-Medienpraktiken und Frauenbilder im Wandel-
Neuerscheinung von Fritzi-Marie Titzmann
Abstract
In Indien wirft das Thema Eheschließung Fragen individueller und kultureller Identität im Spannungsfeld von gesellschaftlichem Wandel und Kontinuität auf. Am rasant wachsenden indischen Online-Heiratsmarkt lassen sich diese Fragen besonders eindrücklich im Zusammenhang mit der Medienentwicklung diskutieren. Die Autorin beschreibt die gleichzeitig global ausgerichteten, aber als ‚indisch‘ konnotierten Online-Heiratsmärkte und zeigt, wie sich diese in die Ausdifferenzierungsprozesse der indischen und transnationalen Medienlandschaft einfügen. In einem zweiten Schritt stellt sie Konzepte von Weiblichkeit und Ehe vor, die diese Portale transportieren, und analysiert den Umgang der Nutzerinnen mit den Erwartungen und Rollenklischees, die Familie und Gesellschaft an sie herantragen.
Weitere Informationen zu dieser Neuerscheinung finden Sie auf der Verlagsseite unter: http://www.frank-timme.de/verlag/verlagsprogramm/buch/suchbegriff/Titzmann/verlagsprogramm/fritzi-marie-titzmann-der-indische-online-heiratsmarkt/backPID/suche.html?sword=Titzmann
The Indian Online Matrimonial Market
von Fritzi-Marie Titzmann
Abstract
Indian matrimonial websites, as a new and popular medium for seeking marriage partners, have millions of users and have become increasingly important in India’s marriage market as of the late 1990s. Despite their traditional approach, evident in their structure and design, these online spaces nevertheless reflect new dimensions of media usage and choice of partners. They show the active intervention of people in their own future planning. By assuming a basic connection between the growing media access and profound changes within contemporary Indian society, this article links media-based changes in matchmaking to an overall social change in post-liberalization India. With new lifestyles and social realities, notions regarding marriage, love, and gender roles are gradually being reworked. The analysis of the online matrimonial market and how it has been appropriated, offers remarkable insights into these dimensions of social change. Ninety percent of India’s marriages are still termed as ‘arranged,’ as opposed to the category of ‘love marriage.’ But the varied ways in which many young Indians engage with matrimonial media show that this dichotomy of terms needs urgent revision. Increasing social, physical, and media mobilities serve in manifold ways as a key factor in social change, particularly with regard to women and marriage. The pervasive gender image of the “New Indian Woman” is an influential role model in online representations as well as in personal narratives. She combines a modern lifestyle with cultural rootedness and makes way for new forms of subjectivity and agency. In the context of changing patterns and concepts, the ideological difference between agency and choice with regard to decision-making in matchmaking emerges as another crucial point for discussion. While agency emphasizes the capacity to act, choice is connoted by a consumerist viewpoint. But the explicitly new aspect about a medialised marriage market is the progressively interactive nature of online matrimonial media.
Der Artikel ist im Asian Journal for Women´s Studies (AJWS), Vol. 19, No. 4 (2013) erschienen.
Hetze im Netz
In Pakistan werden Frauen über soziale Netzwerke im Internet angefeindet und belästigt, zugleich aber finden Aktivistinnen hier neue Wege des Engagements.
Informationen von Marcus Michaelsen
Lesen Sie den vollständigen Artikel unter:
12.03.2013 – Nicht nur autoritäre Staaten, sondern auch westliche Unternehmen spielen eine wesentliche Rolle bei der Unterdrückung kritischer Stimmen und unerwünschter Informationen im Internet. Der Bericht über die „Feinde des Internets“, den Reporter ohne Grenzen zum Welttag gegen Internetzensur am 12. März veröffentlicht, geht deshalb in diesem Jahr sowohl auf Staaten als auch auf Unternehmen ein.
Autoritäre Regierungen setzen zunehmend komplexe Technik ein, um unliebsame Webseiten zu blockieren oder um kritische Journalisten und Blogger auszuforschen und zu verfolgen. Oft sind es westliche Anbieter von Sicherheitstechnologie, die die nötige Überwachungsinfrastruktur liefern oder billigend in Kauf nehmen, dass ihre Produkte in die Hände notorischer Menschenrechtsverletzer geraten.
„Der Einsatz solcher Technologien ist schon unter strenger rechtsstaatlicher Aufsicht umstritten“, sagte ROG-Vorstandsmitglied Matthias Spielkamp in Berlin. „In den Händen autoritärer Regime verwandeln sie sich in digitale Waffen.“ Die Europäische Union und die USA haben mittlerweile den Export von Soft- und Hardware zur Internetüberwachung nach Syrien und in den Iran verboten. Doch das ist zu wenig.
„Sanktionen gegen Krisenstaaten wie Syrien sind richtig, greifen aber zu kurz“, sagte Spielkamp. „Reporter ohne Grenzen fordert die EU-Staaten auf, den Export von Zensur- und Überwachungstechnik generell zu kontrollieren.“ Gleiches gelte für die USA. So sollten diese Technologien in das Wassenaar-Abkommen über Exportkontrollen für konventionelle Waffen und Dual-Use-Güter und -Technologien aufgenommen werden.
FEINDE DES INTERNETS: FÜNF STAATEN
Der diesjährige Bericht hebt fünf Staaten hervor: SYRIEN, CHINA, IRAN, BAHRAIN und VIETNAM – die wichtigsten, aber keineswegs die einzigen Feinde des Internets. Die Regierungen dieser Länder überwachen mit Hilfe von Späh- und Zensurtechnologie gezielt Journalisten und Medien. Damit sind sie verantwortlich für schwere Verstöße gegen die Presse- und Informationsfreiheit und andere Menschenrechte.
In CHINA etwa werden Web-Anrufe mit der lokalen Version von Skype automatisch auf Schlüsselwörter gefiltert und unter Umständen blockiert oder mitgeschnitten. 69 Blogger und Online-Aktivisten sitzen dort zurzeit im Gefängnis. Auch Telefone und E-Mail-Verkehr ausländischer Korrespondenten werden überwacht. Der IRAN treibt seit September den Plan voran, ein vollständig überwachtes und zensiertes „nationales Internet“ zu schaffen. Selbst Journalisten, die Präsident Mahmud Ahmadinedschad unterstützen, geraten zunehmend zwischen die Fronten eines innenpolitischen Machtkampfs. Der Golfstaat BAHRAIN hat offenbar die Computer von Oppositionellen und Dissidenten mit Trojanern infiziert, die E-Mails mitlesen, Internet-Telefonate abhören und sogar auf die eingebaute Kamera zugreifen können.
Auch in demokratischen Staaten wächst die Bereitschaft, im Namen der Bekämpfung von Online-Kriminalität die Informationsfreiheit im Internet einzuschränken. So wirbt die Regierung der NIEDERLANDE für ein Gesetz, das der Polizei weitreichende Befugnisse geben würde, Computer online zu durchsuchen und Daten zu löschen – sogar im Ausland. In den USA wurde im April 2012 in letzter Minute ein Vorhaben gestoppt, das die Weitergabe umfangreicher Nutzerdaten erlaubt hätte; eine überarbeitete Fassung könnte schon im Frühjahr im Kongress beraten werden.
Mit solchen Vorhaben spielen demokratische Staaten autoritären Regimen in die Hände, die mit den gleichen Argumenten Kritik an ihren eigenen Überwachungsregimen zurückweisen.
FEINDE DES INTERNETS: FÜNF UNTERNEHMEN
Zu den Feinden des Internets zählt der Bericht auch die IT-Sicherheitsfirmen GAMMA INTERNATIONAL (UK/Deutschland), TROVICOR (Deutschland), HACKING TEAM (Italien), AMESYS (Frankreich) und BLUE COAT (USA). Mit Produkten dieser Firmen spüren autoritäre Regime kritische Journalisten auf, nehmen sie fest und blockieren ihre Webseiten. Die Anbieter verkaufen ihre Software entweder selbst an solche Regierungen und nehmen Übergriffe damit in Kauf, oder sie haben es versäumt, den Export ihrer Software so zu kontrollieren, dass Missbrauch ausgeschlossen ist.
Immer wieder berichten Journalisten und Dissidenten aus autoritär regierten Staaten, dass sie in Verhören mit Protokollen ihrer vertraulichen Skype-Telefonate, E-Mails oder SMS-Nachrichten konfrontiert wurden. Recherchen von Journalisten und Bürgerrechtlern zufolge ist etwa in Ländern wie Syrien, Bahrain oder Libyen Überwachungstechnologie eingesetzt worden, die von westlichen Herstellern stammt.
Die Produkte mancher Hersteller (darunter Blue Coat und Amesys) sind zur flächendeckenden Überwachung des Internets geeignet. Auf diese Weise können etwa Nutzerprofile erstellt werden oder es lässt sich der Zugang zu bestimmten Webseiten oder die Suche nach einzelnen Stichwörtern blockieren. Die andere Art von Programmen (etwa von Gamma oder Hacking Team) zielt darauf, mit Hilfe sogenannter Staatstrojaner einzelne Journalisten, Blogger oder Dissidenten gezielt zu überwachen, indem die Programme etwa auf Festplatten zugreifen, Passwörter ausspionieren, E-Mails mitlesen und verschlüsselte Internettelefonate mithören. Auf diese Weise können autoritäre Regime Journalisten aushorchen, ihre Informanten aufspüren und so eine freie Berichterstattung behindern.
INTERVIEWANGEBOTE
Houssam Aldeen, syrischer Journalist im Exil (spricht Englisch und Arabisch): Houssam Aldeen, ehemaliger Theaterregisseur, hat in seiner Heimat Syrien als freier Journalist gearbeitet. Als Producer und Stringer war er Kontaktmann, ortskundiger Assistent und Übersetzer für ausländische Journalisten. Zusammen mit westlichen Filmteams hat er Dokumentarfilme über soziale Missstände in Syrien gedreht, vor allem über die Lage der irakischen Flüchtlinge. Er wurde fünfmal festgenommen und arbeitete zuletzt nur noch im Untergrund, bevor er schließlich ins Ausland floh. Seit November 2012 lebt er in Deutschland.
Soheil Asefi, iranischer Journalist im Exil (spricht Englisch und Persisch): Soheil Asefi hat im Iran zehn Jahre lang in großen Medienunternehmen gearbeitet, unter anderem für Tageszeitungen wie Yaas-No, Shargh und die Internetzeitung Roozonline. 2007 wurde er wegen Manipulation der öffentlichen Meinung angeklagt und saß einige Monate im Gefängnis, bevor er gegen Kaution freigelassen wurde. Auf Einladung der Stadt Nürnberg kam er dank des Projekts „Writers in Exile“ des deutschen P.E.N.-Zentrums Ende 2008 nach Deutschland. Seitdem hat er immer wieder für deutsche Zeitungen geschrieben. Mittlerweile lebt er in Berlin im Exil.
TWITTER-KAMPAGNE #writinghelps
Am 12. März geht www.writinghelps.com online, eine ROG-Kampagne für Meinungsfreiheit im Internet. Auf der Website wird eine Onlinezeitung aus allem entstehen, was Nutzer unter dem Hashtag #writinghelps auf Twitter schreiben. So schaffen sie gemeinsam eine Zeitung, die unzensiert alles enthält, was Menschen auf aller Welt und in allen Sprachen bewegt.
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN
– Internationale ROG-Seite mit dem vollständigen Bericht „Feinde des Internets 2013“ (auf Englisch/Französisch): http://surveillance.rsf.org/en/
– Frühere Berichte über die Feinde des Internets: http://bit.ly/ymh2sd
– Hintergrundpapier zur OECD-Beschwerde gegen Trovicor und Gamma: http://bit.ly/X2eb6p
– ROG-Positionspapier zum Export europäischer Überwachungstechnologien: http://bit.ly/VLQj8E
The e-Diasporas Atlas is a unique experiment in research on diasporas as well as in publishing, a first in the restitution of scientific findings and their presentation. Historically, the emergence of e-diasporas occurred in tandem with the diffusion of the Internet and the development of multiple online public services. At the end of the 1990s, a number of institutions joined forces with the new ‘e’-technologies (e-administration, e-democracy, e-education, e-healthcare, e-culture, e-tourism), which gave rise to the first presence on the Web of associations run by migrant populations. If the earliest websites were produced by IT professionals, we soon saw the diffusion of the Web in all of the diasporic communities and at all levels. The last ten years witnessed the use of both Webs 1.0 and 2.0 in these communities as well as the widespread appropriation of the various social-networking platforms (Facebook, Twitter, LinkedIn, etc.). These new communication and organization practices have produced a vast, moving e-corpus, whose exploration, analysis and archiving have never before been attempted. The outcome of the efforts of more than 80 researchers worldwide, the e-Diasporas Atlas is the first of its kind, with some 8,000 migrant websites archived and observed in their interactions.
You find the e-Diasporas Atlas under this link: http://www.e-diasporas.fr/index.html#top
Especially interesting in context with this blog are the following working papers:
Cyber-Hindutva: Hindu nationalism, the diaspora and the Web
By Ingrid Therwath (Find abstract and paper under: http://www.e-diasporas.fr/wp/therwath.html)
Sikh Narratives: An Analysis of Virtual Diaspora Networks
By Priya Kumar (Find abstract and paper under: http://www.e-diasporas.fr/wp/kumar-sikh.html)
Transnational Tamil Networks: Mapping Engagement Opportunities on the Web
By Priya Kumar (Find abstract and paper under: http://www.e-diasporas.fr/wp/kumar-tamil.html)
Overview of research on the Indian e-diaspora
By Éric Leclerc (Find abstract and paper under: http://www.e-diasporas.fr/wp/leclerc.html)
Indian migrants of Kerala in the Web
By Marie Percot & Philippe Venier (Find abstract and paper under: http://www.e-diasporas.fr/wp/kerala.html)
Exploring migrant Indian real-estate on the Web
By Aurélie Varrel (Find abstract and paper under: http://www.e-diasporas.fr/wp/varrel.html)
Nepalese diasporic websites, signs and conditions of a diaspora in the making?
By Tristan Bruslé (Find abstract and paper under: http://www.e-diasporas.fr/wp/brusle.html)
South Asianism: Web activisim and identity politics
By Anouck Carsignol (Find abstract and paper under: http://www.e-diasporas.fr/wp/carsignol.html)
Discovering the Zoroastrian e-diaspora
By David Knaute (Find abstract and paper under: http://www.e-diasporas.fr/wp/knaute.html)
Wie man auch im ländlichen Bangladesch an eine Internetverbindung kommt, zeigt Farid Hossains Bericht in der Jakarta Post vom 02. November 2012, der unter folgendem Link abrufbar ist: http://www.thejakartapost.com/news/2012/11/02/internet-rolls-bangladesh-villages-a-bike.html
Hier sehen Sie eine Auswahl von Postern und Plakaten, die im Rahmen der (Forschungs-) Seminare im Querschnittsbereich Medialität und Intermedialität in den Gesellschaften Asiens und Afrikas entstanden sind.
Wintersemester 2012 / 2013
Forschungsseminar „Medien und Moderne: Kommunikativer und sozialer Wandel in Südasien und Südostasien“
Casuscelli_Nunzia_Die visuelle Darstellung der Kathoeys und gays in den thailändischen Medien
Damm_Katrin_Thailändisches Fernsehen in Laos
Federl_Aneta_Medienkunst in Indien
Gasch_Judith_Satyamev Jayate – Akteur oder ‚actor‘ des sozialen Wandels
Kern_Luise_Medienpolitik, Mediennutzung und Medienwandel in Vietnam
Koschorreck_Dhanya_Fee_Medien im ländlichen Kontext
Legaspi Vanessa_Nation Branding_Das Branding von Ländern und Städten
Lüder_Stefan_Printmedien in ländlichen Regionen des Himalayas als Katalysator sozialen Wandels
Nguyen_Dominique_Pressefreiheit und Medienwandel in Myanmar
Roloff_Paul_Gesellschaft und neue Medien in der sozialistischen Republik Vietnam
Wintersemester 2011 / 2012
Seminar „Nation Branding, Soft Power und Public Diplomacy“
De Meo_Lola Rugghia_Nation Branding with Sports
Bürkl_Jasmin_Hindunationalismus in Indien
Kuhnt_Jacqueline_Destination Branding_Am Beispiel Incredible India
Forschungsseminar „Medialisierungsprozesse und sozialer Wandel im Vergleich: Die Beispiele Malaysia und Indien“
Arlt_Silvia_Culture Jamming_Kunst und Kritik
Brunner_Eileen_Warum Widerstand so wichtig ist
Brücker_Marlene_Die Palmöl-Debatte in malaysischen Medien
Andrejkovits_Jan _Medialisierung im Buddhismus
Martin_Otto_indischer_Comic_Poster
Radue__Melanie_Die Rolle des Internets bei sozialen Bewegungen
Muenker_Lukas_Saffronizing India – Media and the BJP
Radloff_Franziska_Der Einsatz von Umweltaktivisten wie Vandana Shiva gegen die Wasserprivatisierung
Hernandez_Jessica_(Un)Anticipated effects of the spectacle of terror Mumbai 2008
Ein Interview moderiert von Katrin Göring-Eckardt aus der Zeit Online mit Frank Schirrmacher und Giovanni di Lorenzo zu den Themen: Warum wirken die Medien in ihrem Urteil oft so konformistisch? Lassen sich Journalisten und Politiker von der Macht des Internets treiben? Sind die Piraten gut oder schlecht? Und welche Verantwortung trägt die Generation „Babyboomer“, zu der auch Frank Schirrmacher und Giovanni di Lorenzo gehören?
- Seite 1 Am Medienpranger
- Seite 2 „Wir brauchen gewissermaßen eine digitale Alphabetisierung“
- Seite 3 „Ihre Zeitung hat Sarrazin sehr viel Raum gegeben“
- Seite 4 „Jeder Mensch ist heute ein Medium“
- Seite 5 „Ich finde es gut, wenn Frauen bei uns Karriere machen“
- Seite 6 „Das Hauptanliegen ist, wenig Angriffsfläche zu bieten“
Das ganze Interview finden Sie unter:
http://www.zeit.de/2012/22/DOS-Interview-Schirrmacher