Kennen Sie das auch? Bei einer Sitzung, einem Seminar oder einem Vortrag schreibt jemand mit und die Mitschrift oder das Protokoll soll dann die Runde machen. Ergänzungen einsammeln, neu verteilen, Änderungen verfolgen? Au weia.
Sie schreiben einen Textentwurf, eine Übersetzung oder eine To-do-Liste und jemand anderes soll das kommentieren und korrigieren. Pingpong per Mailtext oder Word, wie viele „Re:s“ werden das und war es auch immer die letzte Version?
Das alles lässt sich gut mit Etherpad erledigen, auch dieser Text hier ist so entstanden. Etherpad ist eine Software, die innerhalb der HU auf Servern des CMS läuft und das Schreiben sogar gleichzeitig ermöglicht – auch interessant für Vorlesungsmitschriften. Wir vom MLZ schreiben unsere Protokolle teilweise parallel mit jeweils persönlicher Farbmarkierung an verschiedenen Stellen des Online-Blatts. Eine nicht ganz zutreffende Korrektur ist schnell zurückgenommen, denn alle Änderungen werden elegant im Hintergrund versioniert und gespeichert. Nur einfache Formatierungen sind möglich, keine Fußnoten, Bilder, Anhänge. Export in HTML, Word, PDF – das war’s. Ein paralleler Textchat ergänzt das minimalistische Funktionsangebot. Der Reiz des Etherpads ist die Einfachheit einer gemeinsamen Schreibmaschine, Blatt einspannen und los, neues Thema, neues Blatt: Brainstorming – sortiert und formatiert werden kann später.
Etherpad gibt es an der HU nun in zwei Versionen: Wir haben Etherpad im letzten Semester als Aktivität in Moodle eingebaut. Wenn Sie Bearbeitungsrechte haben, gehen Sie auf „Aktivität hinzufügen“, vergeben eine Bezeichnung und legen sich das Blatt an die gewünschte Stelle im Kurs – und das so oft Sie wollen. Damit ist die Etherpad-Aktivität nahtlos wie alle anderen Module an genau die Zugangsbedingungen geknüpft, die Sie für Ihren Moodle-Raum gewählt haben von geschlossen bis öffentlich.
Ganz neu ist der HU-Webservice „Etherpad-Schreibmaschine“, der noch einfachere Zugang für alle Universitäts-Angehörigen und ihre Arbeitspartner. Alle mit HU-Account haben dort einen persönlichen Bereich mit frei definierbaren Arbeitsgruppen und darin beliebig vielen Etherpad-Blättern. Die Blätter können mit oder ohne Passwort freigeschaltet werden, so dass Externe problemlos mitarbeiten können. Das geht so:
- Ich logge mich mit meinem HU-Account auf der Startseite der Etherpad-Schreibmaschine http://etherpad.hu-berlin.de mit meinem HU-Account ein. Beim ersten Aufruf ist eine erste Gruppe und ein erstes Blatt auf meiner persönlichen Startseite voreingerichtet.
- Ich kann meine Blätter entweder einzeln per Link freigeben (HU oder Externe) oder HU-Angehörige direkt in meine Gruppe einladen. Diese URL auf ein Blatt kann ich auch per Mail verschicken und auf einer Webseite verlinken oder einbetten.
- Ich kann die Gruppe umbenennen oder nach Bedarf je nach Aufgaben weitere Gruppen anlegen. Innerhalb der Gruppe können alle nach Bedarf weitere Blätter anlegen, die für die ganze Gruppe gleichberechtigt zugänglich sind.
- Ein Blatt, das nicht mehr gebraucht wird, lösche ich oder jemand anderes aus der Gruppe. Nach Sicherheitsabfrage ist es endgültig gelöscht.
- Aus einer Gruppe, die ich nicht mehr brauche, trage ich mich aus. Wenn ich der letzte bin, bekomme ich eine Sicherheitsabfrage: Eine Gruppe, die keine Mitglieder mehr hat, wird automatisch gelöscht und mit ihr alle enthaltenen Blätter.
Die Etherpad-Schreibmaschine wurde mit Unterstützung der Medienkommission des Akademischen Senats entwickelt und befindet sich vorläufig im Testbetrieb. Wir freuen uns auf Ihr Feedback und wollen herausbekommen, wofür die Schreibmaschine genutzt wird und wie wir sie noch verbessern können (mlz@cms.hu-berlin.de)!