Virtual Campus heißt das Sonderprogramm des Berliner Senats zur Unterstützung der Hochschulen in Coronazeiten.
Das erste Virtual-Campus-Programm wurde im Sommersemester 2020 gestartet. Mit Beginn des Wintersemesters 2020/2021 ergänzte Virtual Campus 2 die Maßnahmen.
Virtual Campus im Sommersemester 2020
Zur Vorbereitung des Corona-bedingt digitalen Sommersemesters 2020 stellte der Berliner Senat den Hochschulen kurzfristig 10 Mio. € zur Verfügung. Der Humboldt-Universität standen aus diesem Fonds insgesamt 1,6 Mio. € zu. In einem ersten Maßnahmenpaket wurden gleich zu Beginn des Sommersemesters die Netzwerkanbindung der Humboldt-Universität ausgebaut, um sie an die neuen Anforderungen von digitaler Lehre für Studierende und Lehrende anzupassen, zentral Hard- und Software für die Durchführung von asynchronen videobasierten Lehrveranstaltungen beschafft sowie das Webkonferenz-System HU-Zoom für synchrone Lehre aufgebaut. Außerdem wurden 30 Laptops für Studierende in besonderen Härtelagen beschafft und über die Fakultäten jeweils semesterweise an Personen ausgeliehen, die selbst nicht über die technischen Voraussetzungen verfügten, um an digitalen Lehrveranstaltungen teilzunehmen. Ein Teil der Summe der Sondermittel in Höhe von über 350.000 € wurde den Fakultäten nach einem Verteilungsschlüssel, abhängig von der Anzahl der digital angebotenen Lehrveranstaltungen, für dezentrale Infrastruktur schnell und unbürokratisch zur Verfügung gestellt. Für die Koordinierung dieser Maßnahmen wurde im März 2020 eine Task-Force Digitale Lehre aus Mitarbeiter*innen des CMS, des bologna.labs, des International Office und der zentralen Studienberatung geschaffen. Für Beratung und Umsetzung von Virtual-Campus-Maßnahmen konnte auch kurzfristig zusätzliches Personal im CMS und bologna.lab aus diesen Sondermitteln finanziert bzw. aufgestockt werden.
Flankiert wurden diese Aktivitäten von weiteren Maßnahmen aus Haushaltsmitteln, Mitteln der Medienkommission des Akademischen Senats sowie Sondermitteln der Berlin University Alliance. Hierzu gehören beispielsweise der Ausbau der Terminalserver- und VPN-Infrastruktur für die Arbeit der Beschäftigten aus dem Home-Office, das Projekt „Vorlesungsaufzeichnung im leeren Hörsaal“ sowie die Aktualisierung von Medientechnik zur Vorlesungsaufzeichnung in Hörsälen und Seminarräumen als Vorbereitung für die schrittweise Rückkehr in den Präsenzbetrieb mit hybriden Lehrszenarien.
Parallel zur direkten Unterstützung der Lehre im Sommersemester begann im CMS die Konzeption der „HU Digitalen Lehr- und Lernlandschaft“ HDL3. Da deutlich wurde, dass digitale Lehre auch nach dem Abklingen der Pandemie zukünftig eine stärkere Rolle an der HU spielen wird, schafft der CMS mit HDL3 ein integriertes Angebot aller angebotenen Dienste für die digitale Lehre an der HU.
Virtual Campus 2
Als sich dann abzeichnete, dass auch das Wintersemester als digitales Semester durchgeführt wird, stellte der Berliner Senat den Hochschulen weitere Sondermittel zur Verfügung. Diese Mittel dienen jetzt im Wesentlichen dazu, die mit dem ersten Virtual-Campus-Programm begonnenen Maßnahmen weiterzuführen und zu erweitern. So wurde hiermit der Ausbau der Netzwerkinfrastruktur und die Beschaffung weiterer zentraler Server durchgeführt. Diese Maßnahmen gehören zu den in HDL3 beschriebenen und werden nachhaltig für die digitale Lehre verankert. Weitere Hörsäle und Seminarräume werden für hybride Lehr- und Lernszenarien vorbereitet, mobile Hardware für Lehrende, insbesondere Webcams und Headsets, beschafft und der Laptop-Leihpool aufgestockt.
Mit den Mitteln des zweiten Virtual-Campus-Programms können auch Lehraufträge und studentische Mitarbeiter*innen in den Instituten und Fakultäten finanziert werden. So kann – wenigstens teilweise – dem Bedarf nach zusätzlicher personeller Kapazität für die digitale Lehre nachgekommen werden.
Insgesamt waren die Förderprogramme Virtual Campus und Virtual Campus 2 eine wichtige Stütze, um auf die plötzlich veränderten Rahmenbedingungen der Corona-Zeit zu reagieren und die digitale Lehre in Krisenzeiten sicherzustellen. Daneben war die Beschaffung von Leih-Laptops – wenn auch begrenzt im Umfang – ein wichtiges Werkzeug, um auch weniger privilegierten Studierenden die Teilhabe in schwierigen Zeiten zu ermöglichen.