Ein Beitrag von Lea Bauer
Ob mir von Anfang an bewusst war, dass die Skandinavistik für mich hauptsächlich ein Interessensstudium sein würde? Rückblickend würde ich sagen: Ich denke schon, da ich mich für einen Kombinationsstudiengang entschied, um noch ein weiteres „Standbein“ zu haben. Doch sowohl das Leben in der Hauptstadt als auch das Studium selbst eröffneten mir überraschend viele Möglichkeiten, praktische und gleichzeitig studienbezogene skandinavistische Erfahrungen zu sammeln. Wenn auch meine Nebenjobs entweder mit keinem meiner Studiengänge etwas zu tun hatten (Arbeit für eine NGO, Regalverräumung in einer Drogerie) oder mit meinem Zweitfach Bibliotheks- und Informationswissenschaft (studentische Hilfskraft in der Universitätsbibliothek, Arbeit in einer firmeneigenen One-Person-Library), so habe ich hingegen tolle Praktika durchführen können, bei denen ich sogar meine beiden Studienfächer miteinander verbinden konnte.
Berlin bietet für Skandinavistikstudent*innen einige Möglichkeiten, sich beruflich zu erproben oder dort sogar einen Berufseinstieg zu finden. Sei es im Rahmen des Nordeuropa-Instituts selbst, in spezialisierten Buchhandlungen, Kulturinstituten, Verlagen, den Nordischen Botschaften, Museen oder Sprachschulen – die Liste ist lang. Ich persönlich hatte das Glück, mein erstes Praktikum im Finnland-Institut in Berlin direkt in Universitätsnähe absolvieren zu können. Durch die institutseigene Bibliothek kam mir die dort gesammelte Erfahrung für beide Studiengänge zugute. Ebenso wertvolle Eindrücke und Kenntnisse konnte ich bei meinem zweiten Praktikum, einem Auslandspraktikum im Goethe-Institut in Helsinki (ebenfalls mit eigener Bibliothek), gewinnen. Mein Fazit nach beiden Praktikumseinsätzen in Bezug auf meine berufliche Zukunft lautete: Am liebsten in einer Bibliothek, am liebsten im nordeuropäischen Ausland.
Zu dieser Kombination kam es bisher leider nicht. Die Entscheidung für eine Auswanderung sollte nicht übers Bein gebrochen werden und bedarf einiger Vorbereitung und nicht zuletzt auch finanzieller Absicherung. Auch Familie und Freunde in Deutschland spielen dabei vielleicht eine Rolle. Für mein Wunschziel Finnland waren außerdem nicht genug Sprachkenntnisse vorhanden, um auf dem dortigen Arbeitsmarkt nennenswerte Chancen auf eine Arbeit in einer Bibliothek zu haben. Wie ist das Ganze also nun ausgegangen?
Nach Abschluss meines Masterstudiums zog ich aus privaten Gründen nach Sachsen, wo ich seitdem immerhin meiner ersten Prämisse nachkommen konnte: Ich arbeite in einer wissenschaftlichen Bibliothek im Öffentlichen Dienst. Dort hatte ich bisher jedoch bis auf eine Handvoll Bücher auf Norwegisch, Schwedisch oder Dänisch (immerhin!) keinerlei Bezug zu Skandinavien. Dazu hätte ich in meiner derzeitigen Umgebung auch kaum eine Möglichkeit, selbst wenn ich den bibliothekarischen Bereich verlassen würde. Ich habe die Skandinavistik also vorübergehend zurücklassen und aus meinem Berufsleben streichen müssen. Trotzdem hat mir meine bisherige Erfahrung gezeigt, dass es auch in Deutschland nicht unmöglich ist, einer Arbeit mit Skandinavien-Bezug nachzugehen und dass die Skandinavistik dementsprechend auch nicht ausschließlich „nur“ ein Interessensstudium sein muss. Perspektivisch hoffe ich weiterhin, in naher Zukunft wieder beide Studienfächer miteinander vereinen zu können, wo auch immer mich das am Ende hinführen mag.
Ein Beitrag von Victoria Reiniger
Nichts auf der Welt ist so mächtig wie ein Meme, dessen Zeit gekommen ist.
– mögliche Worte eines berühmten Literaten lange vor den sagenhaften Meme-Zeiten
Damit die Macht sich in voller Blüte im Gedanken entfaltet, die würzige Frechheit im Nachgeschmack nicht nachlässt, ein kurzes Rezept für die Tasse aromatischer Memes für den Zwischenstopp beim täglichen Scrollen:
Ein Tropfen vom Zweig fraglichen Humors,
Ein Teelöffel ehrlicher Reflexion,
Ein Hauch von Geist im Leib und Text, gewürzt in alltäglicher Erschöpfung
Und zuletzt ein Esslöffel subtiler Kritik frisch aus der alten Quelle.
Guten Appetit!
Besonders für uns alle in der Literatur- und Geisteswissenschaft, gibt es nichts, das davon abhält, unseren Gegenstand – Text, Idee, Konstrukt, wissenschaftliche Arbeit – mit einem Lächeln, Grinsen oder sogar Lachen näher zu betrachten.
Für euch – die zwei Memes:
Über die literatur- und geisteswissenschaftliche Arbeit
Der Referent_innenrat HUB (gesetzlich AStA) ist die Studierendenvertretung der Humboldt-Universität. Wie an anderen Hochschulen gibt es auch bei uns eine studentische Selbstverwaltung, die auf ehrenamtlicher Arbeit Studierender basiert. Das bedeutet, dass wir Studierende uns zur Erfüllung der im Berliner Hochschulgesetz (BerlHG) beschriebenen Aufgaben selbst »verwalten«. Zur Verfassten Studierendenschaft gehören neben dem RefRat auch die Fachschaftsinitiativen und –räte und unterschiedlichste studentische Initiativen. Jährlich wird ein neues Student_innenparlament (StuPa) gewählt, der vom StuPa gewählte Referent_innenRat (gesetzlich AStA) bildet dann eine Art „Regierung“, also einen ständig tagenden Ausschuss, der die Amtsgeschäfte regelt.
Wir als RefRat vertreten die Interessen der Studierenden an der Universität und möchten euch in eurem Studienalltag mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das geschieht u.a. durch Veranstaltungen, politisches Engagement und ein umfangreiches Beratungsangebot von Studierenden für Studierende, an das ihr euch bei Problemen jederzeit wenden könnt.
Das Beratungsangebot umfasst:
- Allgemeine Rechtsberatung: Zivil-, Miet-, Verwaltungs-, Straf-, Arbeits-, Familien- und Sozialrecht.
- Allgemeine Sozialberatung
- Antidiskriminierungsberatung: für Personen, die rassistisch oder aufgrund ihrer Religion, Sprache, ihres Geschlechts, als trans*, Inter* oder Queere Person, wegen Behinderung, Klassenzugehörigkeit, Alter oder auch mehrfach diskriminiert werden/worden sind.
- Arbeitsrechtliche Anfangsberatung bei arbeitsrechtlichen Problemen in Kooperation mit der DGB Jugend und der GEW Berlin.
- BAföG- und Studienfinanzierungsberatung
- Behinderung / chronische Erkrankung – Enthinderungsberatung
- Beratung für Internationale Studierende
- Beratung für Studierende mit Kind(ern)
- Beratung zu Lehre und Studium: Beratung zu Themen des Studienalltags.
- Beratung zu Hochschul- und Prüfungsrecht mit anwaltlicher Unterstützung
- Studentische Studienfachberatungen
Auf www.refrat.de/beratung findet ihr alle weiteren Informationen zu den Beratungsangeboten und -terminen. Der RefRat selbst gliedert sich in sechszehn Referate, die zu unterschiedlichen Schwerpunkten arbeiten. So gibt es z.B. ein Referat für Lehre und Studium, ein Referat für Soziales, aber auch Referate für Antirassismus oder LGBTI. Eine vollständige Übersicht findet ihr auf www.refrat.de/referat.html. Sprecht uns jederzeit an! Email: refrat@refrat.hu-berlin.de
Ein Beitrag von Anna-Mariya Mushak
Ein Beitrag von Sigurður Hermannsson
If you study a big language with millions of speakers, your biggest problem in finding learning resources is deciding which of the hundreds of options suit you best. A cornucopia of learning resources are at your fingertips with a simple Google search: LingQ and Duolingo and Babel, oh my!
What a luxury. You’ve made good life choices.
If you’re unfortunate enough to have developed a passion for a small language, like Icelandic, then when it comes to learning resources you’re up shit creek without a paddle. Why would anybody bother making learning resources for such a tiny language? It has fewer than half a million speakers. The student body of Humboldt University equates to 10% of the country’s population. The entire population of the country of Iceland is smaller than the population of Pankow.
Would you bother learning Pankowian?
Now is a good time to introduce myself, the writer of this article. I’m Siggi, a teacher of Icelandic as a second language, and I run the website icelandicmadeeasier.com. It’s an information hub with articles that I’ve written about Icelandic grammar and vocabulary to try to help you learn Icelandic. So far there are nearly 40 articles on there, with a total word count of a sizeable doctoral thesis. The idea with the site is to support independent learners, making it easy to simply google specific questions that might come up as you read, speak, or study Icelandic, without having to go through a school for answers. Ridiculously, this used to be next to impossible (unless you got lucky with Reddit).
Why would anybody bother starting and running such a website for Icelandic learners? God knows it isn’t for the money (there is none. In fact, there is negative money because of hosting costs). In my case, it was mostly boredom.
They say Isaac Newton enjoyed an annus mirabilis in 1666, when his university closed due to an outbreak of bubonic plague and he went into isolation. Presumably the Newton household had a “no TV” policy, because during that year the absolute mad lad invented calculus, the law of universal gravitation, and made revolutionary contributions to the field of optics. Boredom is a hell of a drug.
In the Covid shutdowns of 2020, the school where I was teaching closed its doors, and since I, like Newton, don’t have Netflix, I got capital-B Bored. It wasn’t an annus mirabilis (I’m not clever enough for that kind of nomenclature), but it got me started on Icelandic made easier (IME). Originally, I figured I’d write maybe five articles. Just enough to answer some frequently asked questions, keep them in a folder on my computer and send them to students when they asked me the same question I’ve answered a hundred times. But I got friends and students to read them over and make comments (I’ve found that an outside perspective is essential for writing), and the same comment kept cropping up: “are you going to put them on the internet?” So I did.
2020 was no annus mirabilis and IME is no calculus, but I’m happy with my little contribution to the field of learning resources for my little language. When you’re up shit creek without a paddle, even a small oar makes a difference. I like to think that the site is helpful. Most of my private students, both local and international, find me through there, and from reading the articles decide I must know what I’m doing well enough that they trust me with their time. Teachers at other schools even use it for their classes, which I must admit just tickles me pink. Yes, 2020 was no annus mirabilis and IME is no calculus, but it sure beats binge watching Brooklyn Nine-Nine for the third time.
Mehr unter: https://www.icelandicmadeeasier.com
Ein Beitrag von Amber Lissowski
Vergänglichkeit ist Kern der Welt
(Was aber häufig man nicht zählt) …
Vergänglichkeit ist die Natur,
Und wir verfolgen ihre Spur.
Ist es, was in das Fenster springt
Und dann im Abendlicht verschwindt;
Ist etwas, was schon morgen stirbt
Und in dem kalten Grab verdirbt;
Ist unsere Mutter, die uns liebt,
Die Feiertage … auch der Krieg.
Wie es anfängt, wird nie so enden,
Doch man vergisst um diese Wendung.
Vergänglichkeit kann man nicht fangen.
Man muss das Schicksal dann bedanken
Für den Moment, in dem sein Weg
Mit dem Vergänglichkeitseffekt
In Alltags-Hektik gekreuzt wird:
Weil nur Erinnerung nie stirbt.
(Februar 2021)
Ein Beitrag von Veronika Lindner
Ich studiere aktuell im Master im schwedischen Lund. Die Universität Lund (Schwedisch: Lunds universitet) ist eine der ältesten Universitäten Schwedens (gegründet 1666) und entwickelte sich zu einer der größten Universitäten Schwedens. Mit ca. 44.000 Studierenden und 8.000 Angestellten an der Universität allein, ist Lund also nicht die typisch schwedische Kleinstadt. Hier trifft man auf reges studentisches Treiben, das durch die 13 ,,Studentnationer” (studentische Vereinigungen) tatkräftig organisiert wird.
Die Nationer sind benannt nach verschiedenen Regionen Schwedens:
Östgöta, Västgöta, Smålands, Lunds, Malmö, Helsingkrona, Sydskånska, Krischansta, Blekingska, Göteborgs, Hallands, Kalmar und Wermlands Nation. Die Vereinigungen unterscheiden sich aber grundlegend von Studentenverbindungen, wie man sie z. B. in Deutschland kennt. Der ursprüngliche Anlass zu ihrer Gründung lag nicht im Schaffen eines exklusiven Raumes für ausgewählte Studierende, sondern hatte den Zweck, den Studierenden aus ganz Schweden ein bekanntes Umfeld aus der jeweiligen Heimatprovinz zu vermitteln. In Lund betreiben die Nationer heute unterschiedliche Lokalitäten: Eigene Cafés, Restaurants und Bars oder auch Discos sind die gängigsten Formen, das soziale Miteinander der Nations zu fördern. Der Gipfel des Studentenlebens in Lund liegt jedoch im Lundakarnevalen, dem gigantischen Karnevalsfest, das alle 4 Jahre in Lund stattfindet und von den Studierenden Lunds und den Nations organisiert wird. Beim letzten Lundakarneval haben sich mehr als 5.000 Studierende freiwillig gemeldet, um den Karneval für die mehr als 400.000 Besucher:innen aufzubauen. Während der Karnevalstage verwandelt sich der Lundagård – ein schöner, großer Park inmitten Lunds – in ein großes Karnevalsgelände mit Unterhaltungszelten, Tombola-Ständen, studentischen Reden, Radiosendungen, Kunstschaffenden und natürlich Essen und Trinken. Außerdem fährt der Karnevalszug durch die Straßen von Lund und verbreitet Karnevalsfreude unter den Besucher:innen. Der Karneval hat jedes Mal ein anderes Motto. Das Karnevalsmotto 2022 wird Katastrofalkarneval (Katastrophenkarneval) sein! Manchmal laufen die Dinge im Alltag, in der Ausbildung und in anderen Bereichen des Lebens nicht ganz so wie geplant – man denkt hier auch an die Pandemie. Der Lundakarnevalen 2022 wird diese Irrläufe und ungeplanten Ereignisse im Leben feiern. ,,Wir denken, dass alle Anlässe im Leben es wert sind, gefeiert zu werden, und im Lundakarnevalen 2022 werden wir das gemeinsam vom 20. bis 22. Mai tun!”
Es wird ein Riesenfest im wunderschönen Lund – kommt zu Besuch und feiert mit!
Veronika studiert im M.Sc. International Marketing und Brand Management, LUSEM.
Mehr Infos zum Lundakarnevalen: https://www.lundakarnevalen.se/
Ein Beitrag von Lin Kwast
[Deutsch unten]
Ég stend fyrir framan hurðina og veit ekki hvort það væri góð hugmynd að ýta á hnappinn. Hringja dyrabjölluni. Nöfnin sem eru sett á glerdyrnar innan frá með límbandi þekki ég ekki. Ég sný mér við og horfi niður á tröppurnar. Man eftir því að J. hafði runnið til á þeim þegar þær voru ekki tröppur heldur bara snjóskafl. Skjárinn á síma hans brotnaði og síminn hætti að virka. Við fórum út og fengum okkur morgunmat. Hann tók mynd af mér á strætóstoppinu.
Ég horfi á skiltin. Ég veit ekki hversu margir klukkutímar það væru ef ég ákveði að telja mínútur sem ég hafði eytt með því að stara á þessi skilti úr glugganum mínum. Ég fer niður tröppurnar og reyni að sjá inn í herbergið. Skrautfánar á veggjum eru farnar. Í gær sá ég manneskju í herberginu þegar ég fór framhjá í framsætinu á bílnum hans I. Eða var það í fyrradag?
Kötturinn sem ég klappaði oft er ekki hér. Eitt sinn mætti ég næstum því of seint í prófið af því að ég rakst á hann. Þann dag gleymdi ég líka orðabókinni sem ég hafði keypt sérstaklega fyrir prófin. Nú nota ég hana undir tölvuna.
Ég fer upp tröppurnar aftur og hringi dyrabjöllunni. Bíð í smá stund. Hringi aftur. Bíð. Pæla í hvað ég myndi segja ef einhver opnaði. ”Er póstur handa mér?”
En enginn svarar. Ég reyni aftur. Og aftur. Bíð. Ekkert gerist.
Ég snúi mér við, lít á götuna og trén. Á Háteigskirkuna og himininn. Hann er grár. Að sjálfsögðu er hann grár. Ég tek mynd með símanum.
Geng niður í síðasta sinn, skoða húsið aftur. Myndin af Ólafi Ragnari Grímssyni hangir ekki í glugga anddyrisins lengur. I. sagði mér frá því fyrir nokkrum mánuðum. Eins og alltaf er glugginn í eldhúsinu opinn.
Ég legg af stað og tek þristinn niður í miðbæ.
Ég á ekki heima hér lengur.
M66
Ich stehe vor der Tür und weiß nicht, ob es eine gute Idee wäre, den Knopf zu drücken. Zu klingeln. Die Namen, die von innen mit Klebeband an der Glastür befestigt sind, kenne ich nicht. Ich drehe mich um und sehe auf die Stufen hinunter. Erinnere mich daran, dass J. auf ihnen ausgerutscht war, als sie statt einer Treppe ein Schneehaufen waren. Der Bildschirm von seinem Handy ging kaputt und es funktionierte danach nicht mehr. Wir gingen Frühstück holen. An der Bushaltestelle machte er ein Foto von mir. Ich gucke auf die Schilder. Ich weiß nicht, wie viele Stunden es wären, wenn ich die Minuten zählte, die ich damit verbracht hatte, sie von meinem Fenster aus anzustarren. Ich gehe die Treppe herunter und versuche in das Zimmer hereinzuschauen. Die Girlande an den Wänden ist weg. Gestern habe ich im Zimmer eine Person gesehen, als ich auf dem Beifahrersitz von I.s Auto vorbeifuhr. Oder war das vorgestern?
Der Kater, den ich oft gestreichelt habe, ist nicht da. Einmal kam ich beinahe zu spät zur Prüfung, weil ich ihm begegnet war. An dem Tag vergaß ich auch das Wörterbuch, dass ich extra für die Prüfungen gekauft hatte. Jetzt benutze ich es als Laptopständer.
Ich gehe die Stufen noch einmal hoch und klingele. Warte. Klingele wieder. Warte. Überlege, was ich sagen soll, wenn jemand öffnet. „Gibt es Post für mich?“
Aber niemand macht auf. Ich versuche es noch einmal. Und nochmal. Warte. Nichts passiert.
Ich drehe mich um, blicke auf die Straße und die Bäume. Auf die Háteigskirkja und den Himmel. Er ist grau. Natürlich ist er das. Mit meinem Handy mache ich ein Foto.
Gehe das letzte Mal die Treppe runter, sehe das Haus an. Das Bild von Ólafur Ragnar Grímsson hängt nicht mehr im Flurfenster. I. hat mir davon vor ein paar Monaten erzählt. Wie immer steht das Küchenfenster offen.
Ich gehe los und nehme die Drei in die Innenstadt.
Hier bin ich nicht mehr zu Hause.
[Beitragsbild: Adrian Pelletier]
Hej allesammans,
Das Wintersemester hat sich wohl für die meisten mittlerweile gänzlich zu einem Online-Semester entwickelt mit digitalem und/oder hybridem Unterricht und Prüfungen. Ich hoffe, wenn ihr die neue Ausgabe des STUDENTLIV-Magazins lest, habt ihr zumindest die Vorlesungszeit und einen Teil eurer Prüfungen schon überstanden. Euch ist vielleicht aufgefallen, dass sich der Newsletter mittlerweile in eine Art multilinguales Magazin verwandelt hat mit wiederkehrenden Reihen, Kolumnen & Features zu unterschiedlichsten Themen, Projekten und literarischen Werken. Geschrieben von EUCH, den Studis am Nordeuropa-Institut. Auch dieses Mal haben es wieder viele spannende Beiträge in dieses Format geschafft. Zu den Themenblöcken der letzten Ausgabe haben sich einige weitere gesellt. Unter NI and beyond findet ihr ab dieser Ausgabe Berichte von ehemaligen Studis des NI. Sie schreiben über das Leben nach dem Abschluss, ihren aktuellen Job und darüber, ob das immer noch etwas mit Skandinavistik zu tun hat. In der Sparte Kreativ schön / Schön kreativ finden sich Kurzprosa und Poesie. Zwei Themenblöcke der letzten Ausgabe treten erneut auf: Erasmus & Co. sowie Feature – STUDENTLIV stellt vor. Im Feature stellt sich euch dieses Mal unter anderem der Referent_InnenRat der HU vor. Außerdem featured das Magazin den Blog „Icelandic made easi(er)“, der auf jeden Fall für alle Isländisch-Lernenden ein Must-Read ist.
Ihr findet die Ausgabe wie immer im Moodle-Kurs als PDF zum downloaden.
Außerdem werden in den nächsten Wochen die Beiträge der Ausgabe nach und nach hier erneut veröffentlicht werden.
Also: Schnappt euch etwas Leckeres zu trinken, macht es euch gemütlich und viel Spaß beim Lesen! Und nicht vergessen: Geht mal wieder spazieren und lasst die Frühlingsge(h)fühle raus.
Theresa