Aus der Lehre – E-Assessment an der HU

Seit März 2020 setzt die HU in Folge der Covid-19-Pandemie flächendeckend digitale Prüfungsformate ein. Der CMS hat diese Entwicklung erheblich beeinflusst, sei es durch entsprechende Gremienarbeit oder durch Aufbau und Betreuung eines Prüfungsmoodles. Nur dadurch konnte der Prüfungsbetrieb mit bis zu über 50.000 Prüfungsfällen pro Semester aufrechterhalten werden.

Parallel zum Hochbetrieb im Lehrmoodle der HU wurde im SoSe 2021 ein separates Prüfungsmoodle aufgebaut, das den rechtlichen und organisatorischen Anforderungen von Prüfungen nachkommt. Als ausschließliche Prüfungsinstanz ist das Prüfungsmoodle auf die Bedarfe des Prüfens zugeschnitten: Seine eingeschränkte Funktionalität erlaubt einerseits eine reduzierte Oberflächengestaltung und damit ein höheres Maß an Usability für alle beteiligten Interessengruppen (Studierende, Lehrende, Prüfungsverwaltung). Andererseits konnten Datenschutz, Datensicherheit und Datenintegrität gezielt auf Prüfungsanforderungen ausgerichtet werden. Am Ende des SoSe 2021 waren bereits 19.857 User, darunter 1.112 mit der Rolle Prüfer*in, in der Prüfungsinstanz angemeldet.

Das Geschäftsfeld E-Assessment bleibt auch nach den letzten drei Semestern, in denen vor allem digitale Prüfungen in Distanz (BYOD – Bring Your Own Device) durchgeführt wurden, spannend, weil seit dem WiSe 2021/22 auch wieder Prüfungen in Präsenz stattfinden. Es gilt hier, die Prüfer*innen nachhaltig vom Mehrwert elektronischer Prüfungen zu überzeugen und vor allem den Ausbau des Angebots für digitale Prüfungen in Präsenz (PC-Pools) wieder aufzugreifen.
Zur weiteren Unterstützung des E-Assessments hat der CMS insgesamt vier Projekte eingeworben, davon zwei mit dem besonderen Schwerpunkt von KI in der Hochschulbildung (vgl. S.10).

Projekt: E-Assessment Alliance (BUA)

Die E-Assessment Alliance (EA2) der Berlin University Alliance hat im vergangenen Jahr auf unterschiedlichen Ebenen die Etablierung von digitalen Prüfungen an den Partneruniversitäten vorangetrieben. Beispielsweise hat sie am Entwurf einer berlinweiten Mustersatzung zur Durchführung von Fernprüfungen (12. Änderung der ZSP-HU) mitgewirkt, eine Symposium-Reihe zum Thema digitale Prüfungen ins Leben gerufen und Pilotprojekte zur Ressourcenteilung unter den Verbundpartnerinnen durchgeführt. In kontinuierlicher Zusammenarbeit werden praktische Erfahrungen geteilt, technische Lösungen untereinander erklärt und ggf. ausgetauscht, Evaluationsstandards entwickelt und an gemeinsamen Konzepten z. B. zu Fragen der Langzeitarchivierung von Prüfungsdaten gearbeitet.

Projekt: Prüfen 3D (QIO)

Das Projekt „Prüfen im Wandel – digital, divers und demokratisch (Prüfen 3D)“ wurde aus Landesmitteln im Rahmen der Qualitäts- und Innovationsoffensive (QIO) eingeworben. Mit einer Laufzeit von drei Jahren (bis 31.12.2024) unterstützt das Projekt die Weiterentwicklung von digitalen Prüfungen in Distanz und Präsenz an der HU. Im Projekt soll ein Konzept für eine zeitgemäße Prüfungskultur entworfen werden, die aktuelle Entwicklungen zu Digitalisierung und Inklusion aufgreift und in einem demokratischen Prozess unter Einbeziehung der an Prüfungen beteiligten Personengruppen (Lehrende, Studierende, Mitarbeitende der Verwaltung) weiterentwickelt.
Auf diese Weise soll das Projekt zu einer systematischen Qualitätssteigerung von Lehre und Forschung beitragen.

30. Juni 2022 | Veröffentlicht von cmsredakteur
Veröffentlicht unter CMS-Jahresbroschüre 2021/22

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