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Jetzt aber – und diesmal virtuell: Lost in Dissertation? Von der Literaturverwaltung zur Publikation – eine Vortragsreihe für Promovierende

Unsere im März leider coronabedingt vorerst ausgefallene Vortragsreihe „Lost in Dissertation“ für Promovierende und alle anderen Interessierten holen wir nun virtuell nach: Vom 27. Oktober bis zum 05. November 2020 bieten wir Ihnen ein kompaktes Vortragsprogramm zu den Themen Literaturverwaltung, Zeitmanagement, Qualitätskriterien für wissenschaftliche Publikationen, Forschungsdatenmanagement, Open Access, Finanzierung von Promotionsprojekten, Bildrechte, wissenschaftliches Publizieren und SchreibCoaching. Die jeweils zweistündigen Vorträge und Workshops werden über die Konferenzsoftware Webex angeboten. Je nach Bedarf und Ihrem persönlichen Zeitrahmen können Sie entweder nur ausgewählte Vorträge besuchen oder das gesamte Vortragsprogramm absolvieren.

Veranstalter der Reihe ist das Netzwerk Informationskompetenz Berlin-Brandenburg (NIK-BB). Eine Anmeldung ist nur für das SchreibCoaching erforderlich. Den Anmeldelink und weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter:

http://sbb.berlin/promovierende

Dort erhalten Sie auch alle weiteren Informationen zu den Veranstaltungen sowie die Zugangsdaten zu den einzelnen Sessions.

Kontakt:
Dr. Christina Schmitz
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
christina.schmitz@sbb.spk-berlin.de

Dr. Ulrike Schenk
Humboldt-Universität zu Berlin – Universitätsbibliothek
ulrike.schenk@ub.hu-berlin.de

Flyer zur Veranstaltungsreihe

Nutzung von Arbeitsplätzen wieder eingeschränkt möglich

Wir freuen uns, unsere Bibliotheken ab dem 01.07.2020 schrittweise weiter öffnen zu dürfen. Zusammen mit unseren im Mai wieder aufgenommenen eingeschränkten Ausleihservices gehen wir damit einen weiteren Schritt in Richtung Normalität und können Ihnen auch wieder einen Ort des Lernens und wissenschaftlichen Arbeitens anbieten.

Aktuell ist nur HU-Angehörigen das Arbeiten vor Ort möglich. Vor dem Hintergrund der einzuhaltenden Hygienemaßnahmen und Mindestabstände steht an unseren Standorten leider nur eine begrenzte Anzahl an Arbeitsplätzen zur Verfügung.

Den Beginn der Freigabe von Arbeitsplätzen an den jeweiligen Standorten und Informationen zum eingeschränkten Ausleihbetrieb können Sie unseren FAQ entnehmen.

Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen für die anstehenden Prüfungen viel Erfolg!

Ihre Universitätsbibliothek

2. Juli 2020 | Veröffentlicht von Heiko Rechenberger | 4 Kommentare »

Willkommen zum etwas anderen Sommersemester 2020

Wir begrüßen alle neuen Studierenden und Mitarbeiter*innen zum neuen Sommersemester der etwas anderen Art. Leider wird es sicher noch eine Weile dauern, bis wir an unseren Bibliotheksstandorten wieder in den Normalbetrieb übergehen werden. Bitte beachten Sie aber unsere ab Mai wieder aufgenommenen eingeschränkten Services zur Ausleihe und Rückgabe von Medien. Einen Zugang zu den Leseplätzen wird es aus Seuchenschutzgründen jedoch vorerst nicht geben.

Informationen zu den aktuellen Services der Universitätsbibliothek finden Sie auf unserer FAQ-Seite.

Leider können wir Ihnen nicht, wie sonst üblich, zu Semesterbeginn unser UB-weites, dichtes und vielseitiges Führungs- und Schulungsprogramm anbieten. Dies holen wir nach, sobald sich die Situation wieder normalisiert hat. Um Sie dennoch schon mit der Bibliotheksbenutzung vertraut zu machen, haben wir für Sie den Moodle-Kurs Fit für die Recherche im Sommersemester 2020 eingerichtet. Gerne können Sie zumindest das Grimm-Zentrum auch schon virtuell besichtigen.

Fragen rund um die Bibliotheksnutzung können Sie gerne jederzeit richten an info@ub.hu-berlin.de oder montags bis freitags von 10:00 bis 14:00 Uhr telefonisch unter 2093-99370. Für die fachliche Beratung stehen Ihnen unsere Fachreferenten zur Verfügung. Diese bieten zum Teil auch in die Lehre integrierte Recherche-Tutorials für ihre jeweiligen Fächer an.

Falls Sie weitere Fragen oder ein dringendes Anliegen haben, kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail:

info@ub.hu-berlin.de (allgemeine Information),
gz-ausleihe@ub.hu-berlin.de (Ausleihe, Gebühren, Nutzerkonto)

Wir wünschen Ihnen trotz der etwas anderen Umstände ein erfolgreiches Sommersemester, bei dem wir Sie gerne nach Kräften unterstützen.

Ihre Universitätsbibliothek

Rückgabe fristgerecht nach 99 Jahren

Im Februar 2020 endete die wahrscheinlich längste Leihfrist in der Geschichte der Universitätsbibliothek und damit ein kurioses Kapitel der Bibliotheksgeschichte, das beinahe ein Jahrhundert umfasst.

Im Jahr 1921 übernahm das damalige Ungarische Institut an der Berliner Universität, heute Fachbereich Ungarische Literatur und Kultur am Institut für Slawistik und Hungarologie, einen rd. 1500 Bände umfassenden Literaturbestand „leihweise auf 99 Jahre“ von der Universitätsbibliothek Halle.

Es handelte sich bei dieser Leihgabe um einen Teil der „Bibliotheca Nationis Hungariae“, einer Sammlung des ungarischen Protestanten Georgius Michaelis Cassai (1640–1725), der Ende des 17. Jahrhunderts als Glaubensflüchtling nach Wittenberg kam und an der dortigen Universität lehrte. Cassai vermachte seine Bibliothek den ungarischen Studierenden der Universität Wittenberg. Nach seinem Tod wurde die Sammlung weiter gepflegt und ausgebaut. Neben Werken der ungarischen Literatur, darunter etlichen Unikaten, umfasste sie weitere Wissensgebiete wie Geschichte, Theologie/Kirchengeschichte und allgemein Werke mit Bezug zu Ungarn. Im Zuge der kriegerischen Auseinandersetzung des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts erlebte die Bibliothek diverse Auslagerungen und Ortswechsel. Seit 1823 befand sie sich an der heutigen Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle (Saale).

Von überragender Bedeutung für die Erforschung der ungarischen Literatur, Geschichte und Kultur, erweckte die „Bibliotheca Nationis“ überregional Aufmerksamkeit, so auch bei dem Inhaber des 1916 in Berlin gegründeten ersten Lehrstuhls für Ungarische Sprache und Literatur (ab 1917 Ungarisches Institut), Robert Gragger. Dieser war nicht nur ein breit interessierter Literaturhistoriker mit Schwerpunkt auf deutsch-ungarischen Literatur- und Kulturbeziehungen, sondern auch ein gut vernetzter Wissenschaftsorganisator. Nicht zuletzt seiner persönlichen Bekanntschaft mit dem damaligen Minister für Wissenschaft, Kultur und Volksbildung, Prof. Carl Heinrich Becker, mag es zu verdanken gewesen sein, dass ein Vorhaben Graggers trotz aller Proteste erfolgreich war: Es gelang ihm, den für die ungarnkundliche Forschung interessantesten Teil der Bibliothek nach Berlin zu holen, wo sie der Wissenschaft besser zugutekommen sollte. Per ministeriellem Erlass vom 18.10.1920 wurde die „leihweise“ Abgabe dieser Bestände an das Berliner Ungarische Institut verfügt. Sie erfolgte im Verlauf des Jahres 1921. Die Festsetzung der Leihfrist auf „99 Jahre“ scheint dabei einer zeitgenössischen Schilderung zufolge mündlich und eher lapidar erfolgt zu sein (zitiert bei Sommer 2001, S. 51), ein schriftlicher Leihvertrag ist nicht bekannt.

In Berlin wurde die Leihgabe, die Bücher, Zeitschriftenbände und Handschriften umfasste, in die bestehende Fachbibliothek eingearbeitet. Die Bände erhielten Besitzstempel sowie neue Signaturen gemäß der vor Ort verwendeten Klassifikation. Ein nach heutigen Standards recht forsches Vorgehen – die Vermutung liegt nahe, dass sie angesichts des Zeithorizonts quasi als eigener Bestand angesehen wurden, schließlich konnten sich alle Beteiligten sicher sein, den Ablauf der Leihfrist nicht mehr persönlich zu erleben.

Der Universitäts- und Landesbibliothek Halle war schon seit gut 20 Jahren an einer vorzeitigen Rückgabe der Bestände gelegen. Da sie nur noch wenig genutzt wurden, erklärte die Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität sich in Abstimmung mit dem Fachbereich mit einer etappenweisen Rückgabe einverstanden. 2006 erfolgte die Rückgabe der Handschriftensammlung, 2007 folgten die Drucke des 17. Jahrhunderts, die in Halle im Rahmen des Projekts „Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts“ benötigt wurden. Ein Glücksfall war, dass der zur Leihgabe gehörende Bestand kurz zuvor von einer ungarischen Praktikantin zusammengesucht und separiert worden war – eine große Fleißarbeit, zumal zum damaligen Zeitpunkt die meisten dieser Titel noch nicht online erfasst waren. Der Großteil der Bücher und Zeitschriftenbände ging 2011 zurück nach Halle. Im Februar 2020 wurde die Rückgabe nun mit den restlichen 22 Bänden abgeschlossen. Insgesamt konnten gut 90% der Leihgabe aufgefunden und nach Halle zurückgegeben werden – angesichts möglicher Kriegsverluste ein durchaus erfreuliches Ergebnis.

Literatur:

Bucsay, Mihály: Altungarische Bücher der Ungarischen Nationalbibliothek in Halle a. d. Saale. Budapest, 1941

Sommer, Dorothea: Die Ungarische Bibliothek zu Halle – eine Geschichte von nicht geschriebenen, verschollenen, gedruckten und digitalen Katalogen. In: Thomas Bremer (Hrsg.): Grenzen überschreiten: Beiträge zur deutsch-ungarischen Kulturwissenschaft. Halle an der Saale, 2001 (Colloquium Halense; 2), S. 43-53.

Szent-Ivanyi, Béla: Finnisch-ugrische Sprachwissenschaft und Ungarnkunde an der Berliner Universität. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin 9.1959/60, Beiheft zum Jubiläumsjahrgang, S. 45-62.

Informationen zur Ungarischen Bibliothek auf den Seiten der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt

Informationen zur Geschichte des Fachbereichs Ungarische Literatur und Kultur

Fotos: Dr. Anja Otto

Autorin: Dr. Anja Otto, Leiterin der Zweigbibliothek Fremdsprachliche Philologien

14. April 2020 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »

Humboldt-Universität tritt DEAL-Springer-Vertrag bei

Die HU ist am 26.02.2020 dem DEAL-SpringerNature-Vertrag (https://www.ub.hu-berlin.de/de/ueber-uns/kooperationen/deal-projekt/deal) beigetreten.  Für den Zeitraum von 2020 bis 2022 ist damit der Volltextzugang zu rund 1.900 Springer-Zeitschriften weiterhin gewährleistet.

Als Korrespondenzautor*in der HU haben Sie seit dem 01.01.2020 zudem das Anrecht, Ihre Artikel in den subskriptionspflichtigen Zeitschriften ohne zusätzliche Kosten Open Access zu publizieren.

Für Publikationen in SpringerNature-Open-Access-Zeitschriften erhalten Sie als Korrespondenzautor*in der Humboldt-Universität ab dem 01.08.2020 einen Rabatt auf die Publikationsgebühren. Sofern Sie keine Drittmittel zur Verfügung haben, wird die Universitätsbibliothek diese Publikationskosten übernehmen.

Umfassende Informationen zum Publikationsprozess finden Sie unter https://www.ub.hu-berlin.de/de/forschen-publizieren/open-access#openaccessfastaccess

25. März 2020 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »

Schließung aller Bibliotheksstandorte der Humboldt-Universität bis auf Weiteres

Liebe Nutzerinnen und Nutzer,
die Schließung unserer Bibliotheksstandorte trifft uns alle hart. Auch uns wäre ein regulärer Arbeitsalltag lieber als die jetzige Situation.

Für Informationen zur derzeitigen Lage haben wir auf unserer Website eine FAQ-Seite eingerichtet.

Falls Sie weitere Fragen oder ein dringendes Anliegen haben, kontaktieren Sie uns
per E-Mail: info@ub.hu-berlin.de (allgemeine Information),
gz-ausleihe@ub.hu-berlin.de (Ausleihe, Gebühren, Nutzerkonto)
oder telefonisch unter: +49 30 2093 99370 (Mo – Fr von 10:00 – 14:00 Uhr) .

Unser Suchportal Primus steht Ihnen für Ihre Recherchen weiterhin zur Verfügung. HU-Angehörige haben von Zuhause aus über VPN Zugriff auf unsere elektronischen Ressourcen.
Während der Zeit der Schließung entstehen keine Säumnisgebühren für entliehene Medien.

Bei Fragen zu Literaturverwaltungsprogrammen können Sie sich weiterhin wenden an ub.literaturverwaltung@ub.hu-berlin.de.

Wir danken für Ihr Verständnis und wünschen Ihnen alles Gute!

19. März 2020 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »

Lost in Dissertation? Von der Literaturverwaltung zur Publikation – eine Vortragsreihe für Promovierende: Muss leider entfallen!!!

Vor dem Hintergrund der derzeitigen Corona-Krise muss die Vortragsreihe „Lost in Dissertation“ leider vorerst entfallen. Wir bemühen uns um Ersatztermine, sobald sich die Lage wieder entspannt hat. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Für Promovierende, aber auch für alle anderen Interessierten findet in diesem Jahr zum vierten Mal unter Beteiligung der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität die Vortragsreihe „Lost in Dissertation“ an der Staatsbibliothek zu Berlin statt. Vom 24. bis 26. März 2020 können Sie sich in einem kompakten Vortragsprogramm über die Themen Literaturverwaltung, Zeitmanagement, Qualitätskriterien für wissenschaftliche Publikationen, Forschungsdatenmanagement, Open Access, wissenschaftliches Publizieren und Bildrechte informieren. Alle Vorträge finden in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Haus Potsdamer Straße, im Simón-Bolívar-Saal statt. Veranstalter der Reihe ist das Netzwerk Informationskompetenz Berlin-Brandenburg (NIK-BB). Nach Gusto können Sie entweder nur ausgewählte Vorträge besuchen oder das gesamte Vortragsprogramm absolvieren. Zur besseren Planung bittet die Staatsbibliothek um Einzelanmeldung zu den jeweiligen Vorträgen. Weitere Informationen.

Veranstaltungsort:
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Simón-Bolívar-Saal
Haus Potsdamer Straße 33
10785 Berlin

Anmeldung:
Um Anmeldung wird gebeten:
http://sbb.berlin/promovierende

Kontakt:
Dr. Christina Schmitz
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
christina.schmitz@sbb.spk-berlin.de

Dr. Ulrike Schenk
Humboldt-Universität zu Berlin – Universitätsbibliothek
ulrike.schenk@ub.hu-berlin.de

Flyer zur Veranstaltungsreihe

Quilling–Rundungen: eine neue Ausstellung mit Papierobjekten von Regina Steinbrecher

Seit dem Jahr 2014 gestaltet Frau Steinbrecher jedes Jahr eine Ausstellung in der Zweigbibliothek Naturwissenschaften mit Objekten, die in ihrer Werkstatt entstanden sind. Dieses Jahr besteht die Ausstellung vollständig aus runden Objekten: Ringe, Kugeln, Eier in verschiedenen Größen und Farben erwarten Sie auf der Balustrade zum zentralen Lesesaal. Frau Steinbrecher nimmt die Quilling-Technik ihrer Ausstellung Sternstunden wieder auf, diesmal nutzt sie fast nur eine tropfenförmige Grundform und variert sie in vielen Farben.

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Zweigbibliothek Naturwissenschaften noch bis zum 8. April 2020, 14 Uhr zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt können dann auch Objekte aus der Ausstellung gegen ein kleines Entgelt erworben werden.

9. März 2020 | Veröffentlicht von Anja Herwig | Kein Kommentar »

Es ist soweit: Die neuen Arbeitsbereiche im Grimm-Zentrum wurden fertiggestellt

Endlich: Etwas länger als geplant hat es nun doch gedauert, aber bekanntlich wird gut, was lange währt. Zum zehnten Geburtstag des Grimm-Zentrums haben wir in Kooperation mit dem Architekturbüro Max Dudler und der Technischen Abteilung der Humboldt Universität in einigen Bereichen neue Arbeitsplätze für Sie eingerichtet.

Direkt im Erdgeschoss sind in Nähe der Lehrbuchsammlung 32 neue Einzelarbeitsplätze entstanden. Zwei davon sind mit dem Rollstuhl unterfahrbar und mit höhenverstellbarem Tisch versehen, sodass sie barrierefrei nutzbar sind. Dieser Bereich ist, wie alle Arbeitsplätze im Erdgeschoss, von der HU-Homezone ausgenommen und steht somit allen Nutzerinnen und Nutzern der Bibliothek zur Verfügung. Indem wir die roten, längst verschlissenen Loungemöbel aus diesem Bereich entfernt haben, bieten sich effektivere Möglichkeiten zum – mehr oder weniger – konzentrierten Arbeiten. Anspruch auf völlige Ungestörtheit können wir aufgrund der Nähe zu den Servicetheken an dieser Stelle aber leider nicht bieten, denn schließlich müssen und wollen wir hier mit unseren Nutzerinnen und Nutzern kommunizieren.

Im 1. Obergeschoss haben wir ebenfalls die in die Jahre gekommenen roten Loungemöbel ausgesondert und im Bereich der Zeitungsleselounge neben der CMS-Theke abteilartige Lesezonen eingerichtet. Hier sind insgesamt 28 neue Sitzmöglichkeiten entstanden. Sie haben die Wahl zwischen hohen, gepolsterten Sitzmöbeln und dazwischen stehenden ungepolsterten Holzbänken. Nach wie vor können Sie von hier oben aus das bunte Treiben im Foyer beobachten. Auch dieser Bereich ist von der HU-Homezone ausgenommen und steht allen Leserinnen und Lesern zur Verfügung.

Ein „Highlight“ für HU-Studierende dürften die beiden neuen Gruppenarbeitsbereiche „HUmboldthain“ (Richtung Friedrichstraße) und „Alexanderplatz“ (Richtung Museumsinsel) sein, die wir zu Jahresbeginn zur Nutzung freigeben werden: Auf den beiden Kuben sind Arbeitslounges entstanden, die nur mit der Campuscard HU Berlin zugänglich und somit exklusiv den Studierenden der HU vorbehalten sind. Pro Kubus bieten wir unserer primären Zielgruppe damit 32 neue Arbeitsplätze an, von denen jeweils zwei unterfahrbar und höhenverstellbar sind. Hier sind (Arbeits-)Gespräche ausdrücklich erlaubt und erwünscht. Wer ungestört arbeiten möchte, sucht sich also besser ein anderes Plätzchen im Innenbereich der Bibliothek. Ansonsten gelten auf den Kuben (fast) dieselben Nutzungsbedingungen wie im Inneren der Bibliothek: Jacken und Mäntel sowie Taschen dürfen zwar mitgebracht werden, zum Verzehr ist aber auch hier nur Wasser erlaubt. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir diese Bereiche nicht als Erweiterung der Cafeteria verstanden wissen wollen und uns daran gelegen ist, dass die hochwertige Ausstattung keinen Schaden nimmt. Da wir momentan noch an der Schließtechnik feilen, bitten wir bis zur Eröffnung von „Alexanderplatz“ und „HUmboldthain“ noch um etwas Geduld.

Abgesehen von diesen vier neuen Lese- und Arbeitsbereichen haben wir in den letzten Monaten zahlreiche weitere Renovierungsarbeiten überwiegend kosmetischer Art vorgenommen. Der Fußboden im Erdgeschoss wurde erneuert, die Wände gestrichen bzw., wie in den Vorräumen der Fahrstühle, mit Naturstein gefliest. Theken und PC-Sockel wurden in vielen Bereichen abgeschliffen und erstrahlen in neuem Glanz. An dieser Stelle danken wir Ihnen allen herzlich für Ihre Tolerierung der Baumaßnahmen und für die Inkaufnahme einiger damit einhergehender Unannehmlichkeiten.

Mit Vergnügen haben wir beobachtet, wie schnell die neuen Arbeitsplätze in Beschlag genommen werden und sich großer Beliebtheit erfreuen. In diesem Sinne hoffen wir, Sie, unsere Nutzerinnen und Nutzer, und auch uns bereits vorweihnachtlich reich beschenkt zu haben.

Weiterhin eine schöne Vorweihnachtszeit und fröhliche Weihnachtsfeiertage wünscht Ihnen Ihre Universitätsbibliothek.

PS: Bitte beachten Sie unsere abweichenden Öffnungszeiten zum Jahreswechsel.

17. Dezember 2019 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | 3 Kommentare »

Koryphäe des Strafrechts – zum 100. Todestag Franz von Liszts

Vor hundert Jahren starb der Strafrechtswissenschaftler und Völkerrechtler Franz von Liszt. Er unterrichtete und forschte von 1898 bis 1919 als Professor an der Berliner Universität und ist der wohl berühmteste und bedeutendste Strafrechtler der Juristischen Fakultät. Seine prägnante Formel, dass das Strafgesetzbuch die „Magna Charta des Verbrechers“ sei, ist als geflügeltes Wort in die Strafrechtswissenschaft eingegangen. Er gilt als Vater des Gedankens der Spezialprävention, d. h. der Prämisse, Straftaten durch Einwirkung auf den Einzelnen zu verhindern.

Die Personalakte von Franz von Liszt befindet sich heute im Universitätsarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin. Wer sich nicht auf den Weg nach Adlershof machen möchte, um das Original einzusehen, kann auch einen Blick auf das neu erstellte Digitalisat werfen.

Franz von Liszts international renommierte Kriminalistische Bibliothek, die sich zunächst an seinen Wirkungsstätten in Marburg und Halle befand, wurde nach seinem Ruf an die Berliner Universität in eigens dafür angemieteten Räumlichkeiten in Charlottenburg aufgestellt. Schwerpunkt der Sammlung bildeten Bücher zum internationalen Strafrecht sowie zur Reform des Gefängniswesens. 1912 schenkte von Liszt seine herausragende Bibliothek schließlich der Universität, und fünf Jahre später erfolgte der Umzug der Bestände in das Hauptgebäude unter den Linden. Auch nach seinem Tod am 21. Juni 1919 wurde die Sammlung weiter ausgebaut und umfasste 1929 ca. 30.000 Bände. Im sog. Dritten Reich wurde die Systematik der Sammlung erweitert, etwa um die Untergruppen „Rasse und Recht“ oder „Strafrecht der neueingegliederten Gebiete“. Trotz erheblicher Verluste im Zweiten Weltkrieg bliebt Liszts Kriminalistische Bibliothek in ihrem Kernbestand erhalten und ist seit 2012 in eigenen Magazinräumen im Grimm-Zentrum untergebracht.

Weitere Informationen zur Nutzung des Bestandes

Flickr-Album „Franz von Liszt“

Literaturhinweise

Helena Winterhager, Die Franz-von-Liszt-Bibliothek der Juristischen Fakultät, Jahresbericht der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, S . 26 – 27, https://edoc.hu-berlin.de/handle/18452/20097

Gerhard Werle/Moritz Vorbaum, Das Strafrecht an der Friedrich-Wilhelms-Universität 1871–1945, in Heinz-Elmar Tenorth (Hrsg.), Geschichte der Universität Unter den Linden 1810-2010, Akademie Verlag, Berlin 2010, S. 109–127

Findbuch des Archivs der Humboldt-Universität zu Berlin: https://www.archiv-hu-berlin.findbuch.net/php/main.php?ar_id=3775#554b20506572736f6e616c6961x10

Abbildung: © Humboldt-Universität zu Berlin, Universitätsbibliothek,
http://allegro.ub.hu-berlin.de/portraet/

Autorin: Dr. Nadja Krüll, Leiterin der Zweigbibliothek Rechtswissenschaft

10. Dezember 2019 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »