Gruppen aus der Geographie und aus den Rechtswissenschaften gewinnen Open-Access-Preis der HU

Passend zur jährlichen Themenwoche rund um Open Access – der Open Access Week – stehen die Gewinner:innen des Open-Access-Preises 2022 der Humboldt-Universität zu Berlin fest. Es konnten sich eine Forschungsgruppe aus der Geographie und eine Gruppe aus den Rechtswissenschaften durchsetzen.

Die Forschungsgruppe Earth Observation Lab mit Verankerung am Institut für Geographie wird in der Kategorie Natur- und Lebenswissenschaften ausgezeichnet. Die 13 Forscher:innen verschiedener Karrierestufen rund um Prof. Dr. Patrick Hostert, Professor für Geofernerkundung, überzeugten mit einer Mischung aus Ansätzen zur Steigerung der Offenheit ihrer Forschungsergebnisse. So haben sie den Anteil an frei zugänglichen Publikationen durch Open-Access-Erstveröffentlichungen sowie die gezielte Zugänglichmachung von zunächst nicht frei zugänglichen Publikationen (der sogenannte grüne Weg des Open Access) auf 88% im Jahr 2022 gesteigert – und liegen damit sogar noch über dem bundesweiten und Berliner Durchschnitt. Außerdem veröffentlicht die Gruppe Forschungsdaten und -software frei zugänglich nach den FAIR-Prinzipien und setzt sich auch bei anderen Aktivitäten für den freien Zugang ein, zum Beispiel in der Lehre.

Das Team Grundrechte mit Mitgliedern der Rechtwissenschftlichen Fakultät, das Teil des größeren Grundrechte-Projekts der Initiative openRewi ist, wird in der Kategorie Sozial– und Geisteswissenschaften ausgezeichnet. Das Team – bestehend aus Lisa Hahn (Humboldt-Universität und WZB Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung), Maximilian Petras (Universität Kiel), Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner (Universität Rostock) und Nora Wienfort (Humboldt-Universität) – überzeugte mit einem von ihnen koordinierten Projekt zur Erstellung eines Lehrbuch zu den Grundrechten in einem offenen und kooperativen Schreibprozess mit insgesamt 23 Autor:innen. Anschließend wurde es im Juni 2022 frei zugänglich im Verlag De Gruyter publiziert. Das Team schaffte damit den Spagat, Pionierarbeit für Open Access in den Rechtswissenschaften umzusetzen und zugleich ein Buch in fachlich etablierten Publikationslogiken zu platzieren – zudem als Lehrbuch, ist dieser Buchtyp doch hinsichtlich Open Access eine besonders harte Nuss. Das Team trägt damit zur Sichtbarkeit von Open Access in der Disziplin bei und sorgte nicht zuletzt dafür, dass Studierende unabhängig ihrer finanziellen Mittel Zugang zu einem Pflichtlehrinhalt des rechtswissenschaftlichen Studiums haben.

Wir gratulieren den Preisträger:innen ganz herzlich zu diesem Erfolg! Und freuen uns darauf, gemeinsam mit ihnen den Preisgewinn am 13. November bei einer kombinierten Preisverleihung des Open-Access-Preises und des Humboldt-Preises feiern zu können.

Die Jury für den Open-Access-Preis 2022 setzte sich zusammen aus:

  • Martin Lee – Open-Access-Beauftragter der Humboldt-Universität und Direktor der Universitätsbibliothek
  • Prof. Dr. Vivien Petras – Professorin für Information Retrieval am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft und Vorsitzende der Medienkommission des Akademischen Senats
  • Dr. Katrin Salomo – Leiterin des Servicezentrums Forschung
  • Marc Lange – Referent für Open Access an der Universitätsbibliothek

Der Open-Access-Preis der Humboldt-Universität zu Berlin wurde 2020 von der Universitätsbibliothek zur Honorierung herausragender oder außergewöhnlicher Leistungen von Universitätsmitgliedern im Bereich Open Access etabliert. Der Preis soll zu mehr Open Access an der Universität anregen und Open Access sichtbarer machen sowie weitere Vorhaben und Projekte zu Open Access fördern. Der Preis wird stets für die im Vorjahr erbrachten Leistungen vergeben.

Auf den Webseiten der Universitätsbibliothek finden sich weitere Informationen zum Open-Access-Preis.

(Autor: Marc Lange)

1. November 2023 | Veröffentlicht von Heiko Rechenberger
Veröffentlicht unter #OAweek, Open Access

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