Am 14. Januar 2020 endet der Support für Windows 7. Die fristgerechte Umstellung der Clients im Verwaltungsnetz der Humboldt-Universität zu Berlin (ZUV) stellt eine technische und organisatorische Herausforderungen dar.
Für die Umstellung auf Windows 10 galt es, die Entscheidung zwischen den Versionen Education und Enterprise zu treffen. Aufgrund des enormen Umstellungsaufwandes und der kurzen Supportlaufzeit von Education (18 Monate) wurde das Augenmerk auf Windows 10 Enterprise in der Version LTSC (Long-Term Servicing Channel) gelegt. Bei dieser Version werden neue Feature-Updates in Abständen von 2 bis 3 Jahren veröffentlicht bei einer Laufzeit von 10 Jahren (fünf Jahre Wartungsupdates, fünf Jahre verlängerter Support). Aufgrund der langen Supportlaufzeit und der sehr knapp bemessen Personalressourcen fiel die Wahl auf Windows 10 Enterprise LTSC.
Windows 10 Supportlaufzeiten:
Nach derzeitigem Stand müssen ca. 800 Rechner mit unterschiedlichen Hardwarekonfigurationen in der ZUV umgestellt werden. Für die Umstellung werden aktuell zwei Szenarien vorbereitet. Zum einem wird die native Installation für neue Rechner und zum anderen wird ein Upgrade mit der Option „Data-Only“ für bestehende Rechner benötigt.
Verteilung der Rechnermodelle:
Eine Hürde bei der Umstellung auf Windows 10 stellt die Anzahl der unterschiedlichen Softwarepakete dar. Aktuell werden 323 Softwarepakete im ZUV-Netz (Inneres-Netz) und 177 Softwarepakete im ZUV-Netz (Äußeres-Netz) verteilt. Bei den Softwarepaketen ist die Kompatibilität der Programme zu Windows 10 und ihre Lauffähigkeit in der zu entwickelnden Windows 10-Umgebung zu untersuchen. Besonders zeitintensiv ist die Überprüfung der Softwarepakete, die exklusiv in einzelnen Abteilungen der ZUV eingesetzt werden. Viele dieser Softwarepakete unterliegen Abhängigkeiten zu Technologien wie Java oder Flash, die aufgrund ihrer hohen Wartungsintensität und ihrer Anfälligkeit für Sicherheitsrisiken spätestens zur Umstellung auf Windows 10 aus der Softwareverteilung genommen werden müssen. Für diese Softwarepakete müssen alternative Lösungen gefunden werden.
Darüber hinaus stellen die eingesetzten Peripheriegeräte ein besonderes Problem dar. Aktuell werden rund 260 verschiedene Druckertypen mit 114 unterschiedlichen Druckertreibern in der ZUV eingesetzt. Die Zahl der sonstigen Peripheriegeräte wie Scanner und Kartendrucker wird gegenwärtig auf 90 Geräte geschätzt. Vor der Umstellung muss getestet werden, welche Treiber unter Windows 10 weiterhin lauffähig sind. Des Weiteren müssen für die Einführung von Windows 10 LTSC neue Gruppenrichtlinien eingeführt und vorhandene geändert werden. Hierzu zählen auch die Änderungen für das Senden von Nutzerdaten an Microsoft, das so weit wie möglich verhindert werden soll. Bei der Einführung von Windows 10 sind der behördliche Datenschutz, die Schwerbehindertenvertretung sowie der Gesamtpersonalrat zu beteiligen. Für diese Gremien muss ein Sicherheitskonzept zu Windows 10 erstellt werden. Weiterhin muss ein möglichst hohes Maß an Barrierefreiheit gewährleistet werden. Das Rollout von Windows 10 LTSC wird, in Abstimmung mit den Abteilungen, gruppenweise erfolgen.
Fakten:
Ansprechpartnerin:
Barbara Fabel | barbara.fabel@cms.hu-berlin.de