Im Fokus: HU-Cloud / OpenStack

Auf Basis der Open-Source-Software OpenStack soll im kommenden Jahr ein Dienst entstehen, der es DV-Verantwortlichen ermöglicht, komplette virtuelle IT-Infrastrukturen per Mausklick in Selbstbedienung zu erzeugen und zu verwalten.

Bereits seit 2013 beschreitet der CMS den Weg zu einer neuen Virtualisierung. Nach einer Evaluierungsphase fiel der Entschluss, uns von der klassischen Virtualisierung, die vor allem virtuelle Rechenleistung (sogenannte virtuelle Maschinen) anbietet, weg zu entwickeln und stattdessen eine private Cloud-Lösung anzustreben. Eine Cloud-Lösung vereint virtuelle Rechenleistung, virtuelle Netzwerke und Speicheranbindung. Diese Technologie ermöglicht Dienstanbietern in der Zukunft, direkt mit ihrer Dienstleistung zu starten, ohne sich vorher Gedanken über Stellfläche in einem Serverraum, Serverhardware, Netzwerkanschlüsse oder eine Speicheranbindung zu machen.
Um die volle Hoheit über alle Daten zu behalten, möchte der CMS den Bedarf an virtueller Infrastruktur mit einer privaten Cloud-Lösung in den Serverräumen des CMS auf Basis der Open-Source-Software OpenStack decken. Sie hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der besten Lösungen für den Betrieb privater Clouds entwickelt und stellt eine echte Alternative zu kommerziellen öffentlichen Cloud-Anbietern dar, die ähnliche Dienste in ihren eigenen Serverräumen anbieten.
Die große Herausforderung des Projektes besteht einerseits in der Komplexität der eingesetzten Software und andererseits darin, mit der rasanten Entwicklung der Cloud-Technologien mitzuhalten. Hierbei gilt es einerseits Kontinuität zu schaffen, da die in der HU-Cloud betriebenen Dienste jederzeit zuverlässig ausgeliefert werden müssen. Andererseits müssen im Hintergrund dennoch große technische Sprünge und völlig neue Entwicklungspfade realisiert werden, von denen die Nutzer der Dienste nichts bemerken. Stellen Sie sich einfach vor, Sie fahren mit Ihrem Auto mit 100 km/h über die Autobahn und wir erneuern den Straßenbelag, ohne dass Sie es merken.
Wir haben die lange Testphase genutzt, um Erfahrung mit dem System zu sammeln. Zusätzlich sind in den vergangenen zwei Jahren die ersten produktiven Pilotanwendungen hinzugekommen. Allen voran nutzt die HU-Box die HU-Cloud. Auch die Universitätsbibliothek virtualisiert einen kleinen Teil der Infrastruktur rund um ihr Onlineangebot und einige Forscher der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät nutzen die HU-Cloud schon als Basis für Anwendungen aus dem Bereich der Computerlinguistik.
Der nächste große Entwicklungsschritt ist für kommendes Jahr geplant. Innerhalb des Kalenderjahres 2018 soll aus dem bisher internen Projekt ein vollwertiger CMS-Dienst werden. Dafür wird im Hintergrund an Konzepten für Nutzermanagement, dem Lebenszyklus von Projekten, Kostenbeteiligungsmodellen und einer vollständigen Dienstbeschreibung gearbeitet. Der Bedarf für eine solche Lösung scheint riesig, schon jetzt nutzen Kollegen im CMS die HU-Cloud, um neue Lösungen auszuprobieren, für die die Hardware fehlt. An den Einrichtungen der HU erwarten wir eine rege Nutzung. Zum Beispiel können so völlig neue Projekte flexibel und dynamisch entstehen und evaluiert werden, bevor teure Anschaffungen dafür getätigt werden müssen. Und auch außerhalb der HU zeigt sich reges Interesse. Erste Schritte zur Kooperation mit anderen Universitäten im Raum Berlin-Brandenburg sind bereits auf dem Weg.
Wir erhoffen uns von der HU-Cloud durch die Verteilung virtueller Infrastruktur eine bessere Ausnutzung unserer Hardware und eine Entlastung für Administratoren. Durch die einfache Verfügbarkeit wollen wir die vielen Ideen zum Einsatz neuer Technologien rund um Lehre, Forschung und Verwaltung innerhalb der Universität befördern und ihnen den Weg ebnen.

Ansprechpartner:
Karl-Heinz Preuß | karl-heinz.preuss@cms.hu-berlin.de
Malte Schmidt | mschmidt@cms.hu-berlin.de

1. März 2018 | Veröffentlicht von cmsredakteur
Veröffentlicht unter CMS-Jahresbroschüre 2017/18

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