuch der Universitätsbibliothek, wo uns die Sondersammlungen, die die Arktis beziehungsweise Sápmi behandeln, vorgestellt wurden. Zudem bekamen wir eine Führung im Polarmuseum, wo wir einen Überblick über Arktisexpeditionen, Robbenjagd und die Geschichte von Svalbard erhielten.
In Kautokeino besuchten wir die Samische Hochschule (Sámi allaskuvla). Hier stehen samische Sprache, Traditionen, Lehre und Forschung im Vordergrund. Es werden verschiedene Bachelor- und Master-Studiengänge angeboten, die auf Samisch unterrichtet werden. Außerdem waren wir bei der örtlichen Vertretung der NIM, der Norwegischen Institution für Menschenrechte (Norges institusjon for menneskerettigheter) mit Hauptsitz in Oslo. Die Leitung des Büros stelllte uns die Fachgebiete und Hauptaufgaben der Institution vor.
In Karasjok besuchten wir die norwegische Niederlassung des Samischen Parlaments (nordsamisch: Sámediggi, norw.: Sametinget). Bei einem Rundgang bekamen wir einen Einblick in die politische Arbeit. Wir bekamen zudem die Gelegenheit, die derzeitige Präsidentin Silje Karine Muotka persönlich zu treffen. Außerdem waren wir im Sámi Museum (nordsamisch: RiddoDuottarMuseat, Abb.3), die größte Sammlung von kulturgeschichtlichen Artefakten der Sámi in Norwegen.
In Alta hatten wir dann nochmal die Gelegenheit, den Zweig-Campus Alta der UiT zu besuchen und bekamen dort zwei Vorlesungen, die die Inhalte unserer Kurse aufgriffen: samische (Gegenwarts)- Literatur sowie Toursimus und Event-Management in der Finnmark. Die Erlebnisse unserer Exkursion wurden in zahlreichen Fotografien festgehalten. Gemeinsam mit den Teilnehmenden wurde eine Auswahl an Bildern ausgesucht, die seit Semesterbeginn im Oktober in den Fluren des Nordeuropa-Instituts in einer eigenen Ausstellung präsentiert werden. Alle Interessierten sind herzlich willkommen!
Ein Beitrag von Theresa Kohlbeck Jakobsen
„Die färöischen Fischer“ ist ein Roman von Jørgen M. Olsen, der nun erstmalig in deutscher Übersetzung im Engelsdorfer Verlag verfügbar ist. Übersetzt wurde der Roman aus dem Dänischen von Marina Hinz. Die Originalausgabe stammt aus dem Jahr 1988 und trägt den Titel „Ottemandsfarerens sønner“. Die Handlung spielt im ausgehenden 19. Jahrhundert, in dem färöischen Dorf Eiði auf der nordwestlich gelegenen Insel Eysturoy. Der Roman beschreibt den Alltag der färöischen Fischer und Bauern des Dorfes. Deren Liebesbeziehungen, Intrigen und Schicksalsschläge. Bei der Lektüre begleiten wir die einzelnen Familien zum Teil von der Kindheit bis hin zum Tod und erfahren dabei detailreich, wie die sozialen Strukturen in dieser kleinen, abgeschiedenen Gemeinschaft aufgebaut waren. Dem mit übersetzten Vorwort des Autors lässt sich entnehmen, dass der Inhalt des Buches auf Erzählungen alter Bootsfischer beruht, die Jørgen M. Olsen Ende der 1950er-Jahre begann zu sammeln. Folglich dreht sich die Rahmenhandlung auch um die Auswirkungen der internationalen Hochseefischerei, die im ausgehenden 19. Jahrhundert beginnt, rücksichtslos die See um die Färöer herum leerzufischen und dadurch den färöischen Fischern die Lebensgrundlage stahl. Der Roman bringt den Leser:innen diese Bedrohung anhand von Einzelschicksalen nahe und reißt einen mit in einen Strudel aus Emotionen. Die Sprache ist einfach und gut verständlich, was teils auch Marina Hinzs Übersetzungsstil zu verdanken ist. Das Buch lässt sich an einem Stück durchlesen, ohne ein einziges Mal langatmig zu werden. Jørgen M. Olsen hat mit diesem Roman ein Stück Zeitgeschichte in Prosaform geschrieben und damit Wissen bewahrt, welches ansonsten verloren gegangen wäre. Auf gewisse Weise ist dieses Buch eine Art Chronik aus längst vergangener Zeit, die nicht nur für die heutigen Bewohner:innen des Dorfes Eiði interessant sein dürfte. Es vermittelt einen tiefgehenden Einblick in die Vergangenheit der färöischen Kultur, Tradition und Gesellschaft. Umso erfreulicher ist es, dass dieses Werk nun in Marina Hinz‘ Übersetzung auch einem deutschsprachigen Publikum zugänglich ist. Eine Leseempfehlung für sowohl alle historisch Interessierten und Färöer-Begeisterten als auch Freund:innen des Gesellschaftsromans.
Jørgen M. Olsen – Die färöischen Fischer (Aus dem Dänischen übersetzt von Marina Hinz), Engelsdorfer Verlag, Leipzig, 2022
Ein Beitrag von Samuel Kaila, Praktikant am Finnland-Institut
Wann hast Du zum letzten Mal einen rite de passage erlebt? Vielleicht morgens im Zug auf dem Weg zur Arbeit, bei der Geburtstagsfeier, als Du 18 wurdest, oder bei einer Hochzeit eines nahen Angehörigen? Für mich war die letzte rite-de-passage-Erfahrung ein Praktikum, das mich weit weg von meinem Zuhause führte. Rite de passage bedeutet einen Übergangsritus und wird oft als Prozess beschrieben, in dem sich äußerlich alles verändert, du aber innerlich dieselbe Person bleibst. In diesem Prozess trennt das Individuum sich vom Vergangenen, tritt von einer Phase in eine neue und endet in einem neuen Status in der Gemeinschaft. Rite de passage – Übergangsritus – ist ein bekannter wissenschaftlicher Begriff, an den beispielsweise der Ethnologe Arnold van Gennep[i] und der Anthropologe Victor Turner[ii][iii] sich anlehnen.
Im Moment des Übergangsritus macht man oft unterschiedliche Phasen durch, denn um anzukommen, muss man natürlich erst loslassen. Die Trennung ist oft ein schwieriger Moment, weil der Status quo, die derzeitige und gut bekannte Lage, zerstört wird. Um beim Beispiel meines Praktikums zu bleiben: Mit ihm enden für mich 4–6 Jahre zielstrebigen Studiums. Ich werde fast alle gewohnten Orte verlieren, auch die Mensa!, und meine bisherigen Umgebungen, Abläufe und Gewohnheiten gehen zu Ende. So ein Moment der Trennung übt auf Menschen oft emotionalen Einfluss aus; nach meiner Meinung ist dies sogar auf jedem Bahnhof und an jedem Flughafen sichtbar. An diesen Orten wird deutlich, wie viel man leiden muss, um auf der anderen Seite anzukommen.
Nach dem Sich-Lösen findet eine liminale Phase statt, eine Periode der Ambiguität oder Mehrdeutigkeit, in der man auf einer inneren Reise ist. „So uferlos. Die kalte See“, singt Till Lindemann und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Während der liminalen Phase bist du in den Augen der anderen nicht mehr, was du früher warst, sondern schwimmst in einem unbestimmten Bereich des sozialen Lebens. Ein Praktikum scheint mir auch eine liminale Phase zu sein; man kann von seinen Leistungen noch kein Leben finanzieren, hat noch nicht die volle Verantwortung für seine Arbeit und ist überhaupt noch nicht vollwertiger Arbeitnehmer. Auf jeden Fall ist die Liminalität – der Zustand der Mehrdeutigkeit – nichts besonders Schlimmes und ist noch dazu wichtig, um das eigentliche Ziel zu erreichen. Während dieser Phase hast du die Möglichkeit, noch zu lernen und kleine Fehler zu machen, die dich nicht gleich deine Zukunft kosten. Aber dieser Zustand sollte nicht ewig andauern. Ein Praktikum sollte zum Beispiel nur so lange dauern, wie es für dich von Vorteil ist. Niemand soll ohne ausreichende Entlohnung arbeiten und im Limbo des sozialen Lebens bleiben.
Normalweise kommt alles zu einem (guten?) Ende; die Schiffe mit der lang erwarteten Fracht legen im Hafen an, die letzten Gläser auf der Feier werden geleert, und hoffentlich endet auch dein spannendes Praktikum an dem Punkt, wo alles, was du lernen kannst, gelernt ist. Nach dem freien Fall, wenn die Füße auf dem festen Boden der Zukunft stehen, beginnt eine stabilere Phase. Die Integration in das „neue“ Leben schreitet voran und du wirst ein souveräner Akteur der Gemeinschaft. Normalweise bringen solche Veränderungen mehr Verantwortung mit sich, die es zu übernehmen gilt. Im besten Falle ist das Individuum in den Augen der Gemeinschaft „größer“ geworden und kann deswegen auch mehr Verantwortung tragen. Aber nur die Zukunft kann zeigen, ob du wirklich bereit bist, sie zu überzunehmen.
[i] Gennep, A. v(1960). The rites of passage. University of Chicago Press : Routledge & Kegan Paul
[ii] Turner, V. (1974). Dramas, Fields, and Metaphors: Symbolic Action in Human Society
[iii] Turner, V. & Abrahams, R. D. (1969). The Ritual Process: Structure and Anti-Structure.
Ein Beitrag von Sarah May
Der Fachverband der deutschsprachigen Skandinavistik wurde 2003 gegründet; sein Zweck ist die Förderung des wissenschaftlichen Faches Skandinavistik/Nordistik/Nordeuropastudien. Der Fachverband der deutschsprachigen Skandinavistik kommt dieser gemeinnützigen Aufgabe nach, indem er Kontakte innerhalb der deutschsprachigen und der internationalen Skandinavistik sowie zu wissenschaftlichen Institutionen in den nordeuropäischen Ländern fördert, Interessen des Faches vertritt und wissenschaftliche Tagungen veranstaltet. Zu den regelmäßigen Förderprojekten gehören auch die überregionale Promovierendentagung und die DACH-Studierendentagung der Skandinavistik. Alle zwei Jahre findet die ATdS (Arbeitstagung der Skandinavistik) statt, die Gastgeber sind wechselweise die unterschiedlichen Skandinavistik-Institute Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Auf der ATdS wird auch die regelmäßige Mitglieder-Vollversammlung des Fachverbands der deutschsprachigen Skandinavistik durchgeführt. Mitglieder des Verbandes können Personen werden, die im Fach Skandinavistik/Nordistik/Nordeuropastudien wissenschaftlich tätig sind oder waren oder das Fach studieren Der Internetauftritt des Fachverbandes informiert über laufende und abgeschlossene Forschungsprojekte, fachliche Neuerscheinungen, aktuelle Stellenangebote und die verschiedenen Standorte der Skandinavistik.
Neugierig geworden?
Dann besucht doch mal unsere Website unter:
Kontakt: info@skandinavistik.org
Und wenn ihr Lust bekommen
habt bei der nächsten ATdS
dabei zu sein, kuckt doch mal
auf Instagram vorbei.
Dort findet ihr alle Infos zu den
Vorträgen und Themen.
https://www.atds2022.nordistik.uni-muenchen.de/index.html
IG @ atds.2022
Ein Beitrag von Aleksandra Piotrowska
Es war einmal ein Mann, der Vögel liebte. Zunächst beobachtete er sie aus sicherer Entfernung; er hatte keine Angst vor ihnen, aber fühlte sich unwohl in der Nähe der ihm fremden Vogelwelt. Mit der Zeit lernte er immer mehr über die Vögel. Bald wusste er schon, aus welchem Stoff sie ihre Nester bauten, wohin sie im Winter flogen und aus welcher Richtung sie im Frühling wieder zurückkamen. Der Mann zählte, wie viele Vogelarten es im Wald gab und lernte, wie man sie voneinander unterscheidet. Schließlich erlernte er auch die Sprache der Vögel.
Der Mann lebte jedoch in seltsamen Zeiten. An die Macht kam gerade ein Zauberer, der von vielen geliebt und geschätzt wurde. Er beherrschte seine Magie ausgezeichnet: Wenn er sprach, hörte das Publikum zu; wenn er sang, sangen sie ihm zu; und wenn er schwieg, klatschten sie. Wohin er auch ging, umgaben ihn Worte und Musik, und wo es Worte und Musik gab, da gab es auch andere Menschen.
Der Mann hätte vielleicht auch geklatscht und gesungen, wenn er ausschließlich die Sprache der Menschen hätte sprechen können. Er konnte aber auch die Sprache der Vögel.
Eines Tages sagte der Zauberer: „Die Vögel sind böse. Sie verstehen unsere Sprache nicht und werden uns wohl auch nie verstehen“. Die Menschen hörten zu. Dann nahmen sie ihre Gewehre und begannen, die Vögel zu erschießen. Sie fielen zu Boden wie Regentropfen, einer nach dem anderen, Dutzende, Hunderte. Der Zauberer und die Menschen sangen dabei.
Nur einer sang nicht. Der Mann stand im Wald und weinte, als seine Freunde getötet wurden. Zunächst versuchte er, die fallenden Vögel zu fangen, aber er hatte nur zwei Hände. Bald gab es auch niemanden mehr zu retten.
Als er da im Wald stand, weinend und trauernd, hörte er plötzlich eine schöne Stimme. Sie sprach von Hoffnung, aber auch von einer Gefahr. Sie war süß und anziehend und der Mann folgte ihr neugierig. Die Vögel fielen nicht mehr. Die Schüsse hörten auf. Dazwischen bemerkte der Mann, dass er nicht der einzige war, der der Stimme folgte. Es gab mehrere Menschen, die von überall herkamen, sie klatschten und sangen, sie jubelten und fühlten sich im gemeinsamen Sieg, Glauben und Ziel vereinigt.
Der Mann lächelte. Endlich hatte er einen Grund zum Singen.
Beitragsbild: https://illlustrations.co/