Archiv für Schlagwort Wissenschaftspraxis

Die Stanford University Press entwickelt interaktive Publikationsformen. Mit Unterstützung der Andrew W. Mellon Foundation

Am Montag veröffentlichte das Nachrichtenportal der Standford University Libraries die Meldung, dass die Stanford University Press eine Förderung in 1.2 Millionen Dollar von der Andrew W. Mellon Foundation zum Zweck der Entwicklung von interaktiven Publikationsformen für die Digital Humanities und die Computational Social Sciences erhält. (Gabrielle Karampelas: Stanford University Press Awarded $1.2 Million for the Publishing of Interactive Scholarly Works. In: library.stanford.edu, 12.01.2015. Wer wissen möchte, was sich hinter den zweitgenannten Wissenschaftsfeld verbirgt, findet eine gute Beschreibung bei GESIS.)

Ein wichtiger Bestandteil der Entwicklungsarbeit liegt darin, die Brücke zwischen dem traditionellen Publizieren von wissenschaftlichen Monographien und den Ansprüchen bei der mediengemäßen Publikation von mittels Verfahren der digitalen Geisteswissenschaften ermittelten Erkenntnissen zu schlagen. Der Schritt ist sehr wichtig, sind doch die geisteswissenschaftlichen Disziplinen unverändert sehr buchlastig orientiert. Die wissenschaftliche Monographie gilt, so auch eine Einsicht aus den Fu-PusH-Interviews, in vielen Fächern nach wie vor als die anerkannteste und damit für den Reputationserwerb auch relevanteste Publikationsform (Zitat: „Goldstandard“).

Dem gegenüber steht die Notwendigkeit, digital erzeugte Forschungsprozesse und -ergebnisse adäquat abzubilden. Gerade entsprechende interaktive Visualisierungen sind in traditionellen Print- oder E-Book-Varianten kaum darstellbar. Daher veröffentlichen Wissenschaftler solche Daten selbstorganisiert und zumeist an den Verlagen vorbei:

„Currently, individuals and research groups host their digital materials online through their own Web sites, or on various public platforms. “For the most part these hosting models do not share common benchmarks or standards and very few incorporate rigorous peer review processes,” said Dr. Alan Harvey, director of Stanford University Press.“

…weiterlesen »

Wohin strebt die Disziplin der „Digital Humanities“? Zu einem Artikel in der FAZ

In ihrer letzten Ausgabe des Jahres 2014 berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrem Wissenschaftsteil über das Frankfurter eHumanities-Zentrum und nicht nur weil es vermutlich der letzte Artikel zum Thema Digital Humanities des abgelaufenen Jahres war, lohnt sich noch einmal ein Blick auf den Text von Thomas Thiel.

Unter der etwas unklaren Überschrift „Das landschaftliche und das lokale Bild des Denkens“ und dem aufklärenden Untertitel „Das Frankfurter Zentrum für eHumanities zeigt die Fortschritte einer aufstrebenden Disziplin“ beschreibt der Autor ziemlich zutreffend, wo die Praxis der Digitalen Geisteswissenschaften derzeit zu verorten ist. (in: FAZ, 31.12.2014, Seite N4)

Trend 1: Digital-Humanities-Ideen und -Projekte werden gefördert (nicht nur in Frankfurt/Main) und in Zentren gebündelt. Dabei ist, Trend 2, zunächst der (transdisziplinäre) Infrastrukturaufbau die gegenwärtige Entwicklungsaufgabe. In diesen eingeschlossen ist die Entwicklung von (gut nutzbaren, Stichwort: Usability) Bearbeitungswerkzeugen:

„Ziel ist es nun, eine feste Infrastruktur zu schaffen, an die sich die verschiedenen Disziplinen anschließen können, und digitale Arbeitsflächen, vor denen auch der Laie nicht kapituliert.“

…weiterlesen »

5. Januar 2015 | Veröffentlicht von Ben Kaden | Kein Kommentar »
Veröffentlicht unter Allgemein