Wir wünschen Ihnen eine fröhliche Weihnachtszeit und alles Gute für das neue Jahr.
Zum Jahrausklang möchten wir an der Universitätsbibliothek gerne nochmal zurückblicken:
Zu den Highlights 2025 zählt vor allem unser lang ersehntes neues Raumbuchungstool BibRoomz, mit dem unsere Räumlichkeiten jetzt endlich bequem digital buchbar sind. Vorerst gibt es den Service nur an den Standorten Grimm-Zentrum und Campus Nord, er soll aber sukzessive auf die anderen UB-Standorte ausgeweitet werden.
Neu sind zudem verschiedene Entspannungsorte an der UB: Im Grimm-Zentrum lädt die Biblounge zum Chillen, Spielen und Abschalten ein. Wer mag, kann dort natürlich auch in Gruppen arbeiten. Am Campus Nord gibt es nun eine ausgewiesene Nap-Zone für einen Power-Nap zwischendurch sowie eine überdachte Gartenlounge zum Arbeiten oder Pausieren im Grünen. In der Zweigbibliothek Naturwissenschaften lädt die Leselounge mit bequemen Sesseln und einem gemütlichen Sitzsack zum Entspannen ein. Während der Sommermonate kann man jetzt in der Zweigbibliothek Musikwissenschaft Kraft und frische Luft auf der Dachterrasse tanken.
Um Ihnen den Arbeitsalltag bei uns an der UB zu erleichtern, bieten wir jetzt neben schon länger etablierten Gerätschaften wie iPads und Konferenzkameras zusätzlich Laptopständer, Tastaturen, Mäuse, HDMI-Kabel und USB-C-Kabel für die Tagesausleihe an. Auch dieses Angebot wird sukzessive ausgebaut und kann von Standort zu Standort variieren. In Kürze wird diese Sammlung technischer Arbeitsutensilien als „Primus der Dinge“ über unser Suchportal Primus recherchierbar sein.
Über alle neuen Services und vieles mehr informieren wir laufend auf unseren Social-Media-Kanälen. Seit 2025 sind wir nun auch bei Instagram und LinkedIn aktiv. Wir freuen uns bei Instagram über mittlerweile fast 950 Follower:innen.
Neben diesen positiven Entwicklungen möchten wir aber nicht verhehlen, dass die vom Senat vorgegebenen Sparmaßnahmen uns zur Einschränkung, teils sogar zur Abschaffung bewährter Services zwingen: So muss die Kompetenzwerkstatt Digital Humanities (KDH) ihre Arbeit leider auf unbestimmte Zeit aussetzen. Unsere gerade erst aufgenommenen Angebote zur Schreibberatung (Workshops und Offener Schreibtreff), die auf sehr positive Resonanz stießen, müssen wir ebenfalls wieder auf Eis legen. Sehr bedauerlich ist zudem, dass wir im Grimm-Zentrum die Angebote zur Informationskompetenzvermittlung für Schülerinnen und Schüler vorerst nicht mehr anbieten können.
All diese Einschnitte sind nicht zuletzt auch für uns sehr schmerzhaft. Wir hoffen auf und arbeiten für positivere Entwicklungen im neuen Jahr, denn wir wissen: Auch in schwierigen Zeiten gibt es Raum für Innovation und Fortschritt.
Daher freuen wir uns besonders über die positive Resonanz auf unsere neuen Angebote – und bleiben motiviert, auch in herausfordernden Situationen stets kreative Lösungen zu finden.
Bitte beachten Sie unsere geänderten Öffnungszeiten zum Jahreswechsel sowie unsere Informationen zu unseren Bereitstellungen während der Feiertage.
Frohe Feiertage wünscht Ihre
Universitätsbibliothek

Abb.: Bernhard Ludewig, Gestaltung der Karte: Zeynep Sayman
Unter dem Titel UB2035 hat die Universitätsbibliothek (UB) eine Strategie für die nächsten zehn Jahre veröffentlicht. Darin steht, wie die Bibliothek in naher Zukunft aussehen soll und welche Schritte notwendig sind, um dieses Zielbild zu erreichen.
Lesen Sie gerne einmal rein. Zum Text der Strategie geht es hier.
Die Strategie macht noch einmal deutlich: Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen die Bedarfe der Forschenden, Lehrenden und Studierenden der HU. Bereits während des Projekts zur Erarbeitung der Strategie hat die UB Forschende involviert, um herauszufinden, wie sie die Wissenschaftler:innen noch besser in ihrer Arbeit unterstützen kann. Auch viele Mitarbeitende der UB haben die Strategie mitentwickelt und in verschiedenen Workshops neue Formen der Zusammenarbeit ausprobiert.
Die Welt verändert sich rasant, und auch die Anforderungen an eine moderne UB wachsen stetig. Mit dem Strategieprojekt UB2035 hat sich die UB auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet und Schwerpunkte ihrer Arbeit für die kommenden Jahre festgelegt. „Unsere Strategie ist unser Kompass, der uns Orientierung dabei geben wird, wie wir unsere Aufgaben gewichten und Ressourcen angemessen verteilen“, so Martin Lee, der Direktor der UB.
In den nächsten Jahren geht es nun an die Bearbeitung der zehn strategischen Handlungsfelder.
Wer mehr über die Entstehung der Strategie erfahren möchte, findet Infos auf unserer Webseite.
Das diesjährige Motto „Wem gehört unser Wissen?“ wirft die Frage auf, wie Gemeinschaften – insbesondere in Wissenschaft und Bildung – in einer sich wandelnden Umgebung die Kontrolle über den Zugang zu und die Verantwortung für das von ihnen erzeugte Wissen zurückgewinnen können.
Das Thema regt zur Auseinandersetzung mit verschiedenen Aspekten des wissenschaftlichen Publizierens an: Wer hat Zugang zu Forschungsergebnissen? Wie und von wem wird Wissen produziert und verbreitet? Welche Strukturen fördern Offenheit und welche behindern sie?
Eine Übersicht über die angebotenen Veranstaltungen in Berlin und Brandenburg finden Sie auf dem Blog des Open Research Office Berlin.
Gerne berät das Open-Access-Team der UB – auch außerhalb der Open-Access-Woche – zu den verschiedenen Themen rund um das wissenschaftliche Publizieren und bietet Ihnen als Wissenschaftler:innen eine Vielzahl von Services an, wie
- die Unterstützung bei der Finanzierung von Open-Access-Publikationen über Publikationsfonds, sowie Sonderkonditionen bei zahlreichen Verlagen zur Übernahme von Open-Access-Publikationsgebühren
- die Möglichkeit zur Veröffentlichung wissenschaftlicher Publikationen aus HU-Forschung als Erst- oder Zweitveröffentlichung auf dem Open-Access-Publikationsserver EDOC.
Weitere Informationen zu Open-Access an der HU zu den vielfältigen Informations-, Finanzierungs- und Publikationsangeboten sowie Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter: https://hu.berlin/open-access
Autor:in: Open-Access-Team der UB
Buchkäufe, Schenkungen und Erwerbungen aus dem Büchertausch wurden in der Universitätsbibliothek akribisch in den Zugangsbüchern erfasst. Diese sogenannten Akzessionsjournale sind fast lückenlos erhalten und stellen eine wichtige Grundlage für die Provenienzermittlung dar. In ihnen wurden neben den Titeln auch die Lieferanten verzeichnet, wie Buchhandlungen, einliefernde Institutionen und Privatpersonen sowie die Partnereinrichtungen im Büchertausch. Bei manchen Einträgen fehlen jedoch diese Angaben, und an ihrer statt erscheint in der Lieferantenspalte „Herkunft unbekannt“ oder ähnliche Angaben. Dies kann ein Hinweis auf einen unrechtmäßigen Erwerb sein und somit zum Anlass für weitere Nachforschungen werden; weitaus öfter aber ist die Aussage „Herkunft unbekannt“ wohl Informationsverlusten in den Arbeitsabläufen geschuldet.
Bei den im folgenden vorgestellten Erwerbungen liegen die Umstände anders. Hier ist zu vermuten, dass die Schenkgeber ihrerseits Gründe hatten, ihre Namen nicht preiszugeben, dass sie jedoch daran interessiert waren, bestimmte Publikationen in einer öffentlichen Einrichtung wie der Universitätsbibliothek der Berliner Universität zu platzieren und so eventuell in deren Leserschaft wirksam zu werden.
Die Schrift Die Wahrheit über den Kampf um die Karls-Universität in Prag von Karol Domin, dem Rektor der tschechoslowakischen Prager Karlsuniversität, und dreier weiterer Autoren, steht in Zusammenhang mit dem seit 1918 virulenten Insignienstreit zwischen der tschechoslowakischen und der deutschen Universität in Prag. 1934 forderte die tschechoslowakische Universität von der deutschen die Herausgabe der Insignien (Gründungsurkunde, Amtskette und Szepter) als Bestätigung, dass sie die rechtmäßige Nachfolgerin der ursprünglichen, 1348 gegründeten Prager Universität sei. Herausgeber des Hefts mit dem eilenden schwertschwingenden Jüngling auf dem Umschlag – das Schwert trägt das Motto LEX CIVIUM DUX – war der Verein tschechoslowakischer Akademiker in Wien. Die Herkunft der Sendung ließ sich bis zu dem Wiener Postamt zurückverfolgen, wo sie von der Frankiermaschine mit dem Datum 29.3.1935 gestempelt worden war, weiter jedoch nicht. Der Eintrag vom 10. April 1935 in der Lieferantenspalte lautet folgerichtig: „Herkommen? Wien (s. Poststempel)“. Die Autoren und ihr Anliegen waren bekannt; wer die Sendung in Wien aufgegeben hatte, jedoch nicht ersichtlich.

Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten sahen ihre Parteigänger und Sympathisanten den Zeitpunkt gekommen, ihre Vorstellungen von Revanche und Annexion gegenüber den Nachbarstaaten kundzutun. Am 13. Juni 1933 verzeichnet das Akzessionsjournal Dona – Tausch eine Schrift mit dem Titel Speer-Ruf an Österreich. Darin fordert der Autor Helmuth Wolmes in altertümelnd gestelzter Rede – halb werbend, halb drohend – den „Anschluss“. Auf dem Umschlag seines sechzehnseitigen Appells steht vor mittelalterlicher Stadtkulisse ein jugendlicher Ordensritter, der traurig-entschlossen in die Ferne schaut.

Wer Wolmesʼ Schrift der Universitätsbibliothek zusandte, ob der Autor oder sein Verlag, die Danziger Verlagsgesellschaft von Paul Rosenberg, oder jemand anderes, lässt sich weder anhand des Akzessionsjournals noch der Akten der Universitätsbibliothek im Universitätsarchiv ermitteln. In der Lieferantenspalte vermerkt ein Fragezeichen, dass der Absender dieser Geschenkerwerbung den Eintragenden nicht bekannt war.

Die Universitätsbibliothek war indes nicht der einzige Adressat, an den Wolmesʼ Pamphlet verschickt wurde. Auch die Preußische Staatsbibliothek erhielt ein Exemplar des Speer-Rufs. Dieses wurde mit der Akzessionsnnummer D 1933.180 einige Tage zuvor, am 7. Juni 1933, im Akzessionsjournal Dona Deutsch verzeichnet. Auch hier war der Absender nicht bekannt. Die Kollegen in der Preußischen Staatsbibliothek beließen es bei der Aussage „eingesandt“ in ihrem Akzessionsjournal.

Ebenso wie in der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität ist auch in der Staatsbibliothek zu Berlin das entsprechende Exemplar noch vorhanden. Eine weitere, ebenfalls 1933 erschienene Schrift von Wolmes mit dem Titel Hammer-Wurf. Drei Freundesreden, welche nur die Preußische Staatsbibliothek besaß, ist im Katalog der Staatsbibliothek als Kriegsverlust angezeigt.
Mit einem zarten, mit spitzem Bleistift gesetzten Fragezeichen ist auch der Eintrag einer gänzlich anderen politischen Schrift versehen, der Anklage gegen die Ankläger. Die Widerlegung der geheimen Anklageschrift des Reichstagsbrand-Prozesses.


Die auf festem, nicht säurehaltigem Papier gedruckte Beweisführung war nach dem Beginn des Prozesses am 21. September 1933 erschienen, herausgegeben in Paris von der Komintern, der Kommunistischen Internationale. Am 29. November 1933 wurde der Titel mit einem „(F)“ für Fortsetzungswerk am Anfang der Zeile von der Universitätsbibliothek akzessioniert. Demzufolge erschien die Anklage gegen die Ankläger als die Fortsetzung der bereits vor Beginn des Prozesses – gleichfalls von der Komintern – herausgegebenen Streitschrift Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror.
Dieses sogenannte Braunbuch I ist indes im Akzessionsjournal Dona 1933 nicht nachweisbar. Bei dem in die Zeile gequetschten Verweis stellt sich die Frage, ob es den Eintragenden vorlag oder ob sie nur davon wussten, dass der Titel existierte. Jedenfalls weist der Eintrag vom 29. November 1933 am Ende der Zeile nur einen Band, also wohl das Braunbuch II, die Anklage gegen die Ankläger – und nicht zwei Bände – aus.
Das unter der Nummer D 1933.323 akzessionierte Exemplar mit der Signatur H 51815 Nachtr. befindet sich heute noch in der Universitätsbibliothek. Das Braunbuch I (Signatur H 51815) hingegen wurde im historischen Bandkatalog der Universitätsbibliothek bei einer Bestandsrevision (vermutlich 1949) als „Verlust“ vermerkt.


Den Autoren der Anklage gegen die Ankläger war die Anklageschrift als Photokopie zugespielt worden. Aufgrund der Rekonstruktion des Brandverlaufs bezweifeln sie in der „Widerlegung“, dass der beschuldigte Marinus van der Lubbe mit den von ihm benutzten Kohlenanzünder-Paketen einen derart verheerenden Brand überhaupt hätte auslösen können. Überdies heben sie hervor, dass Zeugenaussagen im Prozess unberücksichtigt blieben und dass einige Zeugen gar nicht erst vorgeladen wurden. Und sie verweisen auf jene Aussagen, die die Aktivitäten im Verbindungsgang (Heizungstunnel) zwischen dem Palais des Reichstagspräsidenten (Hermann Göring) und dem Reichstagsgebäude mehrere Tage zuvor betrafen und denen nicht nachgegangen wurde. Zweck ihrer Schrift war es dabei, die Anschuldigungen gegen die kommunistischen Funktionäre, den Deutschen Ernst Torgler und die drei Bulgaren Georgi Dimitrow, Blagoi Popow und Wassil Tanew, zu entkräften und van der Lubbe als Werkzeug der Nationalsozialisten hinzustellen.
Darüber, wie die Anklage gegen die Ankläger in die Universitätsbibliothek lanciert wurde, kann nur spekuliert werden. In den frühen Jahren des NS-Regimes wurden in den öffentlichen Bereichen mehrfach als „Handzettel“ bezeichnete Schreiben politischen Inhalts aufgefunden. Die Schreiben selbst sind in den Akten des Universitätsarchivs nicht überliefert, doch zog ihr Fund aktenkundige Meldungen nach sich, aus denen hervorgeht, dass sie der Direktion übergeben und an die Geheime Staatspolizei weitergeleitet wurden.

Sollte die Anklage gegen die Ankläger auf ähnlichem Wege wie die Handzettel in die Bibliothek gelangt sein, ist sie offenkundig nicht der Gestapo überantwortet worden, sondern ging – ein gedrucktes Werk – als Geschenk in die Bibliothek ein. Doch versteht es sich bei der Brisanz ihres Inhalts von selbst, dass sie – wie die in # 2 Bücherwege abgebildete Broschüre Das Jungbanner – sekretiert, d. h. in einem gesonderten Raum im Gebäude der Bibliothek aufbewahrt und der allgemeinen Benutzung entzogen wurde.
Eine Schrift, die in ihrer Wirkung weniger spektakulär sein mochte als die Braunbücher und deren Sekretierung offenbar nicht für nötig befunden wurde, ist die von Peter Bockemühl herausgegebene Materialsammlung Eine Stunde der Versuchung. Wohin gehören die Reformierten im gegenwärtigen Kirchenkampf. Mit dem Kirchenkampf ist der Konflikt zwischen der Bekennenden Kirche und dem NS-Regime gemeint. Die Broschüre war Ende 1934 in Wuppertal erschienen und wurde am 17. Dezember 1934 im Akzessionsjournal verzeichnet (Akzessionsnummer D 1934.826, Signatur Cq 21446). Wer sie einlieferte, ist nicht bekannt. Jedoch erweckt der Eintrag „Ungenannter Geber“ in der Lieferantenspalte den Eindruck, dass die Eintragenden den Geber kannten. Er war eben kein Unbekannter, sondern ein ungenannt bleiben wollender Geber.
Die Materialsammlung enthält Auszüge aus Briefen, Gutachten, Gesetzestexten, Stellungnahmen zum „Kirchenkampf“, vornehmlich im Rheinland. Mit der Versuchung, von der Bockemühl im Titel spricht, ist das Angebot der Reichskirchenregierung gemeint, den Angehörigen der Reformierten Kirche in dem Fall Sonderrechte in der Union mit den lutherischen Christen einzuräumen, wenn sie sich von der Barmer Theologischen Erklärung (31. Mai 1934) lossagten und auf die Seite der regime-konformen Deutschen Christen wechselten. Der Autor Peter Bockemühl, Pfarrer in einer evangelisch-reformierten Gemeinde, gehörte selbst der Bekennenden Kirche an und war in den späteren dreißiger Jahren Repressionen ausgesetzt.


Unter D 1937.217 wurde am 10. September 1937 eine großformatige engbedruckte, einer Zeitung ähnelnde Druckschrift mit dem Titel The Modern Line of Attack on Women’s Civil Rights. An Examination of Confused Thinking eingetragen. Herausgeberin war die in London beheimatete Organisation The Open Door International for the Economic Emancipation of the Woman Worker. Der Text wurde im September 1937 in Druck gegeben. Er muss also bereits kurz nach dem Erscheinen in der Universitätsbibliothek der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin eingegangen sein. Die Lieferantenangabe lautet auch hier „Herk. unbekannt.“

In dem mit vielen Zitaten angereicherten Text setzen sich die Autorinnen mit verschiedenen, Arbeitnehmerinnenrechte betreffenden Resolutionen und Bulletins auseinander, beginnend mit der Resolution der Arbeitsorganisation des Völkerbunds vom Juni 1937. In ihrer streng juristischen, ja legalistischen Argumentation kritisieren sie, dass die Bestimmungen zu Schutzrechten für arbeitende Frauen, wie z. B. das Verbot der Nachtarbeit, sich nicht zu deren Vorteil auswirken, sondern vielmehr dazu führen, dass Frauen aus bestimmten Berufen und Arbeitsprozessen hinausgedrängt werden. Da Frauen, zumindest in den demokratisch verfassten Staaten, jedoch dieselben Bürgerrechte haben wie Männer, bewerten die Autorinnen diese Praxis nicht allein als paternalistische Bevormundung, sondern bezeichnen sie auch als rechtswidrig, wenn die verfassungsmäßig garantierte Gleichheit von Frauen und Männern vor dem Gesetz gelten soll.
Es gibt bislang keine Anhaltspunkte, durch wen und auf welchem Wege dieser stringente Beitrag zu grundsätzlichen arbeits- und menschenrechtlichen Fragen in die Universitätsbibliothek der Friedrich-Wilhelms-Universität kam. Da der Text – laut dem Karlsruher Virtuellen Katalog – in Deutschland nur noch in einer weiteren Bibliothek, der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, vorhanden ist, ist er als Rarum gekennzeichnet. Wäre er der Bibliothek direkt aus London zugesandt worden, so fände sich wahrscheinlich ein entsprechender Zusatz in der Lieferantenangabe. So fragt sich, ob ein Unbekannter oder eine Unbekannte persönliche Kontakte zu der Londoner Organisation hatte. Oder war der Text abgefangen und beschlagnahmt worden? Aber wäre er dann so schnell an die Universitätsbibliothek abgegeben worden, und wäre seine Herkunft dann mit „Herkunft unbekannt“ verschleiert worden? Auch wenn die Argumentation von The Open Door International hinsichtlich der fürsorglichen und entrechtenden Schutzbestimmungen für berufstätige Frauen auf die Mitarbeiterinnen der Universitätsbibliothek nicht zutraf, so befanden sie sich doch ebenfalls in einer gegenüber ihren männlichen Kollegen benachteiligten Stellung. Wie der Verwaltungsbericht der Universitätsbibliothek der Friedrich-Wilhelms-Universität festhält, hatte die Bibliothek am 31. März 1937 78 Beschäftigte. Davon waren 35 Frauen. Frauen arbeiteten als Garderoben- und Reinigungsfrauen. Es gab eine Büroangestellte. Die 19 Hilfsarbeiterstellen der Bibliothek waren 1937 ausschließlich mit Frauen besetzt. Diese Hilfsarbeiterinnen übten vielfach bibliothekarische Tätigkeiten aus. Bei den Bibliotheksbeamten waren Frauen indes unterrepräsentiert: Waren unter den zwölf Bibliotheksinspektoren immerhin noch sechs Frauen, so gab es unter den vier Bibliothekaren nur eine Frau, unter den vier Bibliotheksräten keine. Anhand der Verwaltungsberichte der Universitätsbibliothek der Friedrich-Wilhelms-Universität lässt sich überdies nachweisen, dass aufgrund der bis in die Weimarer Republik zurückgehenden Doppelverdiener-Regelung Frauen, wenn sie heirateten, aus dem Berufsleben ausschieden.
#Bücherwege – Die Universitätsbibliothek untersucht ihre zwischen 1933 und 1945 zugegangenen Bücher auf Erwerbungskontexte, die auf beschlagnahmte, geraubte und erpresste Bestände in der NS-Zeit hinweisen. Die Verdachtsmomente werden flächendeckend erfasst, indem die erhaltenen Originalbestände und Erwerbungsakten systematisch durchgesehen werden. Ziel ist es, unrechtmäßige Erwerbungen zu dokumentieren und an die Anspruchsberechtigten und ihre Nachkommen zurückzugeben. Das Projekt wird bis 2025 durchgeführt und vom Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste gefördert.

Quellen:
- Akzessionsjournale der Zentralen Universitätsbibliothek
- Akzessionsjournal der Preußischen Staatsbibliothek Dona Deutsch 1933 https://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht?PPN=PPN1870610482&PHYSID=PHYS_0013&DMDID=DMDLOG_0001
- Bandkatalog der Universitätsbibliothek
- Universitätsarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin
- Verwaltungsberichte der Universitätsbibliothek 1933 bis 1940
- Schwarz, C. (2010). Dokumente zur Geschichte des bibliothekarischen Frauenberufs im wissenschaftlichen Bibliothekswesen Deutschlands. Schriftenreihe der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, 5/1969, https://doi.org/10.18452/5024
Verfasst von: Dr. Cornelia Briel
Fast immer erfasste die Universitätsbibliothek (UB) in ihren Zugangsbüchern, den sogenannten Akzessionsjournalen, die Lieferanten zu ihren Erwerbungen: Buchhandlungen, Institutionen im Büchertausch sowie Privatpersonen – nicht selten die Autoren der Werke – wurden hier vermerkt. Besondere Aufmerksamkeit verdient deshalb der Lieferanteneintrag „Herkunft unbekannt“.
Während der Eintrag “Alter Bestand“ (vgl. #4 Bücherwege) darauf schließen lässt, dass sich die entsprechenden Druckwerke schon seit längerem in der Bibliothek – z. B. in der Universitäts- und Schulschriftenabteilung – oder in der Universität befanden, bezog sich „Herkunft unbekannt“ auf Neuzugänge. Manchmal ließen es diejenigen, die die Eintragungen ins Akzessionsjournal vornahmen, nicht mit der allgemeinen Aussage „Herkunft unbekannt“ bewenden, sondern ergänzten sie mit dem, was sie über den Zugang wussten. Eine umfangreiche Schenkung im Herbst 1933 wurde mit „Unbekannter Geber d. d. das Goetheanum, Dornach zugesandt“ vermerkt (D 1933.251-262). Gemeint war die von Rudolf Steiner gegründete Wirkungsstätte der Anthroposophischen Gesellschaft in Dornach in der Schweiz. In einem anderen Eintrag 1935 wird zwar gesagt, dass die „Nähere Herkunft unbekannt“ sei, doch das Werk „Vermutlich v. Verfasser“ stamme (D 1935.192). Wie es scheint, kamen die Informationen zu Sendungen aus Übersee, namentlich aus Südamerika, bei den Mitarbeitern in der Akzession nicht immer bzw. nicht immer vollständig an. So lautet der Eintrag zu V. Fatone: Meister Eckhart, Buenos Aires o.J., im Journal Dona 1935: „Absender ? Buenos Aires“ (D 1935.55), oder im selben Jahr zu „Venezuela Gráfica, Caracas 1929-30: „Schenker unbek. Venezuela“ (D 1935.260) oder eben „Herk. unbekannt“ für „E. Villanova, La question du Gran Chaco boréal, o.O. o.J.“ (D 1936.461). Alle diese Eintragungen beziehen sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf rechtmäßige Zugänge.
Anders bei einem Exemplar der 3. Auflage von Heinrich Wölfflins „Die Kunst Albrecht Dürers“, das am 4. November 1935 mit „Herkommen unbekannt“ als Donum akzessioniert wurde. Das Werk war offensichtlich stark nachgefragt. Wie aus dem Bandkatalog hervorgeht, erwarb die UB im Zeitraum von 1905 bis 1943 den Titel sechsmal in verschiedenen Auflagen, sowohl in der Erstauflage, in den 1920er Jahren als auch in der NS-Zeit. Das Exemplar mit der Akzessionsnummer D 1935.342 ist darunter das einzige Geschenkexemplar; alle anderen waren Kauferwerbungen.

Beim Durchblättern leicht zu übersehen ist die Risskante im Falz vor dem Vortitel. Hat man erst einmal bemerkt, dass die Seiten VI und VII des Vorworts in einem schmalen Streifen an der Bindung zusammengeklebt sind, ist klar: Das Blatt mit der Vorderseite VII und der Rückseite VIII musste mit Leim gesichert werden, um nicht herauszufallen, weil das mit ihm weiter vorn eingebundene Blatt nicht mehr existierte.

Es stellt sich die Frage: Sollte hier ein verräterisches Provenienzmerkmal getilgt werden? Ein Namenszug, ein Stempel, eine Notiz, vielleicht ein Beschlagnahmevermerk? Und wenn, wer hat diesen Hinweis vernichtet? Wem war daran gelegen, Spuren zu beseitigen? Wie in vielen anderen Fällen führen die Akten der UB, was die Erwerbung dieses Buchs betrifft, nicht weiter; entweder gab es dazu keinen schriftlichen Vorgang, oder er hat sich nicht erhalten.
Überdies konnten es – ganz unabhängig von dem Eintrag „Herkommen unbekannt“ – völlig banale Gründe sein, derentwegen das Blatt herausgerissen wurde, ein Fleck, eine ungebührliche Bemerkung, etwas, das gar nichts mit der Herkunft und dem Vorbesitz zu tun hatte. Man kann sich fragen: War es die Bibliothek, die das Blatt entfernt hat, oder ein Leser, der seinen nachlässigen Umgang mit dem Buch vertuschen wollte, was seitens der Bibliothek nicht oder erst viel später bemerkt wurde? So besteht zwar der Verdacht auf unrechtmäßigen Erwerb, doch er lässt sich nicht konkretisieren.
Bei einem mit „Herk. unbekannt“ am 19. September 1938 aufgenommenen unscheinbaren Büchlein, einem illustrierten Führer durch das Provinzialmuseum Trier aus dem Jahr 1903, ist die Herkunft indes zweifelsfrei geklärt. Interessant wären hier die Motive, den Namen des Voreigentümers im Akzessionsjournal zu verschweigen. Ihn hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitätsbibliothek persönlich kennen können, kannten ihn vielleicht auch oder sie wussten zumindest, wer er war, nämlich ein Kollege, der anhand des eigenhändigen Namensvermerks in dem Büchlein eindeutig zu benennen ist: Walter Gottschalk, Orientalist, Bibliotheksrat, Mitarbeiter in der Orientalischen Abteilung der Preußischen Staatsbibliothek. Die Preußische Staatsbibliothek und die Universitätsbibliothek der Friedrich-Wilhelms-Universität waren in demselben Gebäude untergebracht und überdies personell eng miteinander verbunden, hatte doch mancher Bibliothekar der UB seine Ausbildung an der Preußischen Staatsbibliothek erhalten und dort gearbeitet.

Walter Gottschalk war 1935 aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums zwangspensioniert worden. 1938 ersuchte er im vorgesetzten Ministerium, dem Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, darum, nach Brüssel ausreisen zu dürfen. Unter Zurücklassung erheblicher Vermögenswerte und der Zusage, keine Lehrtätigkeit im Ausland auszuüben, erwirkte er 1939 die Erlaubnis zur Übersiedlung, fand jedoch in Belgien keine Arbeitsstelle. Obwohl die deutschen Behörden seine Berufung zu verhindern trachteten, gelang es ihm schließlich, Ende des Jahrs 1940, eine Stelle als wissenschaftlicher Bibliothekar in Istanbul zu erhalten; die Ausreise in die Türkei rettete ihm das Leben. Sein Kollege Arthur Spanier wurde 1944 im Konzentrationslager Bergen-Belsen ermordet.
Der Eintrag „Herk. unbekannt“ im Akzessionsjournal der Universitätsbibliothek stand vermutlich in Zusammenhang mit der Auflösung der privaten Bibliothek Walter Gottschalks. Am Jahresende 1938 hatte er seine Berliner Wohnung gekündigt. Wer immer den Eintrag „Herk. unbekannt“ vornahm, ging – wohl wissend um die Fährnisse der NS-Diktatur – Fragen, die den Beteiligten zum Nachteil hätten ausschlagen können, aus dem Weg.
Indem das Haushaltsjahr 1945 mit einbezogen wurde, erstreckt sich das Provenienzforschungsprojekt an der Universitätsbibliothek über das Ende des Zweiten Weltkriegs hinaus. Das Haushaltsjahr 1945 begann wie üblich am 1. April und setzte sich über die Jahreswende 1945/46 bis in das Frühjahr 1946 fort. Die Eintragungen für 1945 enden am 11. April und wurden bei den Kauferwerbungen im Juli, bei den Dona im November 1945 wiederaufgenommen. Der größte Teil der Zugänge bei den Dona datiert jedoch in das Jahr 1946. Dazu gehören drei portugiesischsprachige Titel, die am 4. Februar 1946 akzessioniert wurden; zwei sind im Bestand der UB noch vorhanden.


Anhand von Stempeln, der Gestalt von Klebeetiketten, der Struktur von Standortnummern und weiteren Indizien sind sie zweifelfrei einer Abgabe des Auswärtigen Amts im Jahr 1942 zuzuordnen. Dieser Zugang enthält unter anderem einen Teil der Bibliothek des Tschechoslowakischen Konsulats in Lissabon, der nach dem Ende der tschechoslowakischen Staatlichkeit auf administrativem Weg vom deutschen Auswärtigen Amt eingezogen wurde. Offensichtlich waren die Bücher 1942 und in den folgenden Kriegsjahren nicht bearbeitet worden und erhielten nun, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, den Lieferanteneintrag „unbekannt“. Ob die Bibliotheksmitarbeiter 1946 tatsächlich nicht wussten, woher sie stammten, lässt sich nicht klären.




#Bücherwege – Provenienzforschung an der UB
Die Universitätsbibliothek untersucht ihre zwischen 1933 und 1945 zugegangenen Bücher auf Erwerbungskontexte, die auf beschlagnahmte, geraubte und erpresste Bestände in der NS-Zeit hinweisen. Die Verdachtsmomente werden flächendeckend erfasst, indem die erhaltenen Originalbestände und Erwerbungsakten systematisch durchgesehen werden. Ziel ist es, unrechtmäßige Erwerbungen zu dokumentieren und an die Anspruchsberechtigten und ihre Nachkommen zurückzugeben. Das Projekt läuft bis zum Juni 2025 und wird vom Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste gefördert.

Quellen:
- Akzessionsjournale der Zentralen Universitätsbibliothek (Tausch und Kauf)
- Bandkatalog der Universitätsbibliothek
- Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Historische Akten der Preußischen Staatsbibliothek, Personalakte Walter Gottschalk I.9 155.
Verfasst von: Dr. Cornelia Briel
Auch in diesem Jahr heißt es wieder: Ins Schreiben kommen statt aufschieben!
Am Donnerstag, den 06. März 2025 findet von 17-22 Uhr an der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin die nächste „Lange Nacht der Hausarbeiten“ statt. Unser Programm bietet verschiedene Workshops und Impulsvorträge, die Sie beim Schreiben der anliegenden Seminararbeiten unterstützen sollen.
So lernen Sie bei „Dein Schreibprozess im Fokus“ die sechs Phasen im wissenschaftlichen Arbeiten sowie mögliche Herausforderungen kennen, erhalten Tipps für eine effiziente Literatursuche von unseren Recherche-Profis, erfahren, welche KI-Tools im Schreibprozess Unterstützung bieten und wie Sie die Schreibstrategie des Clusterings für die Ideenfindung nutzen können. Außerdem beleuchten wir die Stärken und Schwächen von Google Scholar, zeigen Ihnen, wie Literaturverwaltungsprogramme wie Citavi, EndNote und Zotero einem das Leben erleichtern können und lockern in einer bewegten Pause mit kleinen Yoga-Übungen die Schulter- und Nackenpartie wieder auf.
Um das Schreiben ihrer Seminar- und Hausarbeiten kommen Sie letztlich zwar nicht herum, aber wir schaffen Raum zum Austauschen und beantworten gerne Ihre Fragen und sorgen mit einer Tasse Kaffee und kleinen Snacks für das nötige Durchhaltevermögen.
Alle Veranstaltungen finden im PC-Saal auf der Ostseite des Grimm-Zentrums im 1. OG statt.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Informationen sowie das detaillierte Programm finden Sie auf unserer Webseite unter: https://link.ub.hu-berlin.de/lange-nacht
Wir freuen uns auf Sie!

Auch wenn der Januar schon etwas fortgeschritten ist, möchten wir Ihnen allen noch ein frohes und gesundes neues Jahr wünschen!
Wir sind direkt mit einigen neuen Services und Angeboten in 2025 gestartet:
Smartphone-Ladestation im Grimm-Zentrum
Ab sofort steht Ihnen im Grimm-Zentrum eine Smartphone-Ladestation neben den Selbstverbuchungsautomaten gegenüber der Ausleihtheke zur Verfügung – für den Fall, dass der Akku leer und kein Ladekabel zur Hand ist.
Die Ladestation erleichtert die Nutzung der neuen CampusCard-App, die gleichzeitig als digitaler Bibliotheksausweis dient. HU-Studierende können die App anstelle der Plastikkarte verwenden, um Medien an den Selbstverbuchungsautomaten auszuleihen.

Die Benutzung der Ladestation erfolgt auf eigene Verantwortung. Bitte lassen Sie Ihr Gerät nicht unbeaufsichtigt.
Co-Working-Space im Grimm-Zentrum
Kennen Sie schon unseren Co-Working-Space im 2. Obergeschoss auf der Ostseite des Grimm-Zentrums?
Mit drei rollbaren und zwei festen Tischen, Akustiktrennwänden sowie einem Smartboard haben hier Gruppen die Möglichkeit, entsprechend ihrer benötigten Lernsituation die passende Arbeitsumgebung selbst zu gestalten.

Leselounge in der Zweigbibliothek Naturwissenschaften
Wer einen ruhigen Ort zum Entspannen sucht, findet in der Zweigbibliothek Naturwissenschaften seit Neuestem auf der Galerie eine Leselounge. Bequeme Sessel, ein Sitzsack und der Ausblick auf das Forum Adlershof helfen, ein wenig Abstand vom Lernen und Arbeiten zu gewinnen.

Ausleihe von 360°-Konferenzkameras möglich
Sie wollen ein hybrides Meeting veranstalten? Hierfür können sich HU-Angehörige an den Zweigbibliotheken Campus Nord, Fremdsprachliche Philologien, Asien-/Afrikawissenschaften und Islamische Theologie oder im Grimm-Zentrum eine 360°-Konferenzkamera Kandao Meeting Pro ausleihen. Die Ausgabe (Tagesausleihe) und Rückgabe erfolgen über die Servicetheken der Standorte.

Die UB ist jetzt auch auf Instagram
Pünktlich zum neuen Jahr haben wir außerdem das Portfolio unser Social-Media-Kanäle erweitert. Neben Mastodon und Facebook sind wir nun auch auf Instagram aktiv. Wir werden Einblicke in unsere Services und Bestände geben, aktuelle News posten und einen Blick hinter die Kulissen der Universitätsbibliothek werfen.

In Kürze soll auch noch ein LinkedIn-Profil hinzukommen. Bleiben Sie gespannt!
Ihre Universitätsbibliothek
Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachtstage und alles Gute für das neue Jahr.
Bitte beachten Sie unsere geänderten Öffnungszeiten zum Jahreswechsel sowie unsere Informationen zu Bereitstellungszeiten aus dem Außenmagazin über die Feiertage.
Noch ein Lesetipp zum Jahresausklang: In unserem Jahresbericht erfahren Sie, was an der Universitätsbibliothek 2023 alles passiert ist. Verschiedene Pflanzenmotive aus dem ersten Band des 1808-1809 publizierten Werks „Plantes Équinoxiales“ von Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland führen durch den Jahresbericht und seine einzelnen Rubriken. Wir geben Einblicke in diverse Projekte an der UB (Provenienzforschung, Retrodigitalisierung), ein Jubiläum in Adlershof, neue Solo- und Meetingboxen, orientalische Handschaften, virtuelle Lehrbuchsammlungen u.v.m. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
Ihre Universitätsbibliothek

Schon zum 10. Mal präsentiert die Adlershofer Künstlerin Regina Steinbrecher ihre Objekte im Lesesaal der Zweigbibliothek Naturwissenschaften. Dieses Jahr kehrt sie zu dem Werkstoff zurück, der auch den Kontakt zur Bibliothek hergestellt hat: Papier.
Sie präsentiert verschiedene Objekte, teilweise bunt und mit den verschiedensten Materialien kombiniert, teilweise schlicht – so wie die Seiten in den Fachbüchern, die sie zum Teil verarbeitet hat.
Und wer etwas zum Schmunzeln sucht, stöbert am besten durch ihre „Schmunzelbibliothek“: Alte Bücher, umgearbeitet zu Kästen und vielem mehr, gefüllt mit manchmal ganz unerwarteten Interpretationen der Buchtitel. Gerade in dieser Schmunzelbibliothek kann man auch Querverweise auf die vorherigen Ausstellungen finden, die schon ganz unterschiedliche Materialien und Techniken präsentiert haben.
Flankiert werden die Objekte von Bildern, die in der „Diamont Painting“-Methode entstanden sind, gewissermaßen aufgeklebte Pixel, die die verschiedensten Motive rund um das Thema „Buch“ entstehen lassen.
Die Ausstellung ist bis zum Mittwoch, den 18. Dezember immer zu den Öffnungszeiten der Zweigbibliothek Naturwissenschaften zu sehen. Am letzten Tag können von 14 bis 15 Uhr bei Interesse Objekte aus der Ausstellung erworben werden.
Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern und Entdecken, der nun 10. und letzten Ausstellung dieser Art.
Nicht das Richtige in Ihrer Bibliothek gefunden? Die Fernleihe verschafft Abhilfe: Ob Sie ein Buch brauchen oder einen einzelnen Aufsatz aus einem Sammelband oder einen Beitrag aus einer wissenschaftlichen Zeitschrift, Sie können es über die Fernleihe bestellen. Voraussetzung dafür ist ein Bibliothekskonto.
Seit nunmehr 100 Jahren gibt es diese Dienstleistung von Bibliotheken in Deutschland. 1924 veranlasste Fritz Milkau (1859-1934), der seit Ende des 19. Jahrhunderts mit bibliothekarischen Aufgaben im Dienste Preußens betraut war, erstmalig eine Regelung der Fernleihe für ganz Deutschland.
Der englische Begriff Interlibrary Loan – kurz ILL – veranschaulicht den Sachverhalt vielleicht besser als der deutsche Begriff Fernleihe: die Leihgabe zwischen Bibliotheken. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk von Bibliotheken, die ihre Bestände in den nationalen und ggf. internationalen Leihverkehr geben. Intention war damals, Medien für Forschung und Lehre, Studium und Ausbildung zur Verfügung zu stellen. Das ist auch heute noch so. Gesetzliche Grundlage bildet heutzutage die Leihverkehrsordnung (LVO).
Nicht alle Materialien können über die Fernleihe geliefert werden. Ausgeschlossen aus dem Leihverkehr sind bisher E-Books, alte und besonders schützenswerte Bestände sowie Loseblattsammlungen, Zeitungsbände, Großformate und weitere besondere Medien. Unter Umständen sind Teile dieser Ressourcen jedoch als Digitalisate lieferbar.
Über viele Jahrzehnte waren rote Leihscheine zur Bestellung in Benutzung. Heute sind sie weitgehend Geschichte. Bestellt wird nunmehr in digitaler Form. So findet sich im HU-Suchportal Primus ein Verweis ganz unten auf der Seite: Mit „Weitersuchen für die Fernleihe“ gelangen Sie auf die Seite des Kooperativen Bibliotheksverbunds Berlin-Brandenburg, kurz KOBV. Von da aus können Sie über Ihr Bibliothekskonto der HU ihre Bestellung aufgeben.
Eine Fernleihbestellung kostet in der Regel 1,50 Euro. Diese Auslagepauschale wird auch dann fällig, wenn nicht geliefert werden kann. HU-Mitarbeitende können diesen Service kostenlos nutzen. Bei umfangreichen Kopien oder Lieferungen aus dem Ausland können weitere Kosten anfallen.
In der Regel müssen Sie sich nach Aufgabe der Bestellung etwas gedulden. Es dauert ca. 1-2 Wochen oder länger, bis die Fernleihe geliefert werden kann. Findet sich das Gesuchte in einer Berliner Bibliothek, so geht es oft schneller, direkt dort hinzugehen und die Bibliothek vor Ort zu nutzen. Der Dokumentlieferdienst Subito (siehe UB Blog vom 19.09.2024) kann eine Alternative für eilige Bestellungen sein.
Weitere Informationen zur Fernleihe finden Sie hier für die Universitätsbibliothek der HU und hier für den KOBV.
Verfasst von: Dr. Karin Schweißgut, Leiterin des Sachgebiets Dokumentenlieferung
