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Und… Action! – Das Grimm-Zentrum und die Zweigbibliothek Naturwissenschaften spielerisch mit dem Smartphone erkunden

Aufgrund der Corona-Pandemie können in der Universitätsbibliothek derzeit leider keine Gruppenführungen stattfinden. Das Grimm-Zentrum und die Zweigbibliothek Naturwissenschaften im Erwin-Schrödinger-Zentrum können Sie jedoch ab sofort mit der kostenlosen Smartphone-App Actionbound auf eigene Faust erkunden.

Einfach die App herunterladen (Google Android, Apple iOS) und die in den Bibliotheken ausgehängten Start-QR-Codes einscannen – dann kann’s schon losgehen!

Startanleitung Actionbound
Startanleitung (© Actionbound)

Die Bounds führen Sie spielerisch durch das jeweilige Bibliotheksgebäude und zeigen Ihnen dort die wichtigsten Orte und Angebote. Durch Quizfragen und kleine Aufgaben (im Grimm-Zentrum auch fachspezifisch für Ihre Interessensgebiete) sammeln Sie Spielpunkte und testen Ihr Bibliothekswissen. Dabei werden Sie auch über die Benutzung der Bibliothek unter Pandemiebedingungen informiert. Und wo wir gerade davon sprechen: Bitte spielen Sie die Bounds alleine und leihen Sie sich dazu eine Wegekarte an den Servicetheken aus.

Herzlich willkommen zum digitalen Wintersemester 2020/21

Wir heißen alle, die in diesem Wintersemester der etwas anderen Art ein Studium an der Humboldt-Universität beginnen, herzlich an unseren Bibliotheksstandorten willkommen. Normalerweise freuen wir uns immer sehr über den Trubel des Semesterauftakts und den Andrang in unseren Bibliotheken – aber in diesem Jahr ist eben alles anders. Dennoch möchten wir, dass Sie möglichst schnell an unseren Standorten heimisch werden und sich umfassend mit der Nutzung der Bibliotheken vertraut machen können. Hierzu bieten wir speziell für Erstsemester ein neues Webinarformat „Rund um die Bib für Erstsemester“ an: In etwa 60 Minuten erklären wir Ihnen, wie Sie Literatur recherchieren und ausleihen können, erläutern Ihnen alles rund um die Nutzung unserer Standorte und stehen Ihnen Rede und Antwort zu allem, was Sie in Sachen Bibliotheksnutzung bewegt.

Wir haben die wichtigsten Einstiegsinformationen für Erstsemester auf unserer Website gebündelt.

Gerne können Sie auch jetzt schon weiterführende Webinare zur Recherche und Literaturverwaltung besuchen.

Vor allem in unserer neuen Reihe „Coffee Lectures – kurz und knackig“ bieten wir Ihnen eine breite Palette an 10-minütigen Kurzeinblicken in verschiedenste Bereiche der Literaturrecherche und des wissenschaftlichen Arbeitens. Eine Anmeldung dazu ist nicht erforderlich: Kommen Sie einfach mittwochs um 13:00 Uhr in die Zoom-Session. Die Zugangsinfos finden Sie auf der Website.

Zögern Sie nicht, mit Ihren Fragen und Anliegen zu uns zu kommen. Sie erreichen uns von 9:30 bis 17:30 Uhr vor Ort im Grimm-Zentrum und telefonisch unter 2093-99370. Gerne können Sie Ihr Anliegen auch senden an info@ub.hu-berlin.de.

Über die Erreichbarkeit an den jeweiligen Standorten informieren Sie sich bitte auf den Standortseiten.

Wir wünschen Ihnen trotz der widrigen Umstände einen guten Semesterstart und ein erfolgreiches Studium!

Plakat: Anna Lukasek

27. Oktober 2020 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »

Jetzt aber – und diesmal virtuell: Lost in Dissertation? Von der Literaturverwaltung zur Publikation – eine Vortragsreihe für Promovierende

Unsere im März leider coronabedingt vorerst ausgefallene Vortragsreihe „Lost in Dissertation“ für Promovierende und alle anderen Interessierten holen wir nun virtuell nach: Vom 27. Oktober bis zum 05. November 2020 bieten wir Ihnen ein kompaktes Vortragsprogramm zu den Themen Literaturverwaltung, Zeitmanagement, Qualitätskriterien für wissenschaftliche Publikationen, Forschungsdatenmanagement, Open Access, Finanzierung von Promotionsprojekten, Bildrechte, wissenschaftliches Publizieren und SchreibCoaching. Die jeweils zweistündigen Vorträge und Workshops werden über die Konferenzsoftware Webex angeboten. Je nach Bedarf und Ihrem persönlichen Zeitrahmen können Sie entweder nur ausgewählte Vorträge besuchen oder das gesamte Vortragsprogramm absolvieren.

Veranstalter der Reihe ist das Netzwerk Informationskompetenz Berlin-Brandenburg (NIK-BB). Eine Anmeldung ist nur für das SchreibCoaching erforderlich. Den Anmeldelink und weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter:

http://sbb.berlin/promovierende

Dort erhalten Sie auch alle weiteren Informationen zu den Veranstaltungen sowie die Zugangsdaten zu den einzelnen Sessions.

Kontakt:
Dr. Christina Schmitz
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
christina.schmitz@sbb.spk-berlin.de

Dr. Ulrike Schenk
Humboldt-Universität zu Berlin – Universitätsbibliothek
ulrike.schenk@ub.hu-berlin.de

Flyer zur Veranstaltungsreihe

Open Access Week 2020: Aktionen und Veranstaltungen an der Humboldt-Universität

Die Open Access Week findet in diesem Jahr in der Woche vom 19. bis 25. Oktober und unter dem Motto ‚Open with Purpose: Taking Action to Build Structural Equity and Inclusion‘ statt. An der jährlich international ausgerichteten Open Access Week beteiligen sich Institutionen auf der ganzen Welt, um auf Open Access und damit für freien Zugang zu Wissen und Information aus der Wissenschaft und Forschung aufmerksam zu machen.

Abb.: Banner zur Open Access Week 2020 (Lizenz: Creative Commons Attribution 4.0; Quelle)

Auch die Humboldt-Universität zu Berlin beteiligt sich in diesem Jahr erneut, um für Open Access zu werben, die entsprechenden Angebote vorzustellen und mit allen Interessierten ins Gespräch zu kommen. Hierzu möchten wir Sie herzlich einladen.

Vom 19. bis 23. Oktober finden dazu online durchgeführte Coffee Lectures – ein Format für kurze Workshops – und Sprechstunden zu verschiedenen Themen rund um Open Access statt.

Auch werden wir in der gesamten Woche die Open-Access-Angebote der Humboldt-Universität sowie auch externe Informationsangebote, Portale und Werkzeuge über die Webseite, den Blog und soziale Medien bewerben.

Außerdem wird in diesem Jahr erstmalig ein Open-Access-Preis der Humboldt-Universität ausgeschrieben. Dieser von nun an jährlich zu vergebene Preis honoriert herausragende oder außergewöhnliche Leistungen von Mitgliedern der Humboldt-Universität zu Berlin im Bereich Open Access. Das Preisgeld beträgt insgesamt 5.000 €. Es ermöglicht den Preisträger*innen die Finanzierung weiterer Open-Access-Publikationen oder die Umsetzung von Projekten, die die freie Verfügbarkeit wissenschaftlicher Ergebnisse fördern oder Open Access als Prinzip in Lehre und Forschung stärken. Die Verleihung des Preises soll zu Beginn des Jahres 2021 stattfinden und wird in Zukunft zum festen Programm der Open Access Weeks an der Humboldt-Universität gehören.

Veranstaltungstermine

Angesichts der aktuellen Situation werden die Coffee Lectures und Sprechstunden ausschließlich online stattfinden und mithilfe der Videokonferenzsoftware Zoom, die die Humboldt-Universität lizenziert hat, durchgeführt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Zugangslink für alle Coffee Lectures und Sprechstunden
Meeting-ID: 684 7334 0761

Montag, 19. Oktober
13:00 Uhr: Coffee Lecture ‚Open Access: Grundlagen‘
13:30 Uhr: offene Open-Access-Sprechstunde

Dienstag, 20. Oktober
13:00 Uhr: Coffee Lecture ‚Open Access: Angebote der HU‘
13:30 Uhr: offene Open-Access-Sprechstunde
15:00 Uhr: Coffee Lecture ‚Open Access: freie Literatur finden‘

Mittwoch, 21. Oktober
13:00 Uhr: Coffee Lecture ‚Open Access: Finanzierung und Förderung‘
13:30 Uhr: Sprechstunde zu Finanzierung und Förderung allgemein

Donnerstag, 22. Oktober
13:00 Uhr: Coffee Lecture ‚Open Access: Lizenzen‘
13:30 Uhr: offene Open-Access-Sprechstunde

Freitag, 23. Oktober
13:00 Uhr: Coffee Lecture ‚Open Access: Autorenrechte und Zweitveröffentlichung‘
13:30 Uhr: Sprechstunde zu Autorenrechten und Zweitveröffentlichung

Weitere Informationen zum neuen Format der Coffee Lectures an der Universitätsbibliothek der HU.

Autor: Marc Lange

9. Oktober 2020 | Veröffentlicht von Heiko Rechenberger | Kein Kommentar »
Veröffentlicht unter #OAweek, Open Access

Ab dem 12.08.2020 wieder Ausleihe für Nicht-HU-Angehörige möglich

Endlich: Ab dem 12.08.2020 können Nicht-HU-Angehörige wieder an fast allen Standorten der Universitätsbibliothek Medien entleihen. An den meisten Standorten vergeben wir dazu Wegekarten, die den Aufenthalt im Innenbereich für max. zwei Stunden ermöglichen. Die Nutzung der Arbeitsplätze vor Ort bleibt weiterhin HU-Angehörigen vorbehalten. Da nur begrenzt Recherche-PCs zur Verfügung stehen, bitten wir Sie, die Standortinformationen der benötigten Literatur möglichst schon vorab zu recherchieren bzw. dazu Ihre eigenen mobilen Endgeräte zu verwenden. Falls Sie als Nicht-HU-Angehörige*r Zugriff auf Online-Ressourcen benötigen, wenden Sie sich bitte an die Servicetheken bzw. im Grimm-Zentrum an die Information im Innenbereich im Erdgeschoss. Wir sind Ihnen gerne behilflich.

Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Bibliotheksbesuch über die am jeweiligen Standort geltenden Konditionen.

Neue Bibliotheksnutzer*innen bitten wir zudem, vor dem Aufsuchen der Bibliothek das Online-Formular zur Voranmeldung auszufüllen, dann verläuft die Registrierung schneller. Im Anschluss wenden Sie sich bitte an die Servicetheken. Im Grimm-Zentrum erfolgt die Anmeldung im Foyer von 09:00 bis 16.30 Uhr (Mo-Fr). Die Information im Grimm-Zentrum ist momentan besetzt von 10:00 bis 17:00 Uhr (Mo-Fr), ab dem 31.08.2020 von 09:30 bis 17:30 Uhr (Mo-Fr).

Bitte denken Sie an einen Mund-Nasen-Schutz sowie an ein Vorhängeschloss bzw. eine Mensa-Card für die Nutzung der Garderobenfächer.

Wir freuen uns, Sie ab dem 12.08. wieder bei uns begrüßen zu können!

11. August 2020 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »
Veröffentlicht unter Auskunft, Ausleihe, Ausleihtheke, Einschränkungen

Nutzung von Arbeitsplätzen wieder eingeschränkt möglich

Wir freuen uns, unsere Bibliotheken ab dem 01.07.2020 schrittweise weiter öffnen zu dürfen. Zusammen mit unseren im Mai wieder aufgenommenen eingeschränkten Ausleihservices gehen wir damit einen weiteren Schritt in Richtung Normalität und können Ihnen auch wieder einen Ort des Lernens und wissenschaftlichen Arbeitens anbieten.

Aktuell ist nur HU-Angehörigen das Arbeiten vor Ort möglich. Vor dem Hintergrund der einzuhaltenden Hygienemaßnahmen und Mindestabstände steht an unseren Standorten leider nur eine begrenzte Anzahl an Arbeitsplätzen zur Verfügung.

Den Beginn der Freigabe von Arbeitsplätzen an den jeweiligen Standorten und Informationen zum eingeschränkten Ausleihbetrieb können Sie unseren FAQ entnehmen.

Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen für die anstehenden Prüfungen viel Erfolg!

Ihre Universitätsbibliothek

2. Juli 2020 | Veröffentlicht von Heiko Rechenberger | 4 Kommentare »

Neu: Webinar-Angebote zu Literaturverwaltung und Recherche

Aufgrund der aktuellen Lage haben wir Teile unseres Schulungsprogramms auf ein digitales Format umgestellt: Ab sofort bieten wir Ihnen über Zoom mit „UB kompakt online“ eine Einführung rund um die Recherche in Primus, der Zeitschriftendatenbank und anderen Rechercheinstrumenten an. Zudem informieren wir Sie darin über aktuelle Nutzungsmodalitäten der Universitätsbibliothek.

Wer spezielle Recherchefragen zu einem Themengebiet hat, kann auch gerne einen ca. 30-minütigen individuellen Coaching-Termin bei uns buchen.

Auch mit unseren Angeboten zu Literaturverwaltungsprogrammen wechseln wir auf ein digitales Format. Im einstündigen Webinar „Literaturverwaltung auf einen Blick“ erhalten Sie einen komprimierten Einstieg in die Welt der Literaturverwaltung. Nach einer kurzen Vorstellung der Programmlandschaft präsentieren wir Ihnen mit Citavi und Endnote vergleichend die beiden Programme, für die die Humboldt-Universität Ihren Angehörigen Campus-Lizenzen zur Verfügung stellt. Wer sich schon für eines der beiden Programme entschieden hat, kann dann gerne die 90-minütige Einführung in Citavi oder Endnote per Zoom besuchen.

Die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie bei den jeweiligen Angeboten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich unser Angebot derzeit nur an HU-Angehörige richtet. Wir freuen uns auf Sie!

29. Mai 2020 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »

Willkommen zum etwas anderen Sommersemester 2020

Wir begrüßen alle neuen Studierenden und Mitarbeiter*innen zum neuen Sommersemester der etwas anderen Art. Leider wird es sicher noch eine Weile dauern, bis wir an unseren Bibliotheksstandorten wieder in den Normalbetrieb übergehen werden. Bitte beachten Sie aber unsere ab Mai wieder aufgenommenen eingeschränkten Services zur Ausleihe und Rückgabe von Medien. Einen Zugang zu den Leseplätzen wird es aus Seuchenschutzgründen jedoch vorerst nicht geben.

Informationen zu den aktuellen Services der Universitätsbibliothek finden Sie auf unserer FAQ-Seite.

Leider können wir Ihnen nicht, wie sonst üblich, zu Semesterbeginn unser UB-weites, dichtes und vielseitiges Führungs- und Schulungsprogramm anbieten. Dies holen wir nach, sobald sich die Situation wieder normalisiert hat. Um Sie dennoch schon mit der Bibliotheksbenutzung vertraut zu machen, haben wir für Sie den Moodle-Kurs Fit für die Recherche im Sommersemester 2020 eingerichtet. Gerne können Sie zumindest das Grimm-Zentrum auch schon virtuell besichtigen.

Fragen rund um die Bibliotheksnutzung können Sie gerne jederzeit richten an info@ub.hu-berlin.de oder montags bis freitags von 10:00 bis 14:00 Uhr telefonisch unter 2093-99370. Für die fachliche Beratung stehen Ihnen unsere Fachreferenten zur Verfügung. Diese bieten zum Teil auch in die Lehre integrierte Recherche-Tutorials für ihre jeweiligen Fächer an.

Falls Sie weitere Fragen oder ein dringendes Anliegen haben, kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail:

info@ub.hu-berlin.de (allgemeine Information),
gz-ausleihe@ub.hu-berlin.de (Ausleihe, Gebühren, Nutzerkonto)

Wir wünschen Ihnen trotz der etwas anderen Umstände ein erfolgreiches Sommersemester, bei dem wir Sie gerne nach Kräften unterstützen.

Ihre Universitätsbibliothek

Rückgabe fristgerecht nach 99 Jahren

Im Februar 2020 endete die wahrscheinlich längste Leihfrist in der Geschichte der Universitätsbibliothek und damit ein kurioses Kapitel der Bibliotheksgeschichte, das beinahe ein Jahrhundert umfasst.

Im Jahr 1921 übernahm das damalige Ungarische Institut an der Berliner Universität, heute Fachbereich Ungarische Literatur und Kultur am Institut für Slawistik und Hungarologie, einen rd. 1500 Bände umfassenden Literaturbestand „leihweise auf 99 Jahre“ von der Universitätsbibliothek Halle.

Es handelte sich bei dieser Leihgabe um einen Teil der „Bibliotheca Nationis Hungariae“, einer Sammlung des ungarischen Protestanten Georgius Michaelis Cassai (1640–1725), der Ende des 17. Jahrhunderts als Glaubensflüchtling nach Wittenberg kam und an der dortigen Universität lehrte. Cassai vermachte seine Bibliothek den ungarischen Studierenden der Universität Wittenberg. Nach seinem Tod wurde die Sammlung weiter gepflegt und ausgebaut. Neben Werken der ungarischen Literatur, darunter etlichen Unikaten, umfasste sie weitere Wissensgebiete wie Geschichte, Theologie/Kirchengeschichte und allgemein Werke mit Bezug zu Ungarn. Im Zuge der kriegerischen Auseinandersetzung des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts erlebte die Bibliothek diverse Auslagerungen und Ortswechsel. Seit 1823 befand sie sich an der heutigen Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle (Saale).

Von überragender Bedeutung für die Erforschung der ungarischen Literatur, Geschichte und Kultur, erweckte die „Bibliotheca Nationis“ überregional Aufmerksamkeit, so auch bei dem Inhaber des 1916 in Berlin gegründeten ersten Lehrstuhls für Ungarische Sprache und Literatur (ab 1917 Ungarisches Institut), Robert Gragger. Dieser war nicht nur ein breit interessierter Literaturhistoriker mit Schwerpunkt auf deutsch-ungarischen Literatur- und Kulturbeziehungen, sondern auch ein gut vernetzter Wissenschaftsorganisator. Nicht zuletzt seiner persönlichen Bekanntschaft mit dem damaligen Minister für Wissenschaft, Kultur und Volksbildung, Prof. Carl Heinrich Becker, mag es zu verdanken gewesen sein, dass ein Vorhaben Graggers trotz aller Proteste erfolgreich war: Es gelang ihm, den für die ungarnkundliche Forschung interessantesten Teil der Bibliothek nach Berlin zu holen, wo sie der Wissenschaft besser zugutekommen sollte. Per ministeriellem Erlass vom 18.10.1920 wurde die „leihweise“ Abgabe dieser Bestände an das Berliner Ungarische Institut verfügt. Sie erfolgte im Verlauf des Jahres 1921. Die Festsetzung der Leihfrist auf „99 Jahre“ scheint dabei einer zeitgenössischen Schilderung zufolge mündlich und eher lapidar erfolgt zu sein (zitiert bei Sommer 2001, S. 51), ein schriftlicher Leihvertrag ist nicht bekannt.

In Berlin wurde die Leihgabe, die Bücher, Zeitschriftenbände und Handschriften umfasste, in die bestehende Fachbibliothek eingearbeitet. Die Bände erhielten Besitzstempel sowie neue Signaturen gemäß der vor Ort verwendeten Klassifikation. Ein nach heutigen Standards recht forsches Vorgehen – die Vermutung liegt nahe, dass sie angesichts des Zeithorizonts quasi als eigener Bestand angesehen wurden, schließlich konnten sich alle Beteiligten sicher sein, den Ablauf der Leihfrist nicht mehr persönlich zu erleben.

Der Universitäts- und Landesbibliothek Halle war schon seit gut 20 Jahren an einer vorzeitigen Rückgabe der Bestände gelegen. Da sie nur noch wenig genutzt wurden, erklärte die Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität sich in Abstimmung mit dem Fachbereich mit einer etappenweisen Rückgabe einverstanden. 2006 erfolgte die Rückgabe der Handschriftensammlung, 2007 folgten die Drucke des 17. Jahrhunderts, die in Halle im Rahmen des Projekts „Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts“ benötigt wurden. Ein Glücksfall war, dass der zur Leihgabe gehörende Bestand kurz zuvor von einer ungarischen Praktikantin zusammengesucht und separiert worden war – eine große Fleißarbeit, zumal zum damaligen Zeitpunkt die meisten dieser Titel noch nicht online erfasst waren. Der Großteil der Bücher und Zeitschriftenbände ging 2011 zurück nach Halle. Im Februar 2020 wurde die Rückgabe nun mit den restlichen 22 Bänden abgeschlossen. Insgesamt konnten gut 90% der Leihgabe aufgefunden und nach Halle zurückgegeben werden – angesichts möglicher Kriegsverluste ein durchaus erfreuliches Ergebnis.

Literatur:

Bucsay, Mihály: Altungarische Bücher der Ungarischen Nationalbibliothek in Halle a. d. Saale. Budapest, 1941

Sommer, Dorothea: Die Ungarische Bibliothek zu Halle – eine Geschichte von nicht geschriebenen, verschollenen, gedruckten und digitalen Katalogen. In: Thomas Bremer (Hrsg.): Grenzen überschreiten: Beiträge zur deutsch-ungarischen Kulturwissenschaft. Halle an der Saale, 2001 (Colloquium Halense; 2), S. 43-53.

Szent-Ivanyi, Béla: Finnisch-ugrische Sprachwissenschaft und Ungarnkunde an der Berliner Universität. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin 9.1959/60, Beiheft zum Jubiläumsjahrgang, S. 45-62.

Informationen zur Ungarischen Bibliothek auf den Seiten der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt

Informationen zur Geschichte des Fachbereichs Ungarische Literatur und Kultur

Fotos: Dr. Anja Otto

Autorin: Dr. Anja Otto, Leiterin der Zweigbibliothek Fremdsprachliche Philologien

14. April 2020 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »

Humboldt-Universität tritt DEAL-Springer-Vertrag bei

Die HU ist am 26.02.2020 dem DEAL-SpringerNature-Vertrag (https://www.ub.hu-berlin.de/de/ueber-uns/kooperationen/deal-projekt/deal) beigetreten.  Für den Zeitraum von 2020 bis 2022 ist damit der Volltextzugang zu rund 1.900 Springer-Zeitschriften weiterhin gewährleistet.

Als Korrespondenzautor*in der HU haben Sie seit dem 01.01.2020 zudem das Anrecht, Ihre Artikel in den subskriptionspflichtigen Zeitschriften ohne zusätzliche Kosten Open Access zu publizieren.

Für Publikationen in SpringerNature-Open-Access-Zeitschriften erhalten Sie als Korrespondenzautor*in der Humboldt-Universität ab dem 01.08.2020 einen Rabatt auf die Publikationsgebühren. Sofern Sie keine Drittmittel zur Verfügung haben, wird die Universitätsbibliothek diese Publikationskosten übernehmen.

Umfassende Informationen zum Publikationsprozess finden Sie unter https://www.ub.hu-berlin.de/de/forschen-publizieren/open-access#openaccessfastaccess

25. März 2020 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »