Der CMS hat sich zum Betrieb einer Private Cloud für die Open-Source-Software OpenStack als Basisinfrastruktur entschieden. Hierdurch sollen im Laufe der Zeit komplexe Funktionalitäten als einfache Selbstbedienungsfunktionen für die HU in der Art eines „Virtuellen Rechnerraums“ angeboten werden.

Die Nutzungsarten von IT verändern sich derzeit mit größerer Geschwindigkeit.
Heute hat man nicht nur einen Computer unter dem Schreibtisch und den Monitor darauf, sondern auch noch Notebooks, Smartphones, vielleicht noch Tablets und dazu mobiles Zubehör wie Fitness Tracker, Beacons oder VR Brillen. Allen diesen neuen Geräten gemeinsam ist, dass sie von jedermann selbst bedient und ad hoc administriert werden. Notwendige Apps werden bei Bedarf selbst ausgewählt und installiert oder neue Geräte per Bluetooth verbunden, sobald sie benötigt werden. Diese Erwartungshaltung überträgt sich auch auf die IT-Versorgung insgesamt bzw. ebenso auf System-Administratoren und wir müssen die Art, wie wir Dienste anbieten, anpassen. Gleichzeitig bedeutet Selbstbedienung und Selbstversorgung auch, dass Angebote hoch automatisiert werden müssen, um möglichst leicht und reibungslos zu funktionieren.

Der CMS beschäftigt sich seit 2013 mit diesem Gedanken und hat mit OpenStack eine Grundlage für die zukünftige HU-Cloud gefunden, mit der diese Idee weiterverfolgt werden kann. Hierdurch können wir nicht nur eigene Dienste flexibler aufbauen, sondern z. B. auch ein Angebot für die DV-Verantwortlichen der HU entwickeln, mit denen die Eigenadministration eines virtuellen Rechnerraums möglich wird. Ein Weg zur Nutzung von OpenStack ist die Weboberfläche, mit der man virtuelle Server, Netzwerke, Router, Speicher oder z. B. auch Sicherheitsregelwerke, Load Balancer und virtuelle Festplatten direkt anlegen und verwalten kann. In Anlehnung an die Selbstbedienungsmetapher stehen die entsprechenden Ressourcen dann zeitnah ohne weiteren Abstimmungsprozess zur Verfügung – in der Regel nach einigen Sekunden oder Minuten.

OpenStack hat sich seit 2013 rasant entwickelt. Im folgenden Diagramm wird illustriert, wie sich die Entwickler-Community von OpenStack über die Jahre entwickelt hat und wie viele Vorgänge jeweils in die einzelnen Releases einfließen. Am letzten Release „Liberty“ waren z. B. fast 2000 Entwicklerinnen und Entwickler beteiligt (alle Zahlenangaben aus stackalytics.com).

Open Stack Releases

Das OpenStack-Projekt ist mittlerweile eines der am stärksten wachsenden Open-Source-Projekte und nahezu alle namhaften kommerziellen Anbieter von Hard- und Software für Rechenzentren haben sich der Community angeschlossen.

Commits per company (Liberty Release)

Wir erhoffen uns durch diese breite Herstellerunterstützung eine langfristige Pflege und den kontinuierlichen Ausbau der Plattform, ohne uns im Bereich der Basis-Infrastruktur von einzelnen Herstellern abhängig zu machen.

Im Jahr 2016 werden wir die HU-Cloud einem breiteren Kreis innerhalb der HU zur Erprobung anbieten, um mehr Erfahrungen für den Betrieb und weiteren Ausbau zu sammeln. Wir möchten damit der Umsetzung des „Virtuellen Rechnerraums“ ein Stück näher kommen.