Im Fokus: Campuscard

Das Campuscard-System ermöglicht die Umstellung des derzeitigen papierbasierten Studierendenausweises auf eine multifunktionale Karte. Das System wird in einem Gemeinschaftsprojekt von sechs Berliner Hochschulen ab Anfang 2016 eingeführt.

Der CMS ist federführend beim Berliner Verbundsprojekt Campuscard, welches zum Ziel hat, ein einheitliches Kartensystem für Studierende, Mitarbeiter und Gäste der Berliner Hochschulen einzuführen. Die erste Ausbaustufe, bei welcher die über 100 000 Studierenden der sechs teilnehmenden Hochschulen (Beuth, Charité, FU, HU, HTW, HWR) mit Karten ausgestattet werden, läuft seit Anfang 2015. Das Kartensystem bietet den Studierenden folgende Funktionen:

  • Studierendenausweis mit optionalem Foto
  • Integration der Mensacard in die Studierendenkarte
  • 
Bibliotheksausweis als Barcode auf der Rückseite der Karte
  • VBB-Semesterticket als Aufdruck auf der Karte

 

Die genannten Funktionen werden mit Hilfe von Systemprozessen realisiert, welche sich so weit wie möglich an den derzeitigen Organisationprozessen der Hochschulen anlehnen. Es wird weiterhin eine weitgehend einheitliche Architektur an den sechs Hochschulen angestrebt, um hierdurch eine größtmögliche Kostenersparnis zu erreichen. Die vier Systemkomponenten sind daher bei allen Partnern identisch:

  • Ausgabeautomaten mit integriertem Kartendrucker sowie Foto-Station
  • Thermo-ReWrite (TRW)-Automaten zur Aktualisierung der Karten
  • Mifare DESfire EV1-Karten
  • Kartenmanagementsystem (KMS 2) mit einer Universalschnittstelle für 
HIS und/oder SAP Systeme, welches durch das Servicezentrum Berliner Campuscard entwickelt wurde

 

Eine der größten Herausforderungen ist die Ausgabe von personalisierten Karten. Diese wird durch zahlreiche Faktoren erschwert, welche bei der Ausgabe des papierbasierten Ausweises in der Form nicht auftreten. Die Erstellung und die Qualitätssicherung eines Fotos für die Studierendenkarten sind eine Herausforderung, zudem ist der Versand von Kartenbriefen nur mit extrem hohen Personal- oder Hardwarekosten realisierbar.

Das Campuscard-System setzt daher auf innovative Automaten, welche die Kartenausgabe durch folgenden automatisierten Selbstbedienungsprozess ermöglichen:

  • Der Studierende bekommt ein Anschreiben mit einem QR-Code per Post.
  • Der QR-Code wird an dem Kartenausgabeautomaten eingelesen und der 
Studierende verifiziert
  • Der Studierende wird durch den Automaten fotografiert (optional).
  • Der Automat erstellt eine personalisierte Karte für den Studierenden.

 

Die Karten können danach jeweils einmal im Semester mit einem neuen Gültigkeitsaufdruck und einem Semesterticket bedruckt werden.
Die Umstellung aller Studierenden läuft derzeit und wird an der Humboldt-Universität voraussichtlich bis Mitte 2017 abgeschlossen sein. Die komplette Umstellung aller sechs Hochschulen ist für 2018 geplant.

Hierdurch wird ein einheitliches System für über 100 000 Studierende geschaffen, welches auf weitestgehend identischen Komponenten aufbaut und Möglichkeiten für gemeinsame Erweiterungsprojekte bietet.

Als erstes dieser Projekte wird derzeit die Einführung der elektronischen Nutzeridentifikation in den Universitäts- und Hochschulbibliotheken integriert. Hierdurch fällt der aufgedruckte Barcode auf den Karten weg und wird durch RFID-Technologie ersetzt. Die Karten beinhalten die Bibliotheksnummer, welche durch ein kontaktloses Lesegerät in den Bibliotheken gelesen werden kann. Hierdurch wird die Nutzung der Bibliothek für die Studierenden bequemer und die Produktion der Studierendenkarten kann durch den Wegfall des Barcodes effizienter und kostengünstiger erfolgen.
Angedacht ist unter anderem die durchgängige Kompatibilität zwischen den Universitäts- und Hochschulbibliotheken. Ab 2018 wird der elektronische Fahrausweis des Verkehrsverbundes (VBB) in die Karten integriert.

Ansprechpartner:
Dr. Tamas Molnar | 030 2093 70136 | Tamas.molnar@cms.hu-berlin.de

17. Mai 2017 | Veröffentlicht von cmsredakteur
Veröffentlicht unter CMS-Jahresbroschüre 2016/17

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