Dienste im Fokus – HDL3 – Konzept des CMS für die digitale Lehre

Nachdem die HU bis zum Sommersemester 2020 primär auf Präsenz-Szenarien ausgerichtet war, konnte nun dank des Einsatzes des CMS, der Task-Force Digitale Lehre und der IT-Beauftragten in den Fakultäten der Lehrbetrieb im Digitalen gewährleistet werden: Neue Dienst- und Beratungsangebote unterstützten Lehrende bei der Umsetzung ihrer Veranstaltungen als Online-Formate. Das Semester diente als Katalysator für eine nachhaltige digitale Lehre. Deshalb begann der CMS bereits während des Sommersemesters mit der Konzeption der „HU digitalen Lehr- und Lernlandschaft“ (HDL3), die ein integriertes Modell von Lösungen für eine ganzheitliche digitale Lehre darstellt. Der Anspruch einer engen Verbindung von Forschung und Lehre, von Lehrenden und Studierenden wird dabei nicht aufgegeben, sondern auch für digitale und hybride Lehre gestärkt.

Vorüberlegungen für die digitale Lehr- und Lernlandschaft

Für die Planung der digitalen Infrastruktur verfolgt der CMS einen Ansatz, der didaktische und technische Szenarien für konkrete Lehr- und Lern-Situationen verbindet. Die konzeptuellen Überlegungen folgen den Empfehlungen des wissenschaftlichen Beirats des CMS und sind das Ergebnis aus den Erfahrungen der Task-Force Digitale Lehre an der HU, dem Austausch mit weiteren Hochschulen und Hochschulorganisationen sowie verschiedener Umfragen unter den Lehrenden der HU sowie über ZKI bzw. AMH.

Auf dieser Basis wurden Szenarien definiert, um eine Lehr- und Lernlandschaft zu gestalten, die für eine möglichst große Anzahl unterschiedlicher Lehr- und Lernkontexte geeignet ist. Daraufhin wurden kollaborative Dienste, Systeme für erweiterte Lehr- und Lernfunktionen, Gruppenarbeitssysteme, Projektumgebungen, Kreativplattformen und Brainstorming-Tools hinsichtlich ihrer Eignung zur Integration in HDL3 überprüft.

HDL3 bietet im Ergebnis eine flexible Lehr- und Lernlandschaft, die Lehrenden und Studierenden unterschiedliche Tools für ein breites Spektrum von Szenarien der digitalen Lehre und des digitalen Lernens zur Verfügung stellt.

Die HDL3-Plattform setzt sich in der gegenwärtigen Planung aus den folgenden Diensten zusammen, die bereits umgesetzt sind oder sich in der Planungs- bzw. Umsetzungsphase befinden.


HU-Moodle

HU-Moodle ist der Dreh- und Angelpunkt für viele Szenarien der digitalen Lehre. Lehrende können aus ihren Kursen heraus direkt auf Veranstaltungstermine in den Videokonferenzlösungen HU-Zoom oder BigBlueButton verweisen und demnächst im Messagingdienst Element/Matrix virtuelle Räume für ihre Kurse anlegen, in denen Studierende sich austauschen können. Videos werden direkt in Moodle als Stream angeboten bzw. aufgezeichnete Vorlesungen oder Screenrecordings dort hinterlegt.


Videomanagement in Moodle mit Opencast

Opencast ist die Videomanagement-Lösung für die digitale Lehr- und Lernlandschaft der HU und wird als Moodle-Plugin betrieben. Lehrende können Videomaterial mit dem Moodle-Plugin direkt in ihre Kurse einbinden und dort für Kursteilnehmer*innen hinterlegen. Die Videos werden direkt in Moodle abgespielt, ein vorheriger Download ist nicht mehr nötig. Der Streaming-Player gewährleistet, dass Urheber die Kontrolle über ihre Inhalte behalten.


HU-Zoom

HU-Zoom ist eine cloudbasierte Videokonferenzlösung, die sich auch für große Veranstaltungen mit bis zu 1.000 Teilnehmern eignet und über zahlreiche Funktionen wie Breakout-Rooms für Projekt- und Gruppenarbeit oder End-to-End-Verschlüsselung für die sichere Kommunikation verfügt. Videokonferenzen können als wiederkehrende Termine angelegt, z. B. für Lehrveranstaltungen, und direkt aus Moodle heraus verknüpft werden. Aufgrund des Cloudmodells empfiehlt der CMS HU-Zoom für sicherheits- und datenschutzrechtlich unbedenkliche Szenarien. Bei erhöhtem Schutzbedarf steht BigBlueButton als Alternative zur Verfügung.


BigBlueButton

BigBlueButton (BBB) ist eine Webkonferenzlösung auf Open-Source-Basis mit Zusatzfunktionen für digitale Lehrveranstaltungen. Durch die Integration mit weiteren CMS-Angeboten für die digitale Lehre können BBB-Konferenzen direkt aus Moodle heraus angelegt werden. Kollaborationsfunktionen wie Breakout-Rooms, geteilte Notizen und Abstimmungen ermöglichen interaktive Lehrveranstaltungen. In einer späteren Ausbaustufe sollen Veranstaltungsaufzeichnungen aus BBB direkt in Moodle abgelegt werden können. Der Dienst wird auf Servern der HU betrieben und erfüllt damit alle Anforderungen an den Datenschutz.


Element/Matrix

Matrix ist ein freier und offener Messagingdienst, der Chat-Nachrichten austauscht wie Mailserver untereinander E-Mails, über so genannte Bridges auch mit Drittsystemen. Lehrende und Studierende können sich in Matrix in so genannten Räumen organisieren, die direkt in Moodle eingebunden werden können, z. B. um Lehrveranstaltungen abzubilden oder sich in Projektgruppen zu koordinieren. Zahlreiche Hochschulen bauen derzeit Matrixserver für eine moderne, dynamische und verschlüsselte Kommunikation auf. Element ist der Softwareclient, den der CMS für die Nutzung des Matrix-Systems empfiehlt. Es läuft sowohl in Webbrowsern als auch als App für viele Betriebssysteme und hält alle Gespräche auch auf Mobilgeräten synchron.


Camtasia/Snagit

Bereits seit dem Sommersemester 2020 bietet der CMS für Lehrende an der HU eine Campuslizenz für die Screenrecorder Camtasia und Snagit an. Die Programme sind intuitive Werkzeuge, um Präsentationen oder andere multimediale Lehrmaterialien zu erstellen. Die so produzierten Videos können über das Opencast-Plugin direkt in Moodle-Kursen angeboten werden.


OnlyOffice

Die webbasierte Officelösung OnlyOffice dient im HDL3-Kontext als Kollaborationslösung für Text-, Tabellen- und Präsentationsdateien und ist als Plugin direkt in HU-Moodle integriert. Gruppen können gleichzeitig gemeinsam
Dokumente bearbeiten und sich dabei über die integrierte Chatfunktion ab-
stimmen.


Overleaf

Overleaf ergänzt die HDL3-Plattform um ein kollaboratives, webbasiertes Textsatzsystem auf Latex-Basis.

Der gegenwärtige – und auch mittelfristig geplante – Ausbau der „Humboldt digitalen Lehr- und Lernlandschaft“ ist explizit nicht als Endzustand zu betrachten. Weitere Lösungen wie ein HU-eigenes Videoportal, ein Classroom Response System oder digitale Whiteboards werden bereits evaluiert. Der CMS befindet sich fortwährend in Abstimmung mit den Lehrenden und auch Studierenden der HU, um geeignete Lösungen für konkrete Szenarien zu entwickeln. Mit HDL3 ist die HU gut aufgestellt, die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen der digitalen Lehre zu meistern.

31. Mai 2021 | Veröffentlicht von cmsredakteur
Veröffentlicht unter CMS-Jahresbroschüre 2020/21

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