Archiv für Kategorie Hintergrundinformation

Alles im Fluss! Ein Hoch auf 15 Jahre Grimm-Zentrum

Sicherlich sind einige von Ihnen bereits Nutzer:innen der ersten Stunde und können sich noch gut an die Anfangszeit im Grimm-Zentrum nach der Eröffnung am 12. Oktober 2009 erinnern. Damals setzte ein regelrechter Run auf das lang ersehnte, vom Schweizer Architekten Max Dudler entworfene, so herrlich zentral gelegene neue Hauptgebäude der Universitätsbibliothek ein. Der Hype sprengte alle Erwartungen und stellte Nutzer:innen, aber vor allem auch Planer und Bibliotheksbeschäftigte vor unerwartete Herausforderungen. Ursprünglich auf Grundlage der Anzahl der HU-Angehörigen konzipiert, strömte auch die interessierte Öffentlichkeit in den schmucken Neubau – manche aus bloßer Neugier, viele aber auch, um in zentraler Lage in den frei zugänglichen Beständen zu schmökern. Der große Zulauf war einerseits sehr erfreulich, andererseits mussten wir aber dafür sorgen, dass unsere eigentliche Zielgruppe, die HU-Angehörigen, vor Ort ungestört arbeiten konnte. Dies veranlasste uns zur Einführung der HU-Homezone – des einen Wohl, des anderen Weh -, die sich bis heute bewährt hat. Ein weiteres Problem bestand darin, dass viele Bibliotheksnutzer:innen aufgrund des Platzmangels morgens Plätze für sich und sogar für andere belegten, dann aber zunächst anderen Beschäftigungen nachgingen, um erst später am Tage die Plätze wirklich zu nutzen. Das zwang uns zur Einführung der Pausenregelung, dass Plätze nur für maximal eine Stunde verlassen werden dürfen. Um die Zeit einzustellen, liegen daher an allen Plätzen rote Pausenscheiben aus. Wer hätte gedacht, dass solche Maßnahmen mal in einer Bibliothek nötig werden würden!

Auch unsere Garderobensituation stößt mit Blick auf die Historie vielleicht auf mehr Verständnis. Die Garderobenfächer waren anfangs mit Schlüsseln versehen. Wir stellten jedoch nach kurzer Zeit fest, dass dies häufig zur Dauerbelegung von Fächern durch ein und dieselbe Person führte. Oftmals handelte es sich hierbei gar nicht um Bibliotheksnutzer:innen, sondern um Touristen oder andere Personen des Stadtpublikums, die ihre persönlichen Dinge dort lagern wollten. Kurzerhand musste nachgerüstet werden: Die Fächer im Erdgeschoss sind nunmehr mit der Mensa- bzw. Campuscard verschließbar, während man für die Fächer im Untergeschoss ein eigenes Vorhängeschloss benötigt. Auch dies eine vielleicht zunächst recht skurril anmutende Lösung mit glücklicherweise schnellem und hohem Akzeptanzfaktor, die inzwischen auch in vielen anderen Berliner Bibliotheken Usus ist. Vorhängeschlösser, unsere beliebte BibTasche, Schreibutensilien und viele weitere nützliche Dinge können Sie seit einigen Jahren direkt hinter dem Grimm Café im Automaten erwerben.

Nicht bewährt hingegen hatten sich die vorübergehend eingeführten Buchabholboxen „Jacob“ und „Wilhelm“, an die sich vielleicht einige langjährige Nutzer:innen noch erinnern: Zwei große graue Klötze standen vorübergehend auf der West- und auf der Ostseite im Erdgeschoss. Sie sollten die Buchabholbereiche ersetzen, erwiesen sich jedoch aufgrund ihrer enormen technischen Störanfälligkeit nicht als Erfolgsmodelle und wurden nach einigen Jahren wieder abgebaut – und der Buchabholbereich wieder in Betrieb genommen.

Aber sollte ein 15. Geburtstag Anlass dazu sein, ausschließlich Einschränkungen und Misserfolge Revue passieren zu lassen? Geplagt von den Widrigkeiten des bibliothekarischen Alltags, geht der Blick auf das Positive leider mitunter verloren. Aber der lohnt sich, denn über die letzten 15 Jahre haben wir unsere Services kontinuierlich ausgebaut und in vielen Fällen flexibel auf die Wünsche unserer Nutzer:innen reagiert. Als wir feststellten, dass der Bedarf nach Gruppenarbeit enorm zunahm, widmeten wir kurzerhand zahlreiche Einzelarbeitskabinen im 3. OG zu kleinen Gruppenarbeitsbereichen für bis zu drei Personen um. Die ehemals öffentlichen Lounge-Bereiche über den Kuben im Foyer, die über die Jahre leider durch missbräuchliche Nutzung verunreinigt und verwahrlost waren, gestalteten wir zum zehnjährigen Jubiläum des Grimm-Zentrums zu geschlossenen, nur HU-Angehörigen zugänglichen Bereichen mit kleinen Separées für die Gruppenarbeit um. Die roten Loungemöbel, die in den Anfängen des Grimm-Zentrums charakteristisch für die Innenmöblierung waren, mussten weichen. Der Bereich rechts neben der Lehrbuchsammlung, vom Bibliothekspersonal intern als „Waben“ bezeichnet, wurde ebenfalls umfunktioniert. Dieser Bereich ist nunmehr für die Einzelarbeit bzw. zum Anlesen von Büchern aus der Lehrbuchsammlung gedacht. Last not least wurde anlässlich des zehnten Geburtstages die Zeitungslounge ummöbliert und mit schwarzledernen Sitzflächen versehenen Leseabteilen ausgestattet. Gestaltet wurden diese neuen Bereiche allesamt vom Architekturbüro Dudler, so dass sie sich perfekt in das architektonische Gesamtbild des Grimm-Zentrums einfügen.

An einen Gruppenarbeitsbereich der ganz besonderen Art haben wir von Anfang an gedacht: Unser Eltern-Kind-Bereich im 7. OG bietet Eltern die Möglichkeit, in Begleitung ihrer Kinder vielleicht zwar nicht in Ruhe, aber zumindest in Abgeschiedenheit zu arbeiten. Kindern stehen hier Spielsachen und sogar ein Bällebad zur Verfügung. Auch Schwangere dürfen sich gerne in diesen Bereich zurückziehen. Die Schlüsselkarte dafür gibt es beim Wachschutz.

Kleine „Finanzspritzen“ infolge der Corona-Pandemie ermöglichten uns die Anschaffung von Boxen für die Einzel- und Gruppenarbeit. In den Solo-Boxen kann man an Online-Formaten teilnehmen oder in Ruhe telefonieren. Sechs davon stehen im Erdgeschoss, ganz neu wurden vier weitere auf den oberen Etagen des Grimm-Zentrums verteilt. Zudem ermöglichen sechs Meeting-Boxen, die wir jeweils paarweise im 1., 2. und 4. OG aufgebaut haben, die ungestörte Gruppenarbeit für bis zu vier Personen. Die Boxen sind mit Bildschirmen versehen, die mit den eigenen mobilen Geräten verbunden werden können. Die Arbeitsbereiche sind aktuell über Aushänge reservierbar. Bald wird aber unser neues Raumbuchungstool BibRoomz das Buchen von Boxen, Gruppenarbeitsräumen und technischen Geräten erleichtern. Verknüpft sein wird BibRoomz mit unserem Rauminformationssystem V:Scout, das schon seit den Anfangsjahren Orientierung zu den Servicebereichen und – direkt aus dem Discovery System Primus heraus – zu den Beständen des Grimm-Zentrums bietet und neuerdings auch an unserem Standort Campus Nord verfügbar ist.

Apropos Orientierung! Kennen Sie schon Actionbound? Mit dieser App können Sie das Grimm-Zentrum und alle anderen Bibliotheksstandorte auf eigene Faust erkunden und zum Bibliotheksprofi werden. Bei der Gelegenheit können Sie sich die hier beschriebenen Bereiche gerne selbst anschauen und vielleicht Ihren persönlichen Wohlfühlort entdecken.

Last not least: Wussten Sie, dass Sie sich bei uns iPads ausleihen können, um sich z.B. auf Actionbound-Tour zu begeben oder um vor Ort an Online-Veranstaltungen teilzunehmen? Auch Konferenzkameras, intern „Eulen“ genannt, bieten wir für die Tagesausleihe an.

Wie lang 15 Jahre sind, sieht man nicht zuletzt am Umfang dieses Blogbeitrags. Wir danken Ihnen für die ausdauernde Lektüre, hoffen, dass Sie uns weiterhin die Treue halten, unsere Services gerne nutzen und uns inspirieren mit Ihren Wünschen und Nachfragen. Wir sind für Sie da: Schreiben Sie uns oder geben Sie uns mündlich Feedback* – wir nehmen es uns zu Herzen und werden Ihre Anregungen auch künftig dafür nutzen, unsere Services auszubauen!

Ihre Universitätsbibliothek

*Gerne in den nächsten Wochen auf der Feedbackwand im Foyer des Grimm-Zentrums oder – immer – über die ausliegenden Feedback-Karten.

Neue Meeting- und Solo-Boxen im Grimm-Zentrum!

Es ist soweit: Ab sofort können Sie unsere neuen Meeting- und Solo-Boxen im Grimm-Zentrum in Betrieb nehmen.

Die sechs Solo-Boxen für die Teilnahme an Videokonferenzen befinden sich im Erdgeschoss, jeweils drei auf der Westseite vor der Lehrbuchsammlung und drei auf der Ostseite vor den Abholregalen. Wie der Name sagt, sind die Boxen nur für jeweils eine Person nutzbar. Bringen Sie bitte Ihr eigenes mobiles Gerät mit und machen Sie es sich auf den Hockern bequem. Bis zu maximal zwei Stunden am Stück können Sie die Boxen nutzen. Sollte eine Box frei sein, können Sie gerne auch mal dringende Telefonate darin erledigen. Licht und Lüftung schalten sich automatisch bei Betreten der Kabine ein.

Die Meeting-Boxen sind für die Gruppenarbeit von zwei bis vier Personen vorgesehen und mit Lesebildschirmen ausgestattet, an die Sie Ihre eigenen Geräte anschließen können. Belegen Sie die Kabinen nicht alleine. In den Meeting-Boxen schalten Sie Licht und Lüftung bitte selbst über den Schalter an der Decke an und aus.

Die Boxen sind in erster Linie für HU-Angehörige gedacht und können nur von diesen reserviert werden. Bitte tragen Sie sich hierzu vorab in die Belegungspläne ein, die von außen an den Boxen aushängen. Sollte eine Box mal nicht belegt und nicht reserviert sein, können auch Nicht-HU-Angehörige darin arbeiten.

Weitere Informationen zu den Meeting- und Solo-Boxen finden Sie auf unserer Website.

Wir wünschen Ihnen viel Freude an und frohes Schaffen in diesen neuen Arbeitsbereichen!

Fotos: Ulrike Schenk. Die fotographierten Personen haben der Veröffentlichung zugestimmt.

2. Oktober 2023 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »

Baulärm? Wir bauen für Sie!

Haben Sie sich schon gewundert, warum es aktuell so viele Baustellen im Grimm-Zentrum gibt? Ja, manche mögen vielleicht sofort an die abgesperrten östlichen Lesesaalterrassen, die nicht funktionierenden Rückgabeautomaten und Fahrstühle denken – hier kommt gerade einiges zusammen. Und hier müssen Sie und wir uns leider noch etwas gedulden. Die Technische Abteilung der HU arbeitet mit Hochdruck an der Behebung dieser Baustellen.

Es gibt aber auch gute Nachrichten – gemeint sind hier die Baustellen, wo aktuell Neues für Sie entsteht: In Kürze bieten wir Ihnen hier und sukzessive auch an vielen anderen Standorten der Universitätsbibliothek die Möglichkeit, in unseren neuen, schallisolierten sogenannten Solo-Boxen an Videokonferenzen teilzunehmen und in unseren Meeting-Boxen mit bis zu vier Personen konzentriert in der Gruppe zu arbeiten. Die Solo-Boxen finden Sie im Erdgeschoss, jeweils drei in Richtung Friedrichstraße vor der Lehrbuchsammlung und drei in östlicher Richtung vor dem Buchabholbereich.

Damit Sie die Nutzung der Kabinen planen können, tragen Sie sich bitte vorab in die Reservierungspläne ein, die in Kürze an den Boxen aushängen. Die Belegungspläne werden jeweils für die laufende und kommende Woche ausgehängt. Die Reservierung ist nur HU-Angehörigen vorbehalten. Sind Kabinen nicht reserviert und nicht belegt, stehen sie zur freien Nutzung – auch für Nicht-HU-Angehörige – zur Verfügung. Die maximale Belegungsdauer beträgt für die Meeting-Boxen drei zusammenhängende Stunden pro Person und Tag, für die Solo-Boxen zwei Stunden pro Person und Tag. Die Nutzung der Solo-Boxen ist auf eine Person beschränkt. Die Meeting-Boxen sind ab zwei Personen nutzbar und ausdrücklich nicht für die Einzelnutzung vorgesehen. Die Kabinen werden voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche für die Nutzung freigegeben. Die Nutzungsbedingungen an den anderen UB-Standorten können von denen im Grimm-Zentrum abweichen.

Die Lernboxen sind mit Belüftung, Licht sowie USB-Anschlüssen ausgestattet und bestehen aus nachhaltigen Materialien.

Wir hoffen, die Unannehmlichkeiten halten sich für Sie in Grenzen. Auch an unseren anderen Baustellen arbeiten wir intensiv – dies können wir Ihnen versichern. Viel Spaß bei der Inbetriebnahme!

Über die Bauvorhaben an den anderen Standorten halten wir Sie hier im UB-Blog auf dem Laufenden. Hier schon ein paar Eindrücke von den Bauarbeiten und von den fertigen Boxen:

Fotos: Ulrike Schenk

Grimm-Zentrum: Derzeit keine Buchrückgabe über die Automaten möglich

Leider mussten wir die Buchsortieranlage im Grimm-Zentrum aufgrund präventiver Sicherheitsmaßnahmen vorübergehend außer Betrieb nehmen. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die automatische Buchrückgabe im Foyer. Medien werden üblicherweise direkt von dort aus maschinell in Kästen vorsortiert und fahren dann über die Buchtransportanlage ebenfalls automatisch in die Etage, in die sie gehören. Erst dort erfolgt die Feinsortierung durch das Bibliothekspersonal, das die Bände wieder an ihren jeweiligen Standort zurückstellt.

Die Abschaltung der Anlage hat nun zur Folge, dass wir die Buchrücknahme temporär über die Theke vornehmen müssen. Montags bis freitags von 9:00 bis 19:00 Uhr und samstags von 10:00 bis 18:00 Uhr nehmen wir Ihre Rückgaben gerne entgegen und leihen Ihnen die Bände auf Wunsch und sofern sie nicht vorgemerkt sind dort auch wieder neu aus. Bitte beachten Sie, dass die Wiederausleihe also momentan nur während der genannten Servicezeiten möglich ist.

Um Warteschlangen zu vermeiden, haben wir unseren Personaleinsatz an den Theken verdoppelt, bitten aber um Verständnis, falls Sie doch mal etwas länger anstehen müssen. In Zeiten, in denen die Rückgabetheke nicht besetzt ist, können Sie Ihre Bücher in der dafür aufgestellten Bücherbox platzieren. Die anschließende Rückbuchung durch das Leihstellenpersonal wird Ihnen garantiert.

Wir wissen und bedauern sehr, dass Ihnen hierdurch Unannehmlichkeiten entstehen. Wir arbeiten intensiv an der Behebung der Missstände und danken Ihnen für Ihr Verständnis.

Ihre Universitätsbibliothek

Fotos: Bernhard Ludewig

1. September 2023 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »

Hintergründe zur Schließung der östlichen Lesesaalterrassen im Grimm-Zentrum

Leider erforderte ein Schaden an einem Dachfenster im Grimm-Zentrum oberhalb der östlichen Terrassenlesesäle die Schließung dieses Lesesaalbereichs. Hierdurch fallen 145 Arbeitsplätze weg. Wir bedauern dies sehr und arbeiten intensiv an der Behebung des Schadens. Da wir uns an der HU gerade im Prüfungszeitraum befinden, ist dies besonders schmerzlich, denn jeder nicht zur Verfügung stehende Arbeitsplatz wird vermisst. Um den HU-Angehörigen trotz der Sperrungen angemessene Arbeitsbedingungen während der Prüfungszeit zu ermöglichen, wird in Absprache mit der Leitung der Humboldt-Universität der Zutritt zum Innenbereich der Bibliothek an den Wochenenden 29./30.07. sowie 05./06.08. bis jeweils 19:00 Uhr auf HU-Angehörige beschränkt.

Die HU-Studierenden bitten wir, ihre Campus-Card HU Berlin, die HU-Mitarbeiter:innen ihren Bibliotheksausweis bei Zutritt zum Innenbereich unseren Wachschutzkolleg:innen vorzuzeigen.

Nicht-HU-Angehörigen steht das Grimm-Zentrum ab 19:00 Uhr an den besagten Wochenenden uneingeschränkt offen. Bitte weichen Sie samstags gerne auch auf unsere Zweigbibliotheken aus. Am Sonntag können Sie die benachbarte Staatsbibliothek Unter den Linden oder auch den Standort Potsdamer Straße nutzen.

Der Zutritt zum Foyer des Grimm-Zentrums ist für alle Nutzer:innen während der Öffnungszeiten uneingeschränkt möglich, es können also Medien zurückgegeben und Fernleihbücher abgeholt werden. Bereitgestellte Medien in den Abholregalen im Innenbereich und zurückgelegte Bücher in den Bücherboxen bleiben entsprechend zwei Tage länger liegen.

Wir bitten um Verständnis für die Maßnahmen und bemühen uns schnellstmöglich um Behebung des Schadens.

Eröffnung des Scholarly Makerspace im Grimm-Zentrum

Am 14.11.2022 wird der Scholarly Makerspace als neues Service- und Supportangebot der Universitätsbibliothek für die digitale Werkzeugkompetenz (tool literacy) in der geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschung an der Humboldt-Universität zu Berlin eröffnet. Zu diesem Anlass laden wir Sie herzlich ins Auditorium des Grimm-Zentrums ein. Das Programm beginnt um 10:00 Uhr mit Grußworten des ehemaligen Bibliotheksdirektors und Initiators des Projekts, Prof. Dr. Andreas Degkwitz, des neuen Bibliotheksdirektors, Martin Lee, sowie den Projektbeteiligten Prof. Dr. Torsten Hiltmann (Digital History, Institut für Geschichte) und Prof. Dr. Robert Jäschke (Information Processing and Analytics, Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft). Im Anschluss, sowie um 13:00 und 15:00 Uhr stellen wir den Scholarly Makerspace vor. Dazwischen ist Zeit und Gelegenheit zu ausführlichen Gesprächen und gemeinsamem Experimentieren. Wir freuen uns, Sie an diesem Tag begrüßen zu können und mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

Was ist der Scholarly Makerspace?

Die Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität betreibt im Rahmen des DFG-geförderten Projekts “Future e-Research Support in the Humanities II” in Zusammenarbeit mit den Lehrstühlen für Digital History am Institut für Geschichte und für Information Processing and Analytics am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaften einen prototypischen Scholarly Makerspace für zunächst drei Jahre (2022–25). Ausgehend von der Beobachtung, dass sämtliche Aspekte kultureller Produktion und wissenschaftlicher Prozesse bereits digital remediiert sind und inspiriert von der maker culture und der Idee der Makerspaces, die in einigen Bibliotheken bereits etabliert sind, stellen wir das experimentierende Tüfteln (making) mit Computern und digitalen Artefakten in das Zentrum hermeneutischer und epistemologischer Zugänge. Der Scholarly Makerspace ist dafür ein Lernort, der computergestützte Werkzeuge und Erfahrungen in den Digital Humanities vereint, um gemeinsam mit Forschenden in allen Phasen ihrer Karrieren die Herausforderungen der Digitalität für die Geistes- und Kulturwissenschaften experimentell anzugehen.

Unser Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe bei der Transformation von digital consumers zu digital citizens durch den experimentierenden Erwerb von digitaler tool literacy (verkürzt als Werkzeugkompetenz wiedergegeben), die, im Sinne Johanna Druckers, in zwei Dimensionen gedacht wird. Zum einen geht es um das ganz konkrete Erlernen von Werkzeugen und computergestützten Verfahren: Wie kann ich z.B. ein Korpus von Digitalisaten mit Methoden des distant reading analysieren? Zum anderen wird tool literacy aber mit dem Fokus auf Werkzeuge und Methoden als Gegenstand der Untersuchung weiter gedacht und mit Critical Code Studies und den Science and Technology Studies in Beziehung gesetzt: von der Reflexion über die hermeneutischen und epistemologischen Folgen bestimmter Werkzeuge und Zugänge zu digitalen Daten bis zu den ethischen und ökologischen Folgen.

Angebote und Zielgruppen

Die Zielgruppe des Scholarly Makerspaces sind Lehrende und Forschende der HU in allen Phasen ihrer wissenschaftlichen Karrieren. Es gibt keine Zugangsvoraussetzungen jenseits des Interesses an Digitalität und computationellen Methoden und der Bereitschaft, sich auf Unbekanntes einzulassen.

Der Scholarly Makerspace stellt neben dem Raum 3.D im Grimm-Zentrum Ressourcen wie Dockingstationen für Laptops, Zugänge zu Wissens- und informationstechnischen Serviceinfrastrukturen der HU, wie beispielsweise Rechenleistung am CMS, sowie Wissen und Erfahrungen der Betreiber:innen in verschiedenen offenen und partizipativen Formaten den Nutzer:innen zur Verfügung.

Lageplan im 3. OG des Grimm-Zentrums

Innenansicht des Scholarly Makerspace im Grimm-Zentrum (Foto: Till Grallert)

Ab dem 14.11.2022 wird der Scholarly Makerspace täglich zwischen 10:00 und 14:00 Uhr geöffnet sein. Zunächst wird es eine “Open-door”-Policy geben, nach der jede:r an Digitalität Interessierte einfach hereinschauen, den Raum nutzen und mit uns gemeinsam tüfteln kann. Perspektivisch werden wir diese an zwei Tagen durch offene Sprechstunden ersetzen, bei denen Nutzer:innen uns vorab ihre Nutzungszenarien geschildert haben.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Sophie Eckenstaler, Dr. Till Grallert und Samantha Tirtohusodo

9. November 2022 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »
Veröffentlicht unter Grimm-Zentrum, Hintergrundinformation, Projekt

Unser Rauminformationssystem V:SCOUT ist wieder am Start!

Vielleicht haben Sie es schon vermisst: Nach einer längeren Update-Phase ist unser Rauminformationssystem V:SCOUT wieder verfügbar. V:SCOUT ist unser digitales visuelles Navigations- und Rauminformationssystem, das Sie bei der Orientierung im Grimm-Zentrum unterstützt. Sie wollen wissen, in genau welchem der vielen Freihandregale sich Ihr in Primus gesuchtes Medium befindet? Dann klicken Sie in der Primus-Ergebnisanzeige für Ihr Medium rechts auf den Button „Standort anzeigen“. Es öffnet sich eine zweidimensionale Ansicht der jeweiligen Etage, wo das Buch aufgestellt wurde. Innerhalb des Menüs von V:SCOUT können Sie auch auf eine dreidimensionale Ansicht umschalten, ebenso lässt sich die Ansicht vergrößern und verkleinern.

Im „Menü“ finden Sie unsere einzelnen Servicebereiche. Sie suchen das nächstgelegene WC? Sie wollen wissen, wo sich auf den einzelnen Etagen die Gruppenarbeits- oder Scanräume befinden? Sie sind im Gruppenarbeitsbereich „Humboldthain“ verabredet und waren noch nie dort? V:SCOUT weist Ihnen den Weg! Die Oberfläche von V:SCOUT ist intuitiv bedienbar. Selbstverständlich ist der Zugriff auch über mobile Geräte möglich.

Die folgende Diashow gibt Ihnen Einblicke in die Funktionalitäten von V:SCOUT. Aber gehen Sie am besten selbst auf Entdeckungsreise! Probieren Sie es aus, es macht Spaß, und Sie lernen unser Haus besser kennen – vielleicht entdecken Sie sogar Bereiche, die Sie noch gar nicht kannten.

Viele Wege führen zu V:SCOUT:

Wir freuen uns über Feedback zu V:SCOUT an info@ub.hu-berlin.de

Viel Spaß und viele zielführende Erfahrungen mit V:SCOUT wünscht Ihre Universitätsbibliothek

Unser Jahresbericht 2021 ist online!

Fabelhafte Tiere erscheinen auf und in diesem Jahresbericht. Was hat ein Einhorn mit der Universitätsbibliothek zu tun? In unseren Sammlungen befindet sich das „Theatrum Universale Omnium Animalium Quadrupedum“ – eine Zusammenstellung der Mitte des 18. Jahrhunderts bekannten vierbeinigen Tiere, darunter auch mythische Wesen. Die Gestaltung des vorliegenden Jahresberichts orientiert sich an der Kollektion, die in Zusammenarbeit von HumboldtStore und Universitätsbibliothek entstand. Mehr zu den teils rätselhaften Tieren und der Kollektion erfahren Sie im Beitrag auf S. 36.

Neben der Pandemie gibt es natürlich andere spannende Themen und Projekte, über die wir berichten, wie z. B. in der Rubrik „Im Fokus“ über den ersten Open-Access-Preis an der HU und unsere Bibliothekseinführungen mittels Actionbound.

In der Rubrik „QuerBib“ gibt es u.a. Informationen zum Stand der SAP-Einführung und der digitalen Vernetzung von Universitätssammlungen sowie eine Sammlungsbeschreibung zu unseren Kollegheften.

Im Statistikteil ist deutlich sichtbar, wie coronabedingt die Nutzung einiger Services extrem nach oben geschnellt ist, während andere Angebote Einbrüche zu verzeichnen hatten.

Folgen Sie ganz mutig dem Einhorn und weiteren Tieren durch unseren Jahresbericht und lesen Sie nach, wie die UB durch dieses zweite Corona-Jahr gekommen ist:

https://edoc.hu-berlin.de/handle/18452/25883

Eine fabelhafte Lektüre des Jahresberichts 2021 wünscht Ihnen die Universitätsbibliothek

(Katharina Tollkühn)

Layout: Anna Lukasek
20. September 2022 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »

Lieblingsplatz gesucht? Gefunden!

Zweigbibliothek Campus Nord nach Umbau wieder geöffnet

Nach einer Woche Schließzeit, in der wir mit vereinten Kräften (UB-Mitarbeiter:innen, verschiedene Firmen, Technische Abteilung usw.) die gesamte Bibliothek umgeräumt und mit neuen Möbeln ausgestattet haben, sowie diversen Nacharbeiten in der vergangenen Woche präsentiert sich die Zweigbibliothek Campus Nord mit neuer Ausstattung.

Es stehen jetzt zahlreiche neue Tische mit Steckdosen zur Verfügung, zum Teil auch mit Sichtschutz. An vielen Plätzen können zusätzliche Lesebildschirme genutzt werden, an denen der eigene Laptop angeschlossen werden kann.

Im 1. OG haben wir einen neuen großen Lesesaal mit 41 Plätzen eingerichtet – hier gibt es Sitzplätze unten oder auf der oberen Galerie mit schönem Ausblick. Und im Erdgeschoss gibt es gemütliche Loungebereiche zum Entspannen.

Wir sind auch noch nicht fertig – im Lauf des Jahres wird es weitere Veränderungen in der Zweigbibliothek geben. Bleiben Sie neugierig!

Ihre Zweigbibliothek Campus Nord

22. März 2022 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »

Hackathon am 15.03.2022 zur Rettung von digitalem Kulturerbe der Ukraine

Das DFG-Projekt “Future e-Research Support in the Humanities” wird am 15.03.2022 einen offenen Hackathon zur Rettung von digitalem Kulturerbe der Ukraine veranstalten. Hintergrund ist der aktuelle Überfall Russlands auf die Ukraine, bei dem neben Menschenleben, Infrastruktur und dem materiellen Kulturerbe auch das digital(isiert)e Kulturerbe bedroht ist. Dafür wollen wir uns die Workflows der großartigen Initiative “Save Ukranian Cultural Heritage Online” (SUCHO), die innerhalb von nur wenigen Tagen von einer globalen Community an Freiwilligen aufgebaut wurde und nun bereits mehr als 1000 Beiträger_innen umfasst, anschauen und in die Tat umsetzen. Das Ziel ist zum einen, konkret daran mitzuwirken, Kriegsschäden vom digitalen Kulturerbe der Ukraine abzuwenden und damit einen Beitrag zur Erhaltung der Digital Commons im Sinne der CARE Prinzipien zu leisten. Zum anderen wollen wir an diesem konkreten Beispiel einige der für die digitale Geschichte der Gegenwart zentralen Tools und Workflows für die Datenerhebung und -sicherung kennenlernen. Konkret geht es hierbei darum, Webarchive mit der Hilfe von Browsertrix, WebRecorder und Internet Archive zu erstellen. Dabei werden Docker, Kommandozeile, Regex, SFTP und vieles mehr zum Einsatz kommen, aber auch manuelles Durchklicken von Webseiten, Grundsätze der OpSec und vieles mehr.

Wir, das sind Sophie Eckenstaler und Till Grallert, die seit Mitte Februar am neuen DFG-Projekt “Future e-Research Support in the Humanities” arbeiten mit dem Ziel, einen Scholarly Makerspace an der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität aufzubauen. Das von der Universitätsbibliothek der HU Berlin und den Professuren für Digital History und Information Processing and Analytics der Philosophischen Fakultät getragene Projekt wird, angelehnt an die Idee der Makerspaces, dort einen offenen Raum, Werkzeuge und Wissen zur Verfügung stellen, um gemeinsam mit Forschenden aller Statusgruppen die Herausforderungen der Digitalität für die Geistes- und Sozialwissenschaften experimentell anzugehen. Im Zentrum steht dabei die Erarbeitung von tool literacy, die in zwei Dimensionen gedacht wird: Zum einen geht es um das ganz konkrete Erlernen von Werkzeugen und computationellen Verfahren. Zum anderen wird tool literacy aber mit dem Fokus auf Werkzeuge und Methoden als Gegenstand der Untersuchung weitergedacht und mit den Critical Data Studies und Science and Technology Studies in Beziehung gesetzt. Der Hackathon soll damit auch eine kleine Initialveranstaltung für unser Projekt sein. 

Teilnehmer_innen müssen neben einem Laptop nur die Bereitschaft mitbringen, sich auf den Hackathon einzulassen sowie den Mut, unbekanntes Gelände zu betreten. Für jede Fähigkeit gibt es Aufgaben und in der Gruppe werden alle gebraucht. Russisch- und Ukrainischkenntnisse sind nicht notwendig, aber für die Identifizierung von Webseiten und Qualitätskontrolle wären sie hilfreich.

Um Zugang zu den Ressourcen wie z.B. Linklisten, Slackchannel, SFTP uploads etc. zu bekommen, bitten wir alle Teilnehmer_innen (aber auch diejenigen, die nicht am Hackathon teilnehmen können), sich unter https://www.sucho.org/ als Freiwillige anzumelden.
Da der Raum für den Makerspace noch nicht fertiggestellt ist, wird der Hackathon in den Räumen des Lehrstuhls für Digital History stattfinden. Wegen der weiterhin andauernden Covid–19-Pandemie wird das 2G-Modell mit Maske gelten.

  • Termin: Dienstag, 15.03.2022, 9:30 – 16:00 Uhr
  • Raum: Friedrichstrasse 191, Raum 5008
  • Mitbringen: Interesse, einen Laptop und, wenn vorhanden, große Festplatten
  • Anmeldung: nicht notwendig, aber Sie helfen uns bei der Planung, wenn Sie uns eine kurze Email an till.grallert@hu-berlin.de senden.

Wir freuen uns auf Sie und verbleiben mit herzlichen Grüßen

Sophie Eckenstaler und Till Grallert

10. März 2022 | Veröffentlicht von Dr. Ulrike Schenk | Kein Kommentar »
Veröffentlicht unter Hintergrundinformation, Projekt, Veranstaltung