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Das Vermaschen der Worte: Über Lexpionage und die Frage der passenden Benennung

Eine Notiz von Ben Kaden (@bkaden)

Wer im Gegenwartsdiskurs aktiv unterwegs ist, stößt mehr als gelegentlich auf die Herausforderung, für ein neues Phänomen eine treffende Benennung zu finden. „Enhanced Publication“ ist ein Vorzeigebeispiel.

Der Kanadier Paul McFedries trägt seit 1996 auf der Seite Wordspy.com Neuworte zusammen. Diese Tätigkeit nennt Lexpionage. Dank der Laufzeit von der mittleren Frühphase der Popularisierung des WWW bis zur heutigen digitalen Allseitsdurchdringung kann man anhand seiner Sammlung sehr schön die kulturelle Entwicklung unter dem Einfluss des Internets rekonstruieren. Das erste Wort bei Wordspy.com war allerdings wenig technisch dafür sehr passend: Logophilia (frühester Nachweis: Michel Foucault, 1970, Wordspy.com, 02.01.1996) Neun Tage später wies die Seite dann auf den Ausdruck Netspeak hin:

„The words, idioms, and pecularities of spelling and grammar that are characteristic of online documents and communication.“ (ebd. 11.01.1996)

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23. Oktober 2014 | Veröffentlicht von Ben Kaden | Kein Kommentar »
Veröffentlicht unter Terminologisches