Aus der Lehre – Untertitelungsdienste und Barrierefreiheit in der digitalen Lehre

Mit VOSK und Amberscript stehen zwei Dienste zur Verfügung, mit denen Kursverantwortliche ihre Opencast-Videos in Moodle automatisch untertiteln lassen können. Beide Dienste führen dabei zu qualitativ unterschiedlichen Ergebnissen.

Die digitale Lehre der Pandemiezeit sorgte für neue Herausforderungen in Sachen Barrierefreiheit: Wurde in der Präsenzlehre vor allem nach digitalen Werkzeugen zur Unterstützung gesucht, wurden diese Tools nun durch die breite Nutzung auf den Prüfstand in Sachen Barrierefreiheit gestellt und neue Anforderungen sind entstanden. In den Videokonferenztools gab es schnell sogenanntes (Multi-)Pinning für Gebärdendolmetschende, Funktionen für die manuelle Untertitelung und verschiedene Ansichten und Layouts. All das hat geholfen, eine inklusivere Lernumgebung zu schaffen. Es gab auch oft den Wunsch nach Untertitelungsmöglichkeiten von Videos und Vorlesungsaufzeichnungen. Mit Amberscript, einem externen und kommerziellen Anbieter, und VOSK, einer Open-Source-Lösung, gehostet auf Servern des CMS, stehen dabei zwei Lösungen für die Untertitelung von Opencast-Videos in Moodle zur Verfügung.
Amberscript sorgt dabei für eine hohe Erkennungsrate. Dafür wird nur die Audiodatei des Videos auf deren Server geladen, untertitelt und nach einem Werktag wieder gelöscht. VOSK sorgt im Vergleich nur für eine durchschnittliche Qualität der Untertitel. Es besitzt keinerlei semantische Erkennung oder ausgeprägte Zeichensetzung und soll perspektivisch mit einer geeigneteren Software ersetzt werden. Auch der Wunsch, die erzeugten Untertitel nachzubearbeiten, wird einer der nächsten Ausbauschritte sein.
Deutlich komplexer als diese Art der Untertitelung ist die Live-Untertitelung in Videokonferenzen. In 2022 hat Zoom diese Funktion für mehrere Sprachen veröffentlicht.
Auch BigBlueButton ist dabei, die automatische Untertitelung zu implementieren. Die besondere Herausforderung ist dabei vor allem die schnelle Spracherkennung.
Der CMS empfiehlt, die vorhandenen Dienste zur Untertitelung standardmäßig zu nutzen und Untertitel anzubieten, damit die Möglichkeiten allen, die darauf angewiesen sind, zur Verfügung stehen und nicht gesondert angefordert werden müssen. Auch Untertitel mit keiner hundertprozentigen Erkennungsrate können helfen, Inhalte und Kontexte besser zu erschließen, sie sollten jedoch immer individuell ein- und ausblendbar sein. Ein festes „Einbrennen“ von Untertiteln in Videos kann neue Probleme und Barrieren verursachen.

Support Digitale Lehre
Untertitelung von Opencast Videos in Moodle

30. Mai 2023 | Veröffentlicht von cmsredakteur
Veröffentlicht unter CMS-Jahresbroschüre 2022/23

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