Im vergangenen Herbst feierte das Grimm-Zentrum sein 15-jähriges Bestehen.
Aus diesem Anlass sammelten wir das Feedback unserer Nutzer:innen auf einem großen Poster, das im Foyer aufgehängt war und die Dachfenster des Lesesaals zeigte.
Der erste Versuch scheiterte jedoch, weil der Wachschutz es zu gut meinte, Beschädigungen des Posters vermeiden wollte und fein säuberlich alle Kommentare mit Tipp-Ex übermalte. Das sorgte natürlich für Frust bei denen, die schon Kommentare hinterlassen hatten und nun Zensur vermuteten. Wir geloben Besserung bei unserer internen Kommunikationskultur ;-).

Ein neuer Versuch mit einem frischen Poster brachte viele witzige, nützliche, aber auch nicht wenige kritische Rückmeldungen. Hier ein kleines Potpourri:
- Schnösel-Sammelstelle, aber das Personal macht den Ort menschlicher!
- Statt nur Kritik möchte ich doch auch mal sagen: (Ganz) nett hier!! Küsschen <3 J
- Ich bin von der FU, verpetzt mich bitte nicht!
- Ohne diese Bib hätte ich nicht erfolgreich mein Medizin-Studium abgeschlossen!
- Das neue Café ist toll!
- Freundliche Secus.
- Feels like in prison, but gets me to focus, so thanks!
- Wir brauchen einen, nein, mehrere Nap-Räume! Normalisiert nappen beim Lernen/Arbeiten!
Top-Themen bei den kritischen Stimmen und unser Standpunkt dazu:
Viele möchten gern ihre Kleidung und Taschen mit in die Bibliothek nehmen: Aus Sicherheitsgründen müssen wir auf dieser Regel bestehen. Es befinden sich wertvolle Altbestände in unserem sehr großen Freihandbestand.
Man wünscht sich mehr Schließfächer mit Campuscard: Wir mussten auch die letzten verbliebenen Campuscard-Fächer auf Vorhängeschlösser umrüsten, da die neuen Campuscard-Chips nicht mehr mit dem System kommunizieren. Jedoch verleiht seit Januar das „Grimm Café“ Vorhängeschlösser zum Preis von 1 Euro pro Tag. Wer diese Kosten sparen will, kauft sich lieber ein eigenes Schloss.
Das schlechte freie WLAN wird oft genannt, aber auch instabiles Eduroam. Hier möchten wir darauf verweisen, uns genauere Mitteilungen dazu zu machen, wo genau die Probleme auftreten, siehe unseren Blogbeitrag.
Viel Kritik erhält das Klima in der Bibliothek: es ist zu kalt und zu dunkel. Das schlecht regulierbare Klima und die problematische Belüftung ist ein Umstand, der uns leider seit der Eröffnung begleitet. Sowohl Heizung als auch Belüftung hängen dem Wechsel der Außentemperaturen immer hinterher.
Geäußert wird der Wunsch, Getränke außer Wasser zu erlauben. Und es scheint hier fast, als hätte sich die Mate-Fraktion verabredet, Kommentare auf diesem Poster zu hinterlassen. Allein 5 Kommentare dazu, Mate-Flaschen in der Bibliothek zu erlauben. Aber sorry, hier gibt es, wie mit dem Essen, erstmal keine Kompromisse.
Natürlich wird auch kritisiert, dass das Haus oft sehr voll ist und es dann an Arbeitsplätzen mangelt. Jedoch spiegelt die hohe Auslastung nicht nur den großen Bedarf an Arbeitsplätzen wider, sondern auch die Beliebtheit der Bibliothek – und das freut uns, die wir hier immer unser Bestes geben. Danke für die zahlreichen Rückmeldungen!
Ute Arnold
Fotos: Ute Arnold und Katharina Tollkühn
Auch in diesem Jahr heißt es wieder: Ins Schreiben kommen statt aufschieben!
Am Donnerstag, den 06. März 2025 findet von 17-22 Uhr an der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin die nächste „Lange Nacht der Hausarbeiten“ statt. Unser Programm bietet verschiedene Workshops und Impulsvorträge, die Sie beim Schreiben der anliegenden Seminararbeiten unterstützen sollen.
So lernen Sie bei „Dein Schreibprozess im Fokus“ die sechs Phasen im wissenschaftlichen Arbeiten sowie mögliche Herausforderungen kennen, erhalten Tipps für eine effiziente Literatursuche von unseren Recherche-Profis, erfahren, welche KI-Tools im Schreibprozess Unterstützung bieten und wie Sie die Schreibstrategie des Clusterings für die Ideenfindung nutzen können. Außerdem beleuchten wir die Stärken und Schwächen von Google Scholar, zeigen Ihnen, wie Literaturverwaltungsprogramme wie Citavi, EndNote und Zotero einem das Leben erleichtern können und lockern in einer bewegten Pause mit kleinen Yoga-Übungen die Schulter- und Nackenpartie wieder auf.
Um das Schreiben ihrer Seminar- und Hausarbeiten kommen Sie letztlich zwar nicht herum, aber wir schaffen Raum zum Austauschen und beantworten gerne Ihre Fragen und sorgen mit einer Tasse Kaffee und kleinen Snacks für das nötige Durchhaltevermögen.
Alle Veranstaltungen finden im PC-Saal auf der Ostseite des Grimm-Zentrums im 1. OG statt.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Informationen sowie das detaillierte Programm finden Sie auf unserer Webseite unter: https://link.ub.hu-berlin.de/lange-nacht
Wir freuen uns auf Sie!

Auch wenn der Januar schon etwas fortgeschritten ist, möchten wir Ihnen allen noch ein frohes und gesundes neues Jahr wünschen!
Wir sind direkt mit einigen neuen Services und Angeboten in 2025 gestartet:
Smartphone-Ladestation im Grimm-Zentrum
Ab sofort steht Ihnen im Grimm-Zentrum eine Smartphone-Ladestation neben den Selbstverbuchungsautomaten gegenüber der Ausleihtheke zur Verfügung – für den Fall, dass der Akku leer und kein Ladekabel zur Hand ist.
Die Ladestation erleichtert die Nutzung der neuen CampusCard-App, die gleichzeitig als digitaler Bibliotheksausweis dient. HU-Studierende können die App anstelle der Plastikkarte verwenden, um Medien an den Selbstverbuchungsautomaten auszuleihen.

Die Benutzung der Ladestation erfolgt auf eigene Verantwortung. Bitte lassen Sie Ihr Gerät nicht unbeaufsichtigt.
Co-Working-Space im Grimm-Zentrum
Kennen Sie schon unseren Co-Working-Space im 2. Obergeschoss auf der Ostseite des Grimm-Zentrums?
Mit drei rollbaren und zwei festen Tischen, Akustiktrennwänden sowie einem Smartboard haben hier Gruppen die Möglichkeit, entsprechend ihrer benötigten Lernsituation die passende Arbeitsumgebung selbst zu gestalten.

Leselounge in der Zweigbibliothek Naturwissenschaften
Wer einen ruhigen Ort zum Entspannen sucht, findet in der Zweigbibliothek Naturwissenschaften seit Neuestem auf der Galerie eine Leselounge. Bequeme Sessel, ein Sitzsack und der Ausblick auf das Forum Adlershof helfen, ein wenig Abstand vom Lernen und Arbeiten zu gewinnen.

Ausleihe von 360°-Konferenzkameras möglich
Sie wollen ein hybrides Meeting veranstalten? Hierfür können sich HU-Angehörige an den Zweigbibliotheken Campus Nord, Fremdsprachliche Philologien, Asien-/Afrikawissenschaften und Islamische Theologie oder im Grimm-Zentrum eine 360°-Konferenzkamera Kandao Meeting Pro ausleihen. Die Ausgabe (Tagesausleihe) und Rückgabe erfolgen über die Servicetheken der Standorte.

Die UB ist jetzt auch auf Instagram
Pünktlich zum neuen Jahr haben wir außerdem das Portfolio unser Social-Media-Kanäle erweitert. Neben Mastodon und Facebook sind wir nun auch auf Instagram aktiv. Wir werden Einblicke in unsere Services und Bestände geben, aktuelle News posten und einen Blick hinter die Kulissen der Universitätsbibliothek werfen.

In Kürze soll auch noch ein LinkedIn-Profil hinzukommen. Bleiben Sie gespannt!
Ihre Universitätsbibliothek
Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachtstage und alles Gute für das neue Jahr.
Bitte beachten Sie unsere geänderten Öffnungszeiten zum Jahreswechsel sowie unsere Informationen zu Bereitstellungszeiten aus dem Außenmagazin über die Feiertage.
Noch ein Lesetipp zum Jahresausklang: In unserem Jahresbericht erfahren Sie, was an der Universitätsbibliothek 2023 alles passiert ist. Verschiedene Pflanzenmotive aus dem ersten Band des 1808-1809 publizierten Werks „Plantes Équinoxiales“ von Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland führen durch den Jahresbericht und seine einzelnen Rubriken. Wir geben Einblicke in diverse Projekte an der UB (Provenienzforschung, Retrodigitalisierung), ein Jubiläum in Adlershof, neue Solo- und Meetingboxen, orientalische Handschaften, virtuelle Lehrbuchsammlungen u.v.m. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
Ihre Universitätsbibliothek

Zum vierten Mal wurde in diesem Herbst der Open-Access-Preis der Humboldt-Universität durch die Universitätsbibliothek verliehen. Ausgezeichnet wurde der Lehrstuhl Information Management am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft.
Am Lehrstuhl Information Management, geleitet von Prof. Dr. Heinz Pampel, werden nicht nur alle Ergebnisse im Open Access verfügbar gemacht, sondern die Publikationsmodelle rund um Open Access sind hier selbst zentraler Forschungsgegenstand. Heinz Pampel und sein Team, bestehend aus Jonas Höfting, Pia Kretschmar, Max Liebel, Christopher Onzie Khamis, Laura Rothfritz, Dorothea Strecker und Marcel Wrzesinski, verbinden die grundständige Forschung mit einer Reihe von Drittmittelprojekten und beschäftigen sich unter anderem mit der Weiterentwicklung von Open-Access-Repositorien, den praktischen Herausforderungen der Unterstützung von Open Access und alternativen wissenschaftlichen Publikationsformaten wie wissenschaftlichen Blogs. Selbstverständlich frei zugänglich können Sie den Arbeiten des Lehrstuhls auch im virtuellen Forschungslabor unter https://infomgnt.org/ folgen.
Die Arbeit des Lehrstuhls wird unter anderem in verschiedenen Veranstaltungsreihen sichtbar und stärkt hiermit die Zusammenarbeit im Berlin-Brandenburger Forschungsraum. Die Kooperationen reichen aber weit über die Region hinaus, und beinhalten die Mitarbeit in einem Open-Science-Projekt von CERN und NASA. Schließlich leistet der Lehrstuhl auch einen Beitrag zur Lehre und engagiert sich in der Kompetenzvermittlung zum wissenschaftlichen Publizieren.
Dieses einzigartige Zusammenspiel von Theorie, Praxis und Reflexion möchte die Jury des Open-Access-Preises in diesem Jahr auszeichnen, und überreichte den mit 5.000,- Euro dotierten Open-Access-Preis im feierlichen Rahmen der Verleihung des Humboldt-Preises am 12. November.
Die Jury für den Open-Access-Preis 2024 setzte sich zusammen aus: Martin Lee – Open-Access-Beauftragter der Humboldt-Universität und Direktor der Universitätsbibliothek, Prof. Dr. Vivien Petras – Professorin für Information Retrieval am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft und Vorsitzende der Medienkommission des Akademischen Senats, Dr. Christina Riesenweber – Leiterin der Abteilung Zweigbibliotheken der Universitätsbibliothek.
Der Open-Access-Preis der Humboldt-Universität zu Berlin wurde 2020 von der Universitätsbibliothek zur Honorierung herausragender oder außergewöhnlicher Leistungen von Universitätsmitgliedern im Bereich Open Access etabliert. Der Preis soll zu mehr Open Access an der Universität anregen und Open Access sichtbarer machen sowie weitere Vorhaben und Projekte zu Open Access fördern.
Auf den Webseiten der Universitätsbibliothek finden sich weitere Informationen zum Open-Access-Preis.
Text: Christina Riesenweber

Das Team des Lehrstuhls Information Management mit dem Direktor der UB, Martin Lee (rechts im Bild) bei der Verleihung des Open-Acccess-Preises 2024.
Foto: Stefan Klenke – HU Berlin
Schon zum 10. Mal präsentiert die Adlershofer Künstlerin Regina Steinbrecher ihre Objekte im Lesesaal der Zweigbibliothek Naturwissenschaften. Dieses Jahr kehrt sie zu dem Werkstoff zurück, der auch den Kontakt zur Bibliothek hergestellt hat: Papier.
Sie präsentiert verschiedene Objekte, teilweise bunt und mit den verschiedensten Materialien kombiniert, teilweise schlicht – so wie die Seiten in den Fachbüchern, die sie zum Teil verarbeitet hat.
Und wer etwas zum Schmunzeln sucht, stöbert am besten durch ihre „Schmunzelbibliothek“: Alte Bücher, umgearbeitet zu Kästen und vielem mehr, gefüllt mit manchmal ganz unerwarteten Interpretationen der Buchtitel. Gerade in dieser Schmunzelbibliothek kann man auch Querverweise auf die vorherigen Ausstellungen finden, die schon ganz unterschiedliche Materialien und Techniken präsentiert haben.
Flankiert werden die Objekte von Bildern, die in der „Diamont Painting“-Methode entstanden sind, gewissermaßen aufgeklebte Pixel, die die verschiedensten Motive rund um das Thema „Buch“ entstehen lassen.
Die Ausstellung ist bis zum Mittwoch, den 18. Dezember immer zu den Öffnungszeiten der Zweigbibliothek Naturwissenschaften zu sehen. Am letzten Tag können von 14 bis 15 Uhr bei Interesse Objekte aus der Ausstellung erworben werden.
Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern und Entdecken, der nun 10. und letzten Ausstellung dieser Art.
Es ist wieder so weit: Auch in diesem Jahr findet die Vortragsreihe „Lost in Dissertation“ für Promovierende statt. Vom 11. bis 15. November 2024 können sich Promovierende und natürlich auch alle anderen Interessierten über Themen rund um das effiziente und zielführende wissenschaftliche Arbeiten informieren. Wir bieten Ihnen ein vielseitiges Programm rund um die Themen Literaturverwaltung, Zeitmanagement, Forschungsdatenmanagement, Open Access, Bildrechte, Publikationsmöglichkeiten, Qualitätskriterien wissenschaftlicher Publikationen, Schreiben mit KI und Finanzierungsmöglichkeiten. Angereichert wird das Programm um eine Online-Schreibzeit am Freitag. Die Veranstaltungen werden als Online-Workshops über Webex angeboten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Veranstalter der Reihe ist des Netzwerks Informationskompetenz Berlin-Brandenburg unter Federführung der Staatbibliothek zur Berlin – Preußischer Kulturbesitz und der Universitätsbibliotheken von Freier Universität, Humboldt-Universität und Technischer Universität.
Detailinformationen (inkl. Zugangsdaten) finden Sie auf der Veranstaltungswebsite:
http://sbb.berlin/promovierende

Nicht das Richtige in Ihrer Bibliothek gefunden? Die Fernleihe verschafft Abhilfe: Ob Sie ein Buch brauchen oder einen einzelnen Aufsatz aus einem Sammelband oder einen Beitrag aus einer wissenschaftlichen Zeitschrift, Sie können es über die Fernleihe bestellen. Voraussetzung dafür ist ein Bibliothekskonto.
Seit nunmehr 100 Jahren gibt es diese Dienstleistung von Bibliotheken in Deutschland. 1924 veranlasste Fritz Milkau (1859-1934), der seit Ende des 19. Jahrhunderts mit bibliothekarischen Aufgaben im Dienste Preußens betraut war, erstmalig eine Regelung der Fernleihe für ganz Deutschland.
Der englische Begriff Interlibrary Loan – kurz ILL – veranschaulicht den Sachverhalt vielleicht besser als der deutsche Begriff Fernleihe: die Leihgabe zwischen Bibliotheken. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk von Bibliotheken, die ihre Bestände in den nationalen und ggf. internationalen Leihverkehr geben. Intention war damals, Medien für Forschung und Lehre, Studium und Ausbildung zur Verfügung zu stellen. Das ist auch heute noch so. Gesetzliche Grundlage bildet heutzutage die Leihverkehrsordnung (LVO).
Nicht alle Materialien können über die Fernleihe geliefert werden. Ausgeschlossen aus dem Leihverkehr sind bisher E-Books, alte und besonders schützenswerte Bestände sowie Loseblattsammlungen, Zeitungsbände, Großformate und weitere besondere Medien. Unter Umständen sind Teile dieser Ressourcen jedoch als Digitalisate lieferbar.
Über viele Jahrzehnte waren rote Leihscheine zur Bestellung in Benutzung. Heute sind sie weitgehend Geschichte. Bestellt wird nunmehr in digitaler Form. So findet sich im HU-Suchportal Primus ein Verweis ganz unten auf der Seite: Mit „Weitersuchen für die Fernleihe“ gelangen Sie auf die Seite des Kooperativen Bibliotheksverbunds Berlin-Brandenburg, kurz KOBV. Von da aus können Sie über Ihr Bibliothekskonto der HU ihre Bestellung aufgeben.
Eine Fernleihbestellung kostet in der Regel 1,50 Euro. Diese Auslagepauschale wird auch dann fällig, wenn nicht geliefert werden kann. HU-Mitarbeitende können diesen Service kostenlos nutzen. Bei umfangreichen Kopien oder Lieferungen aus dem Ausland können weitere Kosten anfallen.
In der Regel müssen Sie sich nach Aufgabe der Bestellung etwas gedulden. Es dauert ca. 1-2 Wochen oder länger, bis die Fernleihe geliefert werden kann. Findet sich das Gesuchte in einer Berliner Bibliothek, so geht es oft schneller, direkt dort hinzugehen und die Bibliothek vor Ort zu nutzen. Der Dokumentlieferdienst Subito (siehe UB Blog vom 19.09.2024) kann eine Alternative für eilige Bestellungen sein.
Weitere Informationen zur Fernleihe finden Sie hier für die Universitätsbibliothek der HU und hier für den KOBV.
Verfasst von: Dr. Karin Schweißgut, Leiterin des Sachgebiets Dokumentenlieferung
Sicherlich sind einige von Ihnen bereits Nutzer:innen der ersten Stunde und können sich noch gut an die Anfangszeit im Grimm-Zentrum nach der Eröffnung am 12. Oktober 2009 erinnern. Damals setzte ein regelrechter Run auf das lang ersehnte, vom Schweizer Architekten Max Dudler entworfene, so herrlich zentral gelegene neue Hauptgebäude der Universitätsbibliothek ein. Der Hype sprengte alle Erwartungen und stellte Nutzer:innen, aber vor allem auch Planer und Bibliotheksbeschäftigte vor unerwartete Herausforderungen. Ursprünglich auf Grundlage der Anzahl der HU-Angehörigen konzipiert, strömte auch die interessierte Öffentlichkeit in den schmucken Neubau – manche aus bloßer Neugier, viele aber auch, um in zentraler Lage in den frei zugänglichen Beständen zu schmökern. Der große Zulauf war einerseits sehr erfreulich, andererseits mussten wir aber dafür sorgen, dass unsere eigentliche Zielgruppe, die HU-Angehörigen, vor Ort ungestört arbeiten konnte. Dies veranlasste uns zur Einführung der HU-Homezone – des einen Wohl, des anderen Weh -, die sich bis heute bewährt hat. Ein weiteres Problem bestand darin, dass viele Bibliotheksnutzer:innen aufgrund des Platzmangels morgens Plätze für sich und sogar für andere belegten, dann aber zunächst anderen Beschäftigungen nachgingen, um erst später am Tage die Plätze wirklich zu nutzen. Das zwang uns zur Einführung der Pausenregelung, dass Plätze nur für maximal eine Stunde verlassen werden dürfen. Um die Zeit einzustellen, liegen daher an allen Plätzen rote Pausenscheiben aus. Wer hätte gedacht, dass solche Maßnahmen mal in einer Bibliothek nötig werden würden!
Auch unsere Garderobensituation stößt mit Blick auf die Historie vielleicht auf mehr Verständnis. Die Garderobenfächer waren anfangs mit Schlüsseln versehen. Wir stellten jedoch nach kurzer Zeit fest, dass dies häufig zur Dauerbelegung von Fächern durch ein und dieselbe Person führte. Oftmals handelte es sich hierbei gar nicht um Bibliotheksnutzer:innen, sondern um Touristen oder andere Personen des Stadtpublikums, die ihre persönlichen Dinge dort lagern wollten. Kurzerhand musste nachgerüstet werden: Die Fächer im Erdgeschoss sind nunmehr mit der Mensa- bzw. Campuscard verschließbar, während man für die Fächer im Untergeschoss ein eigenes Vorhängeschloss benötigt. Auch dies eine vielleicht zunächst recht skurril anmutende Lösung mit glücklicherweise schnellem und hohem Akzeptanzfaktor, die inzwischen auch in vielen anderen Berliner Bibliotheken Usus ist. Vorhängeschlösser, unsere beliebte BibTasche, Schreibutensilien und viele weitere nützliche Dinge können Sie seit einigen Jahren direkt hinter dem Grimm Café im Automaten erwerben.
Nicht bewährt hingegen hatten sich die vorübergehend eingeführten Buchabholboxen „Jacob“ und „Wilhelm“, an die sich vielleicht einige langjährige Nutzer:innen noch erinnern: Zwei große graue Klötze standen vorübergehend auf der West- und auf der Ostseite im Erdgeschoss. Sie sollten die Buchabholbereiche ersetzen, erwiesen sich jedoch aufgrund ihrer enormen technischen Störanfälligkeit nicht als Erfolgsmodelle und wurden nach einigen Jahren wieder abgebaut – und der Buchabholbereich wieder in Betrieb genommen.
Aber sollte ein 15. Geburtstag Anlass dazu sein, ausschließlich Einschränkungen und Misserfolge Revue passieren zu lassen? Geplagt von den Widrigkeiten des bibliothekarischen Alltags, geht der Blick auf das Positive leider mitunter verloren. Aber der lohnt sich, denn über die letzten 15 Jahre haben wir unsere Services kontinuierlich ausgebaut und in vielen Fällen flexibel auf die Wünsche unserer Nutzer:innen reagiert. Als wir feststellten, dass der Bedarf nach Gruppenarbeit enorm zunahm, widmeten wir kurzerhand zahlreiche Einzelarbeitskabinen im 3. OG zu kleinen Gruppenarbeitsbereichen für bis zu drei Personen um. Die ehemals öffentlichen Lounge-Bereiche über den Kuben im Foyer, die über die Jahre leider durch missbräuchliche Nutzung verunreinigt und verwahrlost waren, gestalteten wir zum zehnjährigen Jubiläum des Grimm-Zentrums zu geschlossenen, nur HU-Angehörigen zugänglichen Bereichen mit kleinen Separées für die Gruppenarbeit um. Die roten Loungemöbel, die in den Anfängen des Grimm-Zentrums charakteristisch für die Innenmöblierung waren, mussten weichen. Der Bereich rechts neben der Lehrbuchsammlung, vom Bibliothekspersonal intern als „Waben“ bezeichnet, wurde ebenfalls umfunktioniert. Dieser Bereich ist nunmehr für die Einzelarbeit bzw. zum Anlesen von Büchern aus der Lehrbuchsammlung gedacht. Last not least wurde anlässlich des zehnten Geburtstages die Zeitungslounge ummöbliert und mit schwarzledernen Sitzflächen versehenen Leseabteilen ausgestattet. Gestaltet wurden diese neuen Bereiche allesamt vom Architekturbüro Dudler, so dass sie sich perfekt in das architektonische Gesamtbild des Grimm-Zentrums einfügen.
An einen Gruppenarbeitsbereich der ganz besonderen Art haben wir von Anfang an gedacht: Unser Eltern-Kind-Bereich im 7. OG bietet Eltern die Möglichkeit, in Begleitung ihrer Kinder vielleicht zwar nicht in Ruhe, aber zumindest in Abgeschiedenheit zu arbeiten. Kindern stehen hier Spielsachen und sogar ein Bällebad zur Verfügung. Auch Schwangere dürfen sich gerne in diesen Bereich zurückziehen. Die Schlüsselkarte dafür gibt es beim Wachschutz.
Kleine „Finanzspritzen“ infolge der Corona-Pandemie ermöglichten uns die Anschaffung von Boxen für die Einzel- und Gruppenarbeit. In den Solo-Boxen kann man an Online-Formaten teilnehmen oder in Ruhe telefonieren. Sechs davon stehen im Erdgeschoss, ganz neu wurden vier weitere auf den oberen Etagen des Grimm-Zentrums verteilt. Zudem ermöglichen sechs Meeting-Boxen, die wir jeweils paarweise im 1., 2. und 4. OG aufgebaut haben, die ungestörte Gruppenarbeit für bis zu vier Personen. Die Boxen sind mit Bildschirmen versehen, die mit den eigenen mobilen Geräten verbunden werden können. Die Arbeitsbereiche sind aktuell über Aushänge reservierbar. Bald wird aber unser neues Raumbuchungstool BibRoomz das Buchen von Boxen, Gruppenarbeitsräumen und technischen Geräten erleichtern. Verknüpft sein wird BibRoomz mit unserem Rauminformationssystem V:Scout, das schon seit den Anfangsjahren Orientierung zu den Servicebereichen und – direkt aus dem Discovery System Primus heraus – zu den Beständen des Grimm-Zentrums bietet und neuerdings auch an unserem Standort Campus Nord verfügbar ist.
Apropos Orientierung! Kennen Sie schon Actionbound? Mit dieser App können Sie das Grimm-Zentrum und alle anderen Bibliotheksstandorte auf eigene Faust erkunden und zum Bibliotheksprofi werden. Bei der Gelegenheit können Sie sich die hier beschriebenen Bereiche gerne selbst anschauen und vielleicht Ihren persönlichen Wohlfühlort entdecken.
Last not least: Wussten Sie, dass Sie sich bei uns iPads ausleihen können, um sich z.B. auf Actionbound-Tour zu begeben oder um vor Ort an Online-Veranstaltungen teilzunehmen? Auch Konferenzkameras, intern „Eulen“ genannt, bieten wir für die Tagesausleihe an.
Wie lang 15 Jahre sind, sieht man nicht zuletzt am Umfang dieses Blogbeitrags. Wir danken Ihnen für die ausdauernde Lektüre, hoffen, dass Sie uns weiterhin die Treue halten, unsere Services gerne nutzen und uns inspirieren mit Ihren Wünschen und Nachfragen. Wir sind für Sie da: Schreiben Sie uns oder geben Sie uns mündlich Feedback* – wir nehmen es uns zu Herzen und werden Ihre Anregungen auch künftig dafür nutzen, unsere Services auszubauen!
Ihre Universitätsbibliothek
*Gerne in den nächsten Wochen auf der Feedbackwand im Foyer des Grimm-Zentrums oder – immer – über die ausliegenden Feedback-Karten.
Wir begrüßen alle neuen Studierenden an der Humboldt-Universität sehr herzlich zum Wintersemester 2024/25!
Um sich mit den UB-Services vertraut zu machen, empfehlen wir Ihnen unser einstündiges Webinar „Rund um die Bib zum Studienstart“. Unsere gesamten Angebote rund um Studium und wissenschaftliches Arbeiten finden Sie auf unserer Website. Sofern Sie sich für spezifische Angebote an einem bestimmten Bibliotheksstandort interessieren, besuchen Sie gerne die entsprechende Standortseite.
Für alle Anfragen rund um die Bibliotheksnutzung und Literaturrecherche sind wir auf verschiedenen Wegen für Sie da: Besuchen Sie uns gerne während der Servicezeiten an den Theken, kontaktieren Sie uns telefonisch – im Grimm-Zentrum übrigens auch von den Info-Punkten auf den Etagen 2 bis 5 aus – unter 2093 99370 oder schreiben Sie uns eine Mail an info@ub.hu-berlin.de.
Am „Dies academicus“ am 14.10.2024 finden Sie uns ab 14:00 Uhr im Vorfeld zur Immatrikulationsfeier auch auf dem „Infomarkt“ im Schlüterhof des Humboldt Forums.
Am besten steuern Sie gleich einen unserer zwölf Bibliotheksstandorte an und erkunden Sie die Arbeitsmöglichkeiten vor Ort.
Eine Übersicht mit den wichtigsten Einstiegsinformationen zur Bibliotheksnutzung haben wir auf unserer Website für Sie zusammengestellt.
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Semesterstart!
Ihre Universitätsbibliothek