Michail Bachmann, Petra Berg, Andreas Vollmer, Leon Wendel
Computer- und Medienservice, Organisation und Projekte
Worum es geht
Zusammenarbeit und Austausch unter den Berliner Hochschulen werden Schritt für Schritt erleichtert: Oft ist es erforderlich, dass Angehörige der einen Hochschule sich bei IT-Diensten einer anderen einloggen können. Das betrifft etwa gemeinsame Studiengänge, studentische Nebenhörer:innen, Team-Teaching – am besten sollten die betreffenden Personen dazu einfach ihren Heimataccount verwenden können, direkt und ohne Umwege.
Mit der Gründung vom IDM.Berlin wird 2025 ein Meilenstein auf diesem Weg erreicht. IDM steht dabei für ein Identitätsmanagement, das als Berliner Föderation konzipiert ist: Das Föderationskonzept umfasst ein Paket aus rechtlichen Regelungen zu Datenschutz und Verantwortlichkeiten sowie technische Spezifikationen zu Attributen für Schnittstellen und den Austausch von Daten. Jede Hochschule, die der Föderation beitritt, entscheidet dann selbst, welche Dienste sie für die Angehörigen der anderen Verbundpartner:innen öffnet und wie sie die Schnittstellen umsetzt. An der HU etwa wird mit der Umstellung des Moodle-Zugangs auf Shibboleth gemäß den Richtlinien von IDM.Berlin begonnen.
Projekt und Ergebnisse
In der ersten Projektphase wurden vor allem die Szenarien von Lehre und Studium betrachtet und die Art und Weise des Austauschs von dazu benötigten Daten analysiert. Hieraus gingen technische und rechtliche Rahmenbedingungen hervor, die verglichen und konsolidiert werden mussten.
Das daraus in der zweiten Phase gewachsene Vertragswerk umfasst den grundsätzlichen Kernvertrag mit insgesamt sieben technischen und rechtlichen Anlagen. Dahinter steht zu einem großen Teil die Analyse der juristischen Grundlagen für einen rechtssicheren Datenaustausch und die genaue Klärung der datenschutzkonformen Vorgehensweisen. Alle Datenschutzbeauftragten der Partnerhochschulen waren eng in die Ausarbeitung des Vertragswerks eingebunden. Sämtliche Rechte und Pflichten im Rahmen der DSGVO und des BerlHG waren einzuarbeiten, bis hin zur Organisation der Abläufe bei Störungen oder Auskunftsersuchen. Die eigentliche Organisationsstruktur der Föderation ist bewusst schlank gehalten. Neben einer wechselnden Sprecherin oder einem Sprecher kümmert sich ein Gremium aus den IdM-Teams der Mitgliedshochschulen um die operativen Fragen. Wenn es einmal um weiterreichende Fragen geht, entscheidet ein strategisches Gremium.
Ziele und Ausblick
Das Projekt wird zum weiteren Auf- und Ausbau noch bis Ende 2025 aus QIO-Mitteln des Landes Berlin gefördert. Die Projektpartnerinnen Freie Universität, Humboldt-Universität und Universität der Künste haben Gespräche mit weiteren Hochschulen für einen schrittweisen Ausbau geführt.
Durch die Schaffung gemeinsamer Grundlagen wird auch die gegenseitige Unterstützung der Berliner Hochschulen erleichtert. Langfristige Ziele für alle Beteiligten sind die Beseitigung von Barrieren, Steigerung der Benutzer:innenfreundlichkeit und der Abbau von Verwaltungsaufwand. Die Standardisierung der Schnittstellen von Authentifizierungs- und Autorisierungsinfrastrukturen bildet zudem ein Fundament für nationalen und internationalen Austausch und die Anschlussfähigkeit an kommende Entwicklungen, wie etwa die europäischen Hochschulallianzen und andere Verbünde. Schon in der Projektphase gab es einen intensiven Austausch mit den Landesinitiativen anderer Bundesländer. Die Berlin University Alliance beabsichtigt darüber hinaus eine Übernahme der Ergebnisse und den weiteren Ausbau mit Blick auf die Szenarien und Anforderungen der Forschung.

