Archiv für Kategorie News

Images of Revolution

Al Jazeera World Last Modified: 19 Oct 2011 13:50
http://i.ytimg.com/vi/Xe_rjK95v24/0.jpg

 

Der Artikel erzählt die Geschichte hinter den ikonischen Bildern des arabischen Frühlings, erzählt von denjenigen, die sie gefilmt haben. Dieses sind teilweise normale Bürger, die diese Szenen mit ihren Mobilfunkgeräten gefilmt haben. Über Social Media Plattformen wie Twitter und Facebook konnten sich diese Bilder weltweit schnell verbreiten und so Solidarität und Nachahmung fördern.

 

„The people of Tunisia created their own media tools with their mobile phones and small cameras. They succeeded in publicising their cause and tragedy to the entire world. Those amateur images became like a news agency supplying international channels with pictures from Tunisia.“

Abdul Nasser Ouaini, lawyer and activist

 

Den ganzen Artikel (inkl. 41:35 Min. Video) können Sie einsehen unter:

http://www.aljazeera.com/programmes/aljazeeraworld/2011/10/2011101974451215541.html

1. Juli 2012 | Veröffentlicht von | Kein Kommentar »
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Informationsgesellschaft am Medienpranger

Ein Interview moderiert von Katrin Göring-Eckardt aus der Zeit Online mit Frank Schirrmacher und Giovanni di Lorenzo zu den Themen: Warum wirken die Medien in ihrem Urteil oft so konformistisch? Lassen sich Journalisten und Politiker von der Macht des Internets treiben? Sind die Piraten gut oder schlecht? Und welche Verantwortung trägt die Generation „Babyboomer“, zu der auch Frank Schirrmacher und Giovanni di Lorenzo gehören?

 

  1. Seite 1 Am Medienpranger
  2. Seite 2 „Wir brauchen gewissermaßen eine digitale Alphabetisierung“
  3. Seite 3 „Ihre Zeitung hat Sarrazin sehr viel Raum gegeben“
  4. Seite 4 „Jeder Mensch ist heute ein Medium“
  5. Seite 5 „Ich finde es gut, wenn Frauen bei uns Karriere machen“
  6. Seite 6 „Das Hauptanliegen ist, wenig Angriffsfläche zu bieten“

 

Das ganze Interview finden Sie unter:

http://www.zeit.de/2012/22/DOS-Interview-Schirrmacher

 

1. Juli 2012 | Veröffentlicht von | Kein Kommentar »
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Election Campaign 2009

How to woo Indian Muslims to vote for you

von Yousuf Saeed

 

Den vollständigen Artikel finden Sie unter:

http://www.tasveergharindia.net/cmsdesk/essay/49/index.html

 

„Ekta aur prem ka sandesh, Congress“

 

In seinem Artikel untersucht Saeed die lokale Wahl 2009 in Lok Sabha. Viele Kandidaten versuchten dabei die Aufmerksamkeit der muslimischen Wähler zu erreichen, da diese als wahlentscheidend von den politischen Akteuren angesehen wurden. Essentielle Punkte waren Entwicklung/Arbeit und Terrorismus/Kommunalismus. In seinem Artikel zeigt Saeed einige Wahlkampfplakate, die in Zeitungen in Delhi publiziert wurden. Er fügt auch eine Linkliste ein zu weiteren interessanten und relevanten Artikeln.

5. Juni 2012 | Veröffentlicht von | Kein Kommentar »
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Heimweh nach Indien?

Indische Medien in Vientiane, Laos

 

10.03.2012 von Max Priebe

 

Den vollständigen Artikel finden Sie unter:

http://www.suedasien.info/analysen/3013

 

In seinem Artikel geht Priebe auf das Mediennutzungsverhalten von so genannten „Global Indians“ ein. Dabei untersucht er die kleine indische Gemeinde in Laos.

 

„Wenn auch die indische Gemeinde Vientianes durch ihre geringe Größe nicht als Paradebeispiel für die Untersuchung des Konzeptes der „Global Indians“ herhalten kann, so macht dieses Beispiel doch deutlich, dass die „Global Indians“ keine homogene Masse sind. Es wäre falsch, den Einfluss der Herkunft auf die multiplen und heterogenen Identitäten von InderInnen im Ausland zu leugnen. Es muss aber ebenso das identitätsstiftende Aufnahmeland untersucht werden. Sicherlich macht der Einfluss indischer Printmedien nicht vor nationalstaatlichen Grenzen halt und prägt auch im Ausland ein Gemeinschaftsgefühl. Dieses bietet indischen Emigranten eine gemeinsame Identität und lässt die Heimat nah erscheinen.“

 

Quellen

Interviews in Vientane, Laos, mit Habib Chowdhary, Harsh Negi, Somchan und Lalitha Miranda; Interview mit Sahiba Minhas via Internet-Telefon sowie Befragung in den Supermärkten Phimophone und Simueang. Alle im März 2011 durchgeführt und übersetzt von Max Priebe.

Sheffer, Gabriel (1986). A new field of study: modern diasporas in international politics. Modern Diasporas in International Politics. London: Croom Helm.

Informationen zur indischen Gemeinde auf der Webseite der Indischen Botschaft in Laos. (Stand: 15.03.2011).

 

Dieser Essay entstand im Seminar „Regionalisierung & Lokalisierung von Printmedien – Die indische Zeitungsrevolution“ am Querschnittsbereich Medialität und Intermedialität in den Gesellschaften Asiens und Afrikas der HU Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider.

5. Juni 2012 | Veröffentlicht von | Kein Kommentar »
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Mediale Inszenierung der BJP in Madhya Pradesh

Ein Cricket Turnier in Bhopal

03.06.2012 von Stephan Beutner

 

Den vollständigen Artikel finden Sie unter:

http://www.suedasien.info/analysen/3040

 

BJP Kricket

Auf diesem Bild an der Kamla Park Road in Bhopal zeigt sich der Ministerpräsident in der Mitte einer Cricket Mädchen Mannschaft mit einem Cricket-Schläger in der Hand. Das Plakat bewirbt ein Regierungsprogramm gegen die Ungleichheit. Foto: Stephan Beutner

 

In seinem Artikel untersucht Beutner die Strategien der Bharatiya Janata Party (BJP) und des gegenwärtigen Ministerpräsidenten von Madhya Pradesh, Shiv Raj Singh Chouhan. Die Cricket Landesmeisterschaft von Madhya Pradesh wird geschickt genutzt, um Chouhan für die nächste Wahl Ende 2013 positiv darzustellen.

 

„In den meisten Fällen profitieren von den Inszenierungen mehrere teilnehmende Parteien. Zum einen zahlt sich die stattfindende Berichterstattung und die gesteigerte Medienpräsenz positiv für Shiv Raj Singh aus, zum anderen präsentieren sich Institutionen sowie Veranstaltungen gezielt mit der Anwesenheit des Ministerpräsidenten. Mit der Inszenierung in den Printmedien wird gezielt die Mittelschicht mit Zugang zu Zeitungen angesprochen. Die Bilderflut im öffentlichen Raum dagegen ist für alle, auch die schlecht Ausgebildeten und Analphabeten, sichtbar. Die Darstellungen erreichen jeden und prägen sich schon aufgrund ihrer Masse ein. An die Jugend wird sich durch das Unterstützen und Ausrichten von Sportveranstaltungen gewandt. Die Jugendlichen von heute stellen zum einen die Wählerschaft der nahen Zukunft dar, zum anderen machen sie den Großteil der Bevölkerung von Madhya Pradesh als auch von Indien generell aus.“

Quellen

Monographien

Misra, Neelesh & Pandita, Rahul (2010): The Absent State. Insurgency as an Excuse for Misgovernance. Gurgaon: Hachette India.

Zeitungsbeiträge

Pandey, Piyush & Sinha, Partha (2011): Chouhan hopes to record GDP growth of 10%. In: The Times of India, Bhopal, 16.11.2011.

Times News Network (2011): Illegal Mining: Cong Men under scanner. In: The Times of India, Bhopal, 17.11.2011.

Digvijaya Singh calls Shivraj Singh Chauhan ‚coward‘ for avoiding media. In: The Times of India, Bhopal, 08.04.2012.

Online-Dokumente

Wikipedia (2011): Shivraj Singh Chauhan. Online unter: en.wikipedia.org/Shivraj_Singh_Chauhan, Zugriff: 10.11.2011.

4. Juni 2012 | Veröffentlicht von | Kein Kommentar »
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Es sind die Menschen auf den Straßen

08.03.2012 von Andreas Hepp

 

Den vollständigen Artikel finden Sie unter:

http://diskurs.dradio.de/2012/03/08/es-sind-die-menschen-auf-den-strasen/

 

 

In Hepps Artikel geht es um grenzübergreifende Kommunikation und die dadurch ausgelöste Revolution gesellschaftlicher Lebenswelten. In diesem Beitrag setzt er sich mit Politik und politischen Bewegungen in Zeiten globalisierter Kommunikation und mediatisierter Gesellschaften auseinander und stellt fest: Globalisiert bedeutet nicht grenzenlos.

 

„Meine bisherigen Argumente sollten deutlich gemacht haben, dass es bei der Occupy-Bewegung und anderen subpolitischen Bewegungen um mehr geht als um eine Facebook-Generation, die einen Planeten retten will, indem sie durch das Internet global mobilisiert. Politische Aktivität entsteht auch in Zeiten von Mediatisierung und Globalisierung nach wie vor insbesondere als lokale politische Aktivität. Allerdings ändert sich die Art und Weise, wie der Protest organisierbar und kommunizierbar wird ebenso wie der medienvermittelte Sinnhorizont, in dem er erfolgt. Es ist notwendig, hierauf den Blick zu lenken und dabei die „mediatisierte Welt“ der Politik  insgesamt zu berücksichtigen. Erst in einem solchen Gesamtzusammenhang beginnt man zu verstehen, wie sich mit der Mediatisierung und Globalisierung Politik ändert.“

 

Muslimas in Fernost

Muslimas in Fernost

11.05.2012 Von Daniela Siebert

 

Den vollständigen Artikel finden Sie unter:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/1753504/

Muslimische Frauen: Ihre Rechte sind in fernöstlichen Ländern sehr unterschiedlich ausgeprägt. (Bild: AP)

Muslimische Frauen: Ihre Rechte sind in fernöstlichen Ländern sehr unterschiedlich ausgeprägt. (Bild: AP)

 

In diesem Artikel führt Siebert ein Interview mit Prof. Schröter über die Rolle und Rechte der muslimischen Frauen in Südostasien.

29. Mai 2012 | Veröffentlicht von | Kein Kommentar »
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Anreinerin des indischen AKWs Kudankulam

Im Sog der Kernspaltung

27. März 2012, 17:33

 

Den vollständigen Artikel finden Sie unter:

http://derstandard.at/1332323944528/Indien-Im-Sog-der-Kernspaltung

 

Artikelbild

foto: dapd

Eine Anrainerin des indischen AKWs Kudankulam tut ihren Unmut über die Nuklearpläne der Regierung in Neu-Delhi kund.

 

In diesem Artikel geht es um die Atompolitik Indiens. Trotz internationaler Proteste, der Fukushima-Katastrophe und der geographischen Gefahrenlage der indischen Atommeiler setzt Indien stark auf diese gefährliche Energieressource.

 

29. Mai 2012 | Veröffentlicht von | Kein Kommentar »
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Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider

Metaphern wie Energiehunger sind ein Problem

Atomkraft in Asien

Interview | Lena Yadlapalli, 27. März 2012, 17:12

 

Den vollständigen Artikel finden Sie unter:

http://derstandard.at/1332323942431/Atomkraft-in-Asien-Metaphern-wie-Energiehunger-sind-ein-Problem

 

 

 

Südasienexpertin Nadja-Christina Schneider forscht in Berlin über die Rezeption indischer AKW-Pläne in deutschen Medien.

 

Interview mit Prof. Schneider über die Atomenergiedebatte in Indien und deren Wahrnehmung in den deutschen Medien.

 

29. Mai 2012 | Veröffentlicht von | Kein Kommentar »
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Medienpluralismus in Indien

Fernsehen, Presse und Hörfunk entwickeln sich dynamisch

 

Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider

25.1.2007

Indien wird oft durch seine Gegensätze charakterisiert. Einerseits hat ein Großteil der Bevölkerung nicht einmal Zugriff auf grundlegende Kommunikationsmittel, von den neuen Informationstechnologien ganz zu schweigen. Andererseits ist im Mediensektor ein rasantes Wachstum zu beobachten.

Indien wird oft durch seine Gegensätze charakterisiert und tatsächlich weist das Land auch bei der Nutzung von Kommunikationsmedien sehr unterschiedliche Entwicklungen auf. Einerseits hat ein Großteil der Bevölkerung nicht einmal Zugriff auf grundlegende Kommunikationsmittel, von den neuen Informationstechnologien ganz zu schweigen. Andererseits gehört Indien zu den führenden IT-Nationen der Welt und auch im Mediensektor lässt sich ein rasantes Wachstum beobachten. Allein durch die Größe des Landes und die regionalen, sprachlichen wie soziokulturellen Unterschiede weist die indische Medienlandschaft eine einzigartige Vielfalt auf. Um sich diese vorzustellen, müsste man ganz Europa als Vergleichswert in den Blick nehmen. Im Land boomen nicht nur das Fernsehen und die Presse, sondern in jüngster Zeit auch verstärkt das Radio. Diese Entwicklung hängt vor allem mit der ökonomischen Liberalisierung Mitte der 80er und Anfang der 90er Jahre zusammen. Mit ihr hielt die konsumorientierte Marktwirtschaft in Indien Einzug, von der die Medien nicht nur profitieren, sondern die sie auch maßgeblich mitgestalten.

Klare Spitzenposition: Fernsehen in Indien

Das Fernsehen wurde 1959 als staatliches Monopol in Indien eingeführt und die nationale Fernsehbehörde sowie der gleichnamige, hindisprachige Fernsehsender Doordarshan unterstanden bis in die 90er Jahre der Kontrolle des Ministeriums für Information und Rundfunk. Infolge langjähriger Forderungen nach mehr Autonomie für den Rundfunksektor fällte das Oberste Gericht Indiens 1995 ein bahnbrechendes Urteil, das zwei Jahre später zu einer gesetzlichen Neuregelung und zur Gründung einer autonomen Körperschaft des öffentlichen Rundfunks (Prasar Bharati oder Broadcasting Corporation of India) führte.

Doordarshan wurde bis Anfang der 80er Jahre vorrangig zur Verwirklichung entwicklungsorientierter Zielsetzungen konzipiert und spielte bei der Popularisierung staatlicher Entwicklungs- und Bildungsprogrammen eine bedeutende Rolle. Das Fernsehen blieb dennoch lange Zeit ein langsam wachsendes Medium.

Erst ab 1982 beschleunigte sich das Wachstum. Ausschlaggebend dafür war die Einführung familienorientierter Unterhaltungsprogramme. Insbesondere von neuen Fernsehserien versprach sich die damalige Regierung eine verstärkte Integration aller Teile der fragmentierten indischen Gesellschaft in die „nationale Gemeinschaft“ und zugleich, dass die Zuschauer die „entwicklungsförderlichen“ Einstellungen der Protagonisten übernehmen würden. Vorbild dafür waren lateinamerikanische Telenovelas, die als Beispiele für die Theorie des sozialen Lernens konzipiert waren. Ein „Entwicklungsschub“ zeigte sich aber vor allem in sprunghaft steigenden Zuschauerzahlen und einem reißenden Absatz neuer Fernsehgeräte. Zwischen 1980 und 1985 stieg die Zahl verkaufter Geräte von zwei auf fünf Millionen an.

Bis 1987 produzierte Doordarshan 40 Serien nach dem Strickmuster der Telenovelas und erreichte damit teilweise über 50 Millionen Zuschauer. Die didaktische Komponente ging jedoch zugunsten einer verstärkten Konsumorientierung der Protagonisten zurück, was nicht zuletzt durch das Sponsoring der Serien und die Präsenz von Werbefilmen verstärkt wurde. Somit ist der Siegeszug der Marktwirtschaft in Indien untrennbar mit dem Erfolg der Unterhaltungsserien auf Doordarshan verknüpft und setzte lange vor der Einführung des Privatfernsehens ein.

Ein weiterer bedeutender Einschnitt erfolgte 1991, als die Live-Berichterstattung des zweiten Golfkriegs global den Beginn des transnationalen Fernsehzeitalters einleitete. Auch in Indien wurden die Zuschauer von der Vorstellung erfasst, „live“ am Geschehen partizipieren zu können, und Doordarshan sah sich nun mit der Herausforderung durch das stärker nachrichtenorientierte Kabel- und Satellitenfernsehen konfrontiert. So begann Rupert Murdochs Satellitenunternehmen STAR TV im Jahr 1991 von Hongkong aus auch nach Indien zu senden und wurde dort von Anfang an gut angenommen. Später im Jahr erhielten indische Kabelanbieter ebenfalls Zugang zu den verschiedenen STAR-Programmen, was deren Verbreitung weiter erhöhte.

Anfangs sendete STAR TV nur auf Englisch, doch die Ausdehnung des regionalsprachigen Fernsehens ließ nicht lange auf sich warten. Für die privaten Hindi-Sender leistete etwa ZEE TV Pionierarbeit und war gleichzeitig die treibende Kraft bei der Ausbreitung des Kabelfernsehens in Indien. Die Aufholjagd um Quoten und Werbeeinnahmen hat Doordarshan durch grundlegende Programmumgestaltungen in den Folgejahren gut gemeistert und konnte nicht zuletzt durch eigene Satellitensender in indischen Regionalsprachen neue Publikumsgruppen gewinnen. Laut einer repräsentativen Erhebung im Rahmen des National Readership Survey 2006 (NRS) erreicht das Fernsehen inzwischen 112 Millionen indische Haushalte, wovon 61 Prozent über einen Kabel- oder Satellitenzugang verfügen. Neben STAR, ZEE und Doordarshan gehören auch das südindische SUN-Netzwerk, das Sender in mehreren indischen Sprachen umfasst, sowie Alpha (Marathi und Punjabi) und NDTV (Hindi und Englisch) zu den größten Fernsehunternehmen des Landes.

Unterdessen zeigt der indische Staat erneut einen stärkeren Regulierungswillen zugunsten der nationalen Medienindustrie. So wurde 2003 ein neues Gesetz verabschiedet, wonach ausländische Nachrichtensender, die per Satellit nach Indien ausstrahlen, mehrheitlich in den Besitz indischer Partnerunternehmen überführt werden müssen. Da dies sowohl die redaktionelle als auch die operationale Kontrolle über die Sender beinhaltet, lässt sich die Absicht erkennen, zumindest in diesem Bereich den global fortschreitenden Prozess der „Murdochisierung“ aufzuhalten. Für Rupert Murdoch selbst bedeutete dies, dass er binnen kurzer Zeit einen indischen Partner für die Übernahme der Mehrheitsanteile (74 Prozent) an seinem Nachrichtensender STAR News finden musste und in Gestalt von Aveek Sarkar von der Pressegruppe Anandabazar Patrika aus Westbengalen auch fand. Die großen Presseunternehmen Indiens zeigen grundsätzlich ein ausgeprägtes Interesse am Fernsehen, weitere bedeutende Akteure, die die indische Fernsehlandschaft erfolgreich mitgestalten, sind die mächtige India-Today– sowie die Indian-Express-Gruppe.

Oft unterschätzt: Die indische Presse

Nach wie vor sind die Tageszeitungen in allen Landessprachen der Motor des gegenwärtigen Pressebooms in Indien. Insbesondere das Potenzial der Hindi- und regionalsprachigen Presse wurde lange Zeit vollkommen unterschätzt. Inzwischen lesen in den ländlichen Gebieten 110 Millionen und im urbanen Indien 112 Millionen Menschen regelmäßig Zeitungen oder Magazine. (NRS 2006)

Der Löwenanteil fällt der Hindi-Presse zu, allein die beiden auflagenstärksten Hindi-Tageszeitungen Dainik Jagran und Dainik Bhaskar werden jeweils von mehr als 20 Millionen Inderinnen und Indern gelesen. Neben weiteren Hindi-Zeitungen befinden sich unter den Top Zehn 2006 auch die führenden Telugu-, Malayalam-, Tamil- und Marathi-Tageszeitungen. Erst an elfter Stelle folgt die erfolgreichste englischsprachige Zeitung Times of India mit 7,4 Millionen Lesern.

Die entscheidenden Faktoren für den rasanten Anstieg an Auflagen- und Leserzahlen seit Beginn der 80er Jahre liegen in der regionalen Ausdifferenzierung und Lokalisierung von Zeitungsredaktionen und Inhalten. Vor allem der Hindi- und regionalsprachigen Presse gelang es mit Hilfe der Marktforschung, ihr Wachstumspotenzial in Kleinstädten und ländlichen Regionen zu erkennen und zu realisieren.

Dagegen haben die Magazine nach ihrem schnellen Wachstum in den 90er Jahren seit 2000 deutlich an Popularität eingebüßt, sowohl in den Städten als auch auf dem Land. Laut NRS 2006 ist die Zahl der Magazin-Leser allein seit 2005 von 75 Millionen auf 68 Millionen gesunken, was einem Einbruch von 12 Prozent entspricht. Die größten Auflagen erreichen gegenwärtig Frauenmagazine wie Saras Salil und Grishshobha, die in mehreren indischen Sprachen erscheinen, das politische Magazin India Today (englisch- und hindisprachige Ausgaben), das ausbildungsorientierte Magazin Pratiyogita Darpan (Hindi und Englisch), Reader’s Digest und das Filmmagazin Filmfare (beide Englisch). Erfolgreiche Neuerscheinungen kamen in den letzten Jahren in den Bereichen Sport, Freizeit & Reise, Computertechnologie und Automobil auf den Markt, aber auch Politik, etwa Hard News und Tehelka. Die Vielzahl an qualitativ hochwertigen, politischen Magazinen, ist generell eine Besonderheit der indischen Presselandschaft, neben den bereits genannten genießen insbesondere das Magazin Frontline der englischsprachigen Tageszeitung The Hindu sowie Outlook, das sogar im deutschsprachigen Raum durch die wöchentliche Magazinschau des Perlentaucher vertreten ist, ein besonderes Renommee.

Nach langjährigen Kontroversen sind seit Ende 2002 auch ausländische Direktinvestitionen in den indischen Printmedienmarkt gestattet, allerdings mit starken Einschränkungen. Entsprechend gestaltet sich der erwartete Anstieg an Kooperationen mit ausländischen Unternehmen bislang langsamer als erwartet.

Endlich im Aufwind: UKW-Radio in Indien

Die dritte Erfolgsgeschichte ist zugleich die jüngste. Gerade im Hinblick auf die Einbeziehung ländlicher Regionen und unterprivilegierter Gruppen in das Informationszeitalter weist das Medium Radio in Indien ein enormes Potenzial auf. Dennoch hat der indische Staat die Deregulierung in diesem Bereich so lange hinausgezögert wie in keinem anderen Mediensektor. Die wenigen Sendeplätze, die erstmals 1994 in einigen Metropolen auf den UKW-Frequenzen des staatlichen Radiosenders All-India Radio (AIR) eingeräumt wurden, gingen ausschließlich an privatwirtschaftliche Unternehmen, denen Nachrichtensendungen untersagt wurden.

Einige Zeitungshäuser wie die Times-of-India-Gruppe gehörten auch im Hörfunkbereich zu den Pionieren. Sie benutzten die Studios und technische Ausrüstung von AIR, während die Angestellten des staatlichen Senders darauf achteten, dass sich Times FM oder Radio Midday genau an die Vertragsbedingungen hielten. Erst im Zuge des erwähnten Prasar-Bharati-Gesetzes wurden Ende der 90er Jahre auch Radiolizenzen freigegeben, allerdings war das Vergabeverfahren so aufwendig, dass es nach anfänglicher Begeisterung zu einiger Ernüchterung bei den Interessenten führte.

Dennoch hat sich in den letzten Jahren sehr viel im Radiobereich getan. Zahlreiche private Radiosender, darunter auch einige Satellitensender, sind hinzugekommen und bereichern die Radiolandschaft Indiens ganz entscheidend. Von einer „Wiederauferstehung“ des Radios ist gegenwärtig sogar die Rede, nachdem allein die Zahl der wöchentlichen Hörer von UKW-Radiostationen seit 2005 um ganze 55 Prozent auf 119 Millionen angestiegen ist (NRS 2006). Zu den erfolgreichen UKW-Sendern gehören unter anderem Radio Mirchi (India-Today-Gruppe), India FM, Radio City und Suryan FM. Insgesamt erreicht das Radio in Indien rund 27 Prozent der Bevölkerung und damit mehr Menschen als die Presse.

Erst im November 2006 fruchteten dagegen die langjährigen Bemühungen nicht-gewinnorientierter Organisationen für die Freigabe von Lizenzen für das Projekt des Community Radio Broadcasting (lokaler Hörfunk von und für die Gemeinden), in dem viel Potenzial für die ländliche Bevölkerung Indiens liegt. Bildungsträger, Nichtregierungsorganisationen und andere Freiwilligen-Organisationen sind nun dazu aufgerufen, sich um diese Lizenzen zu bewerben, die Kriterien für deren Vergabe wird das Ministerium für Information und Rundfunk im Laufe des Jahres 2007 bekannt geben.

Ausblick

Neben diesen drei „klassischen“ Kommunikationsmedien sind das Internet und viele weitere Mischformen zwischen neuen und alten Medien entstanden, die nicht mehr so klar zuzuordnen sind. Da es häufig die großen Medienunternehmen des Landes sind, die in diese neuen Bereiche investieren, liegt darin die Gefahr weiterer Konzentrationstendenzen auf dem indischen Medienmarkt. Gleichzeitig eröffnen sich durch die technologische Konvergenz aber auch im Bereich der interaktiven Bildung, Telemedizin und Entwicklungskommunikation neue Chancen. In beide Richtungen, der kommerziellen wie der nicht-gewinnorientierten, wird sich die indische Medienlandschaft weiter ausdifferenzieren und noch stärker an Dynamik gewinnen.

9. Mai 2012 | Veröffentlicht von | Kein Kommentar »
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