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Azadi „von“ Indien oder „in“ Indien? Kaschmiris posten auf Facebook zur Politik der Postposition

Ein Beitrag von Max Kramer

Die Studentenbewegung an indischen Hochschulen hat auf meiner Facebookseite einen Wirbelsturm an Debatten und Videos ausgelöst. Sie begann damit, dass in Reaktion auf einen nicht genehmigten Protest im Andenken an die kaschmirischen „Märtyrer“ Afzal Guru und Maqbool Bhat der Studentenführer der All India Student Federation, Kanhaiya Kumar, auf dem Campus der Jawaharlal Nehru University (JNU)in Neu-Delhi aufgrund von „sedition“ verhaftet wurde. „Sedition“ ist ein aus kolonialer Zeit stammender Begriff, der auf Deutsch Anstiftung zum Aufruhr bedeutet und zwischen Volksverhetzung und Hochverrat angesiedelt werden kann. Ursprünglich wurde das darauf bezogene Gesetz von den Briten angewandt, um indische Nationalisten wie Mahatma Gandhi von ihren politischen Kampagnen abzuhalten. Nach massiven internationalen Protesten, die sich um den Zustand der Demokratie und Redefreiheit in Indien drehten, wurde Kumar vor einigen Tagen wieder aus dem Gefängnis entlassen und hielt am 03. März eine Rede auf dem Campus der JNU. Diese knapp einstündige Rede auf Hindi/Urdu war eine rhetorische Meisterleistung. Sie begann und endete mit Slogans, die „Azadi“(Freiheit) von unterschiedlichsten Formen der Unterdrückung forderten: von der Kastenunterdrückung, von kapitalistischer Unterdrückung, von genderbezogener Unterdrückung usw. Dabei brachte er die politische Bewegung des Mitautoren der indischen Verfassung und Dalit-Anführers Bhimrao Ramji Ambedkar mit traditionelleren linken Ansätzen unter einen Hut. Er flocht fließend Wortspiele in seine Rede ein und berichtete von seinen „Erfahrungen im Gefängnis“, die er halbironisch als Solidaritätserlebnis mit den berüchtigten Polizisten Delhis schilderte. Schließlich seien er und sie aus der gleichen Klasse und an Solidarität fehle es vielleicht nur aufgrund von Übersetzungsschwierigkeiten. Ganz in diesem Sinne fordert er die JNU-Studenten auf, ihre theorielastige Sprache zu überdenken, da sie unter den Zielgruppen ihrer Politik, den Bauern, Armen und Ausgestoßenen schlecht verstanden werde. Kumars Rede macht momentan auf sozialen Netzwerken die Runde. Einige Kommentator_innen sehen mit Kumar einen neuen Stern am Himmel sozialer Bewegungen in Indien aufgehen.

Was ist aber dieses Wort „Azadi“ und wie steht es zu den jüngsten Ereignissen?

Kumar wurde nach einer Kundgebung von vorwiegend kaschmirischen Studierenden an der JNU verhaftet, die, wie schon viele Male zuvor, das Recht auf politische Selbstbestimmung der Region öffentlich eingefordert haben. „Politische Selbstbestimmung“ ist eine recht bekannte Bedeutung von Azadi, die offen lässt, ob es sich um einen Anschluss an Pakistan, um Separatismus oder, seltener, um eine kooperative Lösung handelt. Solche Proteste sind an der JNU Teil des universitären Alltags. Ich selbst war auf etlichen dieser Demonstrationen anwesend, ohne dass die Polizei eingeschritten wäre. Dieses Mal jedoch entschieden sich regierungsnahe Akteure, daraus ein Medienereignis zu machen. Dieses Ereignis war aus Regierungsperspektive vielleicht eher kontraproduktiv, wenn man bedenkt, was für eine neue Sichtbarkeit Kumar dadurch gewann. Der am stärksten kommentierte Satz aus Kumars Rede nimmt die begriffliche Problematik von Azadi auf. Er lautete „Bharat se nahin, Bharat mem azadi mang rahe hain“ („Wir fordern nicht die Freiheit von Indien, sondern in Indien“).Viele von meinen „Facebook-Freunden“ stammen aus dem Kaschmirtal und sind mit der JNU assoziiert. Die Rezeption von Kumars Rede beschäftigte sich daher oft mit Hindi-Postpositionen (im Hindi stehen die Verhältniswörter hinter dem Wort, auf das sie sich beziehen): was ist mit ‚mem‘ (in, innerhalb) und was ist mit ‚se‘ (getrennt, instrumental) gemeint? Zum ‚mem’ kann neben Kumars Rede auch auf die gleichzeitig in Reaktion auf die Ereignisse ins Leben gerufenen Teach-In-Vortragsreihe an der JNU über Nationalismus hingewiesen werden. Dort erkunden einige Professor_innen der Universität die Potentiale „inklusiver nationaler“ Artikulation, meist in Bezug auf die klassischen Kandidaten Rabindranath Tagore und Mahatma Gandhi. Für viele Student_innen aus dem Kaschmirtal bedeutet ‚mem‘ allerdings immer noch den Einschluss in die Union. Eine föderale Lösung geht ihnen nach mehr als 25 Jahren militärischer Besatzung nicht weit genug. Mohamad Junaid, Anthropologe und Absolvent der JNU, erinnert sich, dass der Begriff Azadi erst seit den frühen 2010er Jahren eine ganze Reihe linker Artikulationen verknüpfte. Daher die Ambivalenz im Umgang mit ‚mem‘ und ‚se‘. In der Imagination vieler nationalistisch denkender Menschen ist Azadi noch ausschließlich die Forderung einer „eigensinnigen, von Terroristen durchdrungenen“ Region. Die Forderung stellt für sie eine ständige Bedrohung nationaler Integrität dar. Für Studenten wie Kanhaiya Kumar und für viele Feminist_innen in Indien und Pakistan war Azadi allerdings schon länger ein bekannter Slogan, der dem Wunsch zur Freiheit die richtige emotionale Tonhöhe mitgibt. Dieses Potential von Azadi besteht nun im Verhältnis zu Kaschmir darin, Gemeinsamkeiten in der Opposition zu einem verantwortungslosen politischen System und sedimentierter sozialer Machtbeziehungen zu artikulieren, die bislang nur selten einen gemeinsamen Nenner fanden. Auch im Kaschmirtal wurde von der Bevölkerung ein eintägiger Streik als Zeichen der Solidarität mit den Student_innen der JNU abgehalten. Mohamad Junaid führt die demokratischen Potentiale aus, die aus der neuen Pluralität von Azadi-Forderungen folgen könnten:
„Our responsibility is not to divest azadi of its plural meanings, but to affirm them all together. The power of azadi chants on JNU’s campus does not lie in watering it down to make it acceptable to the nationalist, upper-caste Indian bourgeoisie. It lies in its plural expressions; however difficult those expressions might appear. It lies in articulating the struggle for Dalit liberation within the Kashmiri Tehreek [Bewegung], the Kashmiri Tehreek within the Dalit struggle (both of which have happened in their own way), and the students’ struggles within the other two. There is no ‘proper’ azadi, or ‘clarification’ azadi. What kind of azadi can a court or a constitution give which can’t bear even a few harmless slogans? In any case, what kind of azadi is it if it does not even commit to causing a little discomfort among the powerful?“
Allerdings mahnen einige meiner kaschmirischen Freunde zur Vorsicht, da ihre Forderungen nicht „einfach“ in etwas Größerem aufgehen. Sie möchten auch ernst genommen werden, wenn sie „se“ sagen. Damit begann schließlich das Medienereignis in der JNU und erst in einer Reaktion darauf formulierte Kumar das inklusive ‚mem‘ seiner Rede. Ein Freund von mir postete auf Facebook, dass er hofft, diese Aneignung von Azadi führe nicht in die erweiterten Postposition von ‚se pahle‘ (vorher) und ‚ke baad‘ (danach), so dass die möglichen Transformationen einer ‚indischen‘ Studentenbewegung offen bleiben. Zuletzt fällt mir dazu ein, dass „se“ schließlich auch als „instrumental“ verwendet werden kann: erst durch diese Transformation einer „indischen“ Wahrnehmung des leidenschaftlichen Appells von Azadi kann das von vielen Kaschmiris erträumte „se“ als eine Form der Trennung im Einverständnis möglich werden (und dann vielleicht schon nicht mehr nötig sein).

 

Quelle Bild: Kamal Singh

 

Weitere Artikel-Links zum Thema:

10. März 2016 | Veröffentlicht von Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider | Kein Kommentar »
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Elderscapes: Ageing in Urban South Asia

A Transmedia Project

by

Annika Mayer & Roberta Mandoki (Heidelberg University)

The project „Elderscapes. Ageing in Urban South Asia“ offers an insight into contemporary everyday life of older people from the middle class in urban South Asia. South Asia’s cities are growing rapidly, and longevity is rising simultaneously leading to urban and social change. In this process, perspectives of older people, but also their needs and potentials have to be considered. The project focuses on the social commitment of older persons, their everyday life and social bonding, on their memories as well as perspectives on what it means to grow old in a city.

Interweaving multiple media types like video, text, sound and images this transmedia project contributes both to contemporary visual anthropology and anthropological research on ageing.

http://www.asia-europe.uni-heidelberg.de/de/aktuelles/nachrichten/detail/m/website-and-project-launch-elderscapes.html

1. Februar 2016 | Veröffentlicht von Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider | Kein Kommentar »
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„Obwohl sie eine Frau ist“: Modis Äußerung entfacht neue Diskussion über Geschlechterstereotype in Indien

Nadja-Christina Schneider

twitter1

„Mahila hone ke baujud bhi“ – im Englischen mit „despite being a woman“ übersetzt – dieser selbstentlarvende Einschub in einer Rede, die der indische Premierminister Narendra Modi (BJP) Anfang Juni in Dhaka im Rahmen seines Staatsbesuchs in Bangladesch gehalten hat, sorgt seither für angeregte Diskussionen in der indischen Medienöffentlichkeit. Eigentlich wollte Modi darin das entschlossene Vorgehen von Premierministerin Sheikh Hasina im sog. Kampf gegen den Terror anerkennend hervorheben. Dies misslang ihm jedoch gründlich, denn eine unverändert patriarchale Haltung und unzeitgemäße Geschlechterstereotype sind nun die beiden ersten Assoziationen, die mit seinem denkwürdigen Auftritt in Dhaka in Verbindung gebracht werden. Unter dem Hashtag #despitebeingawoman postet seither eine stetig wachsende Zahl an Twitter-Userinnen und -usern ihre Kommentare und zahllosen Beispiele herausragender Leistungen und Errungenschaften von Frauen in Indien, aber auch satirische Inhalte und Karikaturen:

twitter2

Bei der Vorstellung seines Kabinetts im vergangenen Jahr wurde der neu gewählte Premierminister teilweise noch überschwänglich von den Medien dafür gelobt, dass sich der Frauenanteil darin auf fast fünfzehn Prozent erhöht hatte und ein Viertel der Ministerposten mit Frauen besetzt worden waren. Die hindunationalistische indische Volkspartei (BJP) hatte sich generell aus wahlstrategischen Gründen in den vergangenen Jahren eine Rhetorik der Geschlechtergerechtigkeit zu eigen gemacht und vor allem im Wahlkampf 2014 eingesetzt. Insbesondere die säkular begründete indische Frauenbewegung beobachtet dies mit großem Unbehagen, denn zahlreiche Äußerungen und Handlungen von BJP-Mitgliedern sowie von anderen hindunationalistischen Organisationen im Umfeld der Partei sind nach wie vor kaum mit einem egalitären, liberalen Feminismus in Einklang zu bringen. Folglich bot Modi vielen, die an seinem überzeugten Engagement für eine gerechtere Geschlechterordnung in Indien stets gezweifelt haben, mit seiner Äußerung geradezu eine Steilvorlage, um seine patriarchale Haltung zu kritisieren und ihn mit Spott zu bedenken.

Twitter ist jedoch auch ein Medium, das Premierminister Modi selbst äußerst erfolgreich für seine strategische Kommunikation mit fast 13 Millionen Followern nutzt und so ließ die Gegen-Hashtag-Kampagne #ModiEmpowersWomen ebenfalls nicht lange auf sich warten. Viele englischsprachige Medien weltweit scheinen dennoch ausschließlich über den Hashtag #despitebeingawoman zu berichten, der vielfach als „social media storm“ bezeichnet wird, den Modi durch seine Äußerung entfacht habe.

Diese Skandalisierung und die wachsende Zahl an Berichten von Medien über das, was sich in den sozialen Medien tut, sagen auf der einen Seite viel aus über die rapide gewandelten Medienumgebungen und kommunikativen Dynamiken in der indischen Gesellschaft. Auf der anderen Seite lässt die starke Medienresonanz auf Modis Äußerung aber auch die Zentralität von genderbezogenen Themen in dieser gewandelten indischen Medienlandschaft erahnen. Es ist zwar keinesfalls neu ist, dass die Situation von Frauen, Diskussionen über Frauenrechte und Gleichberechtigung oder genderbezogene Diskriminierung ein sehr großes Interesse der indischen Medien und generell in öffentlichen Debatten allgemein erfahren, doch die Medienberichterstattung und daran anknüpfende Anschlusskommunikation hat sich zweifellos im Zuge der fortdauernden Debatte über sexuelle Gewalt seit 2012 stark verdichtet.

 

19. Juni 2015 | Veröffentlicht von Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider | Kein Kommentar »
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The Return of Feluda

Film celebrates 50 years of Satyajit Ray’s sleuth

Perhaps few other characters in Bengali fiction stir as much feelings in the young and the old alike as Feluda, the detective personality created by Satyajit Ray. Feluda who came to life through a story in a children’s magazine in 1965, ‘turns’ 50 this year. A documentary tells his story. Text: Indrani Dutta/Suvojit Bagchi

Feluda

The first short story of Feluda, with sketches by Ray was published in 1965-66 in Sandesh, a children’s magazine. The maiden Feluda novella titled ’Badshahi Angti’ (The Emperor’s Ring) with more sketches by Ray appeared the same year. The magazine was launched in 1913 by Ray’s grandfather– writer, painter, printer Upendrakishore Raychowdhury. The editor’s mantle was donned later by Ray’s father, poet, illustrator and playwright, Sukumar Ray. (Courtesy: Ray Society)(Source: The Hindu, April 18)

Reader comment by Koel (The Hindu, April 20):
“Feluda – irreplaceable. I think he is the greatest tribute to the literary and intellectual middle class Bengali psyche”.
Ray

Writer and auteur, Satyajit Ray, created many of his characters sitting in this chair in central Kolkata’s Bishop Lefroy Road. One of his char-acters, Feluda, the quintessential Bengali gentleman sleuth, is com-pleting his golden jubilee later this year. (Courtesy: Ray Socie-ty)(Source: The Hindu, April 18)

Den vollständigen Artikel finden Sie auf thehindu.com

 

 

 

21. April 2015 | Veröffentlicht von Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider | Kein Kommentar »
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A Bad Girl – Ek buri ladki

bad-girl31You’re a ‘bad girl’ if you fight rapists or go out with boys: New Meme

By: Meghna Malik, The Indian Express

Barely a month after the first ‘bad girl’ meme went viral on the internet, another ‘bad girl’ chart is doing the rounds on social media. The chart comes shortly after Leslee Udwin’s controversial documentary, ‘India’s Daughter’, which is based on the rape and murder of a 23-year-old student in December 2012. This documentary has been banned by the government of India.

Titled ‘Ek Buri Ladki – Rapist Ki Nazar se‘, this satirical chart shows 12 illustrations that depict the qualities of a bad girl, according to a rapist. Going by the chart, in the eyes of a rapist, a girl is a ‘bad girl’ if she roams around after 9 PM, fights the rapist or goes out with boys.

The chart further reads that a girl who talks in English, goes to a pub or files an FIR against the rapist is also a bad girl.

Quelle: http://indianexpress.com/article/trending/youre-a-bad-girl-if-you-fight-rapists-or-go-out-with-boys-new-meme/

Eine größere Version des Posters kann hier angesehen werden: bad-girl31

 

11. März 2015 | Veröffentlicht von Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider | Kein Kommentar »
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The ban that actually isn’t

Sanjay Hegde (The Hindu, March 10, 2015)

For the past one week, we have been told that the documentary India’s Daughter has been banned. The truth, however, is different. The perusal of three documents involving official communication in the matter show that what has been temporarily restrained until further orders is the telecasting of an interview recorded with Mukesh Singh

On International Women’s Day, March 8, the news channel NDTV went blank with only a visual of a lamp, the words ‘India’s Daughters’ and a scroll running beneath it putting out statements issued by the Editors Guild of India and others. It reminded me of the blank editorial column in the Indian Express published on June 28, 1975. This page protested the censorship that was imposed following the promulgation of Emergency. The same week, the obituary column in the Times of India carried this entry: “D’Ocracy D.E.M, beloved husband of T. Ruth, loving father of L.I. Bertie, brother of Faith, Hope and Justice, expired on June 26.”

Emergency-era stories, of protesting censorship within the confines of the law need to be retold to a young India born since those dark days so that the message of the current protest acquires greater context and resonance. For the past one week, angry anchors, outraged politicians and the raucous discourse of public life have informed us that the documentary India’s Daughter has been banned. However, the truth is different. The documentary has not been banned. Yes, you read that right. What has been temporarily restrained until further orders is the showing of an interview recorded with the convict Mukesh Singh. This is the sequence of events.

 

Der vollständige Artikel aus The Hindu kann hier gelesen werden.

Sanjay Hegde ist Anwalt am Supreme Court in Delhi.

10. März 2015 | Veröffentlicht von Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider | Kein Kommentar »
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Debatte über „India’s Daughter“ schlägt weiterhin hohe Wellen in Indien

Unmittelbar vor dem internationalen Frauentag am 8. März ist die Debatte über das verhängte Sendeverbot gegen die BBC-Dokumentation „India’s Daughter“ (Regie: Leslee Udwin) weiterhin ein dominantes Thema in den indischen Medien. Die vielfach kritisierte Zensur hat die Debatte über sexuelle Gewalt neu belebt. Standen in der vergangenen Woche noch die Absurdität von Filmzensuren im Zeitalter digitaler sozialer Medien sowie die Äußerungen eines der angeklagten Täter im „Nirbhaya Gang Rape Case“ (zu diesem Thema: 2012 Delhi Gang Rape Case) im Vordergrund, so richtet sich der Fokus der Diskussion und Kritik nun verstärkt auf zwei Verteidiger, die im Film ebenfalls zu Wort kommen. Ihre Äußerungen haben die indische Anwaltskammer dazu veranlasst, sog. Show Case Notices zu erlassen, also Aufforderungen an die beiden Anwälte, die Beweggründe für ihr Verhalten darzulegen (zu diesem Thema: Show Cause Notice to Lawyers of Nirbhaya Case Accused).

Für den Indian Express kommentierte die indische Politikerin und Frauenrechtsaktivistin Brinda Karat die aktuelle Debatte in Indien:

FACE THE TRUTH

Written by Brinda Karat | Published on:March 6, 2015 12:00 am

India’s Daughter, the government need not be oversensitive about it.
The government repeated a charge made by a woman MP from the ruling party that this would “affect tourism”. This is rather like saying, save India’s reputation, not its women. It is sickening that the government should be concerned more about the loss of revenue and image rather than taking the right steps to make India safe for its women and children.

Den vollständigen Artikel können Sie hier lesen: http://indianexpress.com/article/opinion/columns/face-the-truth/3/

 

Der BBC-Dokumentarfilm kann hier angesehen werden.

7. März 2015 | Veröffentlicht von Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider | Kein Kommentar »
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Berlin mit Brighu – eine Graphic Novel von Sarnath Banerjee

Sarnath Banerjee hat über seine Zeit in Berlin eine Graphic Novel verfasst, deren einzelne Episoden über die Webseite des Goethe-Instituts in Neu-Delhi angesehen werden können.

 

A Graphic Novel by Sarnath Banerjee: The Indian Brighu leads through Berlin in 17 episodes – from the arrival at Tegel Airport, first winter nights and the spring awakening to the topics anxiety, life and love. 

Sarnath Banerjee created a Graphic Novel about his time in Berlin for the Indian daily newspaper The Hindu. The creativly complex and critical work combines experiences from Berlin with memories and historical events as well as cultural differences.

Episode 1: Arrival

Episode 1: Arrival © Sarnath Banerjee

Brighu arrives at the quaint and outpostlike Tegel Airport in the middle of a blizzard. Earlier, an unexpected upgrade to Business Class and several glasses of single malt have made him philosophical about life.  

Link: Berlin mit Brighu – die einzelnen Episoden

Link: Mehr über die künstlerischen Arbeiten von Sarnath Banerjee

19. Februar 2015 | Veröffentlicht von Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider | Kein Kommentar »
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Love of God

Indonesia falls for a remake of the Mahabharata

 

Photo above (The Caravan/ANTV): Shaheer Sheikh, who played Arjuna in Star Plus’s 2013 Mahabharat, is now the star of a reality television show – See more at: http://www.caravanmagazine.in/lede/love-god#sthash.sBJkWOrw.dpuf

 

By Pallavi Aiyar (The Caravan, Dec 2014)

ON A SATURDAY AFTERNOON in late September, gaggles of hijab-clad women, many with young children in tow, swarmed outside the closed gates of an auditorium in Taman Mini, a popular recreational park in east Jakarta. A brawny, black-maned figure wielding a bow and arrow pouted suggestively from a phalanx of promotional banners that lined the street, with the title Panah Asmara Arjuna—Arjuna’s Arrow of Love—printed above.

Inside, a stage featuring two giant gilt thrones was being readied. Strobe lights criss-crossed the auditorium, and an overwrought score thundered from the sound system. This was the set for the live broadcast of Panah Asmara Arjuna’s second weekly elimination round. Advertised as a “maha reality show,” the Indonesian series follows a familiar trope: 15 young women start out sharing a house, and compete in daily challenges as they vie for the attention of a desirable hero. But in this case the hero happens to be someone who speaks no Indonesian, and had only been in the country for about a month when the show started: the Indian actor Shaheer Sheikh, who played Arjuna in the 2013 television series Mahabharat, an extravagant adaptation of the mythological epic by Star Plus. Every Saturday, the women line up on a stage, dubbed the “bharata yudha” zone, and Sheikh sends one of them home. The winner, who will be announced at the end of December, will travel with Sheikh to India.

The Indonesian channel ANTV bought the rights to the Mahabharat from Star Plus, and started airing a dubbed version of the show this March. I first came across this Bahasa Indonesia Mahabharat in June, when I began to tune into ANTV every evening for its exclusive regional broadcasts of the FIFA World Cup. Mahabharat was aired just prior to each day’s opening matches. As I waited for well-built men to take to the football field, I ended up watching well-built men in faux-gold jewellery fighting with magical weapons instead. ANTV soon discovered that the ratings for the mythological series were higher than those for the football. At its peak, the show reached 7.6 percent of Indonesia’s television viewership; the World Cup final reached only 6.2 percent.

I met with Kelly da Cunha, ANTV’s general manager of production, in a boxy backstage room a few hours before filming for the Panah elimination round was to begin. Middle-aged and portly, da Cunha chuckled compulsively while recounting the numbers. “With these kinds of ratings, we decided to go further,” he explained. Early this October, ANTV brought sevenMahabharat cast members over from India to perform in a live, three-hour stage show in Jakarta. The programme consisted of interviews and assorted histrionics—such as the five Pandavas and their archenemies, Duryodhana and Karna, gyrating to music that, though loud, could not drown out the ululations of the hundreds-strong, largely female audience.

The popularity of a show based on the Mahabharata in Muslim-majority Indonesia might seem surprising, but da Cunha explained that Hindu epics are part of the country’s culture. For centuries, many parts of the Indonesian archipelago were majority-Hindu. By the seventh century CE, Hindu–Buddhist kingdoms dominated both Java and Sumatra—Indonesia’s two most populous islands. Ever since, Hindu cultural norms have infused indigenous mores, even after large-scale conversion to Islam in the sixteenth century.

References to the epics are everywhere in Java—the language, the street signs, the political commentary. In Jakarta, many buses are painted with lurid advertisements for an energy drink called Kuku Bima, which promises Bhima-like endurance. An enormous statue of Krishna leading Arjun into battle dominates the roundabout in front of the Monas, the country’s main nationalist monument. There is a nationwide charitable foundation for twins named the Nakula and Sadewa Society. And one of the country’s bestselling novels, Amba, uses the story of Bhishma and Shikhandi (a later incarnation of Amba) to talk about Indonesia’s purges of communists in the mid 1960s.

Wayang kulit, a form of shadow-puppet theatre that features tales from the Mahabharata and the Ramayana, can draw tens of thousands to performances in rural Java. Indonesians feel a real sense of ownership over the epics. In the mid nineteenth century, Ronggowarsito, a poet from a royal court in central Java, wrote an apocryphal history that traced the lineage of the Javanese kings back to the Pandavas. Eventually, many

Indonesians came to believe that the Mahabharta was set in Java rather than India.

But India still has special appeal. Da Cunha said that after ANTV aired the Star Plus Mahabharat, a rival channel began to broadcast an all-Indonesian version of the epic, Ksatria Pandawa Lima whose title translates to the “Five Pandava Knights.” The show flopped. The reason, da Cunha claimed, was that a local “copy” could not compare to the “Indian original.”

Da Cunha added that stories from the Hindu epics are not really associated with religion by Indonesian audiences. Instead, they are understood as morality tales that happen to be embedded in the local culture. “Even Shaheer is a Muslim,” he pointed out, “so there is nothing religious here.”

I heard much the same thing when, last year, I met Ki Purbo Asmoro, one of Indonesia’s most celebrated wayang kulit masters, or dalang. Like most dalang, and like most wayang kulit audiences, Purbo Asmoro is Muslim. “These stories are allegorical,” he told me. “None of us take them as the literal truth.” He also said the Hindu epics promote values—for instance, the loyalty, courage and integrity of characters such as Ghatotkach and Bhim—that are affirmed by Islam. But those parallels aren’t essential; for many Indonesians, the Mahabharat is pure entertainment, akin to shows such as the hit HBO fantasy series Game of Thrones except with greater cultural resonance.

Backstage on the Panah set, I also met Mahabharata actors Vin Rana and Lavanya Bharadwaj, who played, respectively, the twins Nakula and Sahadeva. Following the Jakarta stage show in October, in which they both took part, ANTV took the cast to Bali, the only island in Indonesia that remains predominantly Hindu today. They were met in person, the actors told me, by the Raja of Ubud, a Balinese town. Bharadwaj, a youngster from Meerut, recalled a Balinese fan ferreting away in her handbag, as though it were a treasure, an apple that he had half eaten. Rana, formerly a heavy-machinery parts importer from Pitampura in Delhi, spoke of a woman fainting when she saw him in the flesh.

“They respect us so much over here,” Rana said solemnly. “Respect or desire?” I asked. He giggled nervously. Acquiring sex-symbol status by playing demigods has put the television Pandavas on awkward terrain.

Meanwhile, “Arjuna” was gearing up for the stage. Sheikh listened intently, through an interpreter, to a headscarved young woman running him through the evening. Dressed casually, in sports clothes stretched tight across his muscular torso, he swatted with impressive accuracy at mosquitoes buzzing around the room.

With his shoulder-length hair and well-defined six-pack, it was easy to see why the Jammu-born actor is the most popular member of the Mahabharat cast in Indonesia. Sheikh boasts 262,000 Twitter followers, the vast majority of whom, he said, are Indonesian. On the first day the dubbed Mahabharat was broadcast in the Twitter-mad country, he said, his following jumped by 30,000.

Sheikh explained that when he was first approached to play the role of Arjuna, he had been reluctant, in part because his Hindi was poor. Once he accepted, he spent months in preparation, taking lessons in Hindi diction, learning to ride horses and handle weapons. He feels the role has changed him. Studying the Bhagwad Gita, he said, has been crucial in helping him make difficult choices. But it was unlikely to help with the toughest choice he faced that evening: which young woman to eliminate from the show.

In the broadcast, Sheikh was confronted by 14 contestants, or dewis, resplendent in anarkali-style kurtas. Over almost two and a half hours of high drama occasionally punctuated by dancing, he whittled the group down to five candidates for elimination. The girl he eventually sent away

managed a wan smile when Sheikh pressed a locket he was wearing upon her as a keepsake. The episode concluded with “Arjuna” and the dewis dancing to the Bollywood hit ‘London thumakda.’

ANTV hopes to cash in even further on the Mahabharat craze. It intends to broadcast another live stage show from Jakarta this month, with an expanded cast including the Mahabharat characters of Bhishma, Draupadi, Shakuni and Kunti in addition to the five Pandavas. In a bit of cross-epic fertilisation, the channel also plans to invite the actors who played Rama, Sita and Hanuman in Zee TV’s 2012 Ramayana (which ANTV dubbed and aired earlier this year as well).

Da Cuhna told me he believes the “soft power” of Indian pop culture has great potential in Indonesia. A year ago the craze was for Korean pop and culture, he said, but “at ANTV we want to replace that with Indian pop.” The channel plans to market Indian fashion accessories, clothes and music in addition to airing imported television serials. Da Cuhna, who has made a career of spotting cultural trends, was bullish: “India is going to be the new Korea of culture.”

Pallavi Aiyar is an award-winning journalist and author, currently based in Jakarta. Her books include Punjabi Parmesan: Dispatches from a Europe in Crisis, Smoke and Mirrors, and Chinese Whiskers.

– See more at: http://www.caravanmagazine.in/lede/love-god#sthash.sBJkWOrw.dpuf

17. Januar 2015 | Veröffentlicht von Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider | Kein Kommentar »
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Vorsitzende des Central Board of Film Certification (CBFC) in Indien tritt zurück

Leela Samson decides to quit

News » National

Published: January 16, 2015 08:08 IST | Updated: January 17, 2015 00:58 IST

Furore as Leela Samson quits

 

Even as the Government challenged Central Board of Film Certification (CBFC) `chairperson’ Leela Samson to prove her allegations, her decision to step down is expected to trigger a slew of resignations from the Board over the weekend. Already, one member, Ira Bhasker, is learnt to have stepped down.

Citing „interference, coercion’’ besides corruption of panel members and officers of the organization appointed by the Information & Broadcasting (I&B) Ministry, Ms. Samson sent in her resignation on Thursday night soon after word came that the Film Certification Appellate Tribunal (FCAT) had cleared the release of the film MSG – The Messenger of God featuring Dera Saccha Sauda chief Gurmeet Ram Rahim Singh Insan.

The film was initially scheduled for release today but was postponed after the `Examining Committee’ and the `Revising Committee’ of the CBFC rejected certification for the film. The `Revising Committee’ referred the film to FCAT last Tuesday and what has stunned Ms. Samson and other members of the Board is the speed at which the tribunal cleared the film.

„It usually takes FCAT several weeks to clear a film referred to it,’’ said one member who did not want to be quoted.

Meanwhile, the premiere of the film that was hurriedly sought to be organised in the satellite township of Gurgaon, adjoining Delhi, on Friday evening was cancelled at the eleventh hour as necessary formalities had not been completed. The Dera chief told his followers who had gathered there in large numbers that the date of the premiere and release of the film would be announced later. Prior to FCAT approval, the Dera had rescheduled the release of the film for January 23 but from what Ram Rahim told his followers that could also now change.

The FCAT’s decision drew sporadic protests in many parts of Punjab and Haryana. The Akal Takht had in December sought a ban on the movie by the godman who had first hurt the sentiments of the community when he had allegedly dressed up like the Sikh guru, Guru Gobind Singh. Several radical Sikh organizations like the Dal Khalsa and the Peer Mohammad faction of the All India Sikh Students Federation had also supported the demand then.

As the Government drew flak for the charges levelled by Ms. Samson, Union Minister of State for I&B Rajyavardhan Rathore countered by asking her to show a „letter or an SMS’’ to prove that the government had been ignoring the CBFC’s requests and preventing the Board from meeting for the past nine months. Two CBFC members confirmed to The Hindu that the Board had not met even once in the past nine months.

Ms. Samson’s three-year term and that of many of the Board members had ended in May 2014. In July, the Ministry had informed the Board members that their term was being extended „till further notice“.

Recently, the Board had also come under pressure from members of the Sangh Parivar over the Amir Khan-starrer `PK‘. At that point, Ms. Samson had gone on record stating that no scene from the film would be removed as it had already been released.

In the midst of the controversy, she had said over a fortnight ago that: „Every film may hurt religious sentiments of somebody or the other. We can’t remove scenes unnecessarily because there is something called creative endeavour where people present things in their own way. We have already given certificate to `PK‘ and we can’t remove anything now because it’s already out for public viewing.“

Keywords: Leela Samson, Censor Board, Messenger of God, Dera Saccha Sauda

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Printable version | Jan 17, 2015 12:28:48 PM | http://www.thehindu.com/news/national/censor-board-chief-leela-samson-decides-to-quit/article6792822.ece

© The Hindu

 

Related articles: PK Controversy: 5 reasons why the film must be banned (India Today)

PK: Controversies and laurels (The Hindu online)

17. Januar 2015 | Veröffentlicht von Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider | Kein Kommentar »
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