Hintergrund und Weiterentwicklung der digitalen Lehr- und Lernlandschaft der HU

An der HU Berlin stehen mit der Lehr- und Lernlandschaft (HDL3) digitale Werkzeuge für Lehre und Lernen zur Verfügung. Für die Koordination der HDL3 ist der CMS verantwortlich. Er gewährleistet den Betrieb und verbessert das interne Zusammenspiel. Gleichzeitig fördert der CMS die kontinuierliche Weiterentwicklung der HDL3, um den aktuellen Bedürfnissen von Lehrenden und Studierenden zu entsprechen.

Zahlreiche digitale Werkzeuge können an der HU für Lehre und Lernen eingesetzt werden. Der CMS hat die zentralen Angebote, die sich besonders gut eignen, in der Lehr- und Lernlandschaft für die HU (abgekürzt HDL3) zusammengefasst. Viele von ihnen sind als Bausteine auch einzeln nutzbar, andere sind eng untereinander verbunden. Als zentrale Anlaufstelle dient Moodle, wo die für die jeweiligen Lehrveranstaltungen und Arbeitsgruppen benötigten Werkzeuge und Materialien im digitalen Kursraum direkt zugeschaltet oder extern verlinkt werden. Einen Eindruck von der mittlerweile erreichten Vielfalt vermittelt die Überblicksseite hu.berlin/hdl3.

Die Zusammenschau als HDL3 bietet die Möglichkeit eines planmäßigen Vorgehens. In früheren Ausgaben hatten wir schon über die drei wesentlichen Aspekte berichtet, jeweils mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Grundlage ist der stabile Betrieb und die Pflege der vorhandenen Angebote, dann soll das interne Zusammenspiel und die Vernetzung verbessert werden und schließlich geht es um die sinnvolle Weiterentwicklung der Lehr- und Lernlandschaft.

Der Werkzeugkasten HDL3 steht im größeren Kontext der Digitalen Lehre (hu.berlin/digitale-lehre), diese wiederum fügt sich in das Leitbild Lehre der Humboldt-Universität ein (hu.berlin/leitbild-lehre).

Alle IT-Angebote für die HU benötigen eine solide Grundlage und entsprechende Vorbereitung. Hierzu gehören neben den technischen Aspekten auch organisatorische und strategische Fragen: Bei der zunehmenden Tendenz, dass Software eher als gemieteter Service verfügbar ist, tritt die Datenschutzkonformität in den Vordergrund. In bestimmten Fällen ist sie offensichtlich nicht gegeben, in anderen müssen die Rahmenbedingungen genau geprüft und Funktionen zusammen mit den Anbietern angepasst werden, um Personen wie auch Inhalte der HU zu schützen. Der CMS engagiert sich daher in entsprechenden Communities, die sich aktiv um die Weiterentwicklung von freien und offenen Lösungen kümmern. Für viele der HDL3-Anwendungen arbeiten wir mit einem großen Netzwerk von spezialisierten Partnern zusammen.

Ein Beispiel für das komplexe Zusammenwirken: Matrix ist ein freies Messenger-Protokoll, das den Aufbau von selbst betriebenen und vernetzten Servern ermöglicht, ähnlich dem Prinzip der Mailserver. Wir bieten an der HU einen eigenen Matrixserver an und die App Element zum Lesen und Verschicken von Nachrichten. Mit einer Gruppe von Datenschutzbeauftragten an deutschen Hochschulen und der Firma hinter Element diskutieren wir Details von Matrix für eine geprüfte Erfüllung aller Anforderungen der DSGVO. Parallel dazu engagiert sich der CMS im Netzwerk der Rechenzentren zur Weiterentwicklung von BigBlueButton. BBB und Matrix planen eine enge Verzahnung, um die jeweiligen Räume mit den besonderen Fähigkeiten des anderen Systems erweitern zu können. Hinzu kommt: Das Moodle Headquarter setzt schrittweise eine Integration von Matrix um, die das eigene interne Nachrichtensystem ersetzen soll. Diese Entwicklung wird begleitet vom Verein Moodle an Hochschulen, an dessen Gründung der CMS unmittelbar beteiligt war. Der Moodle-Verein umfasst mittlerweile 60 Hochschulen mit insgesamt rund einer Million Studierenden.

Es gibt eine große Nachfrage nach digitalen Whiteboards und Pinnwänden für das nicht-lineare Sammeln und Konzipieren. Leider gibt es bei hierzu passenden Angeboten nicht selten datenschutzrechtliche Bedenken. Nach verschiedenen Tests und Verhandlungen werden wir nun empfehlen, für digitale Whiteboards das mittlerweile von Zoom X integrierte Werkzeug zu nutzen. Alternativ dazu ist in vielen Fällen eine separate digitale Pinnwand (die bereits in Vorbereitung ist) schlanker und praktischer.

Unter den einzelnen Werkzeugen ist ebenfalls ein Audience Response System (ARS) nachgefragt, mit dem vor allem in großen, aber gleichermaßen in kleinen Gruppen schnell Feedback eingeholt werden kann. Auch hier sind fast nur noch vom Anbieter gehostete Systeme mit zum Teil unklaren Datenflüssen auf dem Markt. Wir sind jedoch überzeugt, eine gute Lösung gefunden zu haben. Für alle an der HU neu eingeführten Systeme gilt, dass sie im Rahmen des Mitbestimmungsverfahrens vor allgemeiner Freigabe eine Prüfung aus Sicht von Gesamtpersonalrat, Schwerbehindertenvertretung, Datenschutz und IT-Sicherheit durchlaufen müssen.

Auf der Ebene der berlinweiten Zusammenarbeit ist eine Föderation von Basisdaten des Identitätsmanagements in Vorbereitung, um künftig Kooperationen und den Zugang zu den Systemen anderer Hochschulen zu erleichtern. Das Netzwerk Hybride Lehre als weiteres Projekt arbeitet an didaktischen Konzepten und der praktischen Umsetzung der Integration von räumlicher und digitaler Präsenz.

Schließlich steht da noch ein unübersehbarer Elefant im Raum: Was wird mit KI in Lehre und Studium? In diesem ebenso vielfältigen wie dynamischen Bereich bereitet der CMS Bausteine vor, die in Forschung, Lehre und Studium wie auch Verwaltung genutzt werden können. Dies ist ein großes Experimentierfeld, in dem sich Anwendungsfälle herausbilden werden, die viel Potenzial für die digitale Lehr- und Lernlandschaft der HU haben werden.

28. August 2024 | Veröffentlicht von cmsredakteur
Veröffentlicht unter CMS-Jahresbroschüre 2023/24

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