Aus der Organisation – CMS in Zeiten von Corona

Als die Humboldt-Universität im März 2020 in den Präsenznotbetrieb wechselte, geschah dies in der vorlesungsfreien Zeit. Die plötzliche Corona-Situation stellte den CMS vor eine doppelte Herausforderung: Wie bei allen Einrichtungen der Universität sorgte eine Notbesetzung vor Ort für den Betrieb der zentralen Infrastrukturen, während der Großteil der Beschäftigten im Home-Office arbeitete. Gleichzeitig stand der CMS vor der Aufgabe, diesen Home-Office-Betrieb innerhalb eines Monats für die 6.000 HU-Beschäftigten zu ermöglichen und zum Beginn des Sommersemesters 2020 die digitale Lehre für rund 35.000 Studierende zu gewährleisten.

Ausbau von Kapazitäten und Angebot

Der CMS bot schon vor der Corona-Krise eine Vielzahl von Diensten für das Home-Office an und erstellte schnell eine Übersicht für die Kolleginnen. Sofort begann der CMS auch damit, die Kapazitäten der Infrastruktur sowie zahlreicher Dienste auszubauen und führte neue Dienste ein, um die Möglichkeiten von Home-Office und Telearbeit zu erweitern sowie den digitalen Lehrbetrieb an der HU zu ermöglichen: Die Bandbreite der Internetanbindung wurde verbessert, um die Kapazitäten für Beschäftigte und Studierende zu schaffen und es wurde Hardware angeschafft. Der CMS erweiterte mehrmals die VPN-Möglichkeiten, da die bisherige Zahl an Verbindungen ins HU-Netz dem plötzlichen Ansturm nicht gewachsen war.
Die Kommunikation mit dem HU-Netz über das öffentliche Internet stellt allgemein erhöhte Anforderungen an IT-Sicherheit und Authentifizierung. Die kostenfreien Soft-Zertifikate, die der CMS bereits seit einiger Zeit zur Verschlüsselung und Signierung von Mails oder Dokumenten zur Verfügung stellt, erforderten aus Sicherheitsgründen eine persönliche PIN-Übergabe. Um die Anforderungen des Social Distancing einzuhalten, führte der Zertifikatedienst des CMS die Übergabe digital per Videoident durch.
Für das verteilte Arbeiten im Home-Office etablierte der CMS die Videokonferenzlösung HU-Zoom, die der Last von 6.000 Beschäftigten und perspektivisch 35.000 Studierenden standhält. Die bis dahin an der HU verfügbare DFNConf-Lösung des DFN-Vereins war trotz mehrmaligen Kapazitätenausbaus überlastet.
Der CMS orderte leistungsstarke Server für die gestiegenen Anforderungen an die Infrastruktur und zusätzlichen Speicher für die zu erwartenden Vorlesungsaufzeichnungen. Die Corona-Situation bedeutete allerdings, dass Lieferanten häufig Lieferschwierigkeiten hatten. Ähnlich problematisch gestaltete sich die Beschaffung von Videokonferenz-Ausstattungen. CMS-Beschäftigte richteten VPN-Hardware für das Kernpersonal der HU persönlich im Home-Office der Kolleginnen unter Einhaltung der bestehenden Vorschriften zu Hygiene und Social Distancing ein.


Beratung und Unterstützung für die Digitale Lehre

In der neu einberufenen Task-Force Digitale Lehre berieten und unterstützten Kolleg*innen des CMS gemeinsam mit bologna.lab und International Office Lehrende bei der Digitalisierung ihrer Lehrveranstaltungen: Beratungsangebote, Handreichungen, FAQs und Workshops halfen dabei, die technischen und didaktischen Herausforderungen zu meistern.
Zur Unterstützung der digitalen Lehre rüstete der CMS kurzfristig mehrere Vorlesungssäle in Mitte und Adlershof für Vorlesungsaufzeichnungen im leeren Hörsaal aus.


Planungen über das Sommersemester hinaus

Da abzusehen war, dass die Corona-Situation die HU noch eine Weile begleiten würde, begann der CMS noch während des Sommersemesters damit, ein langfristiges Konzept für die „HU digitale Lehr- und Lernlandschaft“ zu entwickeln. Sie integriert verschiedene Dienste für die digitale Lehre in einer Plattform, um alle relevanten Lehr- und Lernszenarien der HU zu bedienen.
Neue Dienste sind ständig in der Evaluation, parallel zum Betrieb der allgemeinen IT- und Netzwerk-Infrastruktur der HU und den Diensten für Lehre und Verwaltung. Auch Projekte wie die ERP-Einführung werden unter erschwerten Bedingungen weiter vorangetrieben.
Die Mitarbeiter*innen des CMS leisteten Außergewöhnliches, um den Uni- und Lehrbetrieb zu sichern und dabei gleichzeitig das Angebot für Beschäftigte und Studierende an die veränderten – und sich weiterhin verändernden –
Bedingungen der Corona-Zeit anzupassen. Der weitgehend reibungslose Unibetrieb im Sommersemester 2020 ist das Ergebnis zahlreicher Zusatzprojekte, Überstunden und Notdienste, nicht nur beim CMS.

31. Mai 2021 | Veröffentlicht von cmsredakteur
Veröffentlicht unter CMS-Jahresbroschüre 2020/21

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