Ein Schwerpunkt des Jahres 2014 lag in der Fortführung unserer Reflexion auf Dienste, Prozesse und Arbeitsweisen des Computer- und Medienservice. Zu Themen wie Medientechnik, Netzen, Nutzerverwaltung oder Virtualisierung haben wir unsere Dienste analysiert, um im abteilungsübergreifenden Dialog die Prozesse zu verbessern.
2015 werden wir die identifizierten Fragenkreise in einem mehrstufigen Konzept bearbeiten und die nötigen Veränderungen angehen.
Im Bereich der Infrastruktur konnten durch Förderung der Medienkommission fast 200 zusätzliche WLAN Access Points angeschafft werden, die im Laufe des Jahres an den Orten mit dem höchsten Publikumsverkehr verbaut wurden. Dennoch sind weiterhin über 300 von insgesamt 1.200 Access Points an der HU in Betrieb, die nur Geschwindigkeiten bis 54 Mbps unterstützen und in den nächsten Jahren ersetzt werden müssen.
Nach über 10 Jahren Betrieb im Erwin Schrödinger-Zentrum ist die Kälteanlage zur Kühlung der Server-Infrastruktur am Ende der Lebenszeit angekommen und muss erneuert werden. Diese Arbeiten werden noch bis zum Beginn des nächsten Jahres andauern, nach deren Abschluss eine leistungsfähigere und redundante Anlage für die HU zur Verfügung steht und so die Ausfallsicherheit beim Rechnerbetrieb erhöht wird.
Einen ähnlichen Zeitraum umfasst der Betrieb des Betriebssystems Windows XP an der HU, dessen Unterstützung durch Microsoft zum April 2014 eingestellt wurde. Bis zum Ende des Jahres wurden über 700 Rechner in der Universitätsverwaltung auf Windows 7 umgestellt. Die Softwarevielfalt konnte hierbei konsolidiert und das Client-Management insgesamt deutlich verbessert werden. So konnte beispielsweise die Anzahl unterschiedlicher Software-Pakete von vorher 443 auf 347 konsolidiert werden.
Im vergangenen Jahr wurde auch SOGo als neue Kalenderanwendung für die HU eingeführt, die den bisherigen Oracle-Kalender ablöst. SOGo ist Open Source und unterstützt alle modernen Standards zum Zugriff auf den Kalender, sodass auch eine Synchronisation und Nutzung mit mobilen Geräten möglich ist. Durch den Open-Source-Charakter konnten für die HU Anpassungen von Funktionen und Verbesserungen der Nutzerfreundlichkeit entwickelt sowie einige Sonderwünsche von Intensivnutzern berücksichtigt werden. Um die Einführung zu begleiten, wurde ein entsprechendes Schulungsangebot entwickelt.
Angetrieben durch immer häufigere Nachfragen zur Kuratierung von Medienobjekten und die notwendig gewordene Ablösung der Mneme-Anwendung aus dem Jahr 2003 wurde ein neues Medienrepositorium zu Testzwecken aufgebaut. Neben Bildern und Videos können auch Audio-, Text- oder Präsentations-Formate verwaltet und strukturiert angereichert werden. Nach der Einführung garantiert der Computer- und Medienservice eine Aufbewahrungszeit von mindestens 10 Jahren für die Objekte.
Ein besonderes Ereignis im letzten Jahr war für uns der Beschluss zur Forschungsdaten-Policy durch den Akademischen Senat der HU. Die Humboldt-Universität verfügt nun als dritte deutsche Hochschule über eine solche Vereinbarung zur Erhöhung der Transparenz öffentlich finanzierter Forschung. Der CMS hat die Erstellung dieser Policy durch ein Projekt zur konkreten Bedarfsanalyse maßgeblich begleitet und vorbereitet.
Im Jahr 2014 konnten wesentliche Schritte zur Einführung einer Campus Card an der HU und weiteren Berliner Hochschulen erfolgreich abgeschlossen werden. Ab November wurden die neuen Automaten sowie erste Karten ausgeliefert und die an der HTW Berlin entwickelte Kartensoftware konnte mit einem Testfeld von 100 Studierenden erfolgreich erprobt werden. Für die Weiterentwicklung und den Betrieb der Campus Card soll nun ein Serviceverbund zwischen der Beuth Hochschule, der Charite, FU Berlin, HTW, HWR und der HU Berlin aufgebaut werden.
Nach einer Evaluation von Cloud-Infrastrukturen hat der CMS im Mai eine eigene Cloud aufgebaut. Die eingesetzte Lösung OpenStack bietet als modulares System neben der Virtualisierung von Rechenleistung auch Netzwerk- und Speichervirtualisierung sowie weitergehende Funktionen, wie Dienstespezifikation per Software, elastische Rechenkapazität und Schnittstellen, wie sie auch andere Clouds anbieten. In Abstimmung mit den Instituten wurden mögliche Betriebsmodelle diskutiert, um insbesondere die Nachhaltigkeit von Diensten, die in zeitlich begrenzten Forschungsprojekten an der HU entstehen, sicherstellen zu können.