Archiv für 27.04.2018:

DFG-Projekt zur langfristigen Sicherung digitaler wissenschaftlicher Veröffentlichungen

Digitale Daten und Veröffentlichungen sind für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler komfortabel und schnell verfügbar. Sie sind aber nur dann verlässlich nutzbar, wenn der Zugriff der Inhalte dauerhaft gesichert ist. Ausfälle von Verlagsservern oder das komplette Ausscheiden von Verlagen aus dem Markt können zum Beispiel diese Verlässlichkeit gefährden.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert darum 2018-2021 das Projekt „Nationales Hosting Elektronischer Ressourcen (NatHosting II)“, an dem auch die Humboldt-Universität beteiligt ist.

Um den Zugriff auf digitale wissenschaftlichen Inhalte, die von wissenschaftlichen Fachverlagen angeboten und zum Beispiel von den Bibliotheken lizenziert werden, störungsfrei sicherzustellen, ist eine deutschlandweit anwendbare Gesamtstrategie notwendig. Das DFG- Projekt NatHosting II stellt den dauerhaften und störungsfreien Zugriff auf lizenzierte, digitale Publikationen sicher – unabhängig von Verlagsplattformen. Sollte die Verlagsplattform ausfallen, springt über einen doppelten Boden („Hosting“) „NatHosting“ ein und ermöglicht den Zugriff.

In einer ersten Projektphase (2014 – 2016) wurde dafür bereits ein zweigleisiges Hosting-Konzept entwickelt. Es umfasst einerseits einen bundesweiten Konsortialvertrag mit dem Hosting-Anbieter Portico. Dieses soll nun mit einem zweiten System ergänzt werden, dem die an der Universität Stanford entwickelte Software LOCKSS zugrunde liegt. Nach der Bewilligung des Fortsetzungsantrags durch die DFG startet nun für den Zeitraum bis 2021 dessen inhaltliche und technische Realisierung sowie die Entwicklung einer Organisations- und Finanzierungsstruktur für den nachhaltigen Betrieb der Hosting-Lösung.

Projektpartner sind die Bayerische Staatsbibliothek, das FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur, die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt am Main, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft sowie die Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin und die Universitätsbibliothek der FAU Erlangen-Nürnberg.

Ansprechpartner an der HU für das Projekt:

  • Prof. Michael Seadle, PhD; Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft
    seadle@hu-berlin.de
  • Prof. Dr. Andreas Degkwitz, Direktor der Universitätsbibliothek
    andreas.degkwitz@ub.hu-berlin.de

 

Nationales Hosting elektronischer Ressourcen
Hosting-Anbieter Portico
Software LOCKSS

27. April 2018 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »
Veröffentlicht unter Allgemein