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Webometrics-Rankings für Institutional Repositories und Webseiten wissenschaftlicher Einrichtungen

Webometrics-Rankings für Institutional Repositories und Webseiten wissenschaftlicher Einrichtungen (aktualisierte Version vom 3.5.2013)

Das Consejo Superior de Investigaciones Científicas (CSIC), eine der größten Forschungsorganisationen Spaniens, veröffentlicht zweimal im Jahr ein weltweites Ranking akademischer Institutionen, das sich auf die akademischen Aktivitäten bezieht, die über das gesamte Webangebot sichtbar sind. Es gibt außerdem Rankings für Research Centers, Hospitals, Business Schools und Repositories.

Das Ranking für Repositorien bezieht sich auf die Sichtbarkeit institutioneller (Top Institutionals) und disziplinärer (Top Portals) Open-Access-Repositorien im World Wide Web. Es bildet damit einen wichtigen Indikator für die Sichtbarkeit und Wirksamkeit der akademischen Institutionen bzw. ihrer Repositorien als Serviceangebote der Infrastruktureinrichtungen.

Repository-Ranking

Der Dokumenten- und Publikationsserver (Repositorium) der Humboldt-Universität zu Berlin, der edoc-Server, liegt im neuesten Webometrics Ranking für Repositorien (World) unter den Repositorien aus Deutschland auf Platz 2 hinter dem Munich Personal Repec Archive. Weltweit belegt er einen beachtlichen 44igsten Rang (Munich Personal Repec Archive: Platz 18). Die weltweit führenden Repositorien sind das Social Science Research Network auf Platz 1 und das Arxiv.org e-Print Archive auf Platz 2 (beide aus den USA).

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Abbildung 1: Darstellung der ersten vier Platzierungen im Ranking of Repositories

Das Ranking wird in der aktuellen Ausgabe (Januar 2013) aus verschiedenen Indikatoren mit unterschiedlicher Gewichtung berechnet:

  • Size: Umfang der Webseiten (Anzahl) (10%)
  • Visibility: Sichtbarkeit (Zahl der Links, die auf die Domain verweisen) (50%)
  • Rich files: Die Summe aus verschiedenen Dateitypen: pdf, doc+docx, ppt+pptx und ps+eps (10%)
  • Scholar: Anzahl der Papers in Google Scholar innerhalb einer 5-Jahresperiode, aktuell von 2007-2011 (30%)

Das Ranking bietet verschiedene Auswertungsmöglichkeiten an. So kann man z. B. nach Kontinenten, Ländern oder auch nach institutionellen (Top Institutionals) oder disziplinären Repositorien (Top Portals) filtern.

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Abbildung 2: Darstellung des edoc-Servers im aktuellen Webometrics-Ranking für Repositorien (World) (Stand 30.04.13)

Variiert man die Auswahlkriterien und lässt sich nur die institutionellen Repositorien anzeigen, so findet sich der edoc-Server der HU Berlin auf Platz 30. Das Münchener Repositorium Munich Personal Repec Archive ist in dieser Liste nicht mehr zu finden, allerdings auch nicht bei den disziplinären Repositorien (Top Portals).

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Abbildung 3: Darstellung des edoc-Servers im Webometrics-Ranking für institutionelle Repositorien (Top Institutionals) (Stand 22.04.13)

Ranking der Universitäts-Webseiten

Der Internetauftritt der Humboldt-Universität zu Berlin liegt im aktuellen Ranking von Januar 2013 deutschlandweit leider nur auf Platz 14 nach einem erfreulichen, aber überraschenden ersten Platz im Juli 2012. Weltweit belegen die Webseiten der Humboldt-Universität zu Berlin aktuell den Platz 203. Die weltweit führenden Institutionen in diesem Ranking sind die Harvard University gefolgt von der Stanford University.

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Abbildung 4: Darstellung der ersten drei Platzierungen im Ranking of Universities

 

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Abbildung 5: Darstellung der deutschlandweiten Platzierung des HU-Gesamtangebots

Das Ranking der Universitäts-Webseiten wird aus folgenden Indikatoren gebildet, die hier nachzulesen sind:

  • Visibility: Sichtbarkeit (Zahl der Links, die auf die Domain verweisen, Backlinks etc.) (50%)
  • Aktivität: Gesamtzahl der Webseiten eines Internetauftritts, Anzahl der dort veröffentlichen Dokumente z. B. Präsentationen (ppt+pptx) sowie Anzahl der Zitationen (50%).

 

Fazit:

Die Webometrics-Rankings bewerten weltweit mehr als 21.000 Universitäten und Hochschulen nach Art und Umfang der Präsentation und Verlinkung im WWW. Die Webometrics-Rankings sind die bekanntesten Webseitenrankings für den wissenschaftlichen Bereich. Die Indikatoren und die prozentuale Gewichtung, nach denen das Ranking erfolgt, sind nicht unumstritten. Ein Argument dafür ist die intransparente Ermittlung der absoluten Zahlen, die nirgends einsehbar sind, um die Ranking-Positionen und deren Entwicklung im Vergleich mehrerer Versionen des Rankings nachvollziehen und vergleichen zu können. Ein Vergleich der Rankingpositionen mit vergangenen Versionen ist zumindest beim Ranking der Universitäten möglich, da dafür ein Archiv verfügbar ist.

Insgesamt kann das Webometrics-Ranking als eine geeignete Informationsquelle herangezogen werden, um herauszufinden,  wie stark der Output der Hochschule (Webseiten, Publikationen) im WWW wahrgenommen wird und wo sie im nationalen und internationalen Vergleich mit anderen Hochschulen aktuell und im Vergleich zu den Vorjahren steht. In Bezug auf das Ranking für Repositorien trifft der Aspekt der Vergleichbarkeit mit den Vorjahren leider nicht zu.

2. Mai 2013 | Veröffentlicht von ehemaliges Mitglied | Kein Kommentar »
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