Report – Laborberichte

Die folgenden Laborberichte vermitteln Einblicke in CMS-Themenfelder, die sich noch in der Entwicklungsphase befinden und noch nicht als reguläre Services verfügbar sind.

Die Berlin University Alliance stärkt von 2024 – 26 mit dem Projekt Collaboratively Advancing Research Data Support (CARDS) die Etablierung und Unterstützung von Dienstleistungen im Forschungsdatenmanagement (FDM) an ihren vier Partnerinstitutionen. Vor dem Hintergrund steigender Anforderungen an Datenqualität und -management – im Sinne der Umsetzung der FAIR-Prinzipien und zur Förderung offener Wissenschaft – liegt der Fokus des Projekts auf dem nachhaltigen und institutionenübergreifenden Ausbau von Tools, Services sowie Angeboten zur Datenkompetenz. Ziel ist es, Forschende und Multiplikator:innen zu unterstützen sowie Best Practices im Datenmanagement, insbesondere in den Exzellenzclustern und Sonderforschungsbereichen, umzusetzen.
Das vom CMS durchgeführte Teilprojekt 4 zielt darauf ab, ein Konzept für die gemeinsame Nutzung elektronischer Laborbücher (ELNs) zu entwickeln.
ELNs verbessern durch präzise Dokumentation die Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit von Forschungsdaten, steigern die Effizienz, erhöhen die Datenqualität und fördern die Zusammenarbeit.


Im Verbundprojekt FDLink verfolgen sechs Hochschulen aus Berlin und Brandenburg das Ziel, die wissenschaftliche Forschungspraxis mit den Forschungsdaten-Infrastrukturen inner- und außerhalb der Institutionen enger zu verzahnen. Dafür werden zum einen Schulungs- und Trainingsmaßnahmen zur Nutzung von FD-Infrastrukturen sowie zum anderen Organisations- und Verantwortungsstrukturen für das Forschungsdatenmanagement (FDM) konzeptioniert und etabliert.
Der CMS fokussiert sich auf die Rolle dienstleistender Einrichtungen und erarbeitet aus dieser Position heraus Strategien zur Optimierung von überinstitutionellen FDM-Serviceangeboten, indem das im Vorgängerprojekt FDNext entwickelte Reifegradmodell UpdateFDM umfassend evaluiert wird. UpdateFDM wird über die Grenzen einer Institution hinaus skaliert, in ein handhabbares Tool überführt und um konkrete Handlungsempfehlungen für eine überinstitutionelle FDM-Strategieentwicklung ergänzt.
Der CMS übernimmt in FDLink erneut die Gesamtkoordination. Das DFG-geförderte Projekt läuft bis 2027.


Der Sonderforschungsbereich 1404 FONDA konzentriert sich auf die Verbesserung von Technologien für Data Analysis Workflows (DAWs) für große Datensätze in den Naturwissenschaften. In der zweiten Förderphase, FONDA II, werden seit 2024 insbesondere drei neue Forschungsschwerpunkte untersucht: (1) die Verbesserung der Nachhaltigkeit von DAW-Entwicklungen, (2) die Schnittstelle zu den Entwickler:innen von DAWs und (3) Multi-Site-DAWs, die über mehrere Datenzentren verteilt werden. FONDA II umfasst dazu 13 Forschungsprojekte und vier neue Teams.
Das Teilprojekt S1, „Testbeds and Repositories“, in dem der CMS mitwirkt, stellt dedizierte und gemeinsam genutzte Softwareinfrastrukturen und Rechencluster für die Entwicklung, Überwachung, Erforschung und Ausführung von DAWs bereit. Darüber hinaus wird der HPC-Cluster mit Sensoren ausgestattet, die genaue Messungen des Energieverbrauchs seiner Kernkomponenten ermöglichen, um Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs von DAW-Ausführungen zu erforschen.


Der Shared Services Catalogue (SSC) der Berlin University Alliance (BUA) hat eine neue Entwicklungsphase erreicht. Nach einer zweijährigen Pilot-
phase wurde der Katalog zuletzt umfassend erweitert. Neben IT-Services umfasst er nun auch Labore, Geräte, Beratungsangebote und Verwaltungsservices. Mit der Integration von Open IRIS können buchungsfähige Dienste direkt online gebucht werden. Dies ermöglicht eine effizientere Nutzung von Ressourcen und fördert die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen.
Aktuell wird an der Einführung von Community-Katalogen gearbeitet. Diese betrachten die Dienste noch stärker aus Sicht der Nutzenden und stellen maßgeschneiderte Servicepakete für bestimmte Gruppen oder Szenarien bereit. Die Community-Kataloge sind ein weiterer, spezifischerer Schlüssel, um Forschungsressourcen in der BUA sichtbarer und zugänglicher zu machen. Ziel ist es, bis Ende 2026 ein funktionsfähiges Online-Portal zu schaffen, das die einrichtungsübergreifende Nutzung auf stabile Beine stellt.


Für das TextPloring-Projekt, das in der DFG-Förderlinie e-Research-Technologien bewilligt wurde, kooperiert der CMS HU-intern mit der Linguistik (Prof. Dr. Anke Lüdeling) und den Geschichtswissenschaften (Prof. Dr. Torsten Hiltmann). Außerdem ist das Vorhaben eingebettet in die übergreifende Arbeit des Interdisziplinären Zentrums Digitalität und Digitale Methoden. Ziel von TextPloring ist es, das in der historischen Sprachwissenschaft bereits etablierte LAUDATIO-Repository so zu erweitern und zu konsolidieren, dass auch andere geisteswissenschaftliche Fächer es zur umfassenden Erschließung und (Nach-)Nutzung historischer Textquellen einsetzen können. Am Beispiel der digitalen Geschichtswissenschaften soll demonstriert werden, wie ein ursprünglich fachspezifisches Repositorium mit seinen Werkzeugen im Hinblick auf die speziellen Anforderungen anderer Fächer ausgebaut werden kann. Das Projekt läuft zunächst für zwei Jahre mit drei geförderten Stellen.


Der Sonderforschungsbereich 1412 „Register“ untersucht situationsabhängige sprachliche Variationen in 18 Einzelprojekten. Der CMS, insbesondere das Team Forschungsdaten und -information, arbeitet dabei eng mit dem Infrastrukturprojekt INF zusammen, das im SFB alle Fragen zu Forschungsdaten und -software betreut. INF entwickelt z. B. Workflows zur Erstellung und Pflege von Korpora und erprobt diese im täglichen Forschungsbetrieb. Außerdem unterstützt es die Projekte durch die Erstellung von Continuous Integration (CI) Pipelines innerhalb der GitLab-Umgebung der HU. Diese Pipelines beinhalten Tests hinsichtlich der Konsistenz und Konformität zu den im Research Data Management Organizer (RDMO) abgebildeten Datenmanagementplänen. Parallel dazu wird der Forschungsoutput des SFB weiterhin von INF über die Software VIVO abgebildet. INF trägt außerdem zum Wissensmanagement und zur Entwicklung innovativer Forschungsmethoden durch Workshops, Schulungen und Dokumentation bei. Das Projekt hat sich hierzu beim DINI SFB-INF-Workshop 2024 mit anderen INF-Projekten zum FDM ausgetauscht und vernetzt.

https://sfb1412.hu-berlin.de/

6. August 2025 | Veröffentlicht von cmsredakteur
Veröffentlicht unter CMS-Jahresbroschüre 2024/25

Schreiben Sie einen Kommentar

(erforderlich)