Projekte

Forschungs- und Entwicklungsprojekte am CMS

Der CMS ist der IT-Dienstleister der HU. Er versteht sich darüber hinaus als Partner von Forschung und Lehre. Entsprechend engagiert er sich in Forschungsprojekten mit HU-Instituten und externen Forschungseinrichtungen.

SFB 1412 Register: Situationelle und funktionale Aspekte sprachlichen Wissens
Der Sonderforschungsbereich 1412 untersucht Aspekte des Registerwissens von Sprecherinnen und Sprechern einer Sprache. Kompetente Sprecherinnen und Sprecher können ihr sprachliches Handeln auf jeder Ebene an die jeweilige Situation anpassen: Sie wissen beispielsweise, dass „sauer“ in anderen Situationen angemessener ist als „verärgert“, dass mit einem Kind in weniger komplexen Sätzen gesprochen wird als in einer wissenschaftlichen Veranstaltung. Die Forschungsfragen des SFB sind demnach u. a.: Worin besteht Registerwissen? Wie kann man Alternativen ermitteln und beschreiben? Welche Situationsparameter spielen eine Rolle? Der SFB untersucht diese Fragen anhand von vielen Phänomenen auf allen sprachlichen Ebenen in unterschiedlichen Sprachen und Sprachstufen. Der CMS ist zusammen mit dem Institut für deutsche Sprache und Linguistik der Humboldt-Universität am INF-Projekt des SFB beteiligt. Das INF-Projekt wird die Sammlung, Verarbeitung, Analyse, Kuratierung und Speicherung von Daten unterstützen, um die Daten des SFB in nützliche Ressourcen zu verwandeln. Es ist in erster Linie als ein Infrastruktur- und Dienstleistungsprojekt konzipiert, aber die Infrastruktur- und Dienstleistungsbedürfnisse können nicht ohne substantielle Forschung in den relevanten Bereichen angegangen werden.

Callidus
Das Forschungsprojekt CALLIDUS will wissenschaftlich untersuchen, ob Wortschatzarbeit auf Basis eines tief annotierten elektronischen Textkorpus‘ effektiver als die traditionelle Wortschatzarbeit im Lateinunterricht sein kann.
Der CMS, die Fachdidaktik Latein und die Korpuslinguistik der HU kooperieren in dem Projekt.
Der CMS entwickelt dafür die Software „Machina Callida“ und will Erkenntnisse über die computergestützte Auswertung von Daten und über maschinelles Lernen gewinnen.

LAUDATIO
LAUDATIO ist ein Open-Access-Forschungsdaten-Repository für historische Korpora. Das Projekt wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert und hat sich in den Folgejahren zu einem etablierten Angebot weiterentwickelt. Alle Korpora sind frei unter einer Creative-Commons-Lizenz verfügbar, und die Software selbst ist unter einer Open-Source-Lizenz verfügbar.
Projektpartner sind das Institut für deutsche Sprache und Linguistik der Humboldt-Universität zu Berlin und die französische Forschungseinrichtung INRIA.
Der CMS konzipierte dabei die zugrunde liegende technische Architektur, entwickelt die Software und betreibt das Repositorium bzw. sichert die Datennachhaltigkeit.

FDNext
Das Projekt FDNext wird von der DFG gefördert. Es zielt auf die kooperative Erarbeitung von Handreichungen, Modellen, Werkzeugen und Best Practices zum Forschungsdatenmanagement (FDM). Das Verbundprojekt entwickelt dabei die Ergebnisse des BMBF-Projekts FDMentor weiter und ergänzt diese inhaltlich.
Der CMS koordiniert das Projekt und entwickelt im Rahmen des Projekts ein Referenzmodell für das FDM-Serviceportfolio. Verbundpartner sind HU, FU, TU, Universität Potsdam, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) sowie die BTU Cottbus-Senftenberg.

MyAcademicID
MyAcademicID ist ein EU-gefördertes Forschungsprojekt, das einen Prototypen für einen EU-weit einheitlichen Studierendenidentifikator erstellt. Die Notwendigkeit dieses Merkmals ist durch Auslandsaufenthalte und die dadurch entstehenden Dokumente der Studierenden gegeben.
Das Servicezentrum Campus-Card Berlin des Computer- und Medienservice ist Projektpartner für die Kopplung eines solchen Identifikators an ein bestehendes Studierendenkartensystem.

5GENESIS-Projekt
Das Hauptziel des 5GENESIS-Projekts besteht darin, Wertversprechen von 5G-Technologien für verschiedene Anwendungen des neuen Mobilfunkstandards zu validieren. Das Vorhaben wird aus dem Horizon-2020-Programm der EU gefördert.
Der CMS unterstützt das Projekt mit Technik und technischem Know-how.

Berlin University Alliance (BUA)
In der Berlin University Alliance haben sich HU, FU und TU Berlin sowie die Charité zusammengeschlossen. Der CMS hat einen Teil des Antrags mitkonzipiert und engagiert sich in verschiedenen Projekten des Verbunds, wie dem Objective 5 – Sharing Resources, Forschungsdatenmanagement, E-Assessment, Data Literacy oder der Akademischen Integrität, die sich aktuell in verschiedenen Planungs- bzw. Umsetzungsstadien befinden.

Praxissemesterportal
Die Einführung des Praxissemesters in den lehramtsbezogenen Masterstudiengängen impliziert einen Praktikumsplatzbedarf mit neuen Anforderungen. Die Berliner Universitäten wollen diesen Praktikumsplatzbedarf für alle Masterstudierenden sichern.
Mit dem Praxissemesterportal, einer gemeinsamen IT-Plattform der Universitäten, der Schulen und der für die Schulen zuständigen Senatsverwaltung, wird eine Optimierung des Verfahrens angestrebt, um die Praktikumsplatzvergabe dauerhaft realisieren zu können. Im Rahmen dieser Portalentwicklung übernimmt der CMS die Aufnahme und Dokumentation der Anforderungen, erarbeitet gemeinsam mit den Stake Holdern Optimierungsvorschläge und realisiert die Implementierung und den Betrieb des Portals.

Campus-Card
Das Servicezentrum Campus-Card bearbeitet neben dem Tagesbetrieb des Systems für die neun am Verbund teilnehmenden Universitäten und Hochschulen auch diverse Forschungsprojekte.
Die Erforschung von Technologien und Komponenten für den zukünftigen Betrieb des Studierendenkartensystems wird, insbesondere im Hinblick auf die Umsetzbarkeit von Smartphone-basierten virtuellen Karten, vorangetrieben. Diese Forschung beschäftigt sich mit der Host-Card-Emulation auf Android- und IOS-Geräten und mit der Nutzung der NFC-Schnittstelle in einer vorhandenen Umgebung.
Neben Initiativen, welche die Zukunft der Studierendenausweise erforschen, ist das Servicezentrum auch in Projekten aktiv, welche die europäische Vernetzung weiter vertiefen.
Zudem sind weitere EU-finanzierte Projekte ab Mitte 2020 geplant.

Anpassung Passwort-Policy
Die Stärke eines Passworts lässt sich als Funktion seiner Länge und seiner Komplexität beschreiben. Menschen wählen typischerweise keine zufälligen Passwörter, sondern verwenden Muster (z.B. Wörter, Tastaturmuster).
Dadurch reduziert sich die berechnete Passwortstärke i. A. drastisch. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, existiert eine Passwort-Policy an der HU. Solche Regeln erschweren jedoch das Erzeugen eines gültigen Passworts und können dessen Merkfähigkeit beeinträchtigen.
Eine gute Passwort-Policy muss also nicht nur ein bestimmtes Minimum der Passwortstärke garantieren, sondern auch die Handhabbarkeit der Passwörter sicherstellen. Beides sind typischerweise entgegenlaufende Ziele.
Praxisnahe Berechnungen der Passwortstärke beziehen die erwähnten Muster ein (z.B. Passwort-Safe KeePass), so dass sich > 80 Bits als Minimum ergeben. Betrachtet man bspw. nur die Entropie (ohne Muster u.ä.), so ergeben sich 128 Bit (RFC 4086, leider schon etwas veraltet). Es ist daher nicht trivial, eine Empfehlung für eine Minimalpasswortstärke in Bits zu geben.
Der CMS plant in einer ersten Phase die Anhebung der maximalen Zeichenanzahl auf einen für alle IT-Systeme kompatiblen Wert (möglicherweise 127). Weitere Anpassungen, wie die Überprüfung neuer Passwörter durch eine lokale Datenbank von kompromittierten Passwörtern (lokale Hash-Werte), werden ebenfalls überlegt. Dies ermöglicht, schwache Passwörter zu erkennen, die ansonsten den Regeln genügen würden.

Campus-Card –
Internationale Vernetzung und Next Steps

Nachdem die Campus-Card erfolgreich an den Berliner Universitäten und Hochschulen eingeführt wurde, wird nun mit Sicht auf die zukünftigen Möglichkeiten die internationale Vernetzung des Projekts vorangetrieben.

  • Die Campus-Card ist im Projekt „European Student Card“ involviert, welches die Anerkennung von Studierendenausweisen innerhalb der EU verbessern will.
  • Seit Mitte 2018 ist die Campus-Card im Folgeprojekt „MyAcademicID“ involviert, welche die Machbarkeit einer einheitlichen EU-weiten Matrikelnummer erforscht.

Zusätzlich bewirbt sich das Servicezentrum Campus-Card auf ein weiteres EU-gefördertes Projekt, welches technische Lösungen für eine Smartphone-basierte Campus-Card entwickeln will.
Unsere Vision ist, diese virtuelle Karte mit allen Funktionen der derzeitigen Karten anzubieten und um weitere Funktionen zu ergänzen, welche Vereinfachungen für die Studierenden mit sich bringen.
Die Umsetzung dieser virtuellen Karte erfolgt in mehreren Phasen bis 2022.

5GENESIS
Der CMS unterstützt mit Technik und technischem Know-how das 5GENESIS-Projekt (https://5genesis.eu), das im Sommer 2018 gestartet ist, 3 Jahre läuft und aus dem Horizon 2020-Programm der EU gefördert wird.
Das 5GENESIS-Projekt will alle Entwicklungen des 5G-Standards implementieren, durch iterative Integrations- und Testverfahren überprüfen und Experimente durchführen und unterstützen. Das Akronym 5GENESIS steht für „5th Generation End-to-end Network, Experimentation, System Integration, and Showcasing.“ An dem Projekt sind neben dem CMS u. a. das Institut für Informatik der HU, der Frauenhofer FOCUS und das IHP beteiligt.
Für die Anbindung eines Technik-Fahrzeugs für Showcases, Experimente und Tests stellt der CMS die notwendige Netzanbindung über eine verschlüsselte, latenzarme Virtual-Private-Network-Verbindung (VPN) mit dem Partner Frauenhofer FOCUS und die dafür notwendige Technik samt Setup zur Verfügung.

Windows 10 – Clientupdate im Verwaltungsnetz – Was heißt das für die Nutzer?
Der CMS aktualisiert in der Verwaltung 800 Computer. Während 127 Rechner komplett ausgetauscht werden müssen, reicht bei den übrigen ein Software-Upgrade.

Upgrade für Dell Optiplex 790
Viele Verwaltungsrechner sind für Windows 10 zu alt und müssen deshalb komplett ausgetauscht werden. Im Vorlauf bereiteten die Kolleginnen und Kollegen im CMS die Rechner bereits vor und installierten Standard-Programme und -Einstellungen. Parallel sollten Beschäftigte ihre persönlichen Daten sichern, um sie auf den neuen Rechner übertragen zu können.

Upgrade für alle anderen Typen
An einem vorher vereinbarten Termin setzt der CMS nachts einen automatischen Upgradeprozess in Gang, der auf dem Rechner vollautomatisch Windows 10 ferninstalliert. Anschließend ergänzt ein Mitarbeiter des CMS nötige Gerätetreiber am Rechner – entweder persönlich oder per Fernwartung. Nutzer sollten sich durch die Sicherung ihrer persönlichen Daten vorbereiten.

Versionswechsel bei MS Windows 10
Die Fa. Microsoft bietet aktuell die Möglichkeit, durch ein einfaches Ersetzen der Clientsetupschlüssel bei Windows-Installationen auf andere Versionen umzusteigen, die lizenzrechtlich an der HU verfügbar sind. Dies erfolgt durch das Anbinden des Rechners an den an der HU zentral bereitgestellten Key Management Service (KMS). Damit ist es beispielsweise möglich, Rechner mit einem vorinstallierten Windows 10 Pro durch einen Schlüsseltausch auf Windows 10 Education umzurüsten, ohne neu installieren zu müssen. Auch kann man hiermit Notebooks entsprechend umrüsten, ohne die oft spezifischen Hardwareeinstellungen zu zerstören. Details sind abgelegt unter:
https://www.cms.hu-berlin.de/de/dl/software/ms-windows-10-Versionswechsel

Wechsel der SAN-Virtualisierung
Im SAN (Storage Area Network) wird der verfügbare Speicher seit 2003 über eine Virtualisierungslösung der Firma Falconstor an die Server der Universität verteilt. 2016 sind Verhandlungen mit Falconstor über eine Wartungsverlängerung aus Kostengründen gescheitert. Im Frühjahr 2017 begann die Evaluierung einer Nachfolgelösung, aus der Mitte 2018 „Hitachi VSP“ (Virtual Storage Platform) als Gewinner hervorging. Es folgten Ausschreibung und Startinstallation Anfang 2019.
Hitachi VSP vermeidet die Nachteile der Falconstor-Lösung, bietet aber eine Reihe von Verbesserungen wie ein erweitertes Cluster-Konzept (beide Knoten sind zum Schreiben/Lesen aktiv), unterbrechungsfreie Firmware-Updates auf den VSP-Knoten sowie ein Storage-Tiering-Modell.
In den nächsten drei Jahren werden von 440 Servern der HU 660 virtuelle Platten mit einem Volumen von 1,5 PetaByte in die neue Virtualisierungslösung umkopiert. Das SAN-Team wird auf jeden Server-Betreiber zukommen und mit Ihnen die günstigste Lösung für die Übernahme der Daten finden.

19. Juni 2020 | Veröffentlicht von cmsredakteur
Veröffentlicht unter CMS-Jahresbroschüre 2019/20

Schreiben Sie einen Kommentar

(erforderlich)