Dr. Frank Kühnlenz
Computer- und Medienservice, IT-Sicherheitsbeauftragter der HU

Eine farblich ampelartige Einteilung in Informations- bzw. Vertraulichkeitsklassen verdeutlicht den Empfänger:innen einer Information intuitiv, welcher Personenkreis für eine Weitergabe vorgesehen ist
und welcher Schaden bei einem ungewünschten Bekanntwerden dieser Information potenziell droht.

In der täglichen Flut von Informationen, die uns über verschiedenste Kanäle erreichen, stellt sich oft die Frage, ob und an wen eine Information weitergeleitet werden darf und sollte. Diese Entscheidung erfordert unterschiedlich großen Aufwand: Eine frei zugängliche Webseite darf ohne Bedenken weiterverbreitet werden, doch bereits bei einer einfachen E-Mail kann Nachdenken notwendig sein. Wer hat die E-Mail mit welcher Intention geschickt: War es an einen öffentlichen Verteiler oder an ausgewählte Empfänger:innen? Welchen Kontext hat die Information und welche Auswirkungen könnte ein potenzielles Weiterverbreiten haben?

Diese und weitere Überlegungen sind potenziell von allen Empfänger:innen einer Information zu leisten. „Energiesparender“ wäre es, wenn die Information bereits beim Absenden gekennzeichnet ist,
an welche Personenkreise sie verteilt werden darf. Hierbei hilft die Informationsklassifikation Traffic Light Protocol (TLP), die eine Einteilung von Informationen in vier einfache, farblich einer Ampel
angelehnte Klassen bietet und somit einen bewussten Informationsaustausch unterstützt, ohne jedoch urheberrechtliche Aspekte zu adressieren.

[1] Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI): Merkblatt zum sicheren Informationsaustausch mit dem Traffic Light Protocol (TLP), Version 2.0, https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/TLP/merkblatt-tlp.html