Daniel Stoye, Jens-Uwe Winks
Computer- und Medienservice, Digitale Infrastruktur und Betrieb
Das Kernnetz der HU ist geografisch auf zwei große Standorte aufgeteilt: den Campus Berlin-Adlershof und den Campus Berlin-Mitte. Beide Standorte sind über zwei unabhängige Trassen mit jeweils einem Glasfaserpaar verbunden. Die Streckenlängen betragen dabei 26 und 35 km.
Um mehrere Anwendungen (z. B. Fibre Channel, 10 und 100 Gbit Ethernet) parallel auf einem Faserpaar übertragen zu können, wird Wavelength Division Multiplexing (WDM) eingesetzt. Dabei wird jeweils eine dedizierte Wellenlänge für die Übertragung einer Anwendung benutzt. Ein Multiplexer bzw. Demultiplexer (Prisma) überträgt das Licht der jeweiligen Wellenlänge zwischen der Strecke und seinen optischen Transceivern.

An der HU kommt DWDM (D = Dense) in Kombination mit TDM (Time Division) zum Einsatz. Bei DWDM sind aufgrund des geringen Kanalabstands sehr viele parallele Übertragungen möglich. TDM überträgt Daten mehrerer Sender in zeitlichen Slots versetzt auf einem WDM-Kanal.
Die WDM-Technik des Kernnetzes wurde 2024 ausgetauscht. Die neuen Geräte sind vom Typ OTS-5000 der Firma Pandacom. Da die Standorte Mitte und Adlershof redundant verbunden sind, konnte die Erneuerung der WDM-Technik beider Strecken ohne Ausfälle erfolgen.
Bisher waren die WDM-Verbindungen zwischen dem Grimm-Zentrum (GZ) und dem „Johann-von-Neumann“-Haus (JvN), sowie dem Erwin-Schrödinger-Zentrum (ESZ) und dem Hauptgebäude (UdL6) geschaltet.
Im Zuge der Geräteerneuerung wurde der Endpunkt einer WDM-Strecke geändert. Statt in UdL6 endet die Strecke aus dem ESZ nun in der Spandauer Straße 1 (Spa1).

Die Kapazitäten der neuen Geräte wurden erweitert. Die modularen Chassis sind mit Kapazitäten von 4 x 100 Gbit Ethernet ausgestattet. Des Weiteren können bis zu 4 x Fibre Channel mittels Multi- oder Singlemode mit bis zu 32 Gbit angeschlossen werden. Für weitere Anwendungsfälle sind die Chassis derzeit mit 8 x 10 Gbit Ethernet-Ports (Singlemode) sowie 6 x 1 Gbit Ethernet mit SFP-Slots (Single- u. Multimode) ausgerüstet.
Um in Zukunft ggf. neuen Anforderungen begegnen zu können, bieten die eingesetzten Geräte die Möglichkeit, sie durch zusätzliche Module zu erweitern.
