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Mediaresearch@IAAW – Blog von und für Studierende & Lehrende

Medienhandeln und Medienwahrnehmung der ‚Generation Facebook‘ nach terroristischen Anschlägen: Studierende des Instituts für Asien- und Afrikawissenschaften berichten

Ausgehend von den Anschlägen in Paris am 13. November 2015 setzen sich Studierende am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften mit der Frage auseinander, wie sich ihre Wahrnehmung und ihr eigener Gebrauch von Medien, die Suche nach verlässlichen Informationen und das Bedürfnis nach Austausch in sozialen Netzwerken in Folge dieses Ereignisses verändert hat. In ihren Artikeln gehen sie auch kritisch auf die eurozentrische Berichterstattung in den deutschsprachigen Medien ein, die oftmals nur am Rande auf Anschläge in außereuropäischen Regionen eingeht, etwa in Garissa im April 2015 oder in Beirut und Bamako im November 2015.

Die selbstreflexiven Artikel sind im Rahmen des Seminars „Medien und sozialer Wandel“ im WiSe 2015/16 entstanden.
>>> Zum Lesen der Essays klicken Sie bitte auf die Namen der AutorInnen.


Meiken Hindenberg

© Meiken Hindenberg privat

„[…] ich […] hatte keinen weiteren Zugriff auf ausführlichere Berichterstattung, sondern konnte bis dato nur die sehr emotionalen Posts und Kommentare meiner Bekannten und Freunde auf Facebook nachverfolgen. Das führte auch dazu, dass in mir ein großes Unbehagen, wenn nicht sogar Angst aufkam.“

„[Mir] wurde […] deutlich, dass ich oft in meinem Medienhandeln Selektionsschwierigkeiten beobachten kann und ich durch die Fülle an Angeboten vor allem über soziale Netzwerke teilweise erschlagen bin und dann teilweise zu einem Vermeidungsverhalten tendiere […]“


Devrim Eren

„Auf meinem [Facebook] Profil angelangt, werde ich regelrecht von unzähligen Meldungen zu den Attentaten in Paris erfasst. Unfassbar erschrocken versuche ich mit ersten Meldungen mein „Information Gap“ zu ‚füllen’.“

„Positive Berichte aus Krisengebieten faszinieren mich momentan um ein Vielfaches mehr, da sie für mich – in einer eher kriegsdominierten Berichterstattung – zur Rarität geworden sind.“

Nedim Sulejmanović

© Nedim Sulejmanović privat

„Während noch mehr Meldungen über den Bildschirm meines Smartphones eingeblendet wurden, schalte ich den Fernseher ein, um zu sehen, ob im Rahmen der Sportberichterstattung etwas zur sich ereignenden Anschlagsserie gesagt wird. […] Enttäuscht von der ARD schalte ich um auf BBC, wo bereits eine Expertin vor Ort zugeschaltet ist, um zu berichten, was passiert ist. Endlich bekomme ich das, was ich erwarte. Ich hatte den Fernseher eingeschaltet, um eine Stimme zum Bericht zu haben. Ich wollte hören, was ein/e Reporter/-in vor Ort erlebt und wie seine/ihre Bewertung der Lage ist. Über einen Artikel oder Liveblog zur Situation hatte ich mich in dem Moment nicht ausreichend informiert gefühlt, was die Einordnung der Lage und die menschliche Seite anging.“

Judith von Plato

„Das soziale Netzwerk Facebook bot die Möglichkeit, das eigene Profilfoto […] [als] Solidaritätsbekundung mit Blau, Weiß, Rot zu hinterlegen. Außerdem installierte es einen Button, von dem Gebrauch gemacht werden konnte von Leuten, die zurzeit in Paris wohnen und so ihre dankbaren Mit-User informieren konnten, wenn sie in Sicherheit waren.“

„Wenn man Anschläge in Paris googelt, stößt man mit einem Klick auf einen Wikipedia-Artikel, der mit einer solchen Fülle an Informationen bereichert ist, dass er einen größeren Umfang hat als der Wikipedia-Artikel über den Kalten Krieg“

Felicitas Ofosuaa Wieland

© Felicitas Ofosuaa Wieland privat

„[… Mich rief] eine Kollegin während der Arbeit an und erzählte mir, was passiert war. Unmittelbar nach der Information verspürte ich Angst und eine Art Eingrenzung meiner Freiheit, Erdrücken meiner positiven Gefühle und Bilder entstanden in meiner Fantasie. Was würdest du machen, wenn jetzt jemand in diesen Laden kommt, in dem du arbeitest und anfängt zu schießen? […] doch der Drang nach mehr Informationen über Paris und die Attentate war auch da.“

„Zu Hause angekommen, fühle ich mich wieder wohler. Mein Verlangen, Nachrichten zu schauen hat sich wieder eingedämmt. Zu groß ist die Angst davor, dass der Hype über die Geschehnisse mich noch mehr beeinflussen könnte.“

David Courtin

„Durch die sozialen Medien war es möglich, direkte Informationen zu bekommen. Man konnte allerdings nicht immer die Wahrheit daraus entnehmen. Einige Kommentaren, die in den sozialen Medien zirkulierten, waren nur Gerüchte.“

Charlotte Wittke

„Die Medienberichterstattung über Paris erinnert mich fast schon an die Medienberichterstattung über ein großes Event. Dass dieses Event leider kein Fußballspiel oder eine königliche Hochzeit ist, muss man betrauern. Aber die Strategien der Medien wirken ähnlich. […]
Dadurch dass die deutschen Medien sehr eurozentrisch berichteten, habe ich versucht, mehr Informationen über Beirut und Bagdad zu bekommen. Im Gegensatz zu Paris wurde Beirut und Bagdad nur minimale Aufmerksamkeit geschenkt. Durch Twitter habe ich erst am 14.11.2015 von den dortigen Anschlägen erfahren.“

Joshua Woller

© Joshua Woller privat


„Die Berichterstattung zu den Anschlägen in Paris zeigt einmal mehr, wie und in welchem Umfang Nachrichten berichtenswert werden. Die Ereignisse in Paris scheinen beinahe alle Kategorien klassischer Nachrichtenwerttheorien wie regionale und emotionale Nähe, Überraschung, Konflikt, Drama, Beteiligung oder (selbst periphere) Betroffenheit Prominenter sowie das Potential zur Stereotypisierung bestimmter Gruppen zu erfüllen.

Diese Art der Nachrichtenwahl hat leider Methode, und darin sehe ich eine Gefahr.“

 

Crispin Winter

„Am nächsten Morgen hatte ich die Anschläge zunächst gar nicht im Kopf, jedoch just in dem Moment, als ich morgens Musik in Youtube anmachen wollte, mahnte die französische Flagge hinter dem Symbol der Plattform und sogleich wurde ich, man könnte sagen, in den Strudel der Ereignisse gezogen.“

„Ich merkte schnell, wie sehr die Medien ein „großes starkes Wir“ heraufbeschworen [..] und zum Beispiel die großen Meinungsverschiedenheiten und Disharmonien in der EU im Hinblick auf die Flüchtlingsströme damit erst einmal wie weggeblasen waren.“

 

Kundan Shah, Saeed Mirza among 24 filmmakers to return national awards

Photo credit: PTI

Twenty-four film personalities on Thursday joined the protest by artists, academic and intellectuals against growing intolerance in the country, by deciding to return their national awards. In a joint statement addressed to the president and prime minister, they said they are returning their national awards as a „symbolic gesture“, urging the government to “pay attention to our fears, that the warp and weft of our robust democracy might be coming apart in the current atmosphere.”

The statement said, “We carry a sense of hurt and outrage at the events unfolding around us. We are concerned citizens of this country, whose work has been recognised by the Government of India. That is a great honour for us, and in returning this award, we are not rejecting the recognition that the jury has bestowed on us. Neither are we belittling the honour given to us by the people of our country in the form of the National Award.”

Along with Shah and Mirza, the letter was signed by Virendra Saini, Arundhati Roy, Ranjan Palit, Tapan Bose, Shriprakash, Sanjay Kak, Pradip Krishen, Tarun Bhartiya, Amitabh Chakraborty, Madhusree Dutta, Anwar Jamal, Ajay Raina, Irene Dhar Malik, PM Satheesh, Satya Rai Nagpaul, Manoj Lobo, Rafeeq Ellias, Sudheer Palsane, Vivek Sachidanand, Sudhakar Reddy Yakkanti, Dr Manoj Nitharwal and Abhimanyu Dange.

Last week, 12 other filmmakers had announced that they are returning their national awards after students of the Film and Television Institute of India withdrew their strike against the government after four months of protest. Actor and Bharatiya Janata Party MP Hema Malini on Thursday condemned the filmmakers returning their awards, calling it a cheap stunt. She told The Indian Express, „It is deplorable. Rejecting an honour that has been bestowed upon you by the nation is not right. It’s not acceptable.“

Quelle: Kundan Shah, Saeed Mirza among 24 filmmakers to return national awards

19. November 2015 | Veröffentlicht von Alexa Altmann
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Modi propaganda video is add-on treat at many ‘Prem Ratan Dhan Payo’ screenings

Scroll.in, November 12, 2015

Music video driven by censor board chief Pahlaj Nihalani is playing during the interval of the Salman Khan-starrer at many cinemas.

Modi propaganda video is add-on treat at many ‘Prem Ratan Dhan Payo’ screenings

The magnetism of Prime Minister Narendra Modi has not spared audiences turning out for Prem Ratan Dhan Payo. A 5.30-minute video singing the praises of the prime minister and the Centre’s achievements is playing during the interval of Sooraj Barjatya’s latest movie at several multiplex chains across the country, including PVR Cinemas and Inox.

The video is the brainchild of Central Board of Film Certification chairperson Pahlaj Nihalani. It is an expanded version of his recent Mera Desh Hai Mahaan, Mera Desh Hai Jawan. Nihalani has dedicated the video to the prime minister rather than the nation that he has been elected to lead. Nihalani, who is also a movie producer and distributor, had previously made a campaign video for the Bharatiya Janata Party before the 2014 general election, called Har Har Modi.

Nihalani’s latest paean to the man he calls his “action hero” is, like the prime minister itself, in election campaign mode. It appears to have been made to coincide with the Bihar election, since it prominently features popular Bhojpuri singer and actor Dinesh Lal Yadav „Nirahua“ and other personalities from Bhojpuri cinema. The video, directed by Munesh Rawat, celebrates the achievements of Modi and name-checks the various schemes his government has introduced.

The song compares Modi to Mahatma Gandhi. Burly men representing India’s multi-faith diversity pound their chests and declare their love for the prime minister, alongside a montage of Modi’s various meetings with world leaders. In one meme-worthy moment, Modi, or a likeness of him (perhaps the hologram he used during his 2014 prime ministerial campaign) is shown meditating on the top of an icy mountain.

Nihalani did not respond to a text message request for information from Scroll.in about why the clip is being screened during shows of the movie, which stars Salman Khan and Sonam Kapoor.

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19. November 2015 | Veröffentlicht von Alexa Altmann | Kein Kommentar »
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Inszenierung oder Zeugnis interkultureller Kompetenz? Indienbilder und Selbstwahrnehmung deutschsprachiger Reisender in Online-Reiseberichten

Internationale Tagung „Komparative Ästhetik(en)“ der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik (GiG) & dem Department of German, University of Mumbai (Bombay).

15.Dezember – 21. Dezember 2014

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Maria Rost

Medien beeinflussen heutzutage immer mehr unseren Alltag. Sie verbreiten Bilder, mentale wie materielle. Aber auch wer ein gutes Buch liest, versinkt in eine andere Welt. Ein gut gemachter Reisebericht kann Vorstellungen erweitern und einen Perspektivwechsel anregen. Die Frage, die ich mir stelle ist, welche Funktion Reiseberichte heutzutage haben. Nach wie vor produzieren und transferieren Reiseberichte Images, Repräsentationen und Konnotationen von Wahrnehmungen und Sehgewohnheiten. Mit ihren Darstellungen beeinflussen die Schreibenden also ganz klar das Bewusstsein ihrer Leser_innen. Genau das kann auch ein gut strukturierter und spannend gestalteter Weblog über das Reisen in Indien erreichen. Die Aufzeichnungen geben Einblicke in individuelle Erfahrungsverarbeitungen und beeinflussen somit das Bild der Destination Indien, eben auch durch ihr Veröffentlichungsmedium.

Online-Reiseberichte stellen uns vor die Aufgabe, interdisziplinär zu arbeiten und intermedial zu denken. Dabei besteht die Herausforderung darin, bisher eher getrennt betrachtet Medien von Text und Bild zusammenzubringen und unter gemeinsamen Schwerpunkten vergleichend oder ergänzend zu untersuchen. Die Geschichte der Reisefotografie und der Reiseliteratur über Indien weist erstaunlich viele Parallelen auf in Bezug auf Entwicklungen von Funktion, Bild und Perspektive.

Wenn wir uns nun aktuellen Online-Reiseberichten zuwenden lässt sich zunächst erst einmal festhalten, dass Reiseberichte über Indien nach wie vor präsent sind und sich eines breiten Lesepublikums erfreuen. Reiseliteratur ist also nicht auf dem absteigenden Ast, wie es Anfang der 1990er Jahre oft geheißen hat. Durch Reiseliteraturverlage mit dem Konzept des ‚print on demand‘ und die Möglichkeit der selbstverlegerischen Veröffentlichung können Reisende unkompliziert ihre Reiseerfahrungen veröffentlichen. Und durch die Expansion des Mediensystems findet Reiseliteratur eine weite Verbreitung. Meine Untersuchungen führen zu der grundsätzlichen Annahme, dass Reiseberichte über Indien keinem Funktionsverlust unterliegen, sondern einen Funktionswandel vollziehen. So dienen Online-Reiseberichte gegenwärtig eher als Orientierungshilfe und Informationsquelle für zukünftige eigene Reisen. Daher ist es wichtig, nicht nur das Schöne zu beschreiben, sondern auch das Unwegsame: Die Mischung aus Fakten und Genuss- und Erlebnis-Aspekten macht einen informativen Weblog aus. Denn fern vom alltäglich Gewohnten entstehen neue Imaginationen und somit neue ästhetische Topographien des Reisens. Die geposteten Bilder haben dabei eine unterstützende Funktion: Sie sollen in Reisestimmung versetzen und können in ihrer ästhetischen Funktion den interkulturellen Dialog anregen.

In einem Untersuchungsprozess geht es daher weniger darum, das ‚Andere‘ als eine zentrale Kategorie herauszuarbeiten. Vielmehr beobachte ich, dass die Darstellung des ‚Exotischen‘ in den Online-Reiseberichten über Indien keine tragende Rolle mehr spielt. Der Topos vom ‚Eigenen‘ und ‚Fremden‘ wird gegenwärtig durch eine veränderte Schwerpunktsetzung verdrängt. Dabei nimmt die Visualisierung interkultureller Aspekte durch rasante technische Entwicklungen genauso wie durch physische und mediale Mobilität zu. Neben sprachlichen und mentalen Bildern ist Fotografie ein Medium das dazu beiträgt, Konzepte von Ästhetik neu zu bewerten.

Um das Bedeutungspotential von Literatur zur Illustration von Interkulturalität produktiv erschließen zu können ist es daher notwendig, neue Medien in den Untersuchungsprozess zu integrieren und transmedial zu denken. Alle aufgeführten Punkte verdeutlichen, dass internetbasierte Reiseberichte ein zentraler Bereich des internationalen und interkulturellen Dialog sind, so auch zwischen Indien und Deutschland.

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23. Oktober 2015 | Veröffentlicht von Alexa Altmann | Kein Kommentar »
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Modi, Zuckerberg on the Same Page

The Hindu, September 28, 2015

Srinivasan Ramani

Prime Minister Narendra Modi hugs CEO of Facebook, Mark Zuckerberg at Facebook headquarters in California on Sunday.
PTI

Prime Minister Narendra Modi hugs CEO of Facebook, Mark Zuckerberg at Facebook headquarters in California on Sunday.

The Prime Minister achieved an instant „connection“ in a Q&A held at the Facebook headquarters.

If the reactions to Narendra Modi’s answers to a set of pre-determined questions asked by Facebook CEO Mark Zuckerberg in a Q&A held at the Facebook headquarters in Menlo Park were anything to go by, the Prime Minister achieved an instant “connection”.

Speaking in Hindi to an audience largely drawn from Facebook employees, many of whom were of Indian origin, the Prime Minister spoke on a number of issues related to the impact and power of social media.

Welcoming the role of social media in connecting people and government in a large democracy such as India’s and also as a tool for diplomacy, Mr. Modi asked other world leaders not to avoid social media. “I used Chinese social media to wish their PM on his birthday. The huge reaction by the Chinese people surprised me. I wished the Israeli PM in Hebrew and he replied in Hindi,” he said. Mr. Zuckerberg appreciated the Prime Minister’s emphasis on using social media as a means of governance.

At FB, emphasis on deregulation

At a Q&A held at the Facebook headquarters in Menlo Park here on Sunday, Prime Minister Narendra Modi emphasised that his government was keen on furthering India’s advantages in its demographic dividend, its democracy and overall “demand” by focusing on deregulation and in easing business activity.

“It is easy to turn a scooter, but much more difficult to move a train. The things we are trying out will cumulatively work out later,” he said.

He spoke on the need to expand the government’s initiatives to enhance infrastructure and ease of business and the need for women empowerment.

The packed crowd were largely appreciative of the answers. An engineer said he was impressed with the answers, but felt that PM could have been more specific about initiatives taken by his government.

The Prime Minister’s visit to Silicon Valley has not received as much attention in the U.S. media as the Pope’s visit or parleys between U.S. and Chinese presidents. But the welcome accorded and importance attached to the Prime Minister’s visit by Silicon Valley top executives, including Mr. Zuckerberg, has been clear to those covering the events.

Read more: Modi, Zuckerberg on the Same Page


Prime Minister Narendra Modi, who continues to pitch ‚Digital India‘ in Silicon Valley, addressed a Townhall session with CEO Mark Zuckerberg at Facebook Headquarters. Read more at NDTV: PM Modi at Facebook Townhall Q&A With Mark Zuckerberg: Highlights

30. September 2015 | Veröffentlicht von Alexa Altmann | Kein Kommentar »
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Indien in China? Auf einem Germanistik-Kongress? Wie geht das zusammen?

XIII. Kongress der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG) in Shanghai, China, 24.–30. August 2015: Germanistik zwischen Tradition und Innovation.
Vortrag in der Sektion B18: „Literatur 2.0 – Produktion und Rezeption“

 

Konferenzbericht von Maria Rost

Seitdem Menschen reisen besteht das Bedürfnis, Eindrücke und Erlebnisse mündlich und schriftlich zu verarbeiten. Es verwundert deshalb nicht, dass der Reisebericht eine der ältesten Gattungen ist. Erste Spuren von erzählenden Berichten finden sich bereits in der griechischen Antike. Stand bis zum 16. Jahrhundert das berichtende Subjekt im Mittelpunkt, so erfuhren die Texte der Forschungsreisenden durch die wissenschaftliche Verarbeitung eine inhaltliche Differenzierung. Bis zum Aufkommen von Massentourismus und Massenmedien dienten Reiseberichte dazu, von fremden, für die meisten Menschen unerreichbaren Welten zu erzählen. Autor_innen von Reiseerzählungen nahmen ihr Lesepublikum mit auf imaginäre Erkundungen ferner geografischer Räume. Dabei orientierten sich die literarischen Texte in ihren Darstellungsverfahren an den gesellschaftlichen Leitmedien, dem Bild im 18. Jahrhundert, der Fotografie im 19. Jahrhundert oder dem Film im 20. Jahrhundert. Wie sieht das nun in der globalisierten und digitalisierten Welt des 21. Jahrhunderts aus? Diese und ähnliche Fragen stellten sich die siebzehn Referent_innen des Panels „Literatur 2.0“ des XIII. Kongress der Internationalen Vereinigung für Germanistik, die das Thema der Produktion und Rezeption aus der Perspektive unterschiedlichster Disziplinen beleuchteten.

Mein Vortrag zum Thema Neu trifft alt: Produktion und Rezeption der Destination Indien im Web 2.0 beschäftigte sich mit Beobachtungen und Interpretationen der Destination Indien in Online-Reiseberichten. Handelt es sich hier um authentische Berichte, die reale Sachverhalte darstellen, die individuell-subjektive ‚Realität‘ der Verfassenden abbilden und Zeugnis ablegen über Wahrnehmungsveränderungen der Destination Indien.

Unser gegenwärtiger Reisealltag ist von Medienpraktiken durchdrungen. Die Darstellungen der bereisten Destination Indien nehmen stetig zu und insbesondere das Web 2.0 ist ein Veröffentlichungsmedium, in dem Reiseberichte ein breites Publikum finden. Es werden neue Wege für die Produktion von Reiseberichten, und auch für ihre Rezeption, beschritten. Indien stellt diesbezüglich ein anschauliches Beispiel dar. In seiner ‚Andersartigkeit‘ regt es zur (Selbst-)Reflexion und dazu an, Reiseerfahrungen literarisch zu verarbeiten. Da Weblogs ein relativ neues Medium zur Beschreibung von Wahrnehmung und Darstellung sind, wurden diese näher betrachtet. Mein Vortrag hat Spezifika von Online-Reiseberichten am Beispiel der Destination Indien veranschaulicht, wobei die Frage im Zentrum stand, inwieweit sich die Rezeption veralteter Topoi wie beispielsweise ‚Betroffenheit‘ verändert – durch das Schreiben im Web 2.0. Wie wirken die individuellen Wahrnehmungen der Verfassenden von Online-Reiseberichten auf die Rezeption der Indiendarstellungen? In kurzen Analysen wurden spezifische Formen und Funktionen des Schreibens und Reflektierens im Web 2.0 an exemplarischen Einzelfalldarstellungen vorgestellt. Dabei wurde der Annahme nachgegangen, dass der Topos der ‚Fremde‘ nach wie vor existent ist, jedoch in den gewählten Online-Reiseberichten über Indien durch alternative Bilder einen Wandel erfährt und neben Differenz durchaus auch Ähnlichkeiten wahrgenommen werden.

Wenn wir uns Online-Reiseberichte als eine neue Form der Literatur anschauen, wirft das die  Frage auf, in welcher intermedialen Beziehung die digitalen Medien des 21. Jahrhunderts zueinander stehen. Im Panel „Literatur 2.0“ wurden neue Formen der Literatur diskutiert und dabei die Frage verfolgt, inwieweit sich diese der traditionellen Printmedien bedienen und dabei auf ‚Digitalität‘ referieren, sie inszenieren oder simulieren. Es wurde diskutiert, welche Veränderungen in Produktion und Rezeption durch das Lesen an Bildschirmmedien wie eBooks, Tabletts, Smartphones und PCs sichtbar werden. Es ist und bleibt spannend zu entdecken, welche Entwicklung die Produktion und Rezeption von Literatur 2.0 nimmt und welche Wege sie  – vielleicht als Literatur 2.5 – zukünftig beschreiten wird.

 

Mehr zum Kongress auf Deutschlandradio Kultur

26.08.2015 Goethe als Olympionike

Autor: Schmälzle, Christoph

Sendezeit: 10:47 Uhr

Länge: 05:28 Minuten

30. September 2015 | Veröffentlicht von Alexa Altmann | Kein Kommentar »
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Royal Existentials: A Webcomic Series Tells Stories of Historical (and Contemporary) Angst in India

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Alexa Altmann

Royal Existentials is a weekly webcomic series created by Aarthi Parthasarathy, co-founder of Falana Dimka Films.
Parthasarathy uses Mughal miniature art to address existential questions of contemporary societal angst, such as for example censorship, privilege and gender.

The small Bangalore-based studio also produces a great variety of other media such as a film series about the feminist street-art collective ‚Fearless‚, which tackles conversations on gender and public space and several short films dealing with environmental issues.

For an interview with the artist read more at ‚Royal Rant‚, The Hindu.

22. September 2015 | Veröffentlicht von Alexa Altmann | Kein Kommentar »
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Animated Videos Use Humour to Aid Mumbai Police Helpline for Women

Feministindia.com, August 23, 2015

Mumbai-police-helpline-womenEeksaurus, a Mumbai based animation studio, have launched three awesome short videos to spread awareness about Mumbai Police Helpline 103 to report violence against women

By Team FI
A woman walking down an alley gets accosted by man. Unperturbed she uses her secret weapon, her jacket sprouts porcupine like thorns whereupon she proceeds to hug her assailant. A message splashes across the scene advertising the product as Porcupine Jacket which alas will only be in the market twenty years hence. So till then, Mumbai women are reminded to call Mumbai Police helpline number, created especially to be used in cases of violence against women – 103.

This animated video was the brainchild of Suresh Eriyat, the Director of Eeksaurus – a Mumbai based company that makes advertising film using animation. So far four videos have been made out of which 3 which were launched online in April 2015 have been endorsed by the Mumbai Police- being ‘Porcupine Jacket’, “Bagzilla’ and “Inter-galactic Pest Control”.

Nilima Eriyat, Executive producer of Studio Eeksaurus, spoke to FeministsIndia on the subject

How was the idea conceived?
The idea came in the wake so many gruesome rape cases in the country and out of an intention to spread awareness about the Police helpline which not many women are aware of. As a part of our services to the community, Eeksaurus sets aside time and budget every year for such projects where we feel that contributing with what we are good at- films and communication is better than monetary grants where we don’t know where the money ends up going.

What kind of research did you do to arrive at the concept?
When we came to know about the Police helpline number 103, and the Mumbai police told us they can reach any crime scene within few minutes of the victim making a call to them, we asked a lot of people if they were aware of such a helpline number and to our surprise, while everyone knew 100 was the police number, no one knew of 103 as the women’s helpline aided by women beat officers. This was startling and we felt a huge need for the citizens to have useful information. That was the starting point for Suresh to come up with this thought of making a series of films in a comic, tongue in the cheek approach so that women felt empowered by the information of having a helpline number they could rely on.

Why did you think of using humour to send the message?
We have seen that almost all communication that is created around women’s safety issues are using live action, showing real people and made very morbid, which actually sets in more fear than empowers women to deal with the issue. Therefore, Suresh felt that using the medium of animation, and making it humorous will make the communication memorable- where the whole point is for women to remember the police helpline number and be assured that help is a few minutes away. In our interaction with the Mumbai police, we have learnt that the police can land up anywhere in Mumbai within a few minutes of the victim making a call to them. So when we have such an efficient system and the police who vouch for it, we felt that this helpline number must be known to as many people, especially women.

What was the reaction from the police to the concept which is different from normal awareness videos?
To our pleasant surprise, the Mumbai Police applauded the films and Suresh’s effort and initiative as a citizen for doing his bit for the society and gave us permission to endorse the film using the Mumbai Police logo and highlighting the helpline number. We are proud and assured to know that our Police force is a bunch of open minded, progressive people who are constantly improvising and ideating on ways to make our city a safe place.

Are these videos only limited to online media or is it being planned to be shown on television or cinema halls?
There is talk of them going on cinema screens and we have approached the metros and buses to play them in a loop for maximum reach to the masses of the helpline number. However, there is a fee we are being asked to pay to play the films on Public transport which we are not willing to do, considering we have pro-actively created them for the benefit of the society and we think that such content should be played on as many screens across the city as it in the interest of the public.

Have you received any concrete reactions to the ad as in quantitive numbers of views or qualitative comments?
The Mumbai Police, commissioner Rakesh Maria and Jt. commissioners Dhananjay Kamlakar and Atulchandra Kulkarni (crime) felicitated Suresh in a special ceremony in Mumbai in April 2015, presided by the chief minister of Maharastra, Devendara Fadnavis, which in itself was acknowledgment of good content where the police further chose to endorse it. We have the films on YouTube and our FB page- Eeksaurus, where we have an outreach but not in the numbers we would like for the awareness of the helpline number. A lot of press coverage has been made, but the real success lies in as many people watching the films and remembering the helpline number 103.

Read more: Animated videos use humour to aid Mumbai Police helpline for women
Read more: This Artist Created 3 Futuristic Products That Help Women Fend Off Creeps, In Order To Popularise 103 Women’s Helpline

25. August 2015 | Veröffentlicht von Alexa Altmann | Kein Kommentar »
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Savifa geht – CrossAsia kommt

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bauten die
Bibliothek des Südasien-Instituts (SAI) und die Universitätsbibliothek
Heidelberg (UB) die Virtuelle Fachbibliothek Savifa auf.

Vor dem Hintergrund einer Kooperation zwischen SAI, UB und der
Staatsbibliothek zu Berlin geht Savifa im August 2015 vom Netz. Zentrale
Module von Savifa, wie die Bereiche E-Publishing, Digitale Sammlungen,
die Odisha Bibliographie wurden bereits in die von der Staatsbibliothek
zu Berlin aufgebaute Virtuelle Fachbibliothek CrossAsia [1] integriert
und sind dort unter neuem Gewand zugänglich. Neu eingerichtet wurde der
sogenannte “Blaue Leihverkehr” mit einer verlängerten Leihfrist von
1 Jahr für Material in südasiatischen Sprachen.

Ziel der drei Partnerorganisationen ist es, CrossAsia zu einem
Informations- und Rechercheportal für alle Themenbereiche der
Asienwissenschaften auszubauen. Im Mai 2015 wurde bei der DFG ein
gemeinsamer Antrag für einen Fachinformationsdienst Asien (FID Asien)
gestellt, so dass im Falle einer positiven Begutachtung auf CrossAsia
weitere Dienstleistungen für die Asienwissenschaften entstehen. Für
die Forschung sollen neue attraktive Dienste und Mehrwerte geschaffen
werden, wie z.B. eine Rezensionsplattform oder der Ausbau des Bereichs
Elektronisches Publizieren.

Mit freundlichen Grüßen aus Heidelberg
Nicole Merkel-Hilf

25. August 2015 | Veröffentlicht von Alexa Altmann | Kein Kommentar »
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‘Court’ by Chaitanya Tamhane wins ‘German Star of India’ at the 12th Indian Film Festival Stuttgart

Alexa Altmann

Court PosterThe 2014 Marathi film ‘Court’ by 28-year old first-time filmmaker Chaitanya Tamhane was awarded the ‘German Star of India’ at the 12th Indian Film Festival Stuttgart in July 2015. The jury members were actor and psychiatrist Dr. Mohan Agashe, Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider of the Humboldt Universität Berlin and Thomas Zandegiacomo Del Bel, research associate at the Zentrum für Kunst- und Medientechnologie Karlsruhe.

‘Court’ depicts the arrest and consequent trial of an elderly folk singer and grassroots activist who stands accused of inciting a sewage worker to commit suicide. The film depicts the absurd procedurals of the trail fraught with institutional incompetence, caste prejudice and venal politics, as well as the everyday realities of the characters’ lives. The ponderous trial with its privileging of arcane colonial law is in itself a form of punishment in its harassment of a man who is advocating for change. Tamhane portrays the deep dysfunctions of the Indian judiciary while simultaneously reflecting on the power of language and freedom of expression which is not only threatened by the state or the legal system but also by self-appointed guardians of culture. The film’s persuasiveness lies thus equally in Tamahane’s both tragic and comedic narrative and the distinguished performance of its professional and nonprofessional cast, as finally in its localized portrayal of matters of global relevance.