Unter dem Titel Media, Technology and Family: Changing Concepts and Practices of Relatedness in India fand vom 14.-15. Januar 2016 am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften, Querschnittsbereich Medialität und Intermedialität, ein internationaler Workshop zu den Auswirkungen technologischer Veränderungen auf die Konzeption, Struktur und Praxis familiärer Beziehungen statt. Neue Reproduktionstechnologien standen hierbei ebenso im Fokus wie moderne Kommunikationsmedien, die bisherige Auffassungen von Nähe, Distanz und Verbundenheit hinterfragen und verändern.
Zum vollständigen Workshopbericht von Erik Becker geht es hier:
Workshopbericht von Erik Becker, in: ASIEN (140), Juli 2016, 7-9
Bilder und Text von Anna Oechslen (IAAW)
Alles ist im Fluss bei der diesjährigen Kochi-Muziris Biennale: Kurator Sudarshan Shetty hat sich von mythologischen Darstellungen Indiens als das Land der sieben Flüsse inspirieren lassen und möchte, dass auch die Kunstwerke und Konzepte in Bewegung sind, zusammenfließen und über den Zeitraum der Biennale hinausschwappen.
Noch bis 29. März präsentieren in Kochi im südindischen Bundesstaat Kerala 97 Künstler_innen aus 35 Ländern unter anderem Installationen, Fotografien, Videos und Performances. Es ist die dritte Auflage der größten Biennale Südasiens für zeitgenössische Kunst und sie trägt den Titel „Forming in the pupil of an eye“. Die Ausstellung verteilt sich auf zwölf Austragungsorte in der Stadt, dazu kommen noch zahlreiche kleinere Ausstellungen, die auch ohne Ticket zugänglich sind. Die Kunstwerke entfalten ihre Wirkung in bewusster Auseinandersetzung mit den Ausstellungsorten – einige der Künstler_innen nehmen die Geschichte der Räumlichkeiten auf oder lassen sich von den Materialien vor Ort inspirieren. Praneet Soi etwa hat für seinen Beitrag zur Biennale mit Kokosfaser experimentiert und daraus unter anderem Skulpturen im Innenhof des Pepper House geschaffen.
Das Meer spielt ebenfalls in einigen Arbeiten eine zentrale Rolle – dank der Lage an der Küste war manchmal nur ein geschickt platziertes Fenster nötig, um es zu integrieren. Auch die Besucher_innen werden immer wieder eingeladen, über die Rolle als bloße Betrachter_innen hinauszugehen, mit den Kunstwerken zu interagieren und manchmal sogar ganz wörtlich in sie einzutauchen: Raúl Zurita lässt das Publikum knietief durch Meerwasser zu seinem Gedicht The sea of pain waten und fügt den Worten über das Leid von Menschen auf der Flucht so eine weitere, körperliche Dimension hinzu. Die Kochi-Muziris Biennale versteht sich als people’s biennale – dementsprechend soll auch die lokale Bevölkerung mit einbezogen werden und ein Austausch stattfinden. Neben dem Haupt-Event veranstaltet die Kochi-Biennale Foundation das ganze Jahr über Vorträge, Workshops und Förderprogramme für Kunststudierende.